Hitzewallungen können auch ohne Wechseljahre auftreten und zu Schweißausbrüchen, Hautrötungen oder Herzklopfen führen.
Hitzewallungen sind vor allem als Beschwerden von Frauen in den Wechseljahren bekannt. Als Hitzewallungen werden kurz anhaltende und plötzlich auftauchende Wärmeschübe bezeichnet. Es kann zu Schweißausbrüchen, Herzklopfen oder einer Hautrötung kommen. Auch wenn die Wechseljahre häufig als Grund für Hitzewallungen angegeben werden, können sie auch andere Ursachen haben. So können hormonelle Störungen oder Umstellungen, Stress, Medikamente, Allergien und andere Faktoren Hitzewallungen verursachen.
In den Wechseljahren kommt es bei der Frau zu Schwankungen im Hormonspiegel. Diese sind vermutlich auch für die auftretenden Hitzewallungen verantwortlich. Aber auch ohne Wechseljahre können Hitzewallungen auftreten. Zum einen können innere Prozesse des Körpers hierfür verantwortlich sein. Hierzu zählen vor allem Veränderungen der Schilddrüse oder eine Unterzuckerung. Auch äußere Einflüsse können Hitzewallungen verursachen. Hierzu zählen heiße Speisen, Medikamente, Stress oder Alkohol.
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Die Schilddrüse ist für die Produktion lebenswichtiger Hormone verantwortlich. Das Schilddrüsenhormon reguliert viele Stoffwechselvorgänge des Körpers. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion wird zu viel des Hormons in den Körper ausgeschüttet. Betroffene sind oft nervös, verlieren Gewicht und haben einen schnelleren Herzschlag.
Aber auch auf die Temperaturregulation hat das Schilddrüsenhormon einen wichtigen Einfluss. Menschen mit Schilddrüsenüberfunktion können wärmeempfindlicher sein. Außerdem kann es bei der Schilddrüsenüberfunktion zu vermehrtem Schwitzen kommen. Deshalb können Hitzewallungen durch eine Schilddrüsenüberfunktion verursacht werden.
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Die Hitzewallungen der Wechseljahre sind vermutlich auch durch eine Umstellung der Hormonspiegel bedingt. Vor allem der Abfall der weiblichen Geschlechtshormone scheint einen Effekt zu haben. Bestimmte Medikamente haben eine ähnliche Wirkung auf den Körper. Manche dieser Medikamente werden zum Beispiel in der Behandlung des Brustkrebses eingesetzt. Sie hemmen die Wirkung von Östrogenen und erzeugen so einen künstlichen Östrogenmangel. Dies kann Hitzewallungen verursachen.
Aber auch andere Medikamente können Hitzewallungen oder ähnliche Symptome verursachen. Hierzu zählen vor allem Medikamente, welche einen Einfluss auf die Regulation der Gefäßweite haben. Beispiele hierfür sind Nifedipin oder Nitroglycerin.
Stress löst im Körper eine Reihe an Prozessen aus. Der Körper wird in höhere Alarmbereitschaft versetzt, Hormonspiegel verändern sich. Dies kann die Wärmeregulation des Körpers in ihrem Gleichgewicht stören. Deshalb kann auch Stress für Hitzewallungen ohne Wechseljahre verantwortlich sein.
Nicht immer muss es sich dabei um negativen Stress handeln. Auch glücklich oder unvorhergesehene Ereignisse versetzen den Körper in einen Zustand höhere Aktivierung, wodurch Hitzewallungen auftreten können.
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Bei einer Allergie kommt es zu einer Immunreaktion gegen einen für gewöhnlich harmlosen Stoff. Das Immunsystem wird aktiviert, wodurch eine Reihe an Botenstoffen ausgeschüttet wird. Einige dieser Botenstoffe können einen Einfluss auf die Gefäßweite oder Wärmeregulation haben. Deshalb kann es auch während einer Allergie zu Empfindungen kommen, welche als Hitzewallungen beschrieben werden. Typischerweise treten allergische Beschwerden nur nach Kontakt mit dem auslösenden Stoff auf. Da vor allem Nahrungsmittelallergien sehr schwerwiegende Folgen haben können, sollte einer Allergie ärztlich abgeklärt werden.
Auch während einer Unterzuckerung werden oft Hitzewallungen beschrieben. Als Blutzuckerspiegel wird die Menge des im Blut zirkulierenden Zuckers bezeichnet. Da Insulin den Blutzucker senkt, kann auch eine Überdosis an Insulin diese Beschwerden verursachen. Bei einer gesunden Person wird der Blutzuckerspiegel durch verschiedene Hormone reguliert. Dadurch kommt es selten zu Entgleisungen.
Bei längerem Fasten kann es allerdings vorkommen, dass der Körper nicht mehr ausreichende Reserven mobilisieren kann, um den Blutzuckerspiegel konstant zu halten. In diesem Fall kann eine leichte Unterzuckerung auftreten. Beim Gesunden ist dies für gewöhnlich nicht gefährlich. Allerdings können während der Unterzuckerung Hitzewallungen auftreten. Die Ursächliche Behandlung ist die Einnahme von kohlenhydrathaltigen Nahrungsmitteln.
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Die Diagnose von Hitzewallungen ohne Wechseljahre ist vor allem eine Suche nach der Ursache für die Hitzewallungen. Wichtige Hinweise sind dabei vor allem Dauer, Stärke und Auslöser der Hitzewallungen. Bestimmte Ursachen, wie Allergien oder Unterzuckerung treten beispielsweise nur in bestimmten Situationen auf.
Sind Medikamente die Ursache der Hitzewallungen, so ist das Auftreten von Hitzewallungen in einem zeitlichen Zusammenhang mit der Einnahme diagnostisch wichtig. Möglicherweise werden weitere Untersuchungen wie das Abhören, ein EKG oder Laboruntersuchungen durchgeführt. Hierdurch sollen gefährliche Ursachen, wie beispielsweise eine Herzerkrankung oder Hormonstörungen ausgeschlossen werden.
Hitzewallungen müssen nicht als alleiniges Symptom auftreten. Weitere Symptome treten oft im Zusammenhang mit den Hitzewallungen auf. Sie können die gleiche Ursache wie die Hitzewallungen haben. Ebenfalls möglich ist, dass sie durch die Hitzewallungen auftreten oder diese auch auslösen. Häufig berichten Betroffene über gleichzeitige oder versetzte Schweißausbrüche. Sie sind meist eine Reaktion des Körpers auf die Hitzewallungen. Durch vermehrtes Schwitzen soll die Körpertemperatur gesenkt werden.
Außerdem kann es zur Hautrötung kommen. Auch diese kann als Reaktion des Körpers auf eine vermeintlich oder tatsächlich zu hohe Körpertemperatur auftreten. Zudem kann Herzrasen auftreten. Durch Hitzewallungen kann es zu Schlafstörungen und Unruhe kommen. Manche Betroffene berichten von Schwindel im Zusammenhang mit Hitzewallungen. Begleitende Symptome können wichtige Hinweise auf die Ursache der Hitzewallungen liefern. Vor allem bei ausgeprägten begleitenden Symptomen wie Gewichtsverlust oder erhöhter Temperatur sollte im Zweifel ein Arzt aufgesucht werden.
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Die Behandlung von Hitzewallungen richtet sich vor allem nach der Ursache. Ohne ursächliche Behandlung lassen sich die Beschwerden oft nicht dauerhaft lindern. Bei starken Begleitsymptomen oder keiner Besserung sollte deshalb ein Arzt aufgesucht werden.
Hitzewallungen lassen sich oft durch verschiedene Maßnahmen eingrenzen oder abschwächen. Dazu zählen Gewichtsabnahme bei Übergewicht und das Achten auf korrekte Kleidung.Diese sollte der Temperatur angemessen und luftig sein. Durch das Tragen von mehreren Kleidungsschichten lässt sich die Kleidung leichter an das aktuelle Temperaturempfinden anpassen. Oft wird empfohlen, nachts in luftiger Bettwäsche und bei eher kühlen Temperaturen zu schlafen. Bestimmte Lebensmittel, wie Kaffee, Alkohol oder stark gewürzte Speisen können Hitzewallungen verstärken oder auslösen. Deshalb kann es hilfreich sein, diese zu vermeiden. Auch leichte Bewegung oder Ausdauersport können Hitzewallungen bessern oder abschwächen.
Auch die Dauer und Prognose von Hitzewallungen ohne Wechseljahre hängt stark von der Ursache ab. Die meisten Ursachen lassen sich normalerweise gut behandeln. Unterzuckerung, Allergien oder scharfe Speisen sind kurzfristige Auslöser von Hitzewallungen. Werden entsprechende Situationen gemieden, sollten sich auch die Hitzewallungen innerhalb kurzer Zeit bessern.
Vor allem hormonelle Ursachen dauern je nach genauer Ursache häufig über einen längeren Zeitraum an. Oft müssen sie ursächlich durch einen Arzt behandelt werden, bevor Besserung eintritt. Sind Medikamente Auslöser von Hitzewallungen, so kann eine Umstellung der Einnahme oder des Wirkstoffes Besserung innerhalb kürzerer Zeit bringen. Stress kann Hitzewallungen kurzfristig, aber auch über einen längeren Zeitraum verursachen.
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