Buscopan gehört zur Gruppe der Parasympatholytika und dient der Krampflösung (Spasmolyse). Es wird u.a. eingesetzt bei Magen-Darm-Krämpfen, Nierenkoliken, Gallenkoliken oder auch Regelschmerzen.
Butylscopolamin
Buscopan® enthält den Wirkstoff Butylscopolamin. Butylscopolamin gehört zur Gruppe der Parasympatholytika, es wirkt also dem parasympathischen Nervensystems entgegen und wird deshalb als Antagonist (Gegenspieler) bezeichnet. Eine weitere Bezeichnung für Medikamente dieser Gruppe ist Anticholinergika, da sie einen Acetylcholin-Rezeptor blockieren und so ihre Wirkung entfalten. Die erwünschte Wirkung von Buscopan® ist die der Krampflösung (Spasmolyse) im Magen-Darm-Trakt und an den ableitenden Harnwegen. Buscopan® wird deshalb auch als Spasmolytikum bezeichnet.
Buscopan® wird bei Spasmen im Bereich des Magen-Darm-Trakts, der Gallenwege, der ableitenden Harnwege und der weiblichen Genitale zur Krampflösung (Spasmolyse) eingesetzt. So unter anderem bei Magen- und Darmkrämpfen, Nierenkoliken, die durch Harnleitersteine ausgelöst werden und bei durch Gallensteinen ausgelösten Gallenkoliken. Auch beim Reizdarmsyndrom kann Buscopan® zum Einsatz kommen.
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Buscopan® darf nicht angewendet werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Butylscopolamin.
Weitere Gegenanzeigen sind mechanische Verengungen (Stenosen) im Bereich des Magen-Darm-Trakts, beispielsweise durch Geschwülste, krankhafte Erweiterungen von Teilen des Dickdarms (Megakolon), mechanische Verengungen (Stenose) der ableitenden Harnwege, beispielsweise durch eine Vergrößerung der Vorsteherdrüse (Prostatahyperplasie), grüner Star (Glaukom) und eine bestimmte Form der Muskelschwäche, die Myasthenia gravis.
In Schwangerschaft und Stillzeit sollte eine strenge Indikationsstellung unter genauer Nutzen-Risiko-Abwägung erfolgen.
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Buscopan® sollte auch bei Kindern unter 6 Jahren aufgrund mangelnder Erfahrung zurückhaltend angewendet werden.
Mögliche Nebenwirkungen bei der Einnahme von Buscopan® sind
Viele dieser Nebenwirkungen kommen durch die Hemmung des parasympathischen Nervensystems zustande, die auch für die gewünschte krampflösende Wirkung verantwortlich ist. Man bezeichnet diese Art von Nebenwirkungen als anticholinerg weil sie durch eine Blockade von Acetylcholin-Rezeptoren zustande kommen.
Bei Kombination von Buscopan® mit anderen Medikamenten mit anticholinerger Wirkung können die oben beschriebenen Nebenwirkungen, also beispielsweise Mundtrockenheit, Harnverhalt, Akkomodationsstörungen und Tachykardie, verstärkt auftreten.
So zum Beispiel bei einer Kombination mit
Bei einer Kombination von Buscopan® mit Medikamenten aus der Gruppe der Sympathomimetika, welche die Wirkung des sympathischen Nervensystems verstärken, kann es zu einer überschießenden Erhöhung des Herzschlages (Tachykardie) kommen.
Buscopan® gibt es als Dragees, als Zäpfchen und als Lösung zur intramuskulären, subkutanen oder intravenösen Injektion.
Bei den Dragees liegt die Einzeldosis bei 10-20 mg (es können also 1 bis 2 Tabletten zeitgleich genommen werden), die tägliche Maximaldosis beläuft sich auf 60 mg. Die Einzeldosis bei Zäpfchen liegt ebenfalls bei 10-20 mg, die maximale Tagesdosis beträgt 100 mg (10 Zäpfchen).
Buscopan® Dragees und Tabletten sind rezeptfrei in der Apotheke erhältlich. 20 Dragees mit jeweils 10 mg Butylscopolamin kosten etwa 8 Euro, 50 Dragees etwa 17 Euro. 10 Zäpfchen á 10 mg kosten etwa 10 Euro.
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