Mastektomie

Definition - Was ist eine Mastektomie?

Der Begriff Mastektomie bezeichnet eine operative Entfernung der gesamten Brustdrüse auf einer oder beiden Seiten.

Es gibt verschiedene Formen der Mastektomie, die sich in ihrer Radikalität und den zu entfernenden Strukturen der Brust unterscheiden. Der häufigste Grund für eine Mastektomie ist der weibliche Brustkrebs, daneben gibt es jedoch eine Reihe weiterer Indikationen.

Im Anschluss an die Mastektomie wird meist ein operativer Wiederaufbau der Brust durchgeführt.  

Indikationen zu einer Mastektomie

Der häufigste Grund für eine Mastektomie (Entfernung der Brustdrüse) bei Frauen ist Brustkrebs.

Je nach Größe, Aggressivität und Bösartigkeit des Tumors ist es bei der Behandlung von Brustkrebs nicht ausreichend, den Tumorbereich zu entfernen und so die Brust zu erhalten. In diesen Fällen wird die betroffene Brust entfernt.

Je nach Fall kommen verschiedene Operationstechniken zum Einsatz. Seltener sind gutartige Tumoren der Brust so groß, dass als operative Therapie nur die Entfernung der Brust in Frage kommt.

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Ein weiterer Grund für eine Mastektomie kann eine übermäßig vergrößerte Brust sein (Mammahypertrophie, Hypermastie). Die betroffenen Frauen leiden häufig unter starken Rücken-und Nackenschmerzen, Haltungsfehlern und Hautveränderungen im Bereich der Brüste, sodass letztlich nur eine operative Verkleinerung der Brust zur Option steht.

Bei dieser sogenannten Reduktionsmastektomie werden das Volumen und das Gewicht der Brust auf ein zumutbares Maß verkleinert. Sind beide Brüste betroffenen, so werden häufig zwei Operationen im Abstand von einigen Monaten durchgeführt.

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Auch eine Vergrößerung der Brustdrüse beim Mann (Gynäkomastie) kann eine Indikation zur Mastektomie sein. Hierbei kommt es durch ein hormonelles Ungleichgewicht (Testosteronmangel, Östrogenüberschuss) zum Drüsenwachstum in der männlichen Brust, welches häufig als kosmetisch sehr störend empfunden wird.

Eine sogenannte prophylaktische beidseitige Mastektomie wird in bestimmten Fällen empfohlen, in denen das Brustkrebsrisiko in der Familie stark erhöht ist.

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Welche Formen der Mastektomie gibt es?

Es existieren verschiedene Formen der Mastektomie, die sich in ihrer Radikalität, also Ausgeprägtheit der Gewebsentfernung, unterscheiden. Somit kommen die unterschiedlichen Formen bei verschiedenen Indikationen zum Einsatz.

Bei der subkutanen Mastektomie wird der gesamte Brustdrüsenkörper entfernt, unter Belassen der Haut und der Brustwarzen inklusive Warzenhof. Nach der Operation entsteht also das Bild einer männlichen Brust, welche jedoch durch Rekonstruktion wieder in die ursprüngliche Form aufgebaut werden kann.

Bei der einfachen Mastektomie werden zusätzlich zur Brustdrüse ein Hautlappen, der auch die Brustwarze enthält, Fettgewebe und die Faszie des Brustmuskels, auf dem die Brustdrüse aufliegt, entfernt.

Die modifizierte radikale Mastektomie umfasst zudem noch das Entfernen der Achsellymphknoten. Sie wird häufig bei Brustkrebserkrankungen durchgeführt, da hier die Gefahr besteht, dass sich bereits Tumorzellen in die Achsellymphknoten abgesiedelt haben. Sie gilt als Standardverfahren bei Brustkrebsformen, die nicht brusterhaltend operiert werden können.

Die radikale Mastektomie (nach Rotter-Halsted) beinhaltet zusätzlich die Entfernung des großen Brustmuskels (M. pectoralis major) und kommt heutzutage nur noch selten zum Einsatz.

Welche Diagnostik sollten vor einer Mastektomie immer durchgeführt werden?

Welche Diagnostik vor einer Mastektomie durchgeführt werden muss, hängt vom jeweiligen Krankheitsbild ab.
Bei Tumorerkrankungen der Brust ist es essentiell, zwischen gutartigen (z.B. Fibroadenom) und bösartigen (Brustkrebs) Veränderungen zu unterscheiden.

Hierzu kommt zunächst eine Mammographie-Untersuchung zum Einsatz, bei der sich häufig Hinweise auf die Bösartigkeit oder Gutartigkeit einer verdächtigen Stelle ergeben. Unterstützend wird häufig eine Ultraschalluntersuchung der Brust eingesetzt.

In unklaren Fällen oder zur Bestimmung der Ausdehnung eines Befundes kommt seltener die MRT (Kernspin) zum Einsatz.

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Letztlich kann häufig jedoch nur durch eine Gewebeprobe (Biopsie) sicher zwischen gutartigen und bösartigen Tumoren unterschieden werden. Diese Unterscheidung bestimmt maßgeblich die Operationstechnik und den Einsatz weiterer Diagnostik.

Im Falle eines bösartigen Tumors wird zudem häufig vor der Operation der sogenannte Wächter-Lymphknoten (Sentinel-Lymphknoten) bestimmt. Dieser ist die erste Anlaufstelle von sich ausbreitenden Tumorzellen und muss während der Operation untersucht werden. Ist er von Krebszellen befallen, so müssen auch weitere Lymphknoten (vor allem in der Achsel) entfernt werden, es liegt eine Lymphknotenmetastasierung vor.

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Ablauf einer Mastektomie

Eine Mastektomie (Brustdrüsenentfernung) wird meist in einem größeren Krankenhaus durchgeführt, welches über eine gynäkologische (frauenheilkundliche) Abteilung verfügt.

Wird die Mastektomie aufgrund der Indikation Brustkrebs durchgeführt, so empfiehlt sich in vielen Fällen die Operation in einem Brustzentrum, da hier interdisziplinär auch die weitere Versorgung (Bestrahlung, Chemotherapie, Schmerztherapie usw.) sichergestellt ist.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Therapie bei Brustkrebs

Eine Mastektomie wird stets unter Vollnarkose durchgeführt und im Rahmen eines mehrtägigen stationären Aufenthaltes.

Bei der Operationstechnik existieren verschiedene Formen, die sich in ihrer Radikalität unterscheiden (s. oben). Je nach Befall und Erkrankung werden nur eine oder auch beide Brustdrüsen entfernt. Über meist einen einzigen Hautschnitt wird der Drüsenkörper mitsamt weiteren Strukturen (je nach Operationsverfahren, bspw. Lymphknoten) entfernt.

Im Falle eines bösartigen Tumors werden noch während der Operation Lymphknoten unter dem Mikroskop auf Tumorzellen untersucht (sogenannter Schnellschnitt). Befinden sich bereits Krebszellen in den untersuchten Lymphknoten, so müssen weitere Lymphknoten im Abflussbereich der Brustdrüse entfernt werden.

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Gegen Ende der Operation, die je nach Ausdehnung mehrere Stunden dauern kann, werden die Schnittränder spannungsfrei aneinander gelegt und mittels Naht verschlossen. Es wird zudem ein Drainageschlauch eingelegt, der den Abfluss von Blut und Wundsekret sicherstellt.

Die Operationswunde wird nun steril verbunden und die Patientin zum Aufwachen in den Aufwachraum verlegt.

Dauer einer Mastektomie

Wie lange eine Mastektomie dauert, hängt vom Umfang des Operationsverfahrens ab und natürlich davon, ob eine oder beide Brustdrüsen entfernt werden.

Generell haben Mastektomien bei gutartigen Erkrankungen (gutartiger Tumor, kosmetische Operation bei übergroßer Brust) eine kürzere Dauer als sogenannte onkologische Operationen bei Brustkrebs.
Dies liegt daran, dass im Falle von Brustkrebs weitere Strukturen wie Lymphknoten entfernt und auf Bösartigkeit untersucht werden müssen.

So kann eine unkomplizierte einseitige Mastektomie nach einer Stunde vorbei sein, in komplizierteren Fällen bei Krebsbehandlungen kann sich die Mastektomie jedoch über mehrere Stunden hinziehen.

Häufig kann die Dauer der OP vor Beginn nicht genau abgeschätzt werden, da der Befund und die Komplexität erst während der Operation voll sichtbar werden.

Nachbehandlung

An eine Mastektomie schließt sich ein mehrtägiger stationärer Aufenthalt im Krankenhaus an. Hierbei muss zunächst überwacht werden, dass sich die Operationswunde nicht entzündet oder Komplikationen wie Blutungen auftreten.

Zudem erhält die Patientin eine angemessene Schmerzmedikation.
Nach einigen Tagen kann dann der Drainageschlauch entfernt werden.

Nach durchschnittlich ca. 4 bis 7 Tagen kann die Patientin in die ambulante Weiterbehandlung entlassen werden, vorausgesetzt es treten keine Komplikationen auf.
Die Fäden der Operationsnarbe können, je nach vom Operateur gewählten Fadenart, meist nach ca. 14 Tagen gezogen werden. Dies kann auch von Haus- oder Frauenarzt durchgeführt werden. Bei sogenannten resorbierbaren Fäden ist ein Ziehen nicht nötig, da sie sich im Laufe der Wundheilung von selbst auflösen.

Erfolgte die Operation aufgrund des Befundes Brustkrebs, so schließt sich in der Regel eine Bestrahlung, Chemotherapie und/oder Hormontherapie an. Über das genaue Therapiekonzept entscheidet in der Regel bereits vor der Operation ein sogenanntes Tumorboard (Expertenzusammenschluss verschiedener Fachrichtungen).

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Spezielle BH's nach Mastektomie

Mittlerweile existiert eine Auswahl an speziellen BHs für Frauen nach Mastektomie. Je nachdem, ob ein-oder beidseitig die Brustdrüse entfernt werden musste, haben die BHs Innentaschen, in die Prothesen (z.B. Gelkissen) eingesetzt werden können.

Die Prothesen sowie die Büstenhalter sind in verschiedenen Größen und Formen erhältlich und ermöglichen so ein natürliches Ergebnis.
Zudem sind inzwischen auch optisch ansprechende und moderne Modelle verfügbar, die auch den Geschmäckern verschiedener Altersgruppen entsprechen.

Nach der Operation erhalten viele Frauen zunächst einen BH als Erstversorgung, der das verbleibende Gewebe stützt ohne dabei unangenehm einzuschneiden oder die Operationsnarbe zu reizen.

Für weitere BHs und Brustprothesen (z.B. aufklebbare Einlagen aus Gelkissen) übernehmen häufig die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten, da es sich um sogenannte Hilfsmittel handelt. Viele Frauen verwenden diese Mastektomie BHs für die Zeit zwischen Brustentfernung und Brustwiederaufbau.
Erfolgt keine Rekonstruktion der Brust, so kann es sich bei den speziellen BHs auch um eine dauerhafte Lösung handeln. In jedem Fall ermöglicht ein gut sitzender BH mit passender Prothese durch ein schönes und natürliches Dekolleté vielen Frauen eine größere Zufriedenheit mit ihrem Körper und der eigenen Weiblichkeit.

Wie lange ist die Heilungsdauer?

Die Heilungsdauer nach Mastektomie ist sehr individuell und hängt von vielerlei Faktoren ab. Bei jungen, fitten und ansonsten gesunden Patientinnen gestaltet sich der Heilungsverlauf meist wesentlich schneller als bei älteren Patientinnen mit Grunderkrankungen wie Diabetes.

Auch die Radikalität der Operation (subkutane Mastektomie vs. radikale Mastektomie) und das Entfernen weiterer Strukturen wie Lymphknoten bestimmen den Verlauf entscheidend mit. Zudem können Komplikationen wie Wundinfektionen auftreten, die die Heilung weiter verzögern können.

Meist kann die Patientin einige Tage nach der Operation nach Hause entlassen werden. Wichtig ist jedoch eine adäquate Schmerztherapie und konsequente Weiterbeobachtung der Wunde.

Bis zum völligen Abheilen der Narbe vergehen jedoch eher Monate. Nach ca. 2 Wochen ist meist eine Arbeitsfähigkeit wiederhergestellt und eine annähernd ausreichende Funktionalität im  Alltag vorhanden.

Sport kann nach ca. 2 Monaten wieder betrieben werden.

Wird eine Mastektomie bei Brustkrebs durchgeführt, so ist die Behandlung mit der Operation jedoch meist nicht abgeschlossen. Vielmehr ist oft eine Bestrahlung und sich über mehrere Monate erstreckende Chemo- und Hormontherapie notwendig, um eine Heilung erzielen zu können.

Narben nach einer Mastektomie

Wie die Narben nach einer Mastektomie verlaufen, hängt von der Operationstechnik und der jeweiligen Schnittführung ab. Bei vielen Frauen verläuft die Narbe nach der Mastektomie waagerecht über den gesamten Bereich der entfernten Brust.

Gänzlich vermeiden lassen sich diese Narben natürlich nicht, jedoch können sie durch eine saubere Nahttechnik und adäquate Wundversorgung nach der Operation minimiert werden.

Wie lange ist man im Krankenhaus?

Eine pauschale Aussage zur Dauer des stationären Aufenthaltes nach Mastektomie ist nicht möglich.
Die Dauer des Aufenthaltes hängt von der körperlichen Fitness der Patientin vor der OP ab (Alter, Grunderkrankungen etc.), von etwaigen Komplikationen der Operation und den Schmerzen nach der Operation.

Durchschnittlich beträgt der Krankenhausaufenthalt nach Mastektomie mehrere Tage (ca. 4-10 Tage).
Voraussetzungen für eine Entlassung sind

  • eine reizlose, gut heilende Operationsnarbe,
  • eine gute Einstellung mit Schmerzmedikamenten,
  • ein ausreichender Allgemeinzustand
  • und die Sicherstellung der Versorgung und Unterstützung im häuslichen Umfeld.

Kosten

Die Kosten einer Mastektomie belaufen sich je nach Komplexität des Eingriffes, auftretenden Komplikationen sowie der Länge des stationären Aufenthaltes auf mehrere tausend Euro.

Zudem variieren die Kosten je nach durchführender Klinik. Während eine Mastektomie beim Mann (aufgrund einer Gynäkomastie) aus rein kosmetischen Gründen vergleichsweise günstig ist (ca. 2.000-4.000€), betragen die Kosten für eine kosmetische Brustverkleinerung bei Frauen durchschnittlich ca. 4.000-7.000€.

Aufgrund spezieller zusätzlicher Verfahren wie einer Lymphknotenentfernung sind die Kosten bei einer Mastektomie bei Brustkrebs noch wesentlich höher. In solchen Fällen werden die Kosten jedoch stets von der Krankenversicherung übernommen.

Kostenübernahme durch die Krankenkasse

Ob die Kosten einer Mastektomie von der gesetzlichen oder privaten Krankenversicherung übernommen werden oder vom Patienten selbst getragen werden müssen, hängt davon ab, ob es eine medizinische Indikation zur Operation gibt oder der Eingriff aus rein kosmetischen Gründen durchgeführt werden soll.

Im Falle von gutartigen oder bösartigen Tumoren der Brust, sowie ggf. prophylaktisch (s.u.) wird die Mastektomie inklusive der Voruntersuchungen, des stationären Aufenthaltes und der Nachsorge stets von der Krankenkasse übernommen.

Auch wenn nachgewiesen werden kann, dass eine Brustverkleinerung z.B.aufgrund von chronischen Rückenschmerzen eine medizinische Indikation aufweist, so kann die OP durch die Krankenkasse bezahlt oder bezuschusst werden.

Hingegen weist die Gynäkomastie (Verweiblichung der Brust) beim Mann und Operationen bei Trans-Männern meist nur eine kosmetische Indikation auf. In diesem Fall muss die Operation samt des stationären Aufenthaltes vom Patienten selbst bezahlt werden.

Was versteht man unter einer prophylaktischen Mastektomie und wie sinnvoll ist sowas?

Unter einer prophylaktischen Mastektomie versteht man die (beidseitige) Entfernung der gesunden Brust bei Frauen, die ein hohes familiäres Brustkrebsrisiko aufweisen.
Ein prominentes Beispiel hierfür ist Angelina Jolie, die sich vor einigen Jahren präventiv beide Brüste abnehmen ließ.

Kommt es in einer Familie zu einer Häufung von Brustkrebserkrankungen und erkranken bereits Frauen jungen Lebensalters, so kann eine genetische Untersuchung durchgeführt werden. Bei Vorliegen einer sogenannten BRCA1- oder BRCA2 -Mutation (BRCA = Brustkrebsgen) beträgt das Risiko einer betroffenen Frau, in ihrem Leben an Brustkrebs zu erkranken bis zu 80%.
Derartige Genmutationen werden von Mutter oder Vater auf ihre Nachkommen vererbt und sind ursächlich für bis zu 5% aller Brustkrebsfälle.

Bei Nachweis einer entsprechenden Mutation kann betroffenen Frauen also eine prophylaktische beidseitige Entfernung der Brust noch in jungen Jahren empfohlen werden, bevor sich bösartige Tumoren bilden können.

Da bei dieser Mutation auch das Risiko an Eierstockkrebs zu erkranken auf bis zu 60% steigt, ist nach abgeschlossener Familienplanung auch eine Entfernung der Eierstöcke mitsamt den Eileitern anzuraten.

Bei einer gesunden Frau ohne Nachweis eines derartigen Gendefektes gibt es jedoch keine Rechtfertigung für eine rein prophylaktische Mastektomie.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Brustkrebs-Gene

Wiederaufbau der Brust

Die Entfernung einer oder beider Brüste ist für viele Frauen mit einer großen psychischen Belastung und Einschränkung ihrer Weiblichkeit und ihres Körperbildes verbunden.

Aus diesem Grund entscheiden sich viele Frauen für einen operativen Wiederaufbau der weiblichen Brust. Hierbei kommen zum einen künstliche Implantate zum Einsatz, die aus Silikongel bestehen oder mit Kochsalz gefüllt sind. Diese werden direkt unter der Haut platziert oder unter den großen Brustmuskel implantiert.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Brustimplantate

Eine weitere Option ist die sogenannte Lappenplastik, bei der körpereigene Strukturen zum Wiederaufbau verwendet werden. Haut-, Fett- und Muskelgewebe aus anderen Körperregionen wie dem Rücken (z.B. Latissimus dorsi- Muskel) oder der Bauchdecke werden verwendet, um eine neue Brust aufzubauen.

Welche Methode bevorzugt wird, kann individuell und im Gespräch mit den behandelnden Frauenärzten entschieden werden. Zudem ist es häufig notwendig, eine neue Brustwarze zu rekonstruieren. Hierzu kann eine Brustwarze mittels Tätowierung aufgezeichnet werden oder z.B. aus Teilen der Brustwarze der gegenüberliegenden Seite neu geformt werden. In der Regel kann für die Patientinnen ein zufriedenstellendes optisches Ergebnis erzielt werden.

Lesen Sie hierzu auch: Brustrekonstruktion

Wann wird rekonstruiert - sofort oder später?

Bei der sofortigen Brustrekonstruktion wird die Brustdrüse in ein und derselben Operation mitsamt Tumor entfernt und direkt im Anschluss ein Brustaufbau aus künstlichen Implantaten oder Körpereigengewebe durchgeführt. Vorteil dieses Verfahrens ist offensichtlich, dass die Patientin mit zwei Brüsten aus der Operation erwacht, was vor allem aus psychologischer Sicht ein großer Gewinn ist.
Jedoch ist der sofortige Brustaufbau mit einer längeren Operationsdauer und ggf. einer erhöhten Komplikationsrate vergesellschaftet, sodass er bei sehr kranken und instabilen Patientinnen nicht in Frage kommt.

In solchen Fällen sollte die brustaufbauende Operation erst mehrere Monate nach der Mastektomie durchgeführt werden, am besten nach vollständigem Abschluss der Krebsbehandlung.

Ist nach einer Mastektomie zusätzlich eine Bestrahlung notwendig, so sollte der Brustaufbau erst nach deren Abschluss erfolgen, da es sonst vermehrt zu Komplikationen wie einer Kapselbildung um das Implantat kommt.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Bestrahlung bei Brustkrebs

Wie schmerzhaft ist eine Mastektomie?

Während der Mastektomie befindet sich die Patientin unter Vollnarkose. So werden während der Operation keinerlei Schmerzen empfunden.

Auch im weiteren Verlauf des Krankenhausaufenthaltes wird auf eine ausreichende Versorgung mit Schmerzmitteln geachtet. Ob dennoch Schmerzen auftreten und wie stark diese sind, hängt in erster Linie vom individuellen Schmerzempfinden der Person und der Radikalität des Verfahrens ab.

Meist treten leichte bis mittelstarke Wundschmerzen auf, die sich mit gängigen Schmerzmitteln (z.B. Morphin, Novalgin, Ibuprofen) jedoch gut in den Griff kriegen lassen.

Weitere Informationen

Weitere Informationen zum Thema Mastektomie finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.11.2017 - Letzte Änderung: 18.09.2024