BRCA-Mutation - Symptome, Ursachen & Therapie

Eine BRCA-Mutation hat genauso wie die meisten Mutationen einen spontanen Charakter. Die Mehrheit aller Brustkrebserkrankungen sind nicht auf genetische Veränderungen in den BRCA-Genen zurückzuführen. Frauen, bei denen eine Mutation in BRCA1 oder BRCA2 festgestellt worden ist, sollten unbedingt mit ihrem Arzt über ihr Erkrankungsrisiko für Brust- und Eierstockkrebs und eine mögliche prophylaktische Behandlung sprechen.

BRCA-Mutation

Was ist eine BRCA-Mutation?

Das BRCA-Gen (Breast Cancer gene) kodiert im gesunden Zustand für ein Tumorsuppressorgen. Dabei handelt es sich um ein Protein, das die unkontrollierte Teilung von Zellen unterdrückt und damit eine bösartige Entartung der Zelle in einen Tumor verhindert.

Kommt es in diesem Gen zu einer Mutation, besteht für die betroffenen BRCA-Gen-Trägerinnen ein deutlich erhöhtes Risiko, im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs (Mammakarzinom) oder Eierstockkrebs (Ovarialkarzinom) zu erkranken.

Es gibt zwei BRCA-Gene: BRCA1 und BRCA2. Man vermutet, dass etwa 5% aller Brustkrebserkrankungen durch eine BRCA-Mutation verursacht werden und somit erblich bedingt sind.

Was ist ein BRCA1-Gen?

BRCA1 (Breast Cancer gene 1) ist ein Gen aus der Gruppe der Tumorsuppressorgene („Tumor-unterdrückende Gene“). BRCA1 befindet sich im Genom auf Chromosom 17, wo es für Proteine codiert, die vor einer Tumorentwicklung schützen. Die genaue Aufgabe des BRCA1-Genprodukts liegt in der Reparatur von Schädigungen (sogenannten Doppelstrangbrüchen) im menschlichen Erbgut, der DNA.

Durch bestimmte Mutationen kann es sein, dass das Gen gar nicht mehr oder nur mehr eingeschränkt funktioniert (Loss-of-function-Mutation bzw. Deletion), wodurch die Wahrscheinlichkeit, dass die betroffene Zelle zu einem bösartigen Tumor entartet, ansteigt.

Mehr Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Tumormarker bei Brustkrebs

Was ist ein BRCA2-Gen?

BRCA2 (Breat Cancer gene 2) wurde wenige Jahre nach BRCA1 entdeckt. Das Gen ist auf Chromosom 13 lokalisiert. Auch dieses Gen kodiert in der Zelle für ein tumorsupprimierendes Protein, das eine entscheidende Rolle bei der Reparatur von DNA-Schäden einnimmt.

Mutationen in BRCA2 verhindern diese Reparaturvorgänge und erhöhen damit das Risiko für bestimmte Krebserkrankungen, vor allem für Brust- oder Eierstockkrebs.

Haben Sie mehr Interesse an diesem Thema? Lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: Das Brustkrebsgen

Was ist der Unterschied?

Sowohl mutiertes BRCA1 als auch BRCA2 zählen beide zu den Hochrisikogenen für Brust- und Eierstockkrebs. Im intakten Zustand wirken die Produkte dieser Gene einer Tumorentstehung entgegen, wobei die genaue Funktion beider Gene noch nicht vollständig verstanden ist. Die Gene liegen im Genom auf unterschiedlichen Chromosomen.

Eine Mutation in BRCA1 oder in BRCA2 erhöht die Wahrscheinlichkeit für die betroffene Frau an einem Mammakarzinom zu erkranken und die Wahrscheinlichkeit dass sie bis zu ihrem 70. Lebensjahr an einem Mammakarzinom erkrankt liegt bei bis zu 80%.

Eine BCRA1-Mutation erhöht zudem deutlich das Risiko für Eierstockkrebs (Erkrankungswahrscheinlichkeit von 50%), wohingegen das Risiko für diese Erkrankung bei einer BRCA2-Mutation zwar ebenfalls erhöht ist, die Erkrankungswahrscheinlichkeit aber niedriger ist und nur bei 30-40% liegt.

Kann ich an bestimmten Symptomen erkennen, dass ich an einer BRCA-Mutation leide?

Eine BRCA-Mutation verursacht keine Symptome, an denen man die Genveränderung erkennen kann.

Menschen mit mutierten BRCA-Genen sind nicht krank, aber sie haben einfach ein deutlich erhöhtes Risiko in ihrem späteren Leben einmal an Brust- oder Eierstockkrebs zu erkranken.

Der einzige Hinweis für erblichen Brustkrebs ist eine familiäre Häufung von Brustkrebserkrankungen.

Weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Symptome bei Brustkrebs

Wie wahrscheinlich kann man Brustkrebs bekommen?

Die Mehrheit aller Brustkrebserkrankungen sind nicht auf genetische Veränderungen in den BRCA-Genen zurückzuführen. Studien konnten zeigen, dass nur etwa 5-10% aller Mammakarzinome durch BRCA-Mutationen vererbt werden. Trotzdem sind Frauen, in deren Familien gehäuft Brustkrebs auftritt verunsichert und fragen sich, wie wahrscheinlich es ist, dass auch sie Brustkrebs bekommen.

Die Wahrscheinlichkeit für Frauen, die an einer Mutation in BRCA 1 oder BRCA 2 leiden, im Laufe ihres weiteren Lebens an Brustkrebs zu erkranken liegt bei etwa 50-80% und ist damit im Vergleich zu Frauen mit nicht-mutierten BRCA-Genen deutlich erhöht.

Auch das Lebenszeitrisiko für Eierstockkrebs ist bei Veränderungen im BRCA1- oder BRCA2-Gen erhöht: Frauen mit Mutationen haben eine Wahrscheinlichkeit von 50% zu erkranken.

Frauen mit mutierten BRCA-Genen erkranken außerdem schon deutlich früher in einem jüngeren Alter (40 Jahre oder jünger). Bei Frauen mit nicht-erblichem Brustkrebs tritt die Erkrankung im Durchschnitt erst mit 60 Jahren und später auf.

Aber nicht nur Frauen sind von Mutationen in den BRCA-Genen betroffen. Auch Männer, die von BRCA-Mutationen betroffen sind, haben ein erhöhtes Risiko im Laufe ihres Lebens an Brustkrebs zu erkranken. Diese Zahlen gelten allerdings nur für sogenannte Hochriskiko-Familien, also Familien in denen mehrere Brustkrebsfälle bzw. Ovarialkarzinome bei Familienmitgliedern in einem frühen Lebensalter aufgetreten sind.

Neben den beiden BRCA-Genen gibt es noch weitere Gene, von denen angenommen wird, das sie das Risiko für eine erbliche Brustkrebserkrankung erhöhen.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: Brustkrebsrisiko

Wie wahrscheinlich wird das vererbt?

Jedes Gen liegt in der Zelle innerhalb des Zellkerns in doppelter Ausführung vor. Dabei stammt eine Genkopie von der Mutter, die andere vom Vater. Eine Mutation in einer dieser Kopien reicht aus, um von einer BRCA-Mutation zu sprechen, man bezeichnet diesen Zustand als „heterozygote“ Mutation. Diese Kopie des Gens ist von Geburt an defekt, wohingegen die zweite Kopie noch intakt ist.

Kommt es nun durch Umwelteinflüsse oder spontan auch zu einer Mutation in der zweiten Kopie, fällt die Funktion des Gens völlig aus und es liegt eine „homozygote“ Mutation vor. In der Folge kann die Zelle Schäden in der DNA nicht mehr reparieren und wächst unkontrolliert. Ungebremstes Zellwachstum führt zu Tumorentstehung.

Treten innerhalb einer Familie mehrere Fälle von Brustkrebs auf, ist es wahrscheinlich, dass eine erhöhte Anfälligkeit für diese Erkrankung besteht und diese weitervererbt wird.

Die Vererbung der BRCA-Gene erfolgt nach dem Schema der „autosomal-dominanten Vererbung“. Das bedeutet, dass eine Mutation in einem BRCA-Gen von einem Elternteil mit einer Wahrscheinlichkeit von 50% auf die Kinder weitergegeben wird.

Es ist wichtig zu verstehen, dass das für alle Nachkommen gilt, sowohl weibliche als auch männliche, und die Mutation daher auch über Männer innerhalb der Familie weitergegeben werden kann. Personen hingegen, die keine Mutation in den BRCA-Genen besitzen, vererben auch keine BRCA-Mutationen an ihre Kinder, da Genveränderungen nur direkt an die Nachkommen weiter gegeben werden und keine Generation überspringen können.

Wenn Sie mehr Interesse an diesem Thema haben, lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: Ist Brustkrebs vererbbar?

Diese Tests gibt es

Im Labor erfolgt ein Gentest, bei dem eine Blutprobe auf Mutationen im BRCA1- und BRCA2-Gen untersucht wird.

Bei einem Gentest handelt es sich um eine molekularbiologische Untersuchung, bei dem das Erbmaterial analysiert wird.

Bei Frauen, die in Bezug auf Brust- und/oder Eierstockkrebs als familiär vorbelastet gelten, werden die Kosten für diesen Gentest in der Regel von der Krankenkasse übernommen.

So sicher sind die Testergebnisse

Die Untersuchungen liefern zuverlässige Ergebnisse, allerdings ist die Bewertung der Testergebnisse oftmals nicht einfach.

Neben den Mutationen, die das Erkrankungsrisiko einer Patientin für Brust- oder Eierstockkrebs deutlich erhöhen, gibt es auch neutrale Veränderungen in den BRCA-Genen. Dabei handelt es sich zwar ebenfalls um Mutationen, diese haben aber keine Auswirkung auf das Krebsrisiko.

Nicht immer ist es einfach, krankheitsrelevante und neutrale Veränderungen voneinander zu unterscheiden, weshalb nicht jeder Befund absolut sicher beurteilt werden kann.

Wer sollte sich testen lassen?

Frauen, die familiär vorbelastet sind, sollten sich auf eine Mutation in den BRCA-Genen testen lassen. Dazu zählen Personen, die aus einer Hochrisikofamilie kommen. Dafür gibt es bestimmte Kriterien, die erfüllt sein müssen. Diese finden Sie in unserem Artikel: Gentest

Beispielsweise mindestens drei Fälle von Brustkrebs innerhalb der Familie, mindestens zwei Frauen mit Brustkrebs vor dem 51. Lebensjahr, mindestens ein Mann mit Brustkrebs oder mindestens zwei Frauen mit Eierstockkrebs.

Eine genetische Untersuchung findet erst nach Abschluss des 18. Lebensjahres statt, da eine Krebserkrankung bei sehr jungen Frauen fast nie vorkommt.

Wie sieht die Behandlung einer BRCA-Mutation aus?

Frauen, bei denen eine Mutation in BRCA1 oder BRCA2 festgestellt worden ist, sollten unbedingt mit ihrem Arzt über ihr Erkrankungsrisiko für Brust- und Eierstockkrebs und eine mögliche prophylaktische Behandlung sprechen.

Ein positiver Gentest bedeutet allerdings keinesfalls, dass bereits eine Krebserkrankung vorliegt und auch nicht dass das zwangsläufig passieren wird. Vorhandende Mutationen in den BRCA-Genen kann lediglich einen Hinweis darauf gegen, dass das Erkrankungsrikio für Brust- und Eierstockkrebs auf die gesamte Lebenszeit gesehen im Vergleich zu Personen ohne Mutation deutlich erhöht.

Eine BRCA-Mutation kann man per se nicht behandeln. Frauen mit positivem Befund sollten allerdings an einem intensivierten Früherkennungsprogramm teilnehmen. Dabei führt der Arzt regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen durch, um ein mögliches Mamma- oder Ovarialkarzinom so früh wie möglich entdecken zu können. Krebs, der bereits in einem sehr frühen Stadium diagnostiziert und behandelt wird, hat sehr gute Heilungschance.

Das Früherkennungsprogramm beinhaltet eine halbjährliche Tastuntersuchung sowie eine Ultraschalluntersuchung der Brustdrüsen. Zusätzlich wird ab einem Patientenalter von 30 Jahren jährlich eine Mammographie durchgeführt.

Alternativ besteht auch die Möglichkeit einer vorbeugenden Operation, bei der präventiv beide Brüste, die Eierstöcke und Eileiter entfernt werden. Bei dieser Operation  handelt es sich um eine sehr radikale Maßnahme, die gründlich überdacht werden muss. Betroffene Frauen haben die Möglichkeit diese Entscheidung ausführlich mit einem Team an erfahrenen Gynäkologen und Humangenetikern zu besprechen.

Auch eine psychologische Begleitung ist Teil der Behandlung, da die Situation für viele Patientinnen eine enorme psychische Belastung darstellt. Nach einer Brustentfernung gibt es eine Reihe von Möglichkeiten, um die entfernten Brüste möglichst naturgetreu wieder zu rekonstruieren.  

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie nachlesen: Therapie bei Brustkrebs

Wie kann man die Diagnose stellen?

Die Diagnosestellung einer BRCA-Mutation erfolgt mittels eines genetischen Tests, bei dem die beiden Gene mittels Gendiagnostik untersucht werden. Eine genetische Untersuchung macht nur Sinn, wenn bei Personen eine erbliche Veranlagung aufgrund einer familiären Häufung von Brust- oder Eierstockkrebs wahrscheinlich ist.

Der Testperson wird eine Blutprobe abgenommen, aus der die DNA, also die Erbsubstanz, gewonnen wird. Die eigentliche Untersuchung erfolgt mittels Gensequenzierung. Dabei werden bestimmte Genabschnitte, in denen die Mutationen liegen können, komplett sequenziert. Das bedeutet, dass die einzelnen DNA-Bausteine entschlüsselt und untersucht werden.

Aufgrund der aufwendigen Untersuchungstechnik kann es bis zu vier Monate dauern, bis das endgültige Testergebnis vorliegt.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie mehr hierzu unter: Wie erkennt man Brustkrebs?

Wie sieht die Prognose aus?

Die Prognose für Frauen, die eine BRCA1- oder BRCA2-Mutation tragen, hängt maßgeblich von der eingeleiteten Behandlung ab.

Regelmäßige Kontrollen im Rahmen eines Früherkennungsprogramms verbessern die Prognose deutlich, da mögliche Tumoren sehr früh entdeckt und gut behandelt werden können.

Die eigentliche Prognose des Mammakarzinoms ist für Frauen mit BRCA-Mutation nicht schlechter als für andere Patientinnen mit nicht-vererbtem Brustkrebs.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie unseren nächsten Artikel unter: Prognose bei Brustkrebs

Ursachen für eine BRCA-Mutation

Ständig entstehen in unseren Körperzellen Mutationen, die in der Regel jedoch durch spezielle Mechanismen schnell wieder repariert werden und daher keine Konsequenzen für den Organismus haben. Eine Vielzahl von äußeren Einflüssen kann Mutationen auslösen und die Funktion eines Gens stören. Die auslösenden Faktoren werden als Mutagene bezeichnet.

Zu diesen möglichen Ursachen zählt beispielsweise energiereiche Strahlung (z.B. Röntgen- oder UV-Strahlung), verschiedene Chemikalien (z.B. Nitrosamine und polycyclische aromatische Kohlenwasserstoffe). Im Nachhinein lässt sich eine bestimmte Ursache für die Mutation aber nur schwer bzw. gar nicht feststellen.

Spezielle Mutagene, die vor allem für Mutationen in den BRCA-Genen sorgen, sind bisher nicht bekannt. In den meisten Fällen entstehen Mutationen in den BRCA-Genen ohnehin einfach zufällig (sogenannte spontane Genmutationen).

Hier kommt es während der DNA-Verdopplung im Rahmen der Zellteilung zu Fehlern, wodurch das Gen verändert wird. In der Folge kann es zu Problemen beim Zellwachstum kommen, wodurch die Gefahr erhöht ist, dass sich im weiteren Verlauf eine bösartige Tumorerkrankung ausbilden wird.

Psyche bei BRCA-Mutation

Der Verdacht auf ein Vorliegen einer BRCA-Mutation bzw. ein positiver Gentest stellt für die Patientinnen eine beträchtliche psychische Belastung dar, die nicht unterschätzt werden sollte. Aus diesem Grund bieten viele  Kliniken, an denen die Genanalyse durchgeführt wird, ausführliche Beratungsgespräche an, in deren Rahmen auch ein Gespräch mit einem Psychologen erfolgt.

Auch die Entscheidung, ob die Brüste und Eierstöcke vorsorglich entfernt werden sollen, bevor es zu einer Tumorentstehung kommen kann, ist eine psychische Herausforderung und bedarf neben der gründlichen Beratung einer speziellen psychologischen Untersuchung.

Studien haben gezeigt, dass psychische Erkrankungen, wie Depressionen oder extremer Stress, Risikofaktoren für Brustkrebs sind und eine Tumorentstehung fördern können. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, das genetisch vorbelastete Frauen eine entsprechende psychologische Begleitung erhalten, um ihre positive Lebenseinstellung sowie das psychische Wohlbefinden zu stärken.

Dieses Thema könnte für Sie hilfreich sein: Postoperative Depression

Welche weiteren Tumore sind mit einer BRCA-Mutation assoziiert?

Die BRCA-Gene codieren Proteine, die normalerweise verhindern, dass die Zelle übermäßig wächst und sich unkontrolliert teilt. Durch Veränderungen in diesen Genen ist das nicht mehr gewährleistet und Krebs entsteht.

Bevorzugterweise handelt es sich dabei um Tumoren, die in der Brust oder den Eierstöcken lokalisiert sind, daneben gibt es aber weitere Krebserkrankungen, die mit einer BRCA-Mutation assoziiert sind. Dazu zählen Darm-, Bauchspeicheldrüsen- (Pankreas-) und Hautkrebs. Bei Männern besteht zudem ein erhöhtes Risiko für Prostatakrebs.

Mehr Informationen zu diesem Thema können Sie nachlesen: Hautkrebs - Frühzeitig erkennen und behandeln

Welchen Zusammenhang von BRCA-Mutation und Eierstockkrebs gibt es?

Es besteht auch ein Zusammenhang zwischen Veränderungen in den BRCA-Genen und vererbten Eierstockkrebs. Frauen mit einer Mutation im BRCA1- oder BRCA2-Gen haben neben dem erhöhten Risiko für Brustkrebs ebenfalls eine höhere Erkrankungswahrscheinlichkeit für Eierstockkrebs.

Es wird geschätzt, dass das Risiko für Trägerinnen von mutierten BRCA-Genen in ihrem späteren Leben an Eierstockkrebs zu erkranken bei 50 Prozent liegt. Es ist auch möglich, dass Trägerinnen von BRCA-Mutationen parallel an Brust- und Eierstockkrebs erkranken.

Im Gegensatz zu Brustkrebs gibt es für das Ovarialkarzinom leider kein richtiges Früherkennungsprogramm. Trotzdem kann er Arzt die Eierstöcke regelmäßig mittels Ultraschall auf tumorverdächtige Raumforderungen untersuchen.

Positiv getestete Frauen sollten außerdem über eine vorbeugende Operation, bei der neben den Brüsten auch die Eileiter und Eierstöcke entfernt werden, nachdenken. Natürlich ist das keine leichte Entscheidung und hängt maßgeblich von der Lebenssituation (Alter, abgeschlossene Familienplanung, etc.) ab. Daher sollte dieser Schritt gründlich überdacht und ausführlich mit den behandelnden Ärzten besprochen werden.

Weitere ausführliche Informationen zu diesem Thema können Sie hier nachlesen: Eierstockkrebs - Symptome, Ursachen und Therapie

Was heißt eigentlich triple negativ?

Als triple negatives oder dreifach negatives Mammakarzinom bezeichnet man eine besondere Form von Brustkrebs, der für drei bestimmte Marker negativ ist.

Untersucht werden dabei der Östrogenrezeptor (ER), der Progesteronrezeptor (PR) und der humane epidermale Wachstumsfaktorrezeptor 2 (HER2).

Diese Rezeptoren können auf der Oberfläche der Tumorzellen vorkommen und sorgen dafür, dass der Tumor auf bestimmte Hormone (eben Östrogen, Progesteron und den epidermalen Wachstumsfaktor) anspricht, was Auswirkungen auf das Behandlungsschema hat.

Im Falle eines triple negativen Karzinoms ist das nicht gegeben. Es konnte gezeigt werden, dass bei Frauen mit dreifach negativem Brustkrebs außerdem häufig eine Mutation in BRCA1 vorliegt.

Haben Sie weiteres Interesse an diesem Thema? Lesen Sie dann unseren nächsten Artikel unter: Was ist triple-negativ Brustkrebs?

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 03.12.2018 - Letzte Änderung: 18.09.2024