Der Artikel befasst sich mit der Vererbbarkeit von Brutkrebs. Hierbei wird auf besonders auf die Brustkrebsgene BRCA1 und BRCA2 eingegangen. Zudem wird deutlich gemacht, dass Brustkrebs zwar vererbbar ist, allerdings häufiger durch Spontanmutaionen auftritt.
Brustkrebs ist eine Erkrankung, die auf Mutationen von Genen beruht. Erblich sind diese allerdings nur, wenn sie in allen Zellen auftreten, also gesunden sowie Krebszellen.
Bei Frauen wird Brustkrebs nur zu etwa 5-10 % vererbt. Hier spielen spontane Mutationen eine deutlich größere Rolle. Bei Männern hingegen ist die vererbte Form häufiger, allerdings bekommen Männer auch seltener Brustkrebs.
Folglich kann Brustkrebs vererbt werden, jedoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Neumutation viel höher.
Das lässt sich nicht so einfach sagen. Hier kommt es auf viele verschiedene Faktoren an.
Wenn einer dieser Risikofaktoren vorliegt, kann eine Genanalyse durchgeführt werden, wodurch erkrenntlich wird, ob eines der möglichen Brustkrebsgene in der Familie nachweisbar ist und dieses bei dem Patienten vorhanden ist. Hier sollte man wissen, dass nur in 25 % der Familien, bei den eines dieser Kriterien erfüllt ist, auch tatsächlich ein Gen als Ursache nachweisbar ist.
In den meisten Fällen sind es dennoch nur spontane Mutationen, die nicht vererbt werden. Ist ein Gen vorhanden, so ist das Risiko jedoch trotzdem nicht bei 100% einen Brustkrebs zu entwickeln, sondern je nach mutiertem Gen bei 50-70% (bis zum 80ten Lebensjahr).
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Das Brustkrebsgen.
Es gibt mehrere mutierte Gene, die bei Brustkrebs vorhanden sein können. Die häufigsten sind BRCA-1 und BRCA-2 (Brustkrebsgen 1, Brustkrebsgen 2).
Bei beiden Mutationen handelt es sich um sogenannte Keimbahnmutationen. Das heißt, dass sich diese mutierten Gene in allen Zellen nachweisen lassen und somit auch in den Spermien oder Eizellen, über welche sie dann vererbt werden. Hier können sowohl Mutter als auch Vater Überträger der Mutationen sein.
Der Erbgang ist autosomal-dominant, das heißt, die Gene werden nicht über die X/Y-Chromosomen (Geschlechtschromosomen) übertragen und bereits ein mutierter Genpool von der Mutter oder dem Vater ist ausreichend, damit die Mutation zur Ausprägung kommt.
Es gibt noch viele weitere Gene, die nachgewiesen werden konnten, aber sehr selten sind.
Bei den meisten Mutationen in Genen handelt es sich um Veränderungen von Reparaturstrukturen der DNA (genetisches Trägermolekül der Erbinformationen). Tritt in Strukturen, die für die Reparatur der DNA zuständig sind, eine Veränderung auf, so kann es zu Fehlern in der DNA und so zu weiteren Mutationen kommen.
Weitere ausführliche Informationen hierzu lesen Sie unter: BRCA-Mutation
Ist das BRCA-Gen mutiert, so liegt bei Frauen die Wahrscheinlichkeit, Brustkrebs bis zum 80. Lebensjahr zu entwickeln, bei BRCA-1 bei 72% und bei BRCA-2 bei 69%.
Bei beiden Mutationen liegt die Wahrscheinlichkeit Eierstockkrebs zu bekommen außerdem bei 44%.
Bei Männern liegt die Wahrscheinlichkeit für Brustkrebs bei einer BRCA-1-Mutation bei 2% und bei einer BRCA-2-Mutation bei 7%.
Es gibt verschiedene Hinweise darauf, ob in einer Familie Brustkrebs vererbbar sein könnte. Diese sind laut den Leitlinien zum Mammakarzinom (Brustkrebs) folgende:
Wenn in der Familie...
Außerdem kann ein genetischer Test gemacht werden, um auf bekannte Gene, die mit Brustkrebs assoziiert sind, zu testen.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Prognose bei Brustkrebs
Etwa 90% der Brustkrebspatienten haben den Krebs nicht vererbt bekommen. Bei ihnen ist die Ursache in der Regel eine spontane Mutation in bestimmten Zellen, aus denen sich dann ein Tumor entwickeln kann. Meist verursachen eine oder mehrere Mutationen eine krankhafte Zellteilung. Das heißt, die Zellen teilen sich häufiger als sie es sollten und die alten Zellen sterben nicht mehr ab. Dadurch entsteht ein Tumor.
Wenn dieser nun andere Gewebe durch sein Wachstum verdrängt und in sie einwächst, spricht man von einem invasiven Wachstum und einer bösartigen Tumorerkrankung. So entsteht beispielsweise auch der Brustkrebs.
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