Eine Brustvergrößerung kann sowohl im Rahmen der rekonstruktiven Chirurgie als auch bei Frauen, die ihre Brüste als zu klein empfinden durchgeführt werden. Die Operation kann sowohl von plastischen Chirurgen, Gynäkologen und Allgemeinchirurgen vorgenommen werden.
Mammaplastik, Mammaaugmentation
lat. augmentum-Wachstum, Zunahme
Englisch: breast enlargement
Die Brustvergrößerung wird in der Fachsprache Augmentation genannt und ist eine plastisch-chirurgische Operation die meist aus ästhetischen Gründen durchgeführt wird.
Die Brustvergrößerung wird entweder vom Gynäkologen oder vom plastischen Chirurgen vorgenommen. Bitte beachten Sie, dass „Schönheitschirurgen“ nicht ungedingt Gynäkologen oder plastische Chirurgen sind, da der Titel „Schöhnheitschirurg“ kein Facharzttitel ist.
Die Brustvergrößerung wird sowohl im Rahmen der rekonstruktiven Chirurgie nach Brustamputationen in Folge von Brustkrebs eingesetzt als auch bei Frauen, die ihre Brüste als zu klein empfinden. Die Operation kann von Plastischen Chirurgen, Allgemeinchirurgen und Gynäkologen vorgenommen werden.
In der Brust befinden sich Fett-, Binde-, und Drüsengewebe, sowie Muskeln, Gefäße, Nerven und Milchgänge.
Je nach Anatomie der eigenen Brust können verschieden große Brustimplantate eingesetzt werden. Die Brust kann nicht beliebig vergrößert werden, die Größe richtet sich immer nach Ihrer Anatomie und Dehnbarkeit ihrer Haut.
Implantate zur Brustvergrößerung fallen unter das Medizinproduktgesetz und wurden in die höchste Risikoklasse eingestuft. Die Oberfläche von Brustimplantaten besteht meist aus Silikon, das glatt und texturiert sein kann. Die texturierte Oberfläche hat den Vorteil, sowohl das Verrutschen des Implantats als auch das Auftreten von Kapselfibrosen (s.u.) seltener zu verursachen als eine glatte Oberfläche.
Die Form des Implantats kann ebenmäßig rund oder tropfenförmig sein. Die letzt genannte Ausführung soll ein besonders natürliches Ergebnis erzielen, hat allerdings den Nachteil, bei Drehung des Implantats eine unproportionale Brustform zu erzeugen. Um dies bei der Brustvergrößerung zu vermeiden, gibt es tropfenförmige Implantate nur mit texturierter Oberfläche.
Die Füllung des Implantats kann aus Silikon oder Kochsalzlösung bestehen. Sojaöl konnte nicht überzeugen.
Silikonimplantate wurden in den USA zeitweise vom Markt genommen, da sie durch Auslaufen als Verursacher von Autoimmun- und Krebserkrankungen diskutiert wurden, was jedoch nicht bestätigt werden konnte. Zudem hat die Stabilität der Implantate zugenommen, so dass die Silikonfüllung selbst im Falle eines Risses nicht austritt. Silikonimplantate erzielen zudem die höchste Zufriedenheit in Bezug auf natürliches Gefühl und Beständigkeit.
Der Vorteil von Implantaten mit Kochsalzlösung liegt in der Operationsmethode. Da das Implantat hier erst nach dem Einsetzen in die Brust gefüllt werden kann, reichen kleine Schnitte aus. Mit einem zusätzlichen, unter der Haut angebrachten Ventil sind nachträgliche Änderungen des Füllungsvolumens möglich. Dies ist besonders für Frauen geeignet, die sich mit der Größe des Implantats unsicher sind oder nach einer Brustamputation zunächst eine langsame Dehnung der verbleibenden Brusthaut benötigen, bevor mehr Volumen eingebracht werden kann. Der Nachteil dieser Brustvergrößerung von Implantaten mit Kochsalzlösung liegt in der geringeren Stabilität ihrer Positionierung und eventuellen „Schwappgeräuschen“.
Die Operation selber wird in der Regel in Vollnarkose durchgeführt. Zunächst wird ein Hautschnitt vorgenommen, der in der Unterbrustfalte, Achselhöhle oder dem Warzenvorhof gesetzt werden kann. Anschließend wird das Implantat eingesetzt, wobei es bei ausreichend Fett- und Drüsengewebe direkt unter dieses gesetzt werden kann (subglandulär). Bei dünneren Frauen sollte das Implantat besser unter dem Brustmuskel (submuskulär) positioniert werden.
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Seit einigen Jahren existiert der sogenannte Cell-Assisted Lipotransfer (CAL). Dabei werden bei einer Brustvergrößerung Stammzellen, die zuvor aus abgesaugtem Fettgewebe gewonnen wurden, in das Brustgewebe gegeben und bewirken dort eine Zunahme an Fettgewebe.
Postoperatives Vorgehen:
Die Patientin wird für etwa 1 Woche krank geschrieben. Etwa 1-2 Monate lang sollte ein spezieller Stütz-BH getragen werden, um ein Verrutschen des Implantats zu vermeiden. Die Brustmuskulatur muss ca. ein halbes Jahr lang geschont werden.
Vor der Operation einer Brustvergrößerung ist es wichtig die Brust von einem Arzt, am besten Gynäkologen untersuchen zu lassen. Es muss eine Tumorerkrankung ausgeschlossen werden, bevor Sie sich operieren lassen.
Außerdem sollten sie vor der Operation einer Brustvergrößerung ihre Medikamenteneinnahme mit ihrem Arzt abklären, da manche Medikamente vor einer Operation nicht eingenommen werden dürfen. Dazu zählt beispielsweise Aspirin und Metformin. Auch sollte das Rauchen vor einer Operation eingestellt werden.
Es gibt drei verschiedene Möglichkeiten, dass Implantat bei einer Brustvergrößerung zu platzieren.
Einmal die „subglanduläre“ Implantation, die „subfasziale“ Implantation und die „submuskuläre“ Implantation. „Sub“ bedeutet hierbei „unter“, somit bezieht der Name sich auf die Struktur unter dem das Kissen implantiert wird. Subglandulär ist also unter dem Drüsengewebe, Subfaszial unter der Faszie (Die Faszie ist eine bindegewebige Schicht, die den Brustmuskel umgibt) und Submuskulär bedeutet unter dem Muskel.
Die subfasziale Implantation ist die seltenste aller Implantationen bei einer Brustvergrößerung und wird nicht von jedem Arzt angeboten. Ist wenig Drüsengewebe vorhanden, kann die Implantation unter dem Muskel vorteilhaft sein, da das Implantat sonst sehr sichtbar ist. Der Nachteil hierbei ist, dass der Muskel an einigen Stellen durchtrennt werden muss, da das Implantat sich sonst mit den Muskelbewegungen mitbewegt.
Je nach anatomischer Form und Beschaffenheit ihrer Brust wird der Chirurg mit ihnen entscheiden, welche Methode die Beste für Sie ist.
Die Operation wird meistens in Vollnarkose durchgeführt. Bei Implantationen über den Brustmuskel kann auch eine Lokalanästhesie plus Beruhigungsmittel reichen, dieses Vorgehen wird mit dem zuständigen Anästhesisten (Narkosearzt) besprochen.
Der Chirurg setzt einen Schnitt entweder in der unteren Brustfalte, in der Achsel oder um die Brustwarze herum.
Danach wird Raum für das Implantat geschaffen. Durch den Hautschnitt wird dann das Implantat eingeführt und positioniert. Die Wunde wird wieder verschlossen und mit Verbänden versorgt. Meist ist die Einführung von Drainagen erforderlich um die Wundflüssigkeit abzuführen. Die Drainagen können nach einigen Tagen wieder gezogen werden. Nach der Operation dauert es ca. eine Woche bis Sie wieder fit sind und arbeiten können.
In einigen Kliniken in Deutschland wird die Brustvergrößerung auch mithilfe einer endoskopischen Operation durchgeführt. Das heißt, dass nur ein kleiner Schnitt gesetzt wird und mithilfe einer Kamera und chirurgischen Instrumenten durch ein „Schlüsselloch“ operiert wird.
Dieses Verfahren ist recht sicher und existiert schon seit fast 20 Jahren wird jedoch nicht von allen Zentren angeboten. Es ist ratsam sich nach der Erfahrung des Arztes zu richten, wenn Sie sich für eine Operationsvariante entscheiden, denn noch gibt es keine Studien dazu, welche Variante die Bessere ist.
Informieren Sie sich jetzt schon: Narbenpflege
Hauptrisiko bei einer Brustvergrößerung stellt die sogenannte Kapselfibrose dar. Dabei bildet die Brust um das Implantat eine Hülle aus Narbengewebe, was zu schmerzhaften Verhärtungen und Verformungen der Brust führen kann. Risikofaktoren hierfür stellen unhygienische Operationsmethoden (Bakterien!) sowie große und glatte Implantate dar. Bei etwa jeder zehnten Frau mit Brustimplantaten tritt nach einigen Jahren eine Kapselfibrose auf.
Bei etwa jeder fünften operierten Frau muss wegen massiver Kapselfibrose, Verrutschen oder Beschädigung des Implantats eine Nach-Operation vorgenommen werden.
Das Auftreten von Brustkrebs unter Implantatträgerinnen ist nicht erhöht und die Mammadiagnostik zur Krebsvorsorge nicht behindert.
Lesen Sie mehr zum Thema: Brustvergrößerung Risiken.
Die Brustvergrößerungen, welche in der Fachsprache Augmentation genannt wird, wird meistens von Frauen in Anspruch genommen, welche ihre Brüste als zu klein empfinden. Da viele Frauen die Komplikationen und Risiken einer Brustoperation fürchten, gibt es mittlerweile auch andere Möglichkeiten ohne Operation eine Brustvergrößerung zu erzielen.
Optische Korrekturen
Bei dieser Methode handelt es sich nicht um eine langzeitige Vergrößerung der Brüste. Allerdings können Push-up-BHs, Silikoneinlagen oder eingenähte Gel-Kissen die Brüste im bekleideten Zustand optisch größer und voluminöser wirken lassen. Einige Oberteile, BHs und Bikinis werden bereits mit integrierten Silikonkissen angeboten, diese können jedoch auch einzeln erworben werden.
Vakuumpumpen
Eine weitere Option für eine Brustvergrößerung ohne Operation ist die Benutzung von Vakuumpumpen. Durch Vakuumpumpen wird das Gewebe stimuliert und ein temporäres Brustwachstum erreicht. Durch den Sog auf die Brust wird ein dehnender Effekt erreicht und auch die Blutzirkulation in der Brust wird verstärkt. Bei regelmäßiger Anwendung über längere Zeit kann durch die Spannungszufuhr auch eine dauerhafte Vergrößerung der Brust erzielt werden. Durch die Vakuumpumpen kann allerdings die Form der Brust nicht verändert werden und auch eine Bruststraffung ist nicht möglich. Für eine Straffung des Gewebes können allerdings vibrationsfähige Massagegeräte verwendet werden.
Geschlechtshormone
Da das weibliche Brustdrüsengewebe auf Hormoneinnahme reagiert, gehört auch dies zu den Möglichkeiten eine Brustvergrößerung ohne Operation zu erzielen. Durch eine hochdosierte Tabletteneinnahme oder Injektionen von Inhaltsstoffen, die denen der Anti-Baby-Pille ähneln (vor allem Östrogene), können Brustgrößenzunahmen bis zu zwei Körbchen erreicht werden. Die Größenzunahme ist vor allem an die hohe Dosis des Östrogens gekoppelt. Dies bedeutet jedoch auch, dass die Brust nach Absetzen der Hormone wieder schrumpft und es unter Umständen durch den Brustgewebsverlust bei gleicher Hautmasse zu einer veränderten Form der Brust kommen kann. Zu beachten ist auch, dass die Hormone nicht ausschließlich auf das Brustwachstum wirken und somit Nebenwirkungen wie beispielsweise Stimmungsschwankungen oder Gewichtszunahme zur Folge haben können.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Was passiert wenn man die Pille absetzt?
Hyaluronsäure (z.B. Macrolane®)
Hyaluronsäure kommt im menschlichen Körper vor und wird schon seit geraumer Zeit bei Schönheitsoperationen wie z.B. für das Falten unterspritzen verwendet. Durch die Hyaluronsäure kann auch die Brust vergrößert, gestrafft und geformt werden. Bei Einführung des Hyaluronsäure-Verfahrens zur Brustvergrößerung galt als Überlegung, dass Nebenwirkungen wie Wundheilungsstörungen und Narbenbildungen vermieden werden sollten. Da aber bereits bei geringen Mengen von Macrolane® Zystenbildungen und andere Nebenwirkungen beobachtet werden konnten und auch eine Brustkrebsvorsorge (Mammografie) diagnostisch stark erschwert wurde, wurde das Präparat Mitte 2012 wieder vom Markt genommen. Als Nachteil gegenüber der Brustoperation ist zu erwähnen, dass bei einer Brustvergrößerung mit Hyaluronsäure kein dauerhaftes Ergebnis erzielt wird und die Maßnahme nur ca. drei Jahre anhält.
Eigenfett-Transplantation
Die autologe Fetttransplantation, auch Eigenfetttransplantation genannt, ist eine Methode bei dem Fettgewebe von einer Körperstelle entnommen wird und anschließend in ein anderes Körperareal eingesetzt wird. Dies setzt voraus, dass die Patientin an einer Körperstelle überschüssiges Fettgewebe besitzt (z.B. an den Oberschenkeln oder am Bauch), das für die Eigenfett-Transplantation verwendet werden kann. Bei dem Eingriff werden zuerst Fettzellen unter geringem Sog mit einer dicken Kanüle abgesaugt. Nach Reinigung der Fettzellen werden diese anschließend mit einer speziellen Kanüle unter die Haut an der Brust wieder eingebracht. Dieser Eingriff wird schon seit 25 Jahren durchgeführt und ist im Vergleich zur Brustvergrößerungs-Operation risikoarm, auch wenn man bei der Eigenfett-Transplantation auch mit Verletzungen oder Dellen an der Entnahmestelle rechnen muss. Die Eigenfett-Transplantation eignet sich besonders für Patientinnen, welche Implantate nicht wünschen oder vertragen.
Die Kassen übernehmen lediglich die Kosten für eine rekonstruktive Brustoperation nach Krebserkrankungen mit Brustamputation. Die Kosten einer Brustvergrößerung aufgrund rein ästhtischen Gründen wird in der Regel nicht erstattet.
Die Kosten einer Brustvergrößerung schwanken zwischen 5000 und 8000 Euro.
Die großen Schwankungen lassen sich dadurch erklären, dass es verschiedene Operationsvarianten, sowie verschiedene Narkosevarianten gibt. Auch fließt die Dauer der Operation, die Schwierigkeit der Operation, die Beschaffenheit ihrer Brust und die OP-Nutzung in die Kosten ein.
Auch die Kosten für das Material sind unterschiedlich. Je nachdem, ob eine Kochsalzlösung, flüssiges, gelartiges oder festes Silikon verwendet wird kann dies schon ein Unterschied von mehreren hundert Euros sein.
Auch Kosten die Vor-, und Nachuntersuchungen der Brustvergrößerung. Dies sind oft Extraleistungen, die im Preis nicht immer einbegriffen sind.
Die Kosten für eine Brustvergrößerung werden nur in besonderen Fällen von der Krankenkasse getragen. In der Regel muss der Patient die Kosten selbst tragen. Findet die Brustvergrößerung nach einer Krebserkrankung mit Brustamputation (Mastektomie) statt oder gibt es eine Fehlbildung der Brust wird die Operation von der Krankenkasse übernommen.
Eine Übersicht aller Themen der Gynäkologie finden Sie unter: Gynäkologie A-Z