Um Bindegewebe zu straffen kann eine ausgewogene Ernährung, Ausdauer- und Kraftsport sowie ein Normalgewicht dazu beitragen. Vor allem Frauen leiden häufig unter einer Bindegewebsschwäche, da sie einen höheren Körperfettanteil haben. Schwangerschaft, Übergewicht und Rauchen strapazieren zusätzlich das Bindegewebe.
Besonders Frauen leiden häufig an einer Bindegewebsschwäche. Frauen haben durch die Evolution bedingt ohnehin einen höheren Körperfettanteil als Männer. Junge Frauen besitzen im Schnitt 25%, Männer lediglich 18% Körperfett. Im Laufe des Lebens steigt dieser Wert bei beiden Geschlechtern üblicherweise an. Die weiblichen Energiereserven sollen die Ernährung des Kindes während der Schwangerschaft und beim Stillen sicherstellen. Die Fettverteilung bei Frauen umfasst vor allem Gesäßregion, Hüften und Oberschenkel, während Männer eher an Bauchumfang zulegen. Besonders hartnäckig ist allerdings das Hüft- und Gesäßfettgewebe, da hier andere Fettrezeptoren sitzen. Daher erfordert eine Straffung in dieser Region die meiste Disziplin und dauert am längsten. Durch diese Fetteinlagerung wird das darunter liegende Bindegewebe stark strapaziert und überdehnt.
Faktoren, die das schwache Bindegewebe noch zusätzlich strapazieren sind starke Gewichtsschwankungen, Rauchen, Schwangerschaften - v.a. Mehrlingsschwangerschaften - schnelles Wachstum in der Pubertät und starkes Übergewicht.
Lesen Sie hier mehr zum Thema Schwäche des Bindegewebes.
Bindegewebe stärken
I - Haut mit starkem
Bindegewebe
(Straffe Hautoberfläche)
II - Haut mit
Bindegewebsschwäche
(Dellen auf der
Hautoberfläche)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Die ersten Maßnahmen zur Straffung des Bindegewebes sind im Artikel „Bindegewebe stärken“ beschrieben. Sie umfassen eine ausgewogene Ernährung, Ausdauer- und Kräftigungssport, eine ausreichende Trinkmenge, Gewichtsnormalisierung und Massagen, Wechselduschen und die Hautpflege. Prophylaktisch sollte man versuchen, Normalgewicht zu halten oder es schonend durch eine Ernährungsumstellung und körperliche Aktivität zu erreichen.
Sie wollen Orangenhaut bekämpfen? Lesen Sie mehr dazu unter: Übungen gegen Cellulite
Während der Schwangerschaft sollte der Bauch eingecremt und vorsichtig massiert werden um die Ausbildung von Schwangerschaftsstreifen zu mildern. Außerdem können auch andere Maßnahmen unternommen werden, um das Risiko von Schwangerschaftsstreifen zu mindern; lesen Sie mehr dazu im Artikel Schwangerschaftsstreifen vorbeugen.
Im Wachstumsschub während der Pubertät werden v.a. die Oberschenkel und das Gesäß einem Längszug ausgesetzt. Man kann Dehnungsstreifen durch tägliches Cremen und massieren entgegenwirken. Gegen Schwangerschafts- und Dehnungsstreifen kann man leider am wenigsten unternehmen. Teilweise bieten Dermatologen jedoch die Laserung dieser Narben an, was eine gewisse Reduktion der Streifen bewirkt.
Lesen sie auch: Bindegewebe durch Ernährung stärken
In der Homöopathie strebt man eine Heilung von außen sowie von innen an. Bei Bindegewebsschwäche spielt die Ernährung in der Naturheilkunde eine wichtige Rolle.
Eine basenreiche Kost mit viel frischem Obst und Gemüse, Ballaststoffen wird empfohlen. Hafer und Hirse sind reich an Silizium, was die Straffheit von Bindegewebe unterstützt. Man sollte außerdem ausreichend Wasser am Tag trinken, um dem Körper ausreichend Flüssigkeit für Stoffwechselprozesse zu liefern.
Die Naturheilpraxis empfiehlt oft eine Kombination aus Ernährungsplan, Phytotherapie oder Schüßler Salzen und viel Bewegung.
In der homöopathischen Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) werden zur Stärkung des Bindegewebes Bärlauch und Schachtelhalm verwendet. Häufig ist eine Bindegewebsschwäche mit Venenproblemen verbunden, dann kann die Rosskastanie helfen.
Neben den genannten Schüßler Salzen gibt es Globuli, die helfen können. Bei Elastizitätsverlust des Bindegewebes sind Silicea-Globuli sehr beliebt. Bei Bindegewebsschwäche und Hautproblemen durch Übersäuerung oder Verdauungsproblemen kann das homöopathische Mittel Natrium phosphoricum helfen.
Ausleitverfahren, wie das Schröpfen, und eine Entgiftungskur werden ebenfalls gerne zur Stärkung des Bindegewebes angewendet. Ebenso effektiv sind Wechselduschen und Bürstenmassagen, um das Gewebe zu kräftigen.
Für weitere Informationen, wenden Sie sich an einen Fachkundigen.
Es gibt verschiedene Cremes in unterschiedlichen Preisklassen, die helfen, das Bindegewebe zu straffen. Dabei geht grundsätzlich: Vorbeugen ist besser als Schadensbekämpfung.
Von Garnier gibt es die günstige „Body Tonic sofort straffende reichhaltige Milk“, die grünen Tee und Koffein enthält. Die Bodylotion verspricht, die Haut zu pflegen, zu straffen und die Hautelastizität zu erhöhen. Das Produkt soll tatsächlich helfen, das Bindegewebe zu straffen.
Eine Art Kur stellen die Bodylotions „Shrink To Fit“ und „Get Waisted“ von Mio für je circa 42€ dar, die zusammen benutzt werden sollen, um die Haut zu straffen und Cellulite zu reduzieren. „Shrink To Fit“ ist für Oberschenkel, Po und Arme gedacht, „Get Waisted“ für Bauch und Taille.
Laut Erfahrungsberichten führen die Produkte direkt zu einer gesteigerten Durchblutung der Haut, die Haut sieht glatt und gepflegt aus und strafft das Bindegewebe.
Das Körperserum „Skin Trainer Body“ von Kiko für circa 19€ verspricht eine „5 in 1“-Funktion, es soll auf die Haut wie ein Fitnesstrainer wirken, indem es die Haut straff, mit Feuchtigkeit versorgt, Orangenhaut und Dehnungsstreifen glättet bzw. vorbeugt und die Durchblutung der Haut fördert. Die Tube ist mit kleinen Metallkugeln an der Öffnung versehen, die das Serum bei der Anwendung in die Haut einmassieren sollen. Das Produkt soll 56 Tage lang zweimal täglich benutzt werden, um das Bindegewebe gezielt zu straffen.
Es gibt Schüßler-Salze, die sich positiv auf das Bindegewebe auswirken sollen. Eine Kombination aus zwei Salzen soll bei Beschwerden wie Faltenbildung, Cellulite, Krampfadern oder Schwangerschaftsstreifen helfen, die körpereigenen Selbstheilungskräfte mithilfe der Mineralstoffe zu mobilisieren.
Das Schüßler Salz Nr. 1 „Calcium fluratum“, Kalziumfluorid, wirkt besonders auf das Stütz- und Bindegewebe. Das Salz Nr. 11 „Silicea“, Kieselsäure, beschreibt der Hersteller auch als „Salz der Schönheit“. Es soll die Elastizität, Festigkeit und Straffheit der Haut fördern und das Bindegewebe stärken.
Die Salze gibt es als Kombination: DHU Silicea Pentarkan®. Der Hersteller empfiehlt diese Schüßler Salz Kombination morgens, mittags und abends einzunehmen. Man soll dabei jeweils eine Tablette DHU Silicea Pentarkan® im Mund zergehen lassen. Eine Packung mit 80 Tabletten reicht circa für vier Wochen und entspricht einer Kur, um das Bindegewebe zu straffen.
Für genauere Informationen bitte beachten Sie die Packungsbeilage.
Kieselerde beschrieb ursprünglich Mineralien, die viel Silicium enthalten. Heute sprechen wir bei Kieselerde von einem Produkt, das man aus Kieselalgen gewinnt.
Kieselalgen sind Pflanzen, die eine Zellhülle besitzen, die reich an dem Mineralstoff Silicium ist. Sterben die Algen ab, zerfällt die siliciumhaltige Zellhülle sozusagen zu der bekannten Kieselerde. Die Kieselerde dient heute als Wellness-Produkt und Allheilmittel für Haut, Haare und Nägel.
Die Idee dahinter ist, dass der Körper natürlicherweise Silicium enthält, und zwar in Knorpelgewebe, Knochen und Bindegewebe. Unser Körper kann Silicium nicht selbst herstellen, deshalb muss es ihm von außen zugeführt werden.
Nimmt man Kieselerde als Globuli oder Nahrungsergänzungsmittel zu sich, liefert man dem Körper einen Stoff, den er benutzen kann oder dringend benötigt, um den Aufbau der Knochen und vor allem des Bindegewebes in Gang zu bringen. Deshalb ist Kieselerde ein beliebtes Produkt, um das Bindegewebe „von innen“ zu straffen. Die Einnahme von Kieselerde wirkt sich außerdem positiv auf die Gesundheit der Haare und Nägel aus.
Um das Bindegewebe zu straffen, kann man regelmäßig ein paar Übungen zu Hause machen. Als Hilfsmittel empfiehlt sich für die folgenden Übungen eine Yoga-Matte auf dem Boden.
Für die erste Übung geht man in den Vierfüßlerstand. Die Ausgangsstellung sieht so aus, dass man sich hüftbreit hinkniet und dabei die Arme schulterbreit aufstellt, wobei die Hände den Oberköper abstützen.
Man hebt abwechselnd ein Bein im 90°-Winkel an und senkt es wieder. 10 bis 20 Wiederholungen mit jedem Bein genügen. Diese Übung hilft, den Po und die Oberschenkelrückseiten zu straffen.
Die zweite Übung betrifft die Beinaußenseiten. Hierzu legt man sich auf eine Seite und streckt die Beine aus. Den unteren Arm streckt man lang und mit dem anderen Arm darf man sich auf dem Boden abstützen. Man hebt bei dieser Übung das obere Bein und senkt es wieder. Der Fuß sollte möglichst leicht nach unten (in Richtung Körper) zeigen. 10 bis 20 Wiederholungen auf jeder Seite zeigen schnell Wirkung.
Eine weitere Übung beginnt in Rückenlage. Die Beine sind dabei hüftbreit nebeneinander aufgestellt, die Arme man am Besten neben dem Körper ablegen. Nun hebt man das Becken an und spannt den Po und geht in die sogenannte „Glute Bridge“, bei der der Po in der Luft bleibt. Man streckt dann ein Bein hoch und hält es. 10 bis 20 Wiederholungen mit jedem Bein straffen die Rückseite deutlich.
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, um das Bindegewebe der Brust gezielt zu straffen. Sportliche Betätigung hilft, da man die unter dem Brustgewebe liegende Brustmuskulatur gezielt trainieren kann.
Hierfür ist Schwimmen ist ein guter Sport, der den Brustmuskel beansprucht. Ergänzend dazu kann man auch gezielte Brustübungen machen: Liegestütz, Klimmzüge und Planks eignen sich gut für die Brust.
Wechselduschen mit abwechselnd heißem und kaltem Wasser fördert die Straffheit des Bindegewebes. Massagen mit pflegenden Lotionen hilft der Straffung des Gewebes, am besten mit Cremes, die gezielt straffen.
Ein gesunder Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung hilft, dem Gewebe „von innen“ Bausteine für den Gewebeaufbau zu liefern. Übergewicht sollte vermieden werden. Insbesondere bei dem Bindegewebe der Brust spielt die Kleidung eine wichtige Rolle. Gerade für große Brüste sollte man gut sitzende BHs tragen, um das schwere Brustgewebe zu entlasten.
Dadurch kann man ein frühzeitiges Absacken der Brüste verhindern. Besonders beim Sport sollte man einen geeigneten Sport-BH tragen, um die Brust bei der Belastung zu schonen.
Schlaffes Bindegewebe mit Cellulite und Dehnungsstreifen zeigt sich häufig an den Oberschenkeln. Man kann das Bindegewebe der Oberschenkel und Beine behandeln und stärken.
Hierfür setzen eine gesunde, ausgewogene Ernährung und viel Bewegung die Grundsteine für einen gesunden Lebensstil. Das hilft dem Körper, Nährstoffe zu den Zellen zu transportieren und die Abfallprodukte abzutransportieren.
Um die Stoffwechselprozesse und „Aufräumprozesse“ zu unterstützen, sollte man neben vitaminreicher Kost reichlich Wasser zu sich nehmen.
Wechselduschen sind an den Oberschenkeln und Beinen besonders gut umzusetzen und sollten regelmäßig durchgeführt werden, um das Gewebe zu straffen. Nach der Dusche sollte man die Beine mit reichhaltigen, am besten straffenden Bodylotionen eincremen, am besten mit massierenden Bewegungen, um die Durchblutung zu steigern.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wechselduschen
Gezielte Beinübungen für Beine und Po - wie bereits oben beschrieben - sind besonders wirksam, um das Gewebe zu straffen und die Muskeln aufzubauen. Auch Ausdauersport wie Schwimmen, Laufen und Fahrrad fahren sind sehr gut für das Bindegewebe der Beine.
Sowohl Frauen als auch Männer in unterschiedlichen Altersklassen leiden unter Dehnungsstreifen, also Hautstellen, wo das Bindegewebe gerissen ist.
Massagen mit Ölen sind eine Möglichkeit, um die Durchblutung der Hautstellen zu fördern und die Elastizität des Gewebes zu steigern. Zupfen und Schröpfen sind effektive Techniken, die sich positiv auf das beanspruchte Bindegewebe auswirken.
Wechselduschen und Hautpflege mit Ölen und Cremes helfen außerdem, gerissenes Bindegewebe zu straffen.
Um das Bindegewebe nach einem erfolgreichen Gewichtsverlust zu straffen, sollte man eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Gemüse, Obst und Hülsenfrüchten beibehalten und viel Flüssigkeit trinken.
Es bietet sich an, straffende Übungen zu machen. Man kann einzelne Übungen für bestimmte Körperregionen wie Po und Oberschenkel oder Bauch machen, oder straffende Sportarten wie Yoga und Pilates, die den gesamten Körper formen und straffen.
Insbesondere eine Faszienrolle kann gezielt einzelne Körperteile trainieren und massieren. Verklebtes Bindegewebe wird gelöst und das Bindegewebe wird gestrafft.
Darüber hinaus ist es wichtig, der beanspruchten Haut ausreichend Feuchtigkeit zu liefern. Dafür sollte man den Körper regelmäßig eincremen, um die Spannkraft zurückzubekommen. Das fördert zudem die Durchblutung der Haut und wohltuende Bodylotionen reduzieren Hautirritationen und Rötungen, sodass ein gesundes, straffes Hautbild entsteht.
Eine explizite Bindegewebschirurgie existiert nicht. Wenn konservativen Maßnahmen allerdings versagen, kann unterstützend zu schönheitschirurgischen Methoden gegriffen werden. Dazu gehören die Bauchdeckenstraffung, die Oberschenkelstraffung, die Oberarmstraffung und die Bruststraffung. Bei den Straffungsoperationen werden in Vollnarkose Hautschnitte gemacht und überschüssiges Haut- und Unterhautgewebe entfernt, anschließend werden die Hautschnitte vernäht. Somit wird also auch überschüssiges ausgeleiertes Bindegewebe aus der Unterhaut abgetragen.
Bei der Fettabsaugung (Liposuktion) werden nur ganz kleine Hautschnitte gemacht und mithilfe von Vibration, Ultraschall oder Kochsalzlösung Fettzellen verflüssigt und mit einem Rohr abgesaugt. Diese Verfahren sind in den gleichnamigen Artikeln noch genauer beschrieben.
Wichtig ist, dass diese Maßnahmen nicht die Ursache des schwachen Bindegewebes beheben können. Die Bindegewebsstruktur ist genetisch bedingt und damit angeboren. Sie können in stark ausgeprägten Fällen jedoch die konservativen Maßnahmen unterstützen.
Zur Straffung des Bindegewebes werden regelmäßiger Sport, eine ausgewogene Ernährung, eine ausreichende Trinkmenge, Wechselduschen und Massagen in Verbindung mit der Hautpflege durch Cremes empfohlen. In ausgeprägten Fällen kann die Schönheitschirurgie unterstützend wirken.
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