In diesem Artikel geht es um das Stärken des Bindegewebes durch die Ernährung. Es wird diskutiert inwiefern die Ernährung Einfluss auf das Bindegewebe hat, welche Nahrungsmittel es stärken können und welche Vitamine oder Mineralstoffe wichtig sind.
Das Bindegewebe übernimmt wichtige Funktionen im menschlichen Körper und besteht aus verschiedenen Komponenten, unter anderem Kollagenen, fibrillären Proteinen und einer Grundsubstanz.
Gerade im Zusammenhang mit Hautalterungsprozessen, der Faltenbildung, der Cellulite oder anderen Gesundheitsfragen, wird häufig von einer Schwächung des Bindegewebes gesprochen. Daher stellen sich viele Menschen die Frage, ob und wie sie auf ihr Bindegewebe Einfluss nehmen können.
Der folgende Artikel soll sich mit interessanten Aspekten rund um das Thema „Ernährung und Bindegwebe“ befassen. Dabei soll vor allem die zentrale Frage beantwortet werden, ob und wie man das Bindegewebe durch seine Ernährung stärken kann.
Man muss sich das Bindegewebe als eine Art Gerüst vorstellen, welches von Fasern gebildet wird. Dieses Gerüst wird durch quellende Substanzen, vornehmlich sogenannten Proteoglykanen, gefüllt. Dies verleiht dem Bindegewebe seine Formkonsistenz. Je nachdem, wo sich das Bindegewebe im Körper befindet, unterscheidet es sich in seiner Zusammensetzung und seinen Funktionen.
Die Ernährung spielt eine wichtige Rolle für die Gesundheit des Menschen. Viele wichtige Nährstoffe, Vitamine und Spurenelemente werden ausschließlich über die Nahrung aufgenommen und können nicht vom Körper selbst hergestellt werden. Eine ausgewogene Ernährung ist daher sehr von Vorteil. Die Frage nach der Stärkung des Bindegewebes spielt häufig vor allem im ästhetischen Bereich eine große Rolle. Bindegewebsschwächen werden in Verbindung gebracht mit Falten, Hautalterung, Cellulite und anderen unliebsamen Erscheinungen.
Durch die Ernährung kann man in Teilen jedoch Einfluss auf das Bindegewebe nehmen.
Häufig wird auch das Skelettsystem, also das Knochen- und Knorpelgewebe, zum Bindegewebe dazu gezählt. Für starke Knochen ist eine ausreichende Kalzium- und Vitamin-D- Zufuhr sehr wichtig. Sie beugt der Osteoporose und Knochenbrüchen im Alter vor. Vitamin-D ist beispielsweise in Eiern und Fisch enthalten.
Zu einem Großteil wird Vitamin-D jedoch durch Sonnenlicht im Körper produziert. Bei einem Mangel sollte daher eine Ergänzung durch Nahrungsergänzungmittel erfolgen. Calcium hingegen kann sehr gut über die Nahrung aufgenommen werden. Empfehlenswerte Lebensmittel sind beispielsweise verschiedene Käsesorten, Joghurt, Milch und Quark.
Im Allgemeinen sollte man weiterhin auf eine ausgewogene Ernährung und eine Flüssigkeitszufuhr (Wasser und ungesüßter Tee) von mindestens 2,0 Liter täglich achten. Vitaminmangelzustände und eine Austrocknung (Exsikkose) beeinträchtigen auch die Funktion und Intaktheit des Bindegewebes.
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Es gibt keine speziellen Lebensmittel, die das Bindegewebe stärken. Viel mehr ist eine ausgewogene Vielfalt verschiedener, frischer Lebensmittel für ein starkes Bindegewebe wichtig. Frisches Gemüse und Obst sollte täglich verzehrt werden. Ebenso sollten Kohlenhydrate, vorzugsweise Vollkornprodukte, auf dem Speiseplan stehen. Milchprodukte stärken den Skelettapparat und sichern die Stabilität des Stützgewebes. Fisch und Fleisch sollten etwa 2 bis 3 Mal die Woche verzehrt werden. Ein täglicher Fleischkonsum ist auch aus anderen gesundheitlichen Gründen nicht empfehlenswert. Bei einer ausgewogenen Ernährung ist auch die Intaktheit des Bindegewebes nicht gefährdet.
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Die basische Ernährung wird häufig im Zusammenhang mit einer Stärkung des Bindegewebes genannt. Doch was genau ist eine basische Ernährung und hat diese wirklich positive Einflüsse auf das Bindegewebe?
Die basische Ernährung hat sich Anfang des 20. Jahrhunderts in der alternativen Gesundheitskunde entwickelt und theoretisiert eine Übersäuerung des Körpers als Ursache verschiedener Erkrankungen. Demnach würde ein Überschuss saurer Lebensmittel zu einer Übersäuerung mit negativen Folgen für den Körper führen. Die basische Ernährung folgt einem Konzept, in dem die Ernährung zu zwei Dritteln aus basischen Nahrungsmitteln, beispielsweise Kartoffeln, Gemüse, Rohmilch und Trockenfrüchte. Als saure Lebensmittel gelten Tee, Fleisch, Eier, Fisch und Milchprodukte. Die basische Ernährung steht jedoch stark in der Kritik, da es zum einen keine wissenschaftlichen Belege für ihren Nutzen und zum anderen keine Hinweise auf die Existenz einer „Übersäuerung“ gibt. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung distanziert sich daher deutlich von dieser Ernährungsform und empfiehlt eine vollwertige, ausgewogene Ernährung ohne Verzicht. In Bezug auf das Bindegewebe kann eine rein basische Ernährung sogar Nachteile haben. Der Verzicht auf Fleisch, Fisch, Tomaten, Öle und Milchprodukte enthält dem Bindegewebe wichtige Vitamine, Spurenelemente, Mineralstoffe und Nährstoffe vor, die für ein gesundes Bindegewebe wichtig sind.
Mineralstoffe sind verschiedene Elektrolyte und Salze, die wichtige Funktionen im menschlichen Körper übernehmen. Einige von diesen Mineralstoffen werden nicht im Körper gebildet, sondern müssen von außen, durch die Nahrung, zugeführt werden. Dazu gehören zum Beispiel Zink und Iod. Als Bestandteile verschiedener Hormone, des Elektrolythaushalts und der Stoffwechselwege, haben Mineralstoffe auch auf die Intaktheit des Bindegewebes einen großen Einfluss. Diese Funktionen erfüllen Mineralstoffe jedoch in ihrer Gesamtheit, sodass nicht die Substitution eines bestimmten Minerals zu einer Verbesserung oder Stärkung des Bindegewebes führt. Hautalterungsprozesse und der natürliche Verlust an Elastizität und Spannkraft des Bindegewebes im Alter lässt sich im Übrigen nicht durch eine spezielle Ernährung oder die äußere Zufuhr von Mineralstoffen aufhalten.
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Bindegewebe findet sich in unterschiedlichen Zusammensetzungen, an unterschiedlichen Körperstellen und erfüllt dort wichtige Funktionen. Ein intaktes Bindegewebe erfordert Nährstoffe, Mineralstoffe und Vitamine, um sich erneuern zu können und die jeweiligen Funktionen, beispielsweise eine Hormonproduktion, erfüllen zu können. Einen Teil dieser wichtigen Stoffe erhält das Bindegewebe aus der körpereigenen Produktion, den anderen Teil muss es über eine Zufuhr von außen erhalten. Daher ist die Ernährung sehr wichtig. Es handelt sich jedoch um eine ausgewogene Ernährung, die keiner speziellen Anpassung bedarf. Es müssen keine speziellen Lebensmittel verzerrt werden, um das Bindegewebe gezielt zu stärken. Dies ist auch nicht möglich. Störungen im Bindegewebe treten erst auf, wenn richtige Mangelzustände herrschen. Das ist beispielsweise bei einer streng einseitigen Ernährung oder einer Mangelernährung der Fall.