Bauchnabelpiercing

Bauchnabelpiercing

Definition

Das Bauchnabelpiercing ist wohl das beliebteste Piercing und wird, wie der Name schon sagt, im Bauchnabel gestochen.
Dabei gibt es die vertikale, wie auch die horizontale Stechung. Am beliebtesten ist bei Frauen jedoch die vertikale Variante.

Das Stechen ist erst ab dem 14. Lebensjahr erlaubt und das auch nur mit der Erlaubnis der Eltern.
Erst ab der Volljährigkeit, also erst mit 18 Jahren, darf man sich auch ohne Erlaubnis der Eltern stechen lassen.

Stechen eines Bauchnabelpiercings

Das Bauchnabelpiercing wird immer im Liegen gestochen. Das hat den einfachen Grund, dass dann die Bauchdecke entspannt ist. Außerdem kommt es, besonders bei jüngeren Patienten, manchmal zu Kreislaufproblemen. Kommt es tatsächlich zur Ohnmacht ist das im Liegen ungefährlicher, einfach aus dem Grund, weil der Patient sich dann nicht beim Umfallen verletzen kann.

Die Haut im Bauchnabel, aber auch die Haut um den Bauchnabel herum, muss gründlich desinfiziert werden, sonst droht eine Infektionen.
Es sollte auch darauf geachtet werden, dass alle Instrumente gründlich sterilisiert worden sind.

Lesen Sie hier mehr zum Thema: Bauchnabelpiercing ist entzündet - Was tun?

Nach der Desinfektion der Haut sollte die Ein- und Austrittstellen markiert werden. Danach wird die Haut mit einer Klemme hochgehoben und mit einer Nadel durchstochen. Daraufhin wird in das entstandene Loch direkt ein Piercing eingeführt. Das Piercing sollte aus hypoallergenen Material, wie zum Beispiel Chirurgenstahl, bestehen um eine allergische Reaktion zu vermeiden.

Bitte achten Sie auf die Sauberkeit des Piercingstudios. Jedes Piercing sollte entweder von einem Arzt oder von einem Piercingstudios ihres Vertrauen gestochen werden. Es sollte niemals selbst Hand angelegt werden.

Kann man ein Bauchnabelpiercing selber stechen?

Es gibt einige Frauen, die vorhaben, sich ihr Bauchnabelpiercing selber zu stechen. Die Ursache ist häufig die fehlende Erlaubnis der Eltern, da Piercer bei zu jungen Frauen ohne Erlaubnis das Stechen häufig verweigern. Das Piercing selber zu stechen ist außerdem günstiger als es in einem Piercingstudio stechen zu lassen. Es ist möglich, sich ein Bauchnabelpiercing selbst zu stechen. Dafür gibt es Sets zu kaufen, die eine Zange, Nadel, Erstschmuck und Desinfektionsmittel enthalten. Nichtsdestotrotz sind die Gefahren beim Selber-Stechen deutlich größer als in einem Piercingstudio. Die Risiken für eine Infektion sind beim Selber-Stechen übermäßig höher als bei einem erfahrenen Piercer. Deshalb sollte man sich ein Bauchnabelpiercing nicht selber stechen.

Schmerzen beim Stechen eines Bauchnabelpiercings

Beim Stechen eines Bauchnabelpiercings wird die desinfizierte Haut am Bauchnabel mit einer Klemme hochgehoben und schließlich mit einer Nadel durchstochen. Das Bauchnabelpiercing wird in das gestochene Loch eingeführt. Der erste wahrnehmbare Schmerz beim Stechen des Piercings entsteht typischerweise durch die Klemme, da diese die durchzustechende Haut kräftig einklemmt. Es ist wichtig, die richtige Position mit der Klemme zu finden, um das Bauchnabelpiercing richtig zu platzieren. Je nachdem, wie viel man sich bewegt, kann das Halten der Klemme unterschiedlich lang dauern. Der Stich mit der Nadel durch die Haut geht vergleichsweise sehr zügig und wird als kurzer, stechender Schmerz beschrieben. Ein Eisspray kann helfen, den Schmerz beim Stechen zu vermindern. Jeder Mensch hat ein unterschiedliches Schmerzempfinden und nimmt die Schmerzen beim Stechen des Piercings unterschiedlich stark wahr.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: Schmerzen beim Stechen eines Bauchnabelpiercings

Pflege des Bauchnabelpiercings

Das gestochene Bauchnabelpiercing wird mit einem sterilen Pflaster versorgt. Zuhause muss dieses in den ersten Tagen regelmäßig gewechselt werden, es werden zweimal täglich empfohlen. Außerdem muss es bei jedem Wechsel gründlich gesäubert werden. Hier ist auch ein gründliches Händewaschen nötig.

Erst werden die verkrusteten Stellen mit einem sauberen Wattetuch oder Wattebausch und Wasser entfernt. Danach wird das Piercing und die Haut mit Desinfektionspray behandelt um Bakterien bzw. Keime zu beseitigen.

Dies ist extrem wichtig um Infektionen/Entzündungen zu verhindern, die sonst in eine Entfernung des Bauchnabelpiercings enden können oder auch schlimmere Folgen nach sich ziehen können.

In der Regel heilt das Bauchnabelpiercing innerhalb von ca. einem Monat.

Damit es schnell heilt, sollte in den ersten Wochen auf folgendes geachtet werden:

  • Keine enge Kleidung um den Bauch herum tragen
  • Nicht ins Solarium gehen
  • Nicht ins Schwimmbad gehen
  • Nicht baden, sondern nur duschen
  • Regelmäßig desinfizieren

Bitte beachten Sie, dass eine vollständige Heilung manchmal auch Monate in Anspruch nehmen können.
Neuer Schmuck darf erst nach ca. 2 Monaten getragen werden.

Dauer der Heilung

Bei dem Bauchnabelpiercing handelt es sich um ein Piercing, das sehr umständlich heilt, da der Bauchnabel viel Bewegung, Bücken, Laufen usw. und unterschiedlicher Kleidung ausgesetzt ist. Die Narbe benötigt viel Pflege und Hygiene. Die Dauer der Heilung beträgt beim Bauchnabelpiercing etwa vier bis sechs Monate. Bei starker Belastung kann die Heilungsdauer über ein Jahr andauern. Bei einem neu gestochenen Bauchnabelpiercing darf der Schmuck erst nach vollständiger Abheilung ausgewechselt werden.

Kosten für das Stechen eines Bauchnabelpiercings

Die Kosten für das Stechen eines Bauchnabelpiercings in einem hygienischen Umfeld  liegen durchschnittlich zwischen 20 und 60€. Je nach Piercingstudio können Kosten für das Bauchnabelpiercing hinzukommen oder im Preis inklusive sein. In der Regel gibt es bei dem Stechen des Piercings einen Gesamtpreis für den Erstschmuck, das Stechen und die Pflegemittel für die ersten Tage nach dem Stechen.

Risiken

Ein Bauchnabelpiercing darf nicht bei Frauen/Mädchen gestochen werden, die sehr dünn sind. Denn hier findet sich eine hohe Bauchdeckenspannung und die gepiercte Haut kann schlecht abheilen.

Schmerzen sind eine gängige „Nebenwirkung“. Jeder Patient empfindet Schmerzen allerdings unterschiedlich und deshalb kann keine Vorhersage über die Stärke der Schmerzen gemacht werden. Um die Schmerzen beim Stechen zu verringern, benutzen viele Piercingstudios Kühlpackungen. Kühlpackungen können auch nach dem Stechen zu Hause zum Kühlen genommen werden um die Schmerzen zu verringern.

Andere Risiken sind die schon oben genannten Entzündungen. Durch mangelhafte Hygiene kann sich die gestochene Haut entzünden. Im schlimmsten Fall können die Bakterien in die Blutbahn gelangen und eine Blutvergiftung auslösen. Dies ist jedoch eher selten.
Im Falle einer Entzündung ist in jedem Fall ein Arzt aufzusuchen.

Lesen Sie mehr zum Thema unter: Bauchnabelentzündung beim Erwachsenen, Rote Flecken um und über dem Bauchnabel

Außerdem können noch Schwellungen und Rötungen auftreten, die jedoch normalerweise durch Kühlung recht schnell in den Griff zu bekommen sind. Ebenfalls Risiken sind:

  • Blutergüsse
  • leichte Blutungen und
  • Narbenbildung

Wenn das Bauchnabelpiercing nicht regelmäßig in eine andere Position gebracht wird, droht es einzuwachsen und ist danach nicht mehr verschieblich. Daher muss darauf geachtet werden, dass das Bauchnabenpiercing regelmäßig in eine andere Position gebracht wird.

Mehr zum Thema Piercing lesen Sie unter: Zungenpiercing

Wie kann man eine Entzündung am Bauchnabelpiercing erkennen?

Kommt es zu einer Entzündung des Bauchnabelpiercings, erkennt man dies häufig durch die klassischen Entzündungszeichen: Schmerz, Rötung, Erwärmung, Schwellung und eventuelle Eiterbildung. Das bedeutet, dass die Haut um das Bauchnabelpiercing herum gerötet aussehen kann. Möglicherweise ist der Hautbereich erwärmt, und vielleicht sogar verdickt und verhärtet. Bei einer Entzündung kommt es häufig zu einem Schmerz, entweder nur bei Druck auf den Piercingbereich oder auch bei Berührung dieser. Bei einer länger vorhandenen, unbehandelten Entzündung des Bauchnabelpiercings kommt es häufig bereits in Ruhe zu Schmerzen. Breitet sich die Entzündung aus, kann es zu einer Eiterbildung kommen. Es kann außerdem ein Juckreiz im Bauchnabelbereich auftreten. Unbehandelt kann sich daraus ein Abszess entwickeln, also eine Ansammlung von Eiter in einem abgekapselten Gewebsraum. Wird die Entzündung nicht behandelt, kann es dazu führen, dass die Entzündung ins Blut übergeht. Dabei tritt häufig Fieber auf. Um dies zu vermeiden, sollte man die Entzündung am Bauchnabelpiercing so früh wie möglich lokal behandeln.

Lesen Sie mehr zum Thema unterBauchnabelpiercing ist entzündet - Was tun?

Wie wird eine Entzündung am Bauchnabelpiercing behandelt?

Um eine Ausbreitung der Entzündung am Bauchnabel zu vermeiden, sollte die Entzündung so früh wie möglich behandelt werden. Liegt eine leichte Entzündung um den Piercingbereich herum vor, kann man die Entzündung zunächst selbst behandeln. Dazu gehört eine regelmäßige, vorsichtige Reinigung und Desinfizierung des Bauchnabelpiercings. Schwillt das Gewebe um das Piercing herum stark an, kann es sinnvoll sein, sich ein desinfiziertes, längeres Piercing einzusetzen zu lassen. Das hilft, das Quetschen und die Spannung der entzündeten Haut zu vermindern. Ist die Entzündung stärker ausgeprägt und Eiter oder Blut treten aus, sollte ein Arzt aufgesucht werden. In diesem Fall ist es oft hilfreich, eine antibiotische Salbe oder Antibiotika-Tabletten einzunehmen.

Lesen Sie mehr zum Thema: Mein Bauchnabel ist entzündet - Was kann ich tun?

Entzündung am Bauchnabelpiercing in der Schwangerschaft

Die Entzündung am Bauchnabelpiercing in der Schwangerschaft entspricht der Therapie einer Entzündung am Bauchnabelpiercing. Das heißt, dass das Piercing bei einer leichten Entzündung gereinigt und desinfiziert werden sollte. Ist die Entzündung schlimmer, sollte ein Arzt den Bauchnabel untersuchen und eine entsprechende Therapie besprochen werden, die mit der Schwangerschaft vereinbar ist. Insbesondere in der Schwangerschaft ist es wichtig, die Piercinglänge dem Bauchumfang anzupassen und gegebenenfalls ein längeres Piercing einzusetzen.

Bauchnabelpiercing juckt - Was kann dahinterstecken?

Ein Juckreiz im Bereich des Bauchnabelpiercings kann verschiedene Ursachen haben. Häufig ist eine Entzündung der Grund für das Jucken. Meistens ist die Haut außerdem gerötet, eventuell auch erwärmt und schmerzhaft. Je nach Material des Bauchnabelpiercings, kann auch eine Allergie für das Jucken verantwortlich sein. Es ist möglich, dass man gegen das Metall des Schmucks allergisch reagiert. In diesem Fall sollte sicherheitshalber ein Hausarzt oder besser Hautarzt einen Blick auf den Bauchnabel werfen. Eine weitere Möglichkeit für Juckreiz am Bauchnabelpiercing ist die falsche Piercinglänge. Es gibt Bauchnabelpiercing mit 8, 10 und 12 Millimeter Länge. Ist das Piercing zu lang, kann es durch Bewegung und Kleidung mechanisch belastet werden und scheuern. Das kann zunächst jucken und rot werden und sich im schlimmsten Fall sogar entzünden. Deshalb sollte man unbedingt eine passende Piercinglänge auswählen und sich im Piercingstudio gründlich beraten lassen. Ähnlich mechanisch kann falsche Kleidung ebenfalls zu einem juckenden Piercing führen. Trägt man taillierte, sogenannte „High Waist“ Hosen und Rücke, übt man viel Druck auf das Piercing aus. Deshalb sollten entsprechende Kleidungsstücke sowie Netzoberteile insbesondere bei einem frischgestochenen Piercing vermieden werden.

Was ist zu tun, wenn das Bauchnabelpiercing rausgewachsen ist?

Es kann passieren, dass ein Bauchnabelpiercing rauswächst. Ein häufiger Grund dafür ist, dass das Piercing nicht tief genug gestochen wurde. Deshalb sollten Bauchnabelpiercings wie sämtliche andere Piercings nur in professionellen Piercingstudios gestochen werden. Man erkennt den Prozess des Herauswachsens, wenn die Haut über dem Bauchnabelpiercing dünner und dünner wird, bis der Schmuck durchscheint. Je nach Person, Anatomie und Tiefe des Stechens, kann es bereits kurz nach dem Stechen des Piercings zum Herauswachsen kommen, erst nach Jahren oder bestenfalls nie. Wächst das Bauchnabelpiercing raus, sollte man es entfernen. Das führt dazu, dass das Loch des ursprünglichen Bauchnabelpiercings mit der Zeit zuwächst. Wie lange es braucht, bis die Stelle vollkommen zugewachsen ist, ist bei verschiedenen Menschen sehr unterschiedlich und kann zwei bis vier Monate bis Jahre dauern. Ist die Hautbereich gut ausgeheilt, kann man das Bauchnabelpiercing neu stechen lassen, wenn man möchte. Es ist wichtig, dies in einem professionellen Studio machen zu lassen, um erneutes Herauswachsen vorzubeugen.

Was ist zu beachten, wenn man ein Bauchnabelpiercing nachstechen muss?

Man kann ein Bauchnabelpiercing nachstechen lassen, sobald das frühere Piercingloch vollständig abgeheilt ist. Es ist egal, ob ein früheres Piercing herausgewachsen ist, ob man sein Bauchnabelpiercing aufgrund einer Operation, Schwangerschaft oder aus anderen Gründen entfernen musste. Man muss unbedingt beachten, dass der Hautbereich vollkommen verheilt ist, da ein erneutes Stechen in den Bereich sonst schwere Wundheilungsschwierigkeiten verursachen könnte. Lässt man ein Piercing nachstechen, kostet dies genauso viel wie bei einem neugestochenen Piercing. Die Schmerzen können beim Durchstechen durch das Gewebe, gegebenenfalls durch Narbengewebe, möglicherweise stärker sein, als beim ersten Bauchnabelpiercing.

Bauchnabelpiercing und Nabelbruch - geht das?

Steht der Bauchnabel aufgrund eines Nabelbruchs nach außen, stellt sich für viele Frauen die Frage, ob es überhaupt möglich ist, sich ein Bauchnabelpiercing stechen zu lassen. Grundsätzlich ist es möglich, sich trotz Nabelbruch ein Bauchnabelpiercing stechen zu lassen. Es gibt Ausnahmefälle, in denen der Piercer von einem Bauchnabelpiercing abrät. Deshalb ist es sinnvoll, sich vorher ausführlich von einem erfahrenen Piercer beraten zu lassen, ob ein Bauchnabelpiercing sinnvoll ist und wie das Ergebnis aussehen kann. Ein Bauchnabelpiercing kann bei einem herausgewachsenen Bauchnabel sogar den Vorteil haben, den Bauchnabel zu kaschieren.

Weitere Informationen zum Thema "Bauchnabelpiercing"

Für weitere Informationen können wir auch noch die Seite von Onmeda empfehlen, die viele hilfreiche Informationen zu diesem Thema zusammengetragen hat:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 22.08.2013 - Letzte Änderung: 22.10.2021