Orangenhaut

Von Cellulite oder Orangenhaut spricht man, wenn es zu dellenförmigen Veränderungen an verschiedenen Stellen des Körpers kommt. Grund sind direkt unter der Unterhaut liegende Fettkammern, die von bindegewebigen Strängen voneinander abgetrennt werden. Kommt es zu einem zyklusbedingten Ausschütten des weiblichen Hormons Östrogen, beginnen die Stränge anzuschwellen. Da dies nicht gleichmäßig passiert, kommt es an einer Stelle zu Erhöhungen, an der anderen Stelle zu Abflachungen; die typische dellenförmige Hautstruktur entsteht.

Orangenhaut

Synonyme

Cellulite
engl.: orange skin

Definition

Unter einer Orangenhaut (Cellulite) versteht man eine über ein größeres Hautareal verteilte, eingedellte
Hautstruktur, die aufgrund von Bindegewebsschwächen unter der Haut auftritt.

Ursachen und Formen

Die Haut besteht aus den verschiedenen Schichten Oberhaut (Epidermis), Lederhaut (Dermis) und Unterhaut (Subcutis). Bei Frauen liegt das für cellulitäre Effekte verantwortliche Fettgewebe direkt unter der Subcutis. Bindegewebige Stränge grenzen einzelne Fettdepots voneinander ab. Unter dem monatlichen Einfluss von weiblichen Hormonen (Östrogenen), beginnen die bindegewebigen Faserstränge unregelmäßig an- und wieder abzuschwellen, was zu einem Anheben und Absenken der Subcutis führt. Die verschiedenen Formen von Ab- und Anschwellen geht nicht symmetrisch von statten, so dass es Areale des Bindegewebes gibt, das zu einem bestimmten Zeitpunkt angeschwollen ist, während ein anderer eventuell sogar benachbarter Bereich abgeschwollen ist. Es kommt daraufhin zur Aufhebung der glatten, festen Struktur der oberflächlichen Haut und damit zu einer Dellenbildung an den entsprechenden Hautarealen. Kommt es zu einer leichten Unregelmäßigkeit der Hautstruktur, führen aus der Balance gebrachte Stoffwechsellagen zu einer Verstärkung des Effektes. Zu diesen Stoffwechselprozessen werden die Blut- und die Lymphzirkulation gezählt. Kommt es zum Anschwellen der Bindegewebsstrukturen und zu einem Aufblähen der Fettzellen, können Blut- und Lymphflüssigkeit nicht mehr in der Weise zirkulieren, wie bislang. Dadurch wird weiter Flüssigkeit in das umliegende Gewebe ausgepresst, was zu einer Anschwellung des um das cellulitäre Gebiet liegende Gewebe führt und den dellenförmigen Effekt noch verstärkt.

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Stadieneinteilung

Man kann drei unterschiedliche Stufen der Orangenhaut (Cellulite) unterscheiden. Sind Dellen ansonsten nicht sichtbar, wenn man aber aktiv zwei Hautfalten aneinanderdrückt und Unebenheiten daraufhin sichtbar werden, wird das in der Regel als Stadium 1 bezeichnet.
Sieht man die Eindellungen lediglich im Stehen und beim Liegen sind diese verschwunden, spricht man von Stadium 2. Bei Stehen und Liegen sichtbare cellulitäre Hautveränderungen bezeichnet man als Stadium 3.
Cellulite (Orangenhaut) ist keine Erkrankung der Haut, sondern vielmehr eine Strukturveränderung , die eher aus kosmetischen Gründen oft behandelt wird. Der unterschiedliche Hautaufbau bei Männern und Frauen hat aus biologischer Sicht den Effekt, dass durch die Fettanlagerung bei Frauen unter der Subcutis die Haut in der Regel dehnbarer ist und bei Vorgängen, die eine erhöhte Elastizität benötigen (z.B. eine Geburt) ein Nachgeben der Haut gewährleistet werden kann.

Betroffene Areale

Aufgrund der unterschiedlichen Fettanteilen des Körpers bzw. der unterschiedlichen Verteilung von fetthaltigem Unterhautgewebe, gibt es einige Körperareale, die bevorzugt von cellulitären Hautveränderungen betroffen sind. Dazu zählen die Beine und das Gesäß als Hauptstellen.

Häufigkeit

Aufgrund des unterschiedlichen Aufbaus der Haut bei Männern und bei Frauen sind am häufigsten Frauen von der Orangenhaut (Cellulite) betroffen, da die für die Cellulite verantwortlichen Fettdepots im Gegensatz zur männlichen Haut direkt unter der Unterhaut liegen und durch bindegewebige Strukturen, die anschwellen können, abgegrenzt werden. Neben dem unterschiedlichen Hautaufbau haben Frauen zudem noch den höheren Östrogenspiegel, der zyklusabhängig zum An-und Abschwellen der Fettzellen führt. Da weibliche Hormone als Hauptauslöser für Cellulite angesehen werden, beginnen die ersten Hauteindellungen bei Frauen mit Eintritt in die Pubertät. Meistens sind mit Beginn der ersten erhöhten Östrogenausschüttungen noch keine cellulitären Hautareale zu erkennen. Mit fortschreitendem Alter kommt es zu den Umverteilungsprozessen von Blut und Lymphe und dadurch zur weiteren Anschwellung der umliegenden Hautareale, wodurch die Cellulite stärker sichtbar wird. In der Regel tritt dies im Alter zwischen 20 und 30 Jahren auf. Je nachdem, wie hoch der Gesamtunterhautfettanteil des Körpers ist, werden die cellulitären Veränderungen im weiteren Verlauf stärker oder schwächer zur Ausprägung kommen. Je mehr Fett ein Betroffener hat, desto deutlicher wird also die Orangenhaut. Von Orangenhaut (Cellulite) sind 80-90% aller Frauen unterschiedlichster Altersgruppen betroffen.

Weitere interessante Informationen

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.01.2011 - Letzte Änderung: 22.10.2021