Da das Schöhnheitsideal seit einiger Zeit zu einem runden, knackigen Po geht, steigt auch der Wunsch vieler vor allem weiblicher PatientInnen nach Po-Implantaten. Doch der Eingriff ist nicht nur teuer, sondern bringt auch einige Risiken mit sich.
Viele, insbesondere sehr schlanke Frauen leiden unter dem Gefühl eines zu flachen Pos. Während in Brasilien und in Teilen der Vereinigten Staaten bereits sehr viele Frauen zu Plastischen Operationen mit Po-Implantaten greifen, ist dieser Trend in Deutschland noch weitgehend unbekannt. Mit Hilfe einer Po-Vergrößerung durch Po-Implantate können ungeliebte Konturen auf einfache Art und Weise verbessert und verschönert werden.
Ursache sich für eine Po-Operation mit Po-Implantaten zu entscheiden ist meist die Unzufriedenheit mit einem zu flach aussehenden Po ohne Rundungen. Gerade schlanke Frauen mit fehlenden Fettpolstern am Gesäß sind häufig von dieser Unzufriedenheit betroffen.
Es kann jedoch auch aufgrund von genetischen Faktoren zu einem viel zu flachen Po, also zu einer Minderanlage des Gesäßmuskels (M. gluteus maximus), kommen. Dieser kann selbst durch spezielles Gesäßtraining nicht verbessert werden, sodass Po-Implantate eine gute Hilfe darstellen.
Auch Menschen, deren Bindegewebe entweder altersbedingt, aufgrund von genetischen Faktoren oder durch eine zu starke Gewichtsreduktion, erschlafft ist; können mittels Po-Implantaten eine Aufrichtung und Straffung ihres Gesäßes erreichen. Einen zu starken Hautüberschuss können Po-Implantate jedoch nicht mehr korrigieren. Dies müsste herkömmlich über eine Gesäßstraffung erfolgen.
Sollten Frauen oder Männer mit ihrer Gesäßform per se unzufrieden sein, so können auch hier Po-Implantate weiterhelfen. Dabei ist es jedoch wichtig die anatomischen Gegebenheiten der Patienten zu berücksichtigen.
Ohne Operation
Eine einfache und natürliche Möglichkeit zur Po-Vergrößerung ohne Po-Implantate ist ein spezielles Gesäßmuskeltraining, welches vor allem auf eine kraftvolle Streckung im Hüftgelenk ausgelegt ist. Durch gezieltes Training kommt es hier zum Muskelaufbau des großen Gesäßmuskels und zu einer Po-Vergrößerung auf bis zu 8cm (normal 3-4cm) Dicke.
Typische Übungen hierfür wären u.a. Kniebeugen mit oder ohne Gewichten, Seilspringen, Berg- oder Treppensteigen.
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Sehr schlanken Frauen wäre auch eine leichte Gewichtszunahme anzuraten. Schon eine geringe Gewichtszunahme von 1-2 Pfunden kann zu mehr Volumen am Gesäß und zu einer schöneren Gesäßform führen.
Eine andere Alternative zu Po-Implantaten kann Hyaluronsäure oder Macrolane™ sein. Macrolane ist eine künstlich hergestellte Form der natürlichen Hyaluronsäure, die mittels kleiner Spritzen in die Haut über dem Gesäß injiziert wird. Durch ihre Eigenschaften lässt sich der Po aufrichten und ganz nach Belieben der Patienten formen.
Da Macrolane (Hyaluronsäure) jedoch dem natürlichen Abbau durch den Körper unterliegt, ist der Effekt nicht dauerhaft haltbar. Nach 1,5 Jahren müsste die Behandlung, wenn gewünscht, wiederholt werden. Wichtig ist es hierbei in den ersten Stunden und Tagen der Nachbehandlung nicht auf dem behandelten Gesäß zu sitzen oder zu liegen, da es sonst zu einer Umverteilung der Hyaluronsäure und zu eventuellen Formveränderungen kommen könnte.
Alternativ zur Hyaluronsäure, kann die Unterspritzung des Gesäßes auch mittels Eigenfetts erfolgen, die auch als Eigenfetttransplantation oder als „Brazilian butt lift“ bezeichnet wird. Voraussetzung für diesen Eingriff ist, dass Patienten an ihrem Körper kleinere Zonen mit Fett (sog. „Fettpölsterchen“) besitzen, aus denen zunächst das Fett entnommen und anschließend in den Po eingespritzt werden kann. Sehr untergewichtige Menschen kämen für diese Art der Behandlung also nicht in Frage. Der Eingriff erfolgt in der Regel unter Narkose oder bei weniger empfindlicheren Patienten in einem Dämmerschlaf. Auch hier wäre Sterilität während des Eingriffs und die Schonung des Gesäßes während der Nachbehandlung von großer Bedeutung.
Po-Implantate erfreuen sich vor allem in Brasilien und in den USA großer Beliebtheit. Auch wenn in Deutschland der Trend noch vorwiegend zu Brustvergrößerungen geht, so steigt auch hier langsam die Nachfrage nach Po-Implantaten. Diese haben sich, wie Brustimplantate auch, in den letzten Jahrzehnten in ihrer Qualität stark verbessert und optimiert, sodass sie auch starken Prellungen und Stößen standhalten können. Wie Brustimplantate auch, bestehen Po-Implantate aus kohäsivem Silikon, also einem speziellen Silikongel, sowie einer stark vernetzten Oberfläche, welche den Implantaten großen Schutz und Sicherheit gewährt.
Aufgrund der vielen Vorteile werden Po-Implantate heutzutage intramuskulär, d.h. in den großen Gesäßmuskel (M. gluteus maximus) hinein gelegt und nicht mehr subcutan (unter die Haut) oder hinter den Muskel (submuskulär) platziert. Diese Platzierung ist zwar operationsmäßig schwieriger und anspruchsvoller, birgt jedoch zahlreiche Vorteile. Dafür wird während der Operation ein Teil des großen Gesäßmuskels freigelegt und dieser anschließend ohne zu schneiden filetiert. Dadurch entsteht ein kleines Implantatfach, in welches das Po-Implantat komplikationslos eingesetzt werden kann. Durch die abgestimmte Größe des Implantatfachs auf das Implantat wird ein Verrutschen des Implantats verhindert. Auch Kapselfibrosen oder Nervenverletzungen sind durch die intramuskuläre Lage des Po-Implantats und die Präparation im Muskel sehr selten geworden.
Am Ende der Operation wird das Implantatfach, sowie die Haut stabil verschlossen, sodass die Naht frühen Bewegungen wie Sitzen und Laufen Stand hält. Früher verwendete Möglichkeiten der Implantatlagen sind die Subcutane Lage (auf dem Gesäßmuskel liegend, unter der Haut); die subfasciale Lage (Implantat liegt zwischen dem Muskel und seiner dünnen Hülle (Faszie)) oder die submuskuläre Lage (Implantat liegt unter dem Muskel). Über die möglichen Komplikationen, Vor- und Nachteile jeder Methode, wird in einem ärztlichen Beratungsgespräch im Detail vor der Operation eingegangen.
Insgesamt gesehen, ist die Po-Vergrößerung mittels Po-Implantate jedoch ein sehr sicherer und risikoarmer Eingriff, der langfristig ein bleibendes und schönes Ergebnis erzielt und sich auf viele Jahre gesehen auch kostenmäßig rentiert.
Wie bei jeder Operation können auch bei der Po-Vergrößerung mit Po-Implantaten Komplikationen auftreten. Da der Eingriff ein gut fundiertes anatomisches Wissen über die Gesäßregion benötigt, sollte der Eingriff nur von Spezialisten erfolgen.
Typische, speziell für die Po-Vergrößerung auftretende Komplikationen können Taubheitsgefühle im Bereich des Gesäßes, ein Aufgehen der Naht (sog. Nahtdehiszenz) mit wiederholter operativer Sanierung, ein Verrutschen der Implantate oder eine Kapselfibrose der Po-Implantate sein. Letztere sind vor allem bei der intramuskulären Einbringung der Implantate sehr selten geworden. Trotz allem sollte während der Operation darauf geachtet werden die Implantat-Tasche nicht zu groß zu gestalten und eine Mobilisation vorsichtig und langsam zu beginnen.
Allgemeine Komplikationen, die bei jeder Operation auftreten können, sind:
In einem Beratungsgespräch wird auf jede mögliche Komplikation detailliert eingegangen.
Die Narbenbildung bei Po-Implantaten ist im Vergleich zu anderen plastischen Operationen wie der Brustvergrößerung oder der Bauchdeckenstraffung sehr gering ausgebildet. Die Naht wird in der Regel gut in der senkrechten Po-Falte versteckt, kann jedoch unter Umständen und in Abhängigkeit der Implantatgröße einige Zentimeter über der Po-Falte herausschauen. Jedoch imponiert die Narbe nur als eine sehr feine und helle Linie, die sich durch Unterwäsche oder einen Bikini gut verbergen lässt.
Um postoperative Komplikationen zu vermeiden, ist es wichtig gerade auf die Nachsorge viel Wert zu legen. Diese kann helfen Wundheilungsstörungen zu verhindern und zusätzliche Kosten und Krankenhausaufenthalte zu vermeiden.
Insbesondere in den ersten Wochen ist eine körperliche Schonung, Bauchschlafen für die ersten 10 Nächte und das Tragen eines speziellen Mieders notwendig. Dieses Mieder wird 6-8 Wochen getragen und verhindert ein Verrutschen der Po-Implantate. Auch auf Sport sollte in den nächsten 6-8 Wochen verzichtet werden.
Um einem Schmerzgedächtnis vorzubeugen und die Zeit nach der Operation für Patienten so angenehm wie möglich zu machen, spielt eine adäquate Schmerzbehandlung eine wichtige Rolle. Um zu verhindern, dass sich Blut und Wundwasser in der Wundhöhle oder in der Implantattasche sammelt, werden spezielle Saugdrainagen gelegt, die das Wundsekret herausmobilisieren. Diese verhindern Wundheilungsstörungen und beschleunigen den Heilungsprozess. 2-3 Tage nach dem Einlegen der Po-Implantate können die Drainagen entfernt werden.
Im Allgemeinen ist die Preisspanne für eine Po-Vergrößerung mittels Po-Implantaten sehr weit. Sie fluktuiert zwischen 7.000 € und 10.000 € und ist abhängig von der Größe (Stärke) der Po-Implantate, der Länge der Narkose und der Länge des stationären Aufenthalts. Zusätzliche Kosten können u.a. auch für die Miederware entstehen.
Die Kosten für eine Po-Vergrößerung mittels Hyaluronsäure (Macrolane) sind abhängig von der Menge an verwendeter Hyaluronsäure und ob eine Narkose oder ein Dämmerschlaf benutzt wird. Bei einer Po-Vergrößerung von 300 ml Macrolane pro Seite und Dämmerschlaf muss mit 6.500 bis 7.000 € gerechnet, bei der Verwendung von 150 ml Macrolane pro Seite muss mit 4.000 bis 5.000 € gerechnet werden. Bei den meisten Plastischen Chirurgen ist eine Vor- und Nachbehandlung in den angegebenen Preisen inbegriffen.
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