Einer Wundheilungsstörung können viele verschiedene Ursachen zugrunde liegen. Wichtig sind vor allem das Alter und Grunderkrankungen der Patienten. Als Risikofaktoren gelten zum Beispiel Diabetes, Tumorerkrankungen oder eine periphere arterielle Verschlusskrankheit. Eine Wunde sollte immer sauber, feucht und ruhig gehalten werden.
Die Heilung einer Wunde ist ein komplexer Vorgang. Damit eine Wunde mit normaler Geschwindigkeit und korrekt wieder abheilt, müssen verschiedene Prozesse im Körper richtig ablaufen und ineinander greifen: Eine Vielzahl unterschiedlicher Zellen und Signalstoffe und eine Zufuhr von ausreichend Nährstoffen über das Blut sind notwendig, damit das verletzte Gewebe schließlich wieder ersetzt und die Wunde verschlossen werden kann. Sobald irgendeine Stelle dieses Systems gestört ist, kann eine Wundheilungsstörung entstehen.
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Prinzipiell haben ältere Menschen ein höheres Risiko für eine Wundheilungsstörung als jüngere. Das kommt daher, dass im Alter die Durchblutung der Haut abnimmt und die Leistungskraft des Immunsystems geringer ist. Ein geschwächtes Immunsystem ist auch generell, egal ob es durch bestimmte Erkrankungen (Tumoren oder chronische Infektionskrankheiten wie Tuberkulose oder HIV) oder Medikamente (Cortison) zustande kommt, begünstigt immer die Entstehung einer Wundheilungsstörung. Neben den Medikamenten, die das Immunsystem beeinträchtigen, gibt es auch Medikamente, die sich direkt negativ auf das Heilungsvermögen von Wunden auswirken. Dazu gehören unter anderem Gerinnungshemmer (zum Beispiel Heparin) oder Zytostatika (diverse Chemotherapeutika).
Es gibt viele Erkrankungen, die das Auftreten einer Wundheilungsstörung wahrscheinlicher machen: Blutarmut (Anämie), periphere Durchblutungsstörungen (pAVK), Diabetes mellitus, venöse Insuffizienz (Krampfadern). Diese tun dies fast alle vor allem dadurch, dass sie zu einer schlechten Sauerstoffversorgung im Gewebe führen, wodurch die Wundheilung verlangsamt wird. Über den gleichen Mechanismus wirkt sich auch der Konsum von Nikotin (beim Zigarettenrauchen) negativ auf die Wundheilung aus.
Ein häufiger Grund für Wundheilungsstörungen ist außerdem ein schlechter Ernährungszustand. Bei einer Mangelernährung, also wenn es dem Körper an Kohlenhydraten, Fetten, Proteinen, Spurenelementen, Mineralstoffen oder Vitaminen fehlt, kann das beschädigte Gewebe nicht ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden. (Lesen Sie hierzu auch: Zinkmangel) Besonders wichtig für die Wundheilung sind Calcium und Vitamin C. Generell sind sowohl eine zu geringe (wegen der dadurch entstehenden Mangelzustände) als auch eine übermäßige (wegen des dadurch entstehenden Übergewichts) Aufnahme von Kalorien schlecht für den Prozess der Wundheilung.
Außerdem gibt es bestimmte Eigenschaften der Wunde selbst, die zu einer Wundheilungsstörung prädisponieren. Dazu gehören große, verschmutzte und gequetschte Wunden, Blutergüsse oder andere Flüssigkeitsansammlungen (Serome) im Bereich der Wunde, eine ausbleibende Ruhigstellung der Wunde bzw. eine zu frühe Entfernung der Fäden einer operativ entstandenen Wunde, eine Spannung (wenn der Chirurg mit zu viel Spannung genäht hat) oder ein Auseinanderweichen der Wundränder.
Das Symptom der Wundheilungsstörung ist letztendlich die nicht verheilende Wunde an sich. Je nach Form der Wundheilungsstörung können die Ränder der Wunde auseinanderweichen (Wunddehiszenz), eine Ansammlung von Blut umschließen (Wundhämatom) oder abgestorben und dadurch gelblich sein (Wundrandnekrose). Aufgrund von Entzündungsvorgängen können die Wunde und manchmal auch deren Umgebung gerötet, seltener auch geschwollen, sein, Juckreiz oder sogar Schmerzen verursachen. Manche Wunden nässen außerdem. Wenn in eine offene Wunde bestimmte Keime eintreten, können sich weitere schwerwiegende Symptome entwickeln, die nicht mehr nur lokal begrenzt sind, zum Beispiel Fieber.
Eine andere und weitaus seltenere Form der Wundheilungsstörung ist das sogenannte Keloid. Hierbei kommt es aus unbekannten Gründen zu einer überschießenden Narbenbildung. Durch die Überproduktion von Bindegewebe wächst die Wunde zwar zu, die entstehende Narbe ist allerdings extrem groß und erhaben.
Zur Behandlung solcher Narben eignet sich am besten eine Lasertherapie. Lesen Sie mehr dazu unter: Narben lasern
Die Diagnose einer Wundheilungsstörung kann durch einen Arzt meistens als Blickdiagnose gestellt werden. Schwieriger ist es, die Ursache(n) der Wundheilungsstörung herauszufinden. Dafür befragt der Arzt seinen Patienten zunächst genau darüber, wodurch die Wunde zustande kam, wie lange sie schon besteht und ob sie sich über die Zeit hinweg verändert hat. An diese Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) schließt sich eine Untersuchung der Wunde an. Der Arzt betrachtet die Wunde genau und schaut, wie weit sie bereits verheilt ist (oder eben auch nicht). Bei Verdacht auf eine ursächliche Grunderkrankung können weitere Untersuchungen sinnvoll sein, die dann der Diagnostik dieser spezifischen Krankheit dienen.
Es gibt viele verschiedene Methoden, mit Hilfe derer man eine Wundheilungsstörung behandeln kann. Welche davon letztendlich ausgewählt wird, kommt vor allem auf den Zustand der Wunde, den Patienten als Gesamtbild (Grunderkrankungen müssen immer in die Therapieplanung mit einbezogen werden!) und auch auf die Vorstellungen des Patienten an.
Zunächst einmal ist es immer wichtig, die Wunde gründlich zu reinigen. Dies geschieht vorzugsweise mit einer sogenannten Spüllösung, bei der es sich im Normalfall entweder um Kochsalzlösung oder um eine mit Calcium- und Kaliumionen angereicherte Ringerlösung. Die Spülung wird durchgeführt, um eventuell eingetretene Keime und Fremdkörper, Zellreste und abgestorbenes Gewebe aus der Wunde zu entfernen. Bei keimbesetzten Wunden können langfristig auch eine antiseptische Spüllösung eingesetzt werden. Wenn die Spülung kein ausreichendes Ergebnis liefert, so kann das abgestorbene Gewebe alternativ auch operativ entfernt werden. Die Wunde wird anschließend (erneut) genäht. Solch ein „Debridement“ sollte nur dann erfolgen, wenn eine gute Durchblutung des Gewebes vorausgesetzt werden kann. Da Wunden prinzipiell besser abheilen, wenn sie sich in einer feucht-warmen Umgebung befinden, deckt man Wunden heutzutage üblicherweise relativ großzügig mit getränkten Kompressen ab. Alternativ kann man auch spezielle Gele und Schäume verwenden. Wichtig ist, dass der Verband zwar regelmäßig, aber nicht zu häufig gewechselt wird, da so der begonnene Heilungsvorgang unterbrochen werden könnte. Um diesen Heilungsprozess weiter zu unterstützen, können bestimmte Substanzen aufgebracht (zum Beispiel Hyaluronsäure) oder eingenommen (Vitamine, gerinnungsfördernde Medikamente) werden.
Im Rahmen der Therapie einer Wundheilungsstörung ist es außerdem von großer Wichtigkeit eine zugrundeliegende Erkrankung zu entdecken und ebenfalls zu behandeln, da sonst die Wunde trotz der oben genannten Maßnahmen nicht richtig abheilen kann.
Contractubex® kann bei verschiedensten Formen von Narben, die im Rahmen von Wundheilungsstörungen enstehen, angewandt werden.
Bei Wundheilungsstörungen können sich atrophe Narben (d.h. es wird nicht genug Bindegewebe gebildet) oder auch hypertrophe Narben ( bei denen zu viel Bindegewebe gebildet wird) bilden.
Die frühzeitige Anwendung von Contractubex®, direkt nach dem Wundverschluss, kann solchen Komplikationen der Wundheilungstörung entgegenwirken.
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Wenn Wundheilungsstörungen früh erkannt werden und zeitnah eine angemessene Therapie erhalten, so sind sie kein weiterer Grund zu großer Besorgnis. Gerade bei sehr großen Wunden, so wie sie zum Beispiel durch operative Eingriffe entstehen, kann es jedoch bei unzureichender oder erfolgloser Therapie zu massiven Entzündungen und dadurch zu lebensgefährlichen Zuständen kommen. Deshalb sollte man bei Personen, bei denen man von einer Neigung zu Wundheilungsstörungen ausgehen kann (zum Beispiel ältere Menschen mit Diabetes), immer genau abwägen, ob eine Operation tatsächlich notwendig ist und falls ja, den Patienten und seine Wunde im Anschluss engmaschig kontrollieren.
Die Wundheilung kann im Allgemeinen in drei Phasen unterteilt werden, wobei diese nicht strikt aufeinanderfolgen müssen, sondern eher unscharf ineinander übergehen oder sogar teilweise parallel zueinander ablaufen können.
Es gibt mehrere Maßnahmen, mit Hilfe derer man der Entstehung einer Wundheilungsstörung entgegenwirken kann. Einige Faktoren, wie zum Beispiel das Alter oder bestimmte Erkrankungen, kann man natürlich nicht beeinflussen, wodurch für bestimmte Personengruppen einfach ein höheres Risiko für eine Wundheilungsstörung besteht als für andere. Es ist allerdings trotzdem möglich, die Wahrscheinlichkeit für diese Krankheit zu senken. Das erreicht man vor allem dadurch, indem man bei einer vorhandenen Wunde immer auf deren korrekte Versorgung achtet. Das bedeutet für den Patienten, die Wunde auf jeden Fall sauber, feucht und ruhig zu halten und für den Chirurgen für ein angemessenes Maß an Spannung der Wundränder zu sorgen.
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Außerdem sollten Risikofaktoren wie Mangelernährung oder Übergewicht abgebaut werden. Darüber hinaus soll man natürlich darauf achten, das Immunsystem zu stärken und für eine ausgewogene Ernährung zu sorgen. Wenn bestimmte Grunderkrankungen vorliegen, ist es wichtig, diese angemessen zu therapieren, um die Entwicklung von Wundheilungsstörungen zu verhindern. Außerdem ist es natürlich unbedingt notwendig, bei Verdacht auf eine Wundheilungsstörung (also sobald eine Wunde nicht so problemlos abheilt wie üblich) möglichst schnell einen Arzt aufzusuchen, damit dieser eine adäquate Behandlung in die Wege leiten kann.
Auch bei Stichverletzungen muss man mit dem Risiko der Entstehung einer Infektion rechnen. Aus diesem Grund sollte man die Stichwunde möglichst rein halten. Lesen Sie mehr darüber unter: Stichwunde
Die Aufnahme von Zigarettenrauch und den darin enthaltenen, schädlichen Inhaltsstoffen, beeinflusst nachgewiesen die Wundheilung negativ, sodass zahlreiche Studien zeigen konnten, dass Raucher eine deutlich verzögerte und schlechtere Wundheilung aufweisen, als Nichtraucher.
Die Ursache liegt dabei in mehreren schädlichen Einflüssen durch das Nikotin:
Für eine geregelte, komplikationslose Wundheilung ist das uneingeschränkte Funktionieren von bestimmten Zellreihen des Körpers wie z. B. den Fibroblasten (Zellen, die für die Bildung von neuem Bindegewebe zuständig sind) und Makrophagen (Zellen der Immunabwehr). Diese müssen sich ausreichend im Wundgebiet vermehren und die für die Heilung notwendigen Wachstumsfaktoren bilden und ausschütten.
Das im Zigarettenrauch befindliche Nikotin stört dabei zum einen die Beweglichkeit der Fibroblasten, die sich dadurch bevorzugt an den Wundrändern festsetzen und einen langsameren Wundverschluss sowie eine verstärkte Narbenbildung verursachen. Zum anderen wird durch das Nikotin die Bildung und Ausschüttung von Wachstumsfaktoren gedrosselt.
Weiterhin führt das Nikotin dazu, dass sich im Körper des Rauchers die Gefäße verengen, was sich besonders stark in den Gefäßen von Händen und Füßen bemerkbar macht. Hinzu kommt, dass Raucher im Allgemeinen weniger gut mit Sauerstoff im Blut versorgt sind, als Nichtraucher, da das mit dem Zigarettenrauch aufgenommene Kohlenstoffmonoxid die Bindungsstellen für die Sauerstoffmoleküle an den roten Blutkörperchen besetzt.
Darüber hinaus verstärkt Nikotin die Ausschüttung von Stresshormonen wie Adrenalin, die den Sauerstoffverbauch im Körper nochmal zusätzlich erhöhen.
Das generell herabgesetzte Sauerstoffangebot und die verschlechterte Durchblutung - speziell der Endstromgebiete an Händen und Füßen – führt demnach zu einer Unterversorgung der Wundgebiete mit Sauerstoff und Nährstoffen, sodass eine Heilung nicht mehr optimal verlaufen kann.
Glücklicherweise ist eine Wundheilungsstörung im Bereich des Zahns verhältnismäßig selten. Am häufigsten lässt sich die Erkrankung nach einer Operation am Gebiss wie einer Zahnentfernung (lat.: Extraktion) beobachten. Normalerweise kann unser Körper innerhalb kurzer Zeit einen stabilen Blutpfropfen (lat.: Koagulum) bilden und so den Defekt schließen. Einwandernde Zellen und kleine Blutgefäße verwandeln die Wunde letztendlich in Narbengewebe. Nach einiger Zeit lässt sich kein Unterschied mehr zur umgebenden Region feststellen.
Bei einer Wundheilungsstörung hingegen entsteht aus verschiedenen Gründen kein stabiles Koagulum. Zerstörtes Gewebe kann nicht richtig abgebaut werden und bildet einen hervorragenden Nährboden für Keime und Bakterien. Infektion und Entzündung verursachen so schmerzhafte Wundheilungsstörungen.
Vor allem große und tiefe Wunden im Unterkiefer sind besonders betroffen (z.B. nach Weisheitszahnentfernung). Neben Wundgröße spielen auch Verhalten und Gewohnheiten nach dem zahnärztlichen Eingriff eine Rolle. So leiden vor allem Raucher deutlich häufiger unter einer Wundheilungsstörung im Bereich des Zahns. Auch Alkohol, säurehaltige Getränke und körperliche Aktivität direkt nach dem Eingriff erhöhen das Risiko.
Um einer Wundheilungsstörung vorzubeugen, können Betroffene einige einfache Maßnahmen beherzigen. So sollten Sie, trotz der Wunde, vorsichtige Mundhygiene mit einer weichen Zahnbürste betreiben. Sparen Sie einfach den verletzen Bereich aus! Desinfizierende Mundspülungen (z.B. mit Chlorhexidin) verhindern zusätzlich Bakterienwachstum.
Bei besonders großen Wunden oder anderen Risikofaktoren, wie eine schlechte Abwehrlage, veranlasst Ihr Zahnarzt bereits eine antibiotische Prophylaxe zur Vorbeugung einer Wundheilungsstörung.
Wenn beschriebene Maßnahmen erfolglos bleiben, leiden Patienten etwa 3 Tage nach der Zahnentfernung unter starken, pochenden Schmerzen im operierten Gebiet. Häufig, strahlen die Schmerzen ins Gesicht (Schläfe, Auge etc.) aus. In schweren Fällen lässt sich allgemeines Krankheitsgefühl mit Fieber, Schlappheit und Kopfschmerzen beobachten. Rechtzeitige Behandlung ist jetzt ungeheuer wichtig! Ihr Zahnarzt wird zunächst versuchen, die Infektion mit Antibiotika in den Griff zu bekommen. Als letzte Option, kommt ein erneuter chirurgischer Eingriff in Frage.
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Nach einer OP sind viele Patienten zunächst erleichtert, wenn alles nach Plan verlaufen ist. Doch leider können sich auch noch nach überstandener OP viele Komplikationen ereignen. Zu einer der wichtigsten und gefürchtetsten Komplikation zählt die Wundheilungsstörung. Sie verzögert die Wundheilung zum Teil erheblich und kann zu deutlich verlängertem stationären Krankenhausaufenthalt führen.
Die Ursachen sind sehr verschieden. Zum einem hängen sie von individuellen Faktoren, wie z.B. Alter, Vorerkrankungen und Übergewicht ab. Zum anderen spielen natürlich die Operationsbedingungen eine Rolle: Operationsgebiet, Größe der Wunde, Nahttechnik und Hygiene sind an dieser Stelle nur exemplarisch zu nennen.
Vor allem im Krankenhaus können trotz hochmoderner Medizin oft Wundinfektionen beobachtet werden. Sie zählen zu den gefährlichsten Wundheilungsstörungen nach einer OP und enden in manchen Fällen sogar tödlich. Zu Beginn, fällt die Infektion der Wunde durch eine leichte Rötung und/oder Schwellung auf. Im Verlauf berichten viele Patienten über Schmerzen und Eiteraustritt. Nun ist es wichtig, rechtzeitig therapeutische Maßnahmen (z.B. Vakuum-Verbände, Wundreinigung etc.) zu ergreifen, da die Infektion sonst auf weitere Teile des Körpers übergehen kann. Hierzu eignet sich in vielen Fällen eine antibiotische Therapie. Um ganz sicher zu gehen, können unter Umständen Wundabstriche durchgeführt werden. Bei dieser Methode werden kleinste Mengen an Wundsekret abgetragen und unter dem Mikroskop analysiert. So lässt sich feststellen, welche Bakterien die Infektion verursachen. Im Anschluss kann so eine zielgenaue Antibiotika-Therapie geplant werden. Aktuell stellen vor allem Infektionen mit multiresistenten Keimen (MRSA) viele Kliniken vor echte Herausforderungen.
Da Wundheilungsstörungen z. T. sehr rasch verlaufen können, ist es nach der OP sehr wichtig, dass behandelnde Ärzte regelmäßige Wundkontrollen durchführen. Dazu sollte unbedingt gründlich unter den Verband geschaut werden und nicht nur das umgebende Gewebe begutachtet werden.
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Diabetes zählt in Deutschland zu den häufigsten Ursachen einer Wundheilungsstörung. Patienten leiden oft unter langwierigen, nässenden Wunden und sind zum Teil erheblich in ihrer Lebensqualität eingeschränkt. Doch woran liegt das? Diabetes greift als komplexe Erkrankung in verschiedene Prozesse unseres Körpers ein. Langfristig erhöhte Blutzuckerspiegel schädigen unsere kleinen und großen Blutgefäße. Der Mediziner spricht dann von einer „Mikro- bzw. Makroangiopathie“. Entscheidend für die Entstehung einer Wundheilungsstörung sind v.a. Schäden der kleinen Blutgefäße. Denn durch deren fortschreitende Zerstörung kommt es zu einer Minderdurchblutung betroffener Körperregionen. Zu Beginn sind hiervon vornehmlich Füße später auch Beine der Diabetes-Patienten betroffen. Im Verlauf kann jedoch auch eine Wundheilungsstörung in allen anderen Partien des Körpers beobachtet werden. Auch im Volksmund bekannt ist der diabetische Fuß. Hier kommt es zu einer chronischen Wundheilungsstörung im Bereich der Füße, welche im schlimmsten Fall in einer Amputation gipfelt. Diabetes-Patienten sollten daher ihre Füße in regelmäßigen Abständen von einem Arzt untersuchen lassen.
Neben beschriebenen Schäden in den Blutgefäßen schädigt Diabetes auch das Nervensystem. Bei dieser Störung kommt es zu einer dauerhaften Schädigung der sensiblen Nerven. Patienten berichten von Missempfindungen („brennende Füße“), Taubheitsgefühlen, „Ameisenlaufen“, gestörten Temperatur- und Vibrationsempfinden. Im Rahmen dieser „diabetischen Polyneuropathie“ (PNP), spüren Betroffene kleine Verletzungen einfach nicht mehr. Vor allem an den Füßen können so ursprünglich kleine Wunden eine folgenschwere Wundheilungsstörung mit Infektion auslösen. Zur Vorbeugung können Diabetiker z.B. auf speziell gepolstertes Schuhwerk oder angefertigte Einlagen zurückgreifen.
Weiterhin haben Diabetiker häufig ein geschwächtes Immunsystem. Durch die reduzierte Abwehr können sich Keime leichter ansiedeln und mitunter gefährliche Infektionen auslösen.
Grundsätzlich muss der Blutzucker eines Diabetes-Patienten möglichst optimal eingestellt sein. Denn nur so lassen sich dauerhaft Wundheilungsstörungen und folgenschwere Konsequenzen verhindern.
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