Bei einem Sonnenbrand handelt es sich um die Verbrennung der Haut durch Sonnenstrahlen. Durch diese Strahlung kommt es zu einer Schädigung von hauteigenen Eiweißen. Der Sonnenbrand ist meist mit Schmerzen verbunden und hält bis zu 48 Stunden. Bei einem Sonnenbrand steigt die Gefahr von Hautkrebs drastisch an.
Laut US-amerikanischen Studien erleiden mehr als ein Drittel der dortigen Bevölkerung mindestens einmal jährlich einen Sonnenbrand. Der stetige Anstieg der Hautkrebserkrankungen durch den Sonnenbrand lässt sich auf häufiges und ungeschütztes Sonnenbaden in der Natur und im Solarium zurückführen, und wird in den folgenden Jahren noch weiter ansteigen.
Derzeit erkranken in Deutschland jährlich etwa 200.000 Menschen neu an Hautkrebs, darunter ca. 150000 am sogenannten Basalzellkarzinom als Folge von einem Sonnenbrand (eine Form des „weißen Hautkrebs“), das größtenteils durch Lichtschäden der Haut hervorgerufen wird. Auch das maligne Melanom mit jährlich rund 15.000 Fällen, umgangssprachlich „schwarzer Hautkrebs“ genannt, wird durch Sonnenbrände und zu häufiges Sonnenbaden und die dadurch bedingten Schäden im Erbgut der Haut verursacht. Das Melanom macht zwar „nur“ 10% der jährlichen Hautkrebsfälle aus, ist andererseits aber für über 90% der Todesfälle durch Hautkrebs verantwortlich.
Die der Sonne ausgesetzten Hautareale zeigen bei einem Sonnenbrand vier bis acht Stunden nach dem Sonnenbad eine flächige Rötung und Schwellung (siehe: Rote Flecken im Gesicht nach Sonneneinstrahlung), bei sehr starker Schädigung auch Blasenbildung bis zur Hautablösung. Manche Menschen merken schon während dem Sonnenbad eine Belastung der Haut, die Haut spannt und die Sonne fühlt sich unangenehm an.
De Höhepunkt des Sonnenbrandes ist nach 12 bis 24 Stunden erreicht, er kann bis zu 48 Stunden andauern.
Bei großflächigen Verbrennungen ist durch die Entzündung die Entwicklung von Fieber möglich. Auch Kreislaufversagen bis hin zum Schock kann bei schwerem Sonnenbrand auftreten. Ursache hierfür ist die starke Wassereinlagerung des entzündeten Gewebes, wodurch es im Körperkreislauf zu einem relativen Flüssigkeitsmangel kommt. Der Blutdruck sinkt und Schwäche, Schwindel und auch Ohnmacht sind die Folge.
Treten zusätzlich zum Sonnenbrand auch Kopfschmerzen, Schwindel und Übelkeit oder Erbrechen auf, so handelt es sich sehr wahrscheinlich um einen Sonnenstich. Bei einem Sonnenstich handelt es sich um eine Überwärmung des Kopfes und somit auch des Gehirns, es kann zu schwerwiegenden Komplikationen kommen. In diesem Fall und bei großflächigen Verbrennungen, vor allem bei Kindern, sollte umgehend ärztlicher Rat gesucht werden.
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Nach einem Sonnenbrand und dem Abklingen der Rötung löst sich häufig die oberste Schicht der Haut schuppig ab.
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Häufig wird der Sonnenbrand zu spät bemerkt, da die ersten Symptome oft erst drei bis sechs Stunden nach dem Sonnenbaden auftreten. Daher sollte man im Vorfeld schon präventive Maßnahmen durchführen und für ausreichenden und kontinuierlichen Sonnenschutz sorgen. Wer einen besonders hellen Hauttyp (Hauttyp 1 oder 2) hat, muss sich vor der Sonne besonders gut schützen und sollte sich an die empfohlene Maximal-Aufenthaltsdauer zur bestimmten Tageszeit halten.
Wer trotzdem einen Sonnenbrand erleidet, sollte sofort aus der Sonne gehen und auch für ein paar weitere Tage die Sonne meiden. Dabei sollte man bedenken, dass auch im Schatten die UV-Strahlung die Haut erreicht und den Sonnenbrand weiterhin verstärken kann. Der wirksamste Schutz vor weiterer Sonneneinstrahlung ist daher im Inneren von Gebäuden gegeben. Wer doch ins Freie geht, sollte die geröteten Stellen gut abdecken, am Besten mit heller Kleidung und Sonnenhüten und für einen ausreichenden UV-Schutz am gesamten Körper sorgen.
Neben dem Kühlen ist für die Behandlung des Sonnenbrandes ebenfalls sehr wichtig, dass man ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, da durch die Entzündungsreaktion die Haut-Barriere gestört wird und viel Flüssigkeit verloren geht. Zudem unterstützt ein ausgeglichender Wasserhaushalt (Hydratisierung) die Regenerationsprozesse des Körpers und bringt den Kreislauf in Schwung.
Noch wichtiger ist gesteigertes Trinken nach einem Sonnenstich. Bei diesem treten nach dem Sonnenbad Schwindel, Kopfschmerzen, Übelkeit und gegebenenfalls auch Fieber auf und man sollte dringend einen Arzt aufsuchen. Der Sonnenstich kann mit schweren Allgemeinsymptomen einhergehen und sogar tödlich verlaufen.
Kommt es im Rahmen des Sonnenbrandes zusätzlich zur Blasenbildung, so sollte man zu einem Arzt gehen und diesem das Eröffnen der Blasen überlassen, damit dies unter sterilen Bedingungen geschieht und somit der Entstehung einer Infektion vorgebeugt wird.
Ebenfalls sollte man einen Arztbesuch in Erwägung ziehen, wenn der Sonnenbrand sehr stark ist oder stark schmerzt, wenn er bei Kindern vorkommt und wenn er von weiteren Symptomen wie: Kopfschmerzen, Nackensteifigkeit, Übelkeit oder Erbrechen begleitet wird.
Gegen die auftretenden Schmerzen kann man entsprechende Medikamente einnehmen, beispielsweise Ibuprofen oder Diclofenac, da diese zudem entzündungslindernd wirken. Einige Ärzte empfehlen, sobald man die ersten Anzeichen eines Sonnenbrandes wahrnimmt, 1000mg Acetylsalicylsäure (z.B.: 2 Tabletten ASS 500mg) einzunehmen, um sofort die Entzündungszellen zu hemmen. Dadurch soll der Sonnenbrand sich weniger stark ausprägen und zusätzlich wirkt Acetylsalicylsäure auch schmerzlindernd. Unbedingt beachtet werden sollte, dass Acetylsalicylsäure bei Kindern (v.a. mit Fieber) in der Regel nicht gegeben werden darf! Ebenso sollte es in einer Schwangerschaft nicht eingenommen werden.
Wer häufiger einen Sonnenbrand erleidet, sollte sich regelmäßig einem Hautkrebs-Screening unterziehen, da durch ein gehäuftes Auftreten das Haut-Krebsrisiko deutlich erhöht wird. Dies wird von Dermatologen, sowie Hausärzten mit entsprechender Qualifikation durchgeführt. Beim Screening wird die ganze Haut inspiziert und verdächtige Muttermale können in einem Vergrößerungsglas (Dermatoskop) genauer untersucht, sowie gegebenenfalls anschließend minimalchirurgisch entfernt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Behandlung eines Sonnenbrandes
Kühlen ist die wichtigste Therapiemaßnahme beim Sonnenbrand. Durch das Kühlen wird der Überwärmung und Entzündung entgegengewirkt und die Schmerzen werden gelindert. Am besten beginnt man mit dem Kühlen so schnell wie möglich, das heißt, sobald man die ersten Symptome bemerkt. Das kann ein Spannen der Haut, ein Jucken oder Schmerzen im verbrannten Areal oder die bekannte Rötung der Haut sein.
Es empfiehlt sich hierzu Handtücher oder Laken in kaltes Wasser zu tauchen und diese direkt auf die Haut zu legen. Ebenso kann man leichte Baumwoll-Kleidungsstücke in kaltes Wasser legen und danach anziehen, dies ist auch bei Kindern gut möglich. Besonders gerne werden auch Lotionen (Après Sun, After-Sun-Lotion) verwendet, da diese einen stark kühlenden Effekt haben. Es besteht desweiteren die Möglichkeit Lotionen zu verwenden, die Hydrokortison enthalten, denn dieses wirkt zudem entzündungshemmend und beruhigt die Haut. Auch der Juckreiz wird durch Hydrokortison—haltige Lotionen verringert. Ebenfalls beliebt sind Aloe Vera haltige Lotionen, da auch Aloe Vera feuchtigkeitsspendend und entzündungshemmend wirkt. Man kann die Lotionen zusätzlich im Kühlschrank aufbewahren und somit den kühlenden Effekt verstärken.
Man sollte die Haut kontinuierlich kühlen und die Laken oder Kleidung mindestens stündlich wechseln und erneut ins kalte Wasser tauchen. Der Sonnenbrand sollte über ein bis drei Stunden gekühlt werden. Es kann beim Kühlen auch zu einer Unterkühlung kommen, daher sollte man insbesondere bei Kindern vorsichtig kühlen und sie beobachten. Wichtig ist auch viel Flüssigkeit, am besten Wasser zu sich zu nehmen, da die Haut durch die Verbrennung und Entzündung viel Flüssigkeit verliert, da deren Barriere dadurch gestört ist.
Von Quark- oder Joghurt- Umschlägen wird heute eher abgeraten, da durch diese auch Bakterien in die Haut gelangen und eine Infektion verursachen können. Insbesondere wird davon abgeraten wenn eine höhergradige Verbrennungen mit Blasenbildung besteht, da durch die offenen Stellen, wenn die Blasen sich öffnen, Bakterien noch schneller eindringen können. Zudem trocknen Quark und Joghurt schnell auf der Haut und kleben dann oft an dieser fest. Dies kann beim Entfernen sehr unangenehm sein oder Schmerzen verursachen.
Man sollte niemals direkt Eis auf die betroffene Stelle legen, da dieses selbst zu Schäden der Haut oder Erfrierungen führen kann. Wenn man Eis oder Kalt-Warm-Kompressen/Cool-Packs aus der Kühltruhe verwenden möchte, muss man sie unbedingt in ein Handtuch einwickeln und den direkten Hautkontakt vermeiden.
Wenn der Sonnenbrand zu jucken beginnt, kann dies ein Hinweis auf die beginnende Heilung sein. Es gibt aber auch andere Ursachen für juckenden Sonnenbrand. Siehe dazu: Ursachen eines Sonnenbrandes
In der Regel entsteht der Juckreiz nicht sofort, sondern entwickelt sich mit der Zeit (nach vier bis sechs Stunden). Auf keinen Fall sollte gekratzt werden, da dies wieder zu kleinen Wunden führt und die Infektionsgefahr erhöht. Kleine Kinder, die dem Juckreiz nicht widerstehen können, sollten die Fingernägel sehr kurz geschnitten bekommen und abgelenkt werden. Hausmittel, die Linderung verschaffen sind unter anderem feuchtigkeitsspendende Lotionen, Aloe Vera Lotionen und Hydrocortison-Salben. Auch hier gilt, dass auf Quark- und Joghurt-Umschläge aufgrund der erhöhten Infektionsgefahr verzichtet werden sollte. Allerdings sollten Cortison-Salben bei Kindern (vor allem im Gesicht) nur kurzfristig oder besser erst nach ärztlichem Rat angewandt werden.
Der häufigste Grund für einen juckenden Sonnenbrand ist die „polymorphe (vielgestaltige) Lichtdermatose“, bekannt als Sonnenallergie, die meistens durch das UV-A-Licht hervorgerufen wird und bei etwa jedem 5. Menschen auftritt. Sie betrifft insbesondere hellhäutige Menschen beim ersten Sonnenbad im Jahr und zeigt sich häufiger bei Frauen. Die häufigsten Stellen sind das Dekolleté und der Hals, bei Kindern oft das Gesicht. Prinzipiell können alle Körperregionen betroffen sein. Im juckenden Areal bilden sich rote, gelegentlich erhabene Knötchen, diese können mit weiteren Knoten zu einem großen Areal zusammenschmelzen. In der Regel bildet sich die polymorphe Lichtdermatose in einigen Tagen von alleine zurück, jedoch benötigen die Patienten oft Medikamente gegen den Juckreiz. Eine weitere Möglichkeit ist der Einsatz von Antihistaminika.
Prophylaktisch sollten Patienten die häufig über Juckreiz nach dem Sonnenbaden klagen, Sonnenschutzmittel mit UV-A-Licht Filtern verwenden. Dies führt häufig zu völliger Beschwerdefreiheit. Auch Sonnenschutzmittel mit Antioxidantien (Vitamin E, alpha-Glucosylrutin) zeigen eine protektive Wirkung. Gegebenenfalls kann eine UV-Licht-Gewöhnungstherapie beim Arzt erwogen werden.
Weitere Juckreiz-auslösende Faktoren können Allergene sein, z.B. Duftstoffe (Parfum), UV-Filter in Sonnencremes und andere. Hierbei begrenzt sich das juckende Areal auf die Stelle, an der das Allergen Hautkontakt hatte. Um dies zu testen, kann der Arzt einen Provokationstest durchführen, indem er nur ein bestimmtes Hautareal mit dem möglichen Allergen in Berührung bringt und anschließend den Körper mit UV-A bestrahlt (Photo-Patch-Test).
Auch diverse Medikamente können zu Hautirritationen bei Sonnenkontakt führen, daher empfiehlt es sich den Beipackzettel genau zu lesen und den Arzt oder Apotheker zu befragen.
Wenn der Juckreiz nicht nachlässt, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden, damit die Symptomatik abgeklärt wird.
Die Diagnose erfolgt anhand der für den Sonnenbrand typischen Hauterscheinung und der Angaben des Patienten (Anamnese). Sollten sich auf der Haut für Sonnenbrand untypische Hauterscheinungen wie Pusteln, Quaddeln, Papeln oder Bläschen zeigen, kann ein Hautausschlag durch Sonne die Ursache sein.
Ein Sonnenbrand heilt meistens ohne sichtbare Schäden der Haut ab. Bei einer starken Verbrennung kann jedoch eine Lichtempfindlichkeit des betroffenen Areals bleiben, auch können betroffene Hautstellen intensiver oder blasser gefärbt sein als nicht vom Sonnenbrand betroffene.
Mit Spätschäden wie z.B. Hautkrebs kann man im schlimmsten Fall schon nach einem einzigen Sonnenbrand konfrontiert werden, daher gilt es jeden Sonnenbrand zu vermeiden.
Noch vor rund 200 Jahren galt Blässe als schick, Menschen mit gebräunter Haut hatten diese der Arbeit im Freien, z. B. in der Landwirtschaft zu verdanken, in der damaligen Gesellschaft keine besonders hoch angesehene Tätigkeit. Blasse Haut war das Zeichen einer hohen und angesehenen Gesellschaftsschicht anzugehören, und es wurde alles unternommen um die Haut so hell wie möglich zu erhalten. Es wurde mit Puder und Cremes nachgeholfen, langer Kleidung, Sonnenhüten und Sonnenschirmen bis hin zur Anwendung von bleichenden bleihaltigen Cremes. Auch der wiederholte Aderlass für eine besonders vornehme Blässe war weit verbreitet.
Erst seit Anfang des 20. Jahrhunderts ist gebräunte Haut in der westlichen Welt modern. Die Bräune suggerierte Gesundheit, Jugend und auch Wohlstand, wer im Winter gebräunt war, konnte dies nur durch einen teuren Urlaub im Süden erreichen. Mittlerweile kann sich jeder gebräunte Haut leisten, Solarien gibt es fast überall, für wenig Geld kann man sich so dem aktuellen Schönheitsideal nähern. Doch gesund ist das nicht unbedingt: Seit braune Haut als schön gilt, steigen die jährlichen Neuerkrankungen an Hautkrebs kontinuierlich. Das hat nicht nur mit einem verstärkten Aufenthalt in der Sonne und unter künstlichem UV-Licht zu tun, sondern ist in erster Linie dem fahrlässigen Verhalten der meisten Menschen zuzuschreiben. Viele sind der Meinung braun werden ist nur nach vorherigem Sonnenbrand möglich, andere sind davon überzeugt, dass Sonnenschutzmittel mit Lichtschutzfaktor das Bräunen der Haut gar verhindern.
Diese schlichtweg falschen Ansichten und die Tatsache, dass mit den Folgeschäden erst Jahre bis Jahrzehnte später zu rechnen ist, sorgen für den stetigen Anstieg von Hautkrebserkrankungen, die durch eine bessere Vorbeugung verhindert werden könnten.
Bei Sonnenbrand handelt es sich um eine Verbrennung der Haut durch UV-Strahlen. Durch die UV-Strahlung kommt es zu einer Schädigung von hauteigenen Eiweißen und der Erbinformation der Hautzellen. Die Schädigung der Eiweiße äußert sich als Rötung, Schwellung und durch Schmerzen, die Schädigung der Erbsubstanz kann sich Jahre bis Jahrzehnte später als Hautkrebs äußern.
Sonnenbrand sollte durch Kühlen in Form von kalten Umschlägen(Kryotherapie) und After-Sun-Lotionen behandelt werden, bei schweren Verbrennungen mit Blasenbildung oder bei großflächigen Verbrennungen ist ein Arzt hinzu zuziehen.
Jeder Sonnenbrand lässt sich durch guten Sonnenschutz in Form von Sonnenschutzcreme, langer Kleidung und Kopfbedeckungen sowie Meidung von starker Sonneneinstrahlung verhindern. Insbesondere bei Säuglingen und Kleinkindern sowie bei Menschen mit sehr heller Haut ist auf einen ausreichenden Sonnenschutz zu achten.
Lesen Sie hierzu wichtige Informationen, was zu tun ist, wenn Ihr Kind einen Sonnenbrand bekommen hat: Sonnenbrand beim Kind
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