Unter einem Muttermal (Nävus) versteht man eine gutartige Hautveränderung. Diese Fehlbildung der Haut kann unterschiedliche Ursachen haben. Manche dieser fleckartigen Erscheinungen gehen von bestimmten Zellen der Haut aus, den Melanozyten. Diese produzieren den dunklen Farbstoff der Haut, das Melanin. Man nennt sie auch Pigmentnävi.
Ein Muttermal, das juckt, kann ein erster Hinweis auf eine bösartige Hautveränderung sein. Neben dem Juckreiz im Bereich des Muttermals sind auch Blutungen und die Bildung von schorfartigen Auflagerungen verdächtig.
Hier muss aber darauf geachtet werden, ob die Blutungen direkt aus dem Muttermal stammen oder ob lediglich das Kratzen an der juckenden Hautstelle zu kleinen Verletzungen geführt hat. Patienten die ein Muttermal, das juckt bemerken, können bereits zu Hause anhand der sogenannten A-B-C-D-E-Regel abschätzen ob es sich eventuell um ein malignes Melanom handelt.
Falls das betreffende Muttermal
sollte schnellstmöglich ein Arzt aufgesucht werden. Ein Hautarzt kann durch Aufsicht mit einem speziellen Mikroskop schnell abschätzen ob das Muttermal, das juckt, entfernt werden muss.
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Ein schwarzes Muttermal, das juckt, kann auf Hautkrebs hinweisen und sollte dringend untersucht werden. Lesen Sie dazu: Schwarzes Muttermal - Wie gefährlich ist das?
Ein Muttermal verursacht im Normalfall keine Schmerzen. Treten Schmerzen oder Juckreiz auf, sollte gemäß der A-B-C-D-E-Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Kolorisierung, Durchmesser und Entwicklung) eine maligne Entartung abgeklärt werden.
Neben dem Schmerz können auch Jucken, Bluten, Schuppung, oder Kribbeln symptomatisch sein und sollten vom Hautarzt untersucht werden.
Es muss zwar nicht zwangsläufig ein Melanom vorliegen, jedoch sollte auf jeden Fall das Muttermal aber engmaschig kontrolliert und der Verlauf dokumentiert werden.
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Ein Muttermal besteht meist aus Melonozyten, also Melanin-haltigen Zellen. Oft geht das Muttermal aber auch von Blutgefäßzellen, Bindegewebszellen oder einer Reihe anderer Zellen aus. Daher kann ein Muttermal auch im Auge entstehen , wo sich alle drei der oben genannten Zelltypen befinden.
Die Diagnose eines Muttermals im Auge kommt für den Patienten meist überraschend, da der Augenhintergrund von außen nicht einsehbar ist. Ein Leberfleck der Choroidea (Aderhaut), welche den Augapfel von hinten umgibt, kann nur durch einen Augenarzt festgestellt werden. Auch kann das Muttermal über Jahre hinweg unerkannt (da asymptomatisch) bleiben, und erst bei einer Routineuntersuchung festgestellt werden.
Stellt der Augenarzt eine Veränderung fest, wie zum Beispiel plötzliches Wachstum oder Verformung, sollte das Muttermal entfernt werden. Dies geschieht entweder durch einen kleinen chirurgischen Eingriff am Auge, durch Laserentfernung oder durch Strahlentherapie. Danach ist eine mindestens halbjährliche Verlaufskontrolle sinnvoll.
Häufige Manifestationsorte im Auge sind neben der Choroidea die Augenlider, die Regenbogenhaut (Iris) und die Bindehaut.
Der Arzt dokumentiert zudem den Befund, und notiert Lage, Größe, Form, Farbe und Durchmesser, um das Muttermal auch im Verlauf beurteilen zu können.
Zur besseren Darstellung wird teils auf Ultraschall oder Fluoreszenzangiographie (Darstellung der Blutgefäße) zurückgegriffen.
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Bei der Diagnosestellung ist vor allem darauf zu achten, gutartige von bösartigen Hautveränderungen zu unterscheiden.
Durch eine Art große, beleuchtete Lupe betrachtet der Dermatologe die Flecken. In der Regel kann eine Aussage gemacht werden, ob es sich tatsächlich um eine gut- oder bösartige Veränderung handelt. Sollte einmal Zweifel bestehen, kann eine Biopsie (Probeentnahme zur feingeweblichen Untersuchung) vorgenommen werden. Es wird also ein Teil, oder in den meisten Fällen das gesamte dunkle Areal entfernt.
Da die Risiken einer operativen Muttermal-Entfernung relativ überschaubar sind, wird jedwede auffällige Hautveränderung in der Regel zeitnah entfernt. In einer unter lokaler Betäubung durchgeführten Operation wird das Muttermal im Ganzen aus der Haut geschnitten. Bei dieser Maßnahme muss darauf geachtet werden, dass ein ausreichender Abstand zur umgebenen Haut eingehalten wird.
Der notwendige Sicherheitsabstand ist abhängig von der Dicke und dem Durchmesser des verdächtigen Muttermals. Im Durchschnitt werden ungefähr 1-2 Zentimeter gesunde Haut entfernt. Des Weiteren muss der behandelnde Chirurg darauf achten, dass im Bereich der betroffenen Hautpartie alle Schichten bis auf die Muskelfaszie vollständig herausgetrennt werden. Geht es darum ein auffälliges Muttermal im Bereich des Gesichtes zu entfernen, so kann der chirurgische Eingriff mit Hilfe eines speziellen Mikroskops durchgeführt werden (mikroskopisch-kontrollierte Chirurgie).
Auf diese Weise muss der Sicherheitsabstand nicht allzu weit ausgeweitet werden, die Gefahr der Entstehung von unschönen Narben wird somit reduziert. Da maligne Melanome dazu neigen in die Blutbahn und/oder das Lymphsystem zu metastasieren wird auf die Entnahme einer Gewebsbiopsie in der Regel verzichtet. Nach dem Entfernen des Muttermals wird die gesamte Hautveränderung in ein geeignetes Labor eingesendet und auf bösartige Zellstämme untersucht.
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Bei einem Muttermal handelt es sich um eine gutartige Wucherung der pigmentbildenden Zellen der Haut. Sollte es aus kosmetischen oder medizinischen (Malignitätsverdacht) Gründen entfernt werden müssen, bietet sich neben der chirurgischen auch die Laser-Entfernung an.
Dazu wird das Muttermal vorab gekühlt oder gegebenenfalls auch mit einem Lokalanästhetikum betäubt. Je nach Farbe, Tiefe und Größe des Muttermals werden unterschiedliche Wellenlängen verwendet. Der hochenergetische Strahl des Lasers sorgt für eine Erhitzung der Zielzelle bis hin zur Zerstörung.
Die Laserentfernung ist nicht perfekt und birgt das Risiko eines Rezidives. Auch kann es vorkommen, dass das Muttermal nur blasser wird, jedoch nicht vollständig verschwindet. Da das verdächtige Gewebe jedoch durch die Hitze des Lasers stark verbrannt wird, ist eine Untersuchung auf Malignität des Gewebes nicht mehr möglich.
Es gibt verschiedenste Arten von Lasern. Aus dem Namen der Behandlungsmethode lässt sich meist ableiten, welches Medium zur Erzeugung der Strahlen erzeugt wird, beispielsweise CO²-Laser, Diodenlaser, Rubinlaser.
Nach der Behandlung tritt für gewöhnlich eine Rötung der Haut für wenige Tage auf, bei tiefen und großen Behandlungsgebieten kann ein leicht rosaroter, heller Fleck zurückbleiben. In den Wochen vor und nach der Behandlung sollten Sonnenbäder, Solariumbesuche und Zigarettenrauchen vermieden werden.
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Muttermale oder Leberflecken sind für manche Menschen lästige Hauterscheinungen. Aus diesem Grund kommen viele Patienten auf die absurdesten Ideen um die kleinen Flecken zu beseitigen. Mittlerweile werden sogar spezielle Cremes angeboten, mit denen sich ein Muttermal angeblich selbst entfernt werden kann. Eine tatsächliche medizinische Wirksamkeit lässt sich bei diesen Produkten jedoch nicht nachweisen.
Darüber hinaus kursieren Informationen über angeblich wirksame Hausmittel mit denen sich Muttermale selbst entfernen lassen sollen. Zitronensäure soll beispielsweise dazu dienen, dunkle Hautveränderungen effektiv aufzuhellen und somit dafür sorgen, dass diese weniger auffällig erscheinen. Auch das Auftragen von Apfelessig auf die betroffenen Hautstellen soll dazu dienen ein Muttermal selbst entfernen zu können. Darüber hinaus finden bei einigen Patienten auch wesentlich drastischere Maßnahmen Anwendung. Viele Betroffene versuchen ein Muttermal durch Herausschneiden oder Abschnüren selbst zu entfernen.
Grundsätzlich lässt sich aus medizinischer Sicht sagen, dass ein Patient auf keinen Fall versuchen sollte, ein störendes oder auffälliges Muttermal selbst zu entfernen. Verdächtig wirkende Hautveränderungen müssen unbedingt von einem Hautarzt begutachtet werden. Nur dieser ist in der Lage zu beurteilen ob es sich möglicherweise um bösartig veränderte Zellen handelt und eine operative Entfernung notwendig ist.
Der Laie ist trotz einiger Anhaltspunkte (beispielsweise die A-B-C-D-E-Regel) nicht in der Lage das Vorliegen eines malignen Melanoms gewissenhaft auszuschließen. Darüber hinaus sollte die Entfernung einer solchen Hautveränderung nur von einem Facharzt und unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt werden.
Das verwendete Betäubungsmittel verursacht außerdem eine Verengung kleinster Blutgefäße und hemmt somit den Blutfluss im Operationsgebiet. Ohne geeignete Betäubung kann das Herausschneiden eines Muttermals äußerst schmerzhaft sein und mit starken Blutungen einher gehen.
Darüber hinaus kann der Patient, der ein Muttermal selbst entfernt, schwere und zum Teil lebensbedrohliche Infektionen provozieren. Auch die Entstehung einer Sepsis (Blutvergiftung) ist bei solch eigenständigen Versuchen keine Seltenheit. Patienten, die ein lästiges Muttermal los werden wollen, sollten außerdem beachten, dass bei der unsachgerechten Entfernung einer bösartigen Hautveränderung der Übertritt entarteter Zellen in das Blut- und/oder Lymphsystem möglich ist. In diesem Fall ist die Entstehung von Organmetastasen wahrscheinlich. Auch die Tatsache, dass ein verdächtiges Muttermal dringend bis auf die Muskelfaszie abgetragen werden muss, widerspricht der Annahme die vollständige Entfernung durch den Patienten selbst sei möglich.
Des Weiteren ist die Wahrscheinlichkeit der Entstehung unschöner Narben wesentlich höher wenn sich ein Patient dazu entschließt das Muttermal selbst zu entfernen. Ein letztes Argument gegen das eigenständige Herausschneiden von Hautveränderungen ist die Tatsache, dass die Neubildung des Muttermals häufig beobachtet wurde.
Falls nach der Entfernung des Muttermals ein malignes Melanom diagnostiziert wird, so kann die Entnahme der nahe gelegenen Lymphknoten notwendig sein. Patienten können ein auffälliges Muttermal auch durch die Anwendung eines speziellen Lasers entfernen lassen (siehe nächsten Textabschnitt).
Typische Komplikationen, die auftreten können wenn sich ein Patient ein auffälliges Muttermal entfernen lässt, sind allergische Reaktionen auf das verabreichte lokale Anästhetikum und/oder andere verwendete Materialien (Nahtmaterial, Desinfektionsmittel etc.). Darüber hinaus besteht die Möglichkeit, dass es während oder im Anschluss an die chirurgische Behandlung zu starken Blutungen kommt. Aus diesem Grund muss vor Durchführung der Muttermal-Entfernung darauf geachtet werden, dass blutverdünnende Medikamente (zum Beispiel ASS oder Marcumar) abgesetzt werden.
In einigen Fällen kommt es nach dem Entfernen des Muttermals zu Infektionen entlang des Wundgebietes. Rötungen, Schwellungen und die Entwicklung von Wärme stellen erste Hinweise auf eine solche Wundinfektion dar. Mit Hilfe eines geeigneten Antibiotikums kann eine solche Infektion schnell eingedämmt werden. Im Allgemeinen lässt sich sagen, dass es bei der Entfernung eines Muttermals äußerst selten zur Entstehung von Komplikationen kommt. Angst vor den Nebenwirkungen der Operation sollte einen Patienten also nicht davon abhalten ein potenziell entartetes Muttermal entfernen zu lassen.
Je nach Dicke und Durchmesser des betreffenden Muttermals stellt sich nachdem es entfernt wurde, eine unterschiedliche Prognose dar. In der Regel gilt, dass kleine Melanome, die nicht lange in der Haut persistiert haben, gute Heilungschancen aufweisen. Diese Tatsache ist darin zu begründen, dass die Metastasierungstendenz eines malignen Melanoms streng abhängig von der Wachstumszeit ist. Je schneller ein verdächtiges Muttermal entfernt wird, desto geringer ist die Gefahr der Metastasierung, desto besser sind die Heilungschancen. Metastasen des malignen Melanoms sind in den meisten Fällen im
zu finden. Diese Tatsache verdeutlicht, weshalb ein bereits metastasiertes Muttermal auch nachdem der Patient dieses hat entfernen lassen, eine schlechte Prognose aufweist.
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Erworbene Leberflecke entwickeln sich bei nahezu allen Menschen. Eine große Rolle in der Entstehung der Leberflecke spielt die UV- Einstrahlung/ Sonnenbrand. Auch ein unterdrücktes Immunsystem scheint die Entstehung zu begünstigen (gehäuftes Auftreten bei Chemotherapie).
Nävi entstehen durch die Vermehrung von Nävuszellen. Es besteht der Verdacht, dass diese Nävuszellen von den eigentlichen Melanozyten abstammen.
Muttermale hingegen sind in der Regel angeboren.
In der Regel sind Muttermale gutartig und können bei Bedarf chirurgisch vollständig entfernt werden. Ein einmal entferntes Muttermal kommt nicht wieder. Es kann sich jedoch durchaus ein bösartiger Tumor daraus entwickeln, weshalb es gut beobachtet werden muss.
Da eine intensive UV- Bestrahlung die Entartung von harmlosen Muttermalen fördert, sollte darauf verzichtet werden, sich übermäßig lange und oft in der Sonne aufzuhalten. Vor allem im Kindesalter erlittene Sonnenbrände fördern und erhöhen das Risiko der Entstehung von einem bösartigen Melanom.
Muttermale sollten auf jeden Fall beobachtet werden. Nicht nur farbliche und strukturelle Veränderungen sondern auch eine juckende Haut kann ein Hinweis auf Entstehung eines Melanoms sein. Besonders vorsichtig sollten sich hellhäutige Menschen gegenüber der Sonneneinstrahlung verhalten. Außerdem sollte Vorsicht geboten sein, wenn bei Verwandten schon veränderte Male aufgetreten sind.
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