Lange Aufenthalte in der Sonne setzen die Haut der UV-B-Strahlung des Sonnenlichtes aus, welche sie reizt und beschädigt. Die gleiche Strahlung wird auch im Solarium verwendet. Juckende Haut nach einem Sonnenbrand kann sowohl Zeichen der entzündeten Haut sein, als auch ein Teil des Heilungsprozesses.
Bei einem Sonnenbrand (Erythema solare, UV-Erythem) wird die Haut durch UV-B-Strahlung, die natürlich vorkommend ein Bestandteil des Sonnenlichts ist oder künstlich beispielsweise im Solarium eingesetzt wird, geschädigt.
Diese Schädigung der Haut kann vergleichbar wie Verletzungen der Haut durch Verbrennungen in Grade eingeteilt werden:
Besonders anfällig für die Entwicklung von einem Sonnenbrand sind Menschen helleren Hauttyps, da deren Haut einen geringeren Eigenschutz aufweist, als dies bei Menschen dunkleren Hauttyps der Fall ist. Bei jenen wird zum Schutz vor der UV-Strahlung verstärkt der Farbstoff Melanin in der Haut gebildet, der die Haut braun erscheinen lässt und sie dadurch vor UV-Strahlen schützt.
Manche Menschen leiden unter einer sehr empfindlichen Haut. Verschiedene Cremes, Duftstoffe, Konservierungsstoffe, Textilien oder Ähnliches können zu Reizungen und Juckreiz führen. Auch die Sonne kann ursächlich für juckende Haut sein. Das ist für viele Menschen zunächst einmal schwer nachvollziehbar, da die Sonneneinstrahlung eher mit positiven Eigenschaften verbunden wird. Die sogenannte „Sonnenallergie“ ist jedoch vielen Menschen ein Begriff. In der Fachsprache bezeichnet man diese als polymorphe Lichtdermatose. Es handelt sich um eine Art allergische Reaktion auf UV-Strahlung. Dabei sind es körpereigene Stoffe, sogenannte Autoantigene, die diese Hautreaktion verursachen. Typischerweise treten die Symptome mehrere Stunden bis Tage nach der ersten Sonnenexposition nach den langen Wintermonaten auf.
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Die Haut kann ganz unterschiedliche Hautveränderungen, wie rote Flecken, erhabene Knötchen oder Bläschen aufweisen und juckt sehr stark. Die Hautveränderungen unterscheiden sich von Mensch zu Mensch, weshalb man auch von einer polymorphen- vielgestaltigen – Dermatose spricht. Ohne weitere Sonneneinstrahlung heilen die Hautveränderungen in der Regel innerhalb von einer Woche wieder ab. Zur Therapie einer solchen „Sonnenallergie“ stehen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Ein konsequenter UV-Schutz für die Haut in Kombination mit Antioxidantien hilft, die auftretenden Reaktionen zu mildern. Spezielle UV-Therapien, die von einem Hautarzt durchgeführt werden, können ebenfalls zu einer Stärkung der Widerstandsfähigkeit der Haut führen. In akuten Fällen werden Cremes und Salben mit Cortison-Zusatz verwendet, um die frischen Hautveränderungen zu behandeln.
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Bei einem Sonnenbrand wird die Haut durch die starke UV-Strahlung geschädigt. Im Zuge einer akuten Entzündungsreaktion werden verschiedene körpereigene Stoffe in der Haut ausgeschüttet, die zu den typischen Symptomen des Sonnenbrands führen. Dazu gehört auch der Juckreiz, der von Betroffenen als besonders quälend empfunden wird. Eine gute Möglichkeit, den Juckreiz zu lindern, ist eine konsequente Kühlung der Haut. Feuchte Handtücher und Quarkumschläge eignen sich dafür genauso gut, wie kühlende Cremes. Zur Entzündungshemmung können auch Cortisoncremes auf die Haut aufgetragen werden, sie lindern jedoch nicht direkt den Juckreiz.
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Kommt es bei Sonnenexposition zu übermäßiger UV-B-Einstrahlung auf die Haut, werden dadurch die Zellen der obersten Hautschicht (Epidermis) geschädigt. Ist dieser Zelldefekt so groß, dass er nicht mehr durch körpereigene Reparaturmechanismen kompensiert und behoben werden kann, senden die betroffenen Zellen körpereigene Botenstoffe an das umliegende Gewebe aus. Diese Botenstoffe werden Zytokine genannt und rufen im betroffenen Hautabschnitt eine Entzündungsreaktion auf Grund der UV-Strahlung (Dermatitis solaris) hervor.
Die Zytokine haben Einfluss auf die Blutgefäße, die das betroffene Hautareal versorgen und führen dazu, dass sie sich erweitern und dadurch erhöhte Durchblutung im betroffenen Hautgebiet vorherrscht. Dies hat die für einen Sonnenbrand typische Rötung zur Folge und bedingt auch das Phänomen, dass sich die betroffene Haut heiß anfühlt.
Die Blutgefäße werden außerdem durchlässiger, wodurch Flüssigkeit aus dem Blut ins Gewebe gelangt und zur Schwellung führt.
Die Zytokine sind auch für den Juckreiz und die Schmerzen verantwortlich. Das Jucken nach dem Sonnenbrand kann also ein Bestandteil der eigentlichen Entzündungsreaktion der Haut sein, setzt aber sehr häufig auch erst, ebenfalls durch Botenstoffe im Blut bedingt, bei beginnender Heilung ein.
Der Juckreiz nach einem Sonnenbrand klingt in der Regel innerhalb weniger Tage wieder ab, daher ist es ungewöhnlich, noch Wochen danach unter einem Juckreiz zu leiden. Für solch einen Juckreiz ist dann primär nicht mehr der Sonnenbrand ursächlich, sondern etwas Anderes. Eine mögliche Ursache ist eine Sonnenallergie (s.oben) oder eine Trockenheit der Haut. Im Zuge eines schweren Sonnenbrandes verliert die Haut viel Wasser. Wer ohnehin zu trockener Haut neigt, kann dadurch auch noch Wochen nach dem Sonnenbrand sehr trockene Haut haben. Ein Flüssigkeitsmangel der Haut führt zu Juckreiz, deshalb sollte gerade nach einem Sonnenbrand eine intensive Pflege der Haut betrieben werden.
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Die bereits beschriebenen Symptome wie Rötung, Schmerzen, Schwellung und Überwärmung des betroffenen Hautareals beginnen ungefähr vier bis acht Stunden nach der Sonnenexposition, wodurch der Sonnenbrand meist erst spät entdeckt wird.
Einige Menschen bemerken aber auch schon während der Sonneneinstrahlung, dass die Haut spannt und durch die Sonne zu sehr belastet wird.
Die Symptome des Sonnenbrandes haben den Höhepunkt ihrer Intensität meist 12 bis 24 Stunden nach der Sonnenexposition und klingen danach allmählich wieder ab. Das Phänomen, dass die Haut nach dem Sonnenbrand juckt, kann aber im Anschluss an diese Zeit sogar erst beginnen und über einen längeren Zeitraum hinaus noch bestehen, da das Jucken den Heilungsprozess der geschädigten Haut begleitet.
Sollten sich für Sonnenbrand untypische Hautreaktionen wie Quaddeln, Pusteln, Bläschen oder Papeln bemerkbar machen, nachdem die Haut Sonnenlicht ausgesetzt war, können auch andere Auslöser verantwortlich sein.
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Keinesfalls darf dem Juckreiz nachgegeben werden, da die ohnehin schon angegriffene Haut durch Kratzen noch mehr verletzt wird. Dies schafft Eintrittspforten für Bakterien, wodurch Hautinfektionen auftreten könnten.
Ablenkung vom Juckreiz, zum Beispiel durch ein spannendes Buch oder einen Film, ist eine sehr effektive Maßnahme.
Besonders wichtig in der Behandlung des Sonnenbrands und des damit einhergehenden Juckens ist die Vermeidung erneuter Sonnenexposition durch vorwiegenden Aufenthalt in geschlossenen Räumen oder Bedecken der verbrannten Hautstellen.
Der Juckreiz kann effektiv durch Kühlung gelindert werden. Hierzu eignen sich mit kaltem Wasser getränkte Tücher und Kleidungsstücke, die auf entsprechende Körperstellen gelegt oder angezogen werden. Eis oder Coolpacks sollten nicht verwendet werden, da die Haut bereits nach kurzer Zeit zusätzlich zum Sonnenbrand noch Kälteschäden davon trägt. Möglich ist aber, Coolpacks beispielsweise in Handtücher einzuwickeln, sodass kein direkter Hautkontakt zustande kommt.
Von Hausmitteln wie Quarkwickeln rät man heute ab. Sie haben zwar einen gut kühlenden Effekt, aber durch die im Quark vorkommenden Bakterien kann es leichter zur Infektion der ohnehin schon geschädigten Haut kommen.
Weiterhin sorgen feuchtigkeitsspendende Lotionen (After-Sun Lotions) für eine Linderung des Juckreizes. Sie kühlen die Haut ebenfalls und liefern benötigte Feuchtigkeit. Dies ist wichtig, denn der Körper verliert bei einem Sonnenbrand Flüssigkeit, da die geschädigte Haut ihre Barrierefunktion nicht aufrechterhalten kann. Daher ist es ebenfalls von Bedeutung, ausreichend Wasser zu trinken.
Zur weiteren Behandlung des Juckens und auch der Schmerzen helfen Schmerzmittel (Analgetika) wie zum Beispiel Ibuprofen oder Aspirin. Ein Vorteil dabei ist, dass die Schmerzmittel nicht nur die Symptome wie den Juckreiz sondern auch die Ursachen, nämlich die zugrunde liegende Entzündung der Haut, behandeln. Sie unterdrücken die Ausschüttung der Zytokine, die für die Symptome des Sonnenbrands verantwortlich sind. Lässt der Juckreiz auch nach einigen Tagen trotz Behandlung nicht nach, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Nach einer Untersuchung kann dieser beispielsweise Salben auf Kortisonbasis verschreiben, die den Juckreiz lindern und gleichzeitig die Entzündung der Haut mit behandeln.
Die folgenlose Ausheilung eines Sonnenbrands ersten und zweiten Grades dauert meist drei bis sieben Tage. Häufig löst sich dabei die oberste Hautschicht schuppig ab. Auch der Juckreiz lässt nach dieser Zeit nach und verschwindet von selbst wieder.
Bei drittgradigen Verbrennungen jedoch bleiben Narben zurück.
Sonnenbrände erhöhen auch die Hautkrebsgefahr durch Schädigung des Erbguts (DNA) der Hautzellen stark, weshalb ein ausreichender Schutz vor UV-Strahlung sehr wichtig ist.
Die Sonnenbrandprophylaxe gelingt schon mit wenigen und einfachen Maßnahmen, von denen die wichtigste ist, Sonnenbäder zu vermeiden. Während der Mittagssonne von 12 bis 15 Uhr sollte eine direkte Sonneneinstrahlung gemieden werden. Dies gelingt durch Aufenthalt im Schatten und lange, dünne Kleidung und auch einen Sonnenhut.
Weiterhin wichtig ist das regelmäßige Auftragen von Sonnencreme mit ausreichend hohem Lichtschutzfaktor. Um Sonnenbränden vorzubeugen ist es hilfreich, die Haut langsam an die Sonne zu gewöhnen, damit ihr genug Zeit bleibt, das körpereigene Sonnenschutzpigment Melanin zu bilden.
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