Starke Sonneneinstrahlung kann zu Hautausschlägen führen. Viele Menschen erleiden vor allem im Frühling und zu Sommerbeginn Hautausschläge, wenn die ersten stärkeren Sonnenstrahlen auf die Haut treffen. Im Allgemeinen bezeichnet man alle Veränderungen der Haut, die durch ultraviolette oder sichtbare Sonnenstrahlen verursacht werden, als Photodermatosen. Darunter fallen relativ harmlose Hautausschläge sowie ernsthaftere Erkrankungen der Haut.
Die Ursachen für Hautausschläge, verursacht durch Sonne sind ganz unterschiedlich. Dies ist dadurch bedingt, dass Sonnenstrahlen ganz verschiedene Hauterscheinungen nach sich ziehen können. Im folgenden Abschnitt sollen die wichtigsten Ursachen und Krankheitsbilder kurz dargestellt werden, sodass eine Unterscheidung möglich ist.
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Die Diagnose eines Hautausschlags durch Sonne ist durch einen Hautarzt zu stellen. Dieser kann durch gezieltes Fragen und weitere diagnostische Mittel die Ursache für den Ausschlag ermitteln. Wichtige Fragen richten sich dabei an die Zeit, die die Haut der Sonne ausgesetzt war, die Art des Hautausschlages, begleitende Symptomatik und die Häufigkeit solcher Erscheinungen. Da es sich jedoch um unterschiedliche Krankheitsbilder handelt, die einen Hautausschlag hervorrufen können, ist die Diagnostik natürlich speziell anzupassen.
Einen obligaten Bestandteil nimmt, wie bereits besprochen, die Anamnese, das gezielte Fragen, ein. Danach erfolgt eine genaue Begutachtung der Haut, sodass der Ausschlag hinsichtlich seiner Quantität und Qualität beurteilt werden kann. In Kombination mit den erfragten Informationen, wie Nebensymptome, Zeitpunkt des Auftretens, Dauer der Einwirkung der Sonnenstrahlen auf die Haut und Vorgeschichte des Patienten in Bezug auf solche Hautausschläge, lässt sich so oftmals schon eine nähere Ursache eingrenzen. Bspw. ist es bei einem Patienten, der sich 7 Stunden in die Sonne gelegt hat und sich nun mit einem schmerzenden roten Hautausschlag vorstellt, sehr wahrscheinlich, dass er an einem Sonnenbrand leidet.
Ein Patient jedoch, der sich eher mit juckendem, fleckigen Hautausschlag vorstellt, nachdem er das erste Mal nach dem Winter in der Sonne war, könnte eher an einer Polymorphen Lichtdermatose („Sonnenallergie“) leiden. Bei letzterer ist auch eine diagnostische Bestrahlung mit UV-A-Strahlen möglich, um einen Hautausschlag zu provozieren und die Diagnose zu sichern. Dies ist jedoch meistens nicht notwendig, da die Untersuchung und das Patientengespräch eindeutig sind.
Ein weiteres wichtiges diagnostisches Mittel ist der belichtete Epikutantest, welcher auch als Photopatchtest bezeichnet wird. Dieser Test wird wie folgt durchgeführt: Durch Bestrahlung mit UV-A und UV-B-Strahlung wird zunächst die minimale Erythemdosis der Haut bestimmt. Das ist ein Maß für die Toleranz der Haut gegenüber Sonnenstrahlung. Danach werden Testsubstanzen auf beide Rückenhälften aufgetragen.
Bei diesen Testsubstanzen handelt es sich um mögliche Allergene. Anschließend erfolgt die Bestrahlung einer Rückenhälfte mit UV-A-Strahlen. Sollte es bei der bestrahlten Seite zu einem Hautausschlag kommen, so ist die Diagnose einer allergischen Photodermatitis sehr wahrscheinlich. Es handelt sich also um eine Art Allergietest.
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Das wohl eindrücklichste Begleitsymptom eines Hautausschlages durch Sonne ist der Juckreiz. Ein starker Juckreiz ist vor allem kennzeichnend für die polymorphe Lichtdermatose, welche im Volksmund oftmals als „Sonnenallergie“ bezeichnet wird. Ein Juckreiz kann jedoch auch bei einem Sonnenbrand (Dermatitis solaris) auftreten. Typisch für einen Sonnenbrand ist neben den typischen Hauterscheinungen, wie Rötungen und Schwellungen, ein starker Schmerz bis hin zu Missempfindungen wie einem Taubheitsgefühl. Bei einer großen Ausdehnung des Sonnenbrandes kann es auch zu einer allgemeinen Abgeschlagenheit und Fieber kommen.
Teilweise bedingen auch andere primäre Erkrankungen, wie ein Lupus erythematodes oder eine Porphyrie, eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, sodass es zusätzlich zu einem durch die Sonne ausgelösten Hautausschlag kommen kann. Dann treten neben den charakteristischen Hauterscheinungen weiterhin Symptome der Primärerkrankung auf. Bei einem Lupus erythematodes können so bspw. Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, eine Anämie und allgemeines Krankheitsgefühl auftreten, um einige Symptome zu nennen.
Ein Hautausschlag durch Sonne an den Armen ist besonders häufig, da diese zu den Körperstellen gehören, die der Sonne besonders oft ausgesetzt sind. Weiterhin gehören die Schultern, das Gesicht sowie das Dekolleté dazu. An den Armen zeigt sich besonders häufig eine polymorphe Lichtdermatose.
Dieser Hautausschlag, welcher vor allem im Zuge der ersten intensiveren Sonnenstrahlen nach den Wintermonaten auftritt, zeigt sich insbesondere an der Außenseite der Oberarme, im Dekolleté oder im Gesicht. Typisch sind Rötungen, Bläschen, Knötchen oder auch nässende Hautdefekte. Das kann sich bei jedem Menschen ganz unterschiedlich äußern. Typisch ist jedoch, dass die Hauterscheinung bei einem Betroffenen immer dieselbe ist, wenn er wiederholt an einer polymorphen Lichtdermatose leidet. Kennzeichnend ist weiterhin ein starker Juckreiz.
Um einem solchen Hautausschlag an den Armen vorzubeugen, empfiehlt sich das Tragen dicht gewebter Kleidung. Da er durch UV-A-Strahlen verursacht wird, ist dünne Kleidung leider nicht ausreichend, um die Haut zu schützen, da diese einfach von den UV-Strahlen durchdrungen wird. Weiterhin kann ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfakter (LSF 30 und höher) helfen, die Haut zu schützen.
In der Therapie kommen, wenn überhaupt nötig, kortisonhaltige Salben zur Anwendung, die auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden. In schweren Fällen kann eine Lichtgewöhnung durch UV-Bestrahlung durchgeführt werden.
Auch der Sonnenbrand zeigt sich besonders gern an den Oberarmen, da diese Hautstellen der direkten Sonne besonders oft ausgesetzt sind. Beim Sonnenbrand stehen eine Rötung und Schwellung, sowie ein Schmerz und später ein Juckreiz im Vordergrund. Zur Behandlung empfehlen sich kühlende Umschläge. Zur lokalen Therapie bei einem leichten Sonnenbrand gibt es kortikosteroidhaltige Salben (z.B. Betamethason) oder Gele, die äußerlich angewendet werden können.
Ein Hautausschlag an den Armen nachdem sie der Sonne ausgesetzt waren, kann jedoch auch im Rahmen von bspw. einer photoallergischen Dermatitis entstehen. Häufig sind hier Allergene wie Duftstoffe aus Parfums oder Bestandteile von Sonnenschutzmitteln die Ursache für eine Sensibilisierung der Haut. Nach UV-A-Bestrahlung kommt es dann zu Hautausschlägen, die sich typischerweise mit Rötungen und Plaques präsentieren. Der Ausschlag ist dann streng auf das Hautareal begrenzt, das mit dem Allergen und dem Sonnenlicht Kontakt hatte.
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Es gibt einige Arzneimittel, die zu einer Photosensibilisierung der Haut führen können. Das bedeutet, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut zunimmt. Dadurch kann es zu phototoxischen oder photoallergischen Reaktionen bei Sonneneinwirkung kommen. Eine genaue Unterscheidung dieser beiden ist jedoch oft nicht möglich. Das Resultat sind Hautausschläge, die gekennzeichnet sind durch verschiedene Hauterscheinungen wie Rötungen, Papeln, Pusteln, Bläschen- oder Knötchenbildung. Auch ein Juckreiz kann charakteristisch sein.
Eine Gruppe von Arzneimitteln, die zu solchen Reaktionen führen können sind die Antibiotika. Jedoch sind nicht alle Antibiotika gleichermaßen zur Photosensibilisierung der Haut fähig. Insbesondere die Gruppe der Tetracycline, kann bei Sonneneinwirkung zu Hautausschlägen, Juckreiz und einer erhöhten Empfindlichkeit der Haut führen. Besonders wichtig ist hier das sogenannte Doxycyclin.
Es findet bspw. Anwendung bei Atemwegsinfekten wie bspw. der Lungenentzündung. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches wie die Nasennebenhöhlenentzündung oder die Mittelohrentzündung. Weiterhin werden auch Infektionen des Urogenital- sowie Magendarm-Bereiches mit Doxycyclin behandelt. Das Anwendungsgebiet ist also sehr groß. Bei Einnahme von Tetracyclinen sollte man auf Sonnenbäder, Solarienbesuche und einen langen Aufenthalt in der Sonne (bspw. Gartenarbeit) verzichten, um so einem Hautausschlag vorzubeugen.
Neben den Tetracyclinen sind auch die sogenannten Gyrasehemmer dafür bekannt, phototoxische Reaktionen in der Haut hervorzurufen. Zu den Gyrasehemmern zählen die Fluorchinolone, welche verschiedene Wirkstoffe umfassen. Sie finden oft Anwendung bei der Behandlung von Harnwegsinfekten. Dazu gehören unter anderem Norfloxacin, Ciprofloxacin oder Ofloxacin. Weitere Fluorchinolone sind Levofloxacin und Moxifloxacin, die auch bei Atemwegsinfekten eingesetzt werden. Während der Einnahme von diesen Antibiotika sollte die Haut ebenfalls nicht der Sonne ausgesetzt sein, da dies zu Hautausschlägen und Sonnenbränden führen kann.
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Die Therapie eines Hautausschlags durch Sonne richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Da Sonnenstrahlen verschiedene Hautausschläge hervorrufen können, unterscheiden sich teilweise auch die therapeutischen Ansätze. Der folgende Abschnitt soll einen kompakten Überblick über die wichtigsten Hautausschläge durch Sonne und ihre Behandlungsmöglichkeiten geben.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Was tun bei Hautausschlag?
Hautausschläge, die von der Sonne verursacht werden, heilen in der Regel relativ rasch wieder aus. Dies hängt jedoch auch von der Art des Ausschlags ab. Ein leichter Sonnenbrand bspw. zeigt sein Maximum nach 12 bis 24 Stunden. Binnen einer Woche heilt er in der Regel folgenlos aus. Bei einem schweren Sonnenbrand kann die Heilung jedoch auch etwas verzögert sein.
Eine „Lichtallergie“ (polymorphe Lichtdermatose), wie sie im Volksmund bezeichnet wird, heilt in den allermeisten Fällen ebenfalls binnen einer Woche aus.
Abhängig ist dies jedoch auch von der Achtsamkeit des Betroffenen. Wird die Haut erneut der Sonne ausgesetzt, wird die Heilung verzögert oder der Ausschlag verschlimmert sich sogar. Ähnlich verhält es sich auch bei einer photoallergischen oder phototoxischen Dermatitis. Die auslösenden Substanzen sowie die Sonne sollten vermieden werden. Unter diesen Bedingungen heilt der Ausschlag schnell aus. In seltenen Fällen kommt es zu längeren Verläufen.
Wie Erwachsene können Kinder ebenfalls von Hautausschlägen betroffen sein, die durch Sonnenlicht verursacht werden. Im Grunde sind es dieselben Krankheitsbilder, die auch Erwachsene plagen. Am häufigsten ist bei Kindern der Sonnenbrand. Kinderhaut ist besonders empfindlich und bedarf einer gründlichen Pflege mit Sonnenschutzmittel (LSF 30 oder höher).
Die Symptomatik ist dieselbe wie bei Erwachsenen. Es kommt zu Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und Juckreiz. Bei einem starken Sonnenbrand können sich Bläschen bilden und es kann zu einer allgemeinen Abgeschlagenheit und Fieber kommen.
Weiterhin können auch bei Kindern photoallergische und phototoxische Reaktionen der Haut auftreten. Sollten Kinder neue Medikamente bekommen und ein plötzlicher Hautausschlag auffallen, nachdem die Haut der Sonne ausgesetzt war, kann an eine allergische Reaktion gedacht werden, auf die man den behandelnden Arzt aufmerksam machen sollte.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Sonnenallergie beim Kind
Weiterhin ist eine polymorphe Lichtdermatose bei Kindern möglich (s.o.). Eine Krankheit, welche vor allem Kinder unter 10 Jahren betrifft, ist die Hydroa vacciniformia. Es handelt sich um einen sehr seltenen, pockenähnlichen Hautausschlag
Im akuten Stadium bilden sich schmerzende und juckende Bläschen, die von den Kindern verständlicherweise aufgekratzt werden. Das kann zu einer Narbenbildung führen. Oft helfen kortisonhaltige Salben, die auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden können. In sehr schweren Fällen komme Therapien mit Kortisontabletten zum Einsatz.
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Babys sind sehr empfindlich gegenüber starker Sonneneinstrahlung. Daher muss ihre Haut besonders gut geschützt werden, um Sonnenbrände oder ähnliches zu vermeiden. Generell sollte man Säuglinge nicht zu lange und vor allem nicht ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzen.
Eine polymorphe Lichtdermatose („Sonnenallergie“) ist bei Babys jedoch seltener. Dennoch sollte man es nicht darauf ankommen lassen und die Kinder gut schützen. Sollten sich bei Babys nach einem Sonnenbad Pusteln Quaddeln und Rötungen zeigen, ist es gut möglich, dass es sich um eine Lichtdermatose handelt. Diese heilt in der Regel in einer Woche folgenlos ab. Die Sonne sollte jedoch in dieser Zeit gemieden werden.
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