Hautausschlag durch Sonne

Starke Sonneneinstrahlung kann zu Hautausschlägen führen. Viele Menschen erleiden vor allem im Frühling und zu Sommerbeginn Hautausschläge, wenn die ersten stärkeren Sonnenstrahlen auf die Haut treffen. Im Allgemeinen bezeichnet man alle Veränderungen der Haut, die durch ultraviolette oder sichtbare Sonnenstrahlen verursacht werden, als Photodermatosen. Darunter fallen relativ harmlose Hautausschläge sowie ernsthaftere Erkrankungen der Haut.

Ursachen für Hautausschlag durch Sonne

Die Ursachen für Hautausschläge, verursacht durch Sonne sind ganz unterschiedlich. Dies ist dadurch bedingt, dass Sonnenstrahlen ganz verschiedene Hauterscheinungen nach sich ziehen können. Im folgenden Abschnitt sollen die wichtigsten Ursachen und Krankheitsbilder kurz dargestellt werden, sodass eine Unterscheidung möglich ist.

  1. Sonnenbrand (Dermatitis solaris): Eine mögliche Ursache für einen Hautausschlag durch Sonne ist die Dermatitis solaris, welche im Volksmund schlicht und einfach als Sonnenbrand bekannt ist. Der Sonnenbrand ähnelt einer Verbrennung der Haut ersten bis zweiten Grades. Es handelt sich um eine strahlenbedingte Schädigung der oberen Hautzellen (Epidermiszellen). Dadurch kommt es zu einer Rötung und Schwellung der Haut mit Blasenbildung. Diese heilt meist narbenlos ab, kann jedoch auch helle Narben hinterlassen. Ursächlich für den Sonnenbrand ist die UV-Strahlung der Sonne.
  2. Polymorphe Lichtdermatose (Sonnenallergie): Die polymorphe Lichtdermatose ist die Veränderung der Haut, die im Volksmund meist als Licht- oder Sonnenallergie bezeichnet wird. Diese Bezeichnung ist jedoch falsch, da es sich nicht um eine allergische Reaktion der Haut handelt. Die Ursache der polymorphen Lichtdermatose ist unbekannt.
    Meist kommt es Stunden bis Tage nach den ersten Kontakt mit Sonnenlicht nach den Wintermonaten zu einem Hautausschlag, der gekennzeichnet ist durch ein fleckiges Erscheinungsbild. Es kommt zu Rötungen und Blässchenbildung. Außerdem ist ein starker Juckreiz kennzeichnend. Die Hauterscheinungen variieren jedoch von Patient zu Patient. Interessant ist jedoch, dass jeder Patient bei einer erneuten Lichtdermatose dieselben Hautveränderungen hat, die er zuvor erlitt.
    Eine Hypothese zur Entstehung der polymorphen Lichtdermatose ist, dass bei UV-Belastung im Körper Antigene entstehen, gegen die es dann zu einer Abwehrreaktion kommt.
  3. Photosensibilität: Der Begriff Photosensibilität bezeichnet eine krankhafte Empfindlichkeit der Haut auf Licht. Sie kann ganz verschiedene Ursachen haben. Das können Medikamente, Substanzen aber auch Stoffwechselerkrankungen sein, die die Haut anfällig machen. Sie reagiert dann bereits bei geringer Licht- oder Sonneneinstrahlung mit Hautausschlägen, Rötungen, Juckreiz, Brennen, Missempfindungen oder einem Sonnenbrand. Photosensibilität tritt zum Beispiel bei der Krankheit Xeroderma Pigmentosum auf.
  4. Photoallergische Dermatitis: Die photoallergische Dermatitis bezeichnet eine Erkrankung, bei der es zu einer allergischen Reaktion der Haut kommt. Diese wird durch die Kombination aus UV-(A)-Strahlung und einer spezifischen Substanz hervorgerufen, welche die Haut zuvor sensibilisiert hat. Solch eine Substanz kann bspw. ein Medikament oder ein Farbstoff sein.
    Auch Duftstoffe oder Bestandteile von Sonnenschutzmittel sind häufige Allergene. Die Hauterscheinungen beschränken sich dann auf die dem Licht ausgesetzten Hautpartien. Gleichzeitig müssen diese Hautpartien auch Kontakt mit dem Allergen gehabt haben. Es zeigen sich Rötungen und Papeln, seltener kommt es zur Blasenbildung.
  5. Lupus erythematodes: Der Lupus erythematodes ist eine Autoimmunerkrankung, die mit einer erhöhten Lichtempfindlichkeit der Haut einhergeht. Es kommt zu typischen Hauterscheinungen, zu denen das sogenannte Schmetterlingserythem des Gesichtes zählt. Dieses heißt so aufgrund seiner typischen Form. Der Lupus erythematodes stellt ein komplexes Krankheitsbild dar, bei dem es zu einer Beteiligung weiterer innerer Organe, wie bspw. dem Herz oder der Niere, kommt. Ursächlich ist die Produktion von Antikörpern gegen körpereigene Zellbestandteile.
  6. Seltenere Ursachen: Es gibt noch einige seltenere Krankheitsbilder, die zu Hautausschlag durch Sonne führen können. Auch hier spielen Allergene und eine Sensibilisierung der Haut eine entscheidende Rolle.
    Ein Beispiel für einen solchen selteneren Hautausschlag durch Sonne ist die Wassergräserdermatitis. Durch Kontakt der Haut mit gewissen Bestandteilen der Pflanze und anschließender UV-A-Bestrahlung durch das Sonnenlicht kommt es zu einem streifigen bis netzartigen Hautausschlag. Dieser erreicht nach 3 Tagen sein Maximum mit einer Rötung und Blasenbildung. Der Hautausschlag zeigt sich nur an den Hautstellen, die Kontakt mit der Pflanze hatten. Nach 2 bis 4 Wochen heilt der Hautausschlag ab. Jedoch kann noch monatelang eine Überpigmentierung an der Haut verbleiben, welche als dunklere Stellen sichtbar sind.
    Eine andere seltene Ursache ist die Berloque-Dermatitis, auch Photodermatitis pigmentaria genannt. Bei dieser handelt es sich ebenfalls um eine phototoxische Dermatitis. Sie wird durch Pflanzenstoffe, die häufig in Parfüm enthalten sind, in Kombination mit Sonnenlicht auf der Haut ausgelöst. Hier ist eine vermehrte Pigmentierung der Haut typisch.

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Diagnose bei Hautausschlag durch Sonne

Die Diagnose eines Hautausschlags durch Sonne ist durch einen Hautarzt zu stellen. Dieser kann durch gezieltes Fragen und weitere diagnostische Mittel die Ursache für den Ausschlag ermitteln. Wichtige Fragen richten sich dabei an die Zeit, die die Haut der Sonne ausgesetzt war, die Art des Hautausschlages, begleitende Symptomatik und die Häufigkeit solcher Erscheinungen. Da es sich jedoch um unterschiedliche Krankheitsbilder handelt, die einen Hautausschlag hervorrufen können, ist die Diagnostik natürlich speziell anzupassen.

Einen obligaten Bestandteil nimmt, wie bereits besprochen, die Anamnese, das gezielte Fragen, ein. Danach erfolgt eine genaue Begutachtung der Haut, sodass der Ausschlag hinsichtlich seiner Quantität und Qualität beurteilt werden kann. In Kombination mit den erfragten Informationen, wie Nebensymptome, Zeitpunkt des Auftretens, Dauer der Einwirkung der Sonnenstrahlen auf die Haut und Vorgeschichte des Patienten in Bezug auf solche Hautausschläge, lässt sich so oftmals schon eine nähere Ursache eingrenzen. Bspw. ist es bei einem Patienten, der sich 7 Stunden in die Sonne gelegt hat und sich nun mit einem schmerzenden roten Hautausschlag vorstellt, sehr wahrscheinlich, dass er an einem Sonnenbrand leidet.
Ein Patient jedoch, der sich eher mit juckendem, fleckigen Hautausschlag vorstellt, nachdem er das erste Mal nach dem Winter in der Sonne war, könnte eher an einer Polymorphen Lichtdermatose („Sonnenallergie“) leiden. Bei letzterer ist auch eine diagnostische Bestrahlung mit UV-A-Strahlen möglich, um einen Hautausschlag zu provozieren und die Diagnose zu sichern. Dies ist jedoch meistens nicht notwendig, da die Untersuchung und das Patientengespräch eindeutig sind.

Ein weiteres wichtiges diagnostisches Mittel ist der belichtete Epikutantest, welcher auch als Photopatchtest bezeichnet wird. Dieser Test wird wie folgt durchgeführt: Durch Bestrahlung mit UV-A und UV-B-Strahlung wird zunächst die minimale Erythemdosis der Haut bestimmt. Das ist ein Maß für die Toleranz der Haut gegenüber Sonnenstrahlung. Danach werden Testsubstanzen auf beide Rückenhälften aufgetragen.
Bei diesen Testsubstanzen handelt es sich um mögliche Allergene. Anschließend erfolgt die Bestrahlung einer Rückenhälfte mit UV-A-Strahlen. Sollte es bei der bestrahlten Seite zu einem Hautausschlag kommen, so ist die Diagnose einer allergischen Photodermatitis sehr wahrscheinlich. Es handelt sich also um eine Art Allergietest.

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Weitere begleitende Symptome

Das wohl eindrücklichste Begleitsymptom eines Hautausschlages durch Sonne ist der Juckreiz. Ein starker Juckreiz ist vor allem kennzeichnend für die polymorphe Lichtdermatose, welche im Volksmund oftmals als „Sonnenallergie“ bezeichnet wird. Ein Juckreiz kann jedoch auch bei einem Sonnenbrand (Dermatitis solaris) auftreten. Typisch für einen Sonnenbrand ist neben den typischen Hauterscheinungen, wie Rötungen und Schwellungen, ein starker Schmerz bis hin zu Missempfindungen wie einem Taubheitsgefühl. Bei einer großen Ausdehnung des Sonnenbrandes kann es auch zu einer allgemeinen Abgeschlagenheit und Fieber kommen.
Teilweise bedingen auch andere primäre Erkrankungen, wie ein Lupus erythematodes oder eine Porphyrie, eine erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, sodass es zusätzlich zu einem durch die Sonne ausgelösten Hautausschlag kommen kann. Dann treten neben den charakteristischen Hauterscheinungen weiterhin Symptome der Primärerkrankung auf. Bei einem Lupus erythematodes können so bspw. Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, eine Anämie und allgemeines Krankheitsgefühl auftreten, um einige Symptome zu nennen.

Hautausschlag an den Armen

Ein Hautausschlag durch Sonne an den Armen ist besonders häufig, da diese zu den Körperstellen gehören, die der Sonne besonders oft ausgesetzt sind. Weiterhin gehören die Schultern, das Gesicht sowie das Dekolleté dazu. An den Armen zeigt sich besonders häufig eine polymorphe Lichtdermatose.
Dieser Hautausschlag, welcher vor allem im Zuge der ersten intensiveren Sonnenstrahlen nach den Wintermonaten auftritt, zeigt sich insbesondere an der Außenseite der Oberarme, im Dekolleté oder im Gesicht. Typisch sind Rötungen, Bläschen, Knötchen oder auch nässende Hautdefekte. Das kann sich bei jedem Menschen ganz unterschiedlich äußern. Typisch ist jedoch, dass die Hauterscheinung bei einem Betroffenen immer dieselbe ist, wenn er wiederholt an einer polymorphen Lichtdermatose leidet. Kennzeichnend ist weiterhin ein starker Juckreiz.

Um einem solchen Hautausschlag an den Armen vorzubeugen, empfiehlt sich das Tragen dicht gewebter Kleidung. Da er durch UV-A-Strahlen verursacht wird, ist dünne Kleidung leider nicht ausreichend, um die Haut zu schützen, da diese einfach von den UV-Strahlen durchdrungen wird. Weiterhin kann ein Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfakter (LSF 30 und höher) helfen, die Haut zu schützen.
In der Therapie kommen, wenn überhaupt nötig, kortisonhaltige Salben zur Anwendung, die auf die betroffenen Hautpartien aufgetragen werden. In schweren Fällen kann eine Lichtgewöhnung durch UV-Bestrahlung durchgeführt werden.

Auch der Sonnenbrand zeigt sich besonders gern an den Oberarmen, da diese Hautstellen der direkten Sonne besonders oft ausgesetzt sind. Beim Sonnenbrand stehen eine Rötung und Schwellung, sowie ein Schmerz und später ein Juckreiz im Vordergrund. Zur Behandlung empfehlen sich kühlende Umschläge. Zur lokalen Therapie bei einem leichten Sonnenbrand gibt es kortikosteroidhaltige Salben (z.B. Betamethason) oder Gele, die äußerlich angewendet werden können.
Ein Hautausschlag an den Armen nachdem sie der Sonne ausgesetzt waren, kann jedoch auch im Rahmen von bspw. einer photoallergischen Dermatitis entstehen. Häufig sind hier Allergene wie Duftstoffe aus Parfums oder Bestandteile von Sonnenschutzmitteln die Ursache für eine Sensibilisierung der Haut. Nach UV-A-Bestrahlung kommt es dann zu Hautausschlägen, die sich typischerweise mit Rötungen und Plaques präsentieren. Der Ausschlag ist dann streng auf das Hautareal begrenzt, das mit dem Allergen und dem Sonnenlicht Kontakt hatte.

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Hautausschlag nach der Einnahme von Antibiotika

Es gibt einige Arzneimittel, die zu einer Photosensibilisierung der Haut führen können. Das bedeutet, dass die Lichtempfindlichkeit der Haut zunimmt. Dadurch kann es zu phototoxischen oder photoallergischen Reaktionen bei Sonneneinwirkung kommen. Eine genaue Unterscheidung dieser beiden ist jedoch oft nicht möglich. Das Resultat sind Hautausschläge, die gekennzeichnet sind durch verschiedene Hauterscheinungen wie Rötungen, Papeln, Pusteln, Bläschen- oder Knötchenbildung. Auch ein Juckreiz kann charakteristisch sein.
Eine Gruppe von Arzneimitteln, die zu solchen Reaktionen führen können sind die Antibiotika. Jedoch sind nicht alle Antibiotika gleichermaßen zur Photosensibilisierung der Haut fähig. Insbesondere die Gruppe der Tetracycline, kann bei Sonneneinwirkung zu Hautausschlägen, Juckreiz und einer erhöhten Empfindlichkeit der Haut führen. Besonders wichtig ist hier das sogenannte Doxycyclin.
Es findet bspw. Anwendung bei Atemwegsinfekten wie bspw. der Lungenentzündung. Ein weiteres Anwendungsgebiet sind Infektionen des Hals-Nasen-Ohren-Bereiches wie die Nasennebenhöhlenentzündung oder die Mittelohrentzündung. Weiterhin werden auch Infektionen des Urogenital- sowie Magendarm-Bereiches mit Doxycyclin behandelt. Das Anwendungsgebiet ist also sehr groß. Bei Einnahme von Tetracyclinen sollte man auf Sonnenbäder, Solarienbesuche und einen langen Aufenthalt in der Sonne (bspw. Gartenarbeit) verzichten, um so einem Hautausschlag vorzubeugen.

Neben den Tetracyclinen sind auch die sogenannten Gyrasehemmer dafür bekannt, phototoxische Reaktionen in der Haut hervorzurufen. Zu den Gyrasehemmern zählen die Fluorchinolone, welche verschiedene Wirkstoffe umfassen. Sie finden oft Anwendung bei der Behandlung von Harnwegsinfekten. Dazu gehören unter anderem Norfloxacin, Ciprofloxacin oder Ofloxacin. Weitere Fluorchinolone sind Levofloxacin und Moxifloxacin, die auch bei Atemwegsinfekten eingesetzt werden. Während der Einnahme von diesen Antibiotika sollte die Haut ebenfalls nicht der Sonne ausgesetzt sein, da dies zu Hautausschlägen und Sonnenbränden führen kann.

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Therapie von Hautausschlag durch Sonne

Die Therapie eines Hautausschlags durch Sonne richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache. Da Sonnenstrahlen verschiedene Hautausschläge hervorrufen können, unterscheiden sich teilweise auch die therapeutischen Ansätze. Der folgende Abschnitt soll einen kompakten Überblick über die wichtigsten Hautausschläge durch Sonne und ihre Behandlungsmöglichkeiten geben.

  1. Sonnenbrand / Dermatitis solaris: Bei einem Sonnenbrand empfiehlt es sich zunächst einmal, kühlende und feuchte Umschläge an den betroffenen Hautarealen anzuwenden. Die Kühlung lindert die Entzündung und wirkt schmerzlindernd. Bei einem leichten Sonnenbrand kommen weiterhin Gele, Salben und Cremes, welche Kortikosteroide enthalten (z.B. Betamethason), zum Einsatz.
    Bei schwereren Sonnenbränden empfiehlt sich eine systemische Therapie mit entzündungs- und schmerzhemmenden Wirkstoffen wie Diclofenac. Diese werden als Tabletten eingenommen. Gegebenenfalls kommen auch Hautumschläge mit antiseptischen Zusätzen zum Einsatz.
    Mehr zu desem Thema finden sie unter Sonnenbrand Behandlung
  2. Polymorphe Lichtdermatose: Bei einer polymorphen Lichtdermatose steht zunächst einmal die konsequente Vermeidung von Sonneneinstrahlung im Vordergrund, da der Hautausschlag durch UV-A-Strahlung verursacht und aufrechterhalten wird. Bei Vermeidung weiterer Sonneneinstrahlung heilt dieser jedoch in der Regel innerhalb von einer Woche folgenlos ab. Wird die Haut trotzdem der Sonne ausgesetzt, ist ein konsequenter Lichtschutz in Form von dicht gewebter Kleidung und Sonnenschutzmittel wichtig.
    Es kann weiterhin eine Lichtgewöhnung durchgeführt werden, welche 4 bis 6 Wochen vor einer stärkeren Aussetzung Anwendung findet. Dazu wird eine sich langsam steigernde Ganzkörperbestrahlung mit UV-B-Strahlen durchgeführt. Der Sinn dahinter besteht darin, die Haut quasi „abzuhärten“ und so auf die Sonnenstrahlen des Frühlings und Sommers vorzubereiten.
    In sehr schweren Fällen wird zusätzlich eine sogenannte PUVA-Therapie in Erwägung gezogen. PUVA steht für Psoralen plus UV-A. Psoralen ist eine Substanz, die die Haut für UV-Strahlung sensibilisiert. Dazu wird Psoralen auf die Haut aufgetragen, und anschließend mit UV-A-Strahlen bestrahlt. Psoralen kann auch als Tablette eingenommen werden.
  3. Neben den genannten Therapiemöglichkeiten können lokale Glukokortikoide zur Behandlung frischer Hautveränderungen angewendet werden. Der Nutzen von Antihistaminika gegen den Juckreiz ist umstritten, daher werden diese eher zurückhaltend eingesetzt.
  4. Phototoxische/ Photoallergische Dermatosen: Im Vordergrund steht eine Vermeidung der auslösenden Substanzen, bspw. Medikamente, Kosmetika und ähnliches, sowie ein konsequenter Sonnenschutz. Im akuten Stadium können Glukokortikoide in Form von Salben und Cremes angewendet werden.
  5. Viele pflanzliche Stoffe wirken als Hausmittel bei einem Hautausschlag, indem sie die Haut beruhigen und Feuchtigkeit spenden.

Lesen Sie hierzu mehr unter: Was tun bei Hautausschlag?

Dauer

Hautausschläge, die von der Sonne verursacht werden, heilen in der Regel relativ rasch wieder aus. Dies hängt jedoch auch von der Art des Ausschlags ab. Ein leichter Sonnenbrand bspw. zeigt sein Maximum nach 12 bis 24 Stunden. Binnen einer Woche heilt er in der Regel folgenlos aus. Bei einem schweren Sonnenbrand kann die Heilung jedoch auch etwas verzögert sein.
Eine „Lichtallergie“ (polymorphe Lichtdermatose), wie sie im Volksmund bezeichnet wird, heilt in den allermeisten Fällen ebenfalls binnen einer Woche aus.
Abhängig ist dies jedoch auch von der Achtsamkeit des Betroffenen. Wird die Haut erneut der Sonne ausgesetzt, wird die Heilung verzögert oder der Ausschlag verschlimmert sich sogar. Ähnlich verhält es sich auch bei einer photoallergischen oder phototoxischen Dermatitis. Die auslösenden Substanzen sowie die Sonne sollten vermieden werden. Unter diesen Bedingungen heilt der Ausschlag schnell aus. In seltenen Fällen kommt es zu längeren Verläufen.

Hautausschlag beim Kind

Wie Erwachsene können Kinder ebenfalls von Hautausschlägen betroffen sein, die durch Sonnenlicht verursacht werden. Im Grunde sind es dieselben Krankheitsbilder, die auch Erwachsene plagen. Am häufigsten ist bei Kindern der Sonnenbrand. Kinderhaut ist besonders empfindlich und bedarf einer gründlichen Pflege mit Sonnenschutzmittel (LSF 30 oder höher).
Die Symptomatik ist dieselbe wie bei Erwachsenen. Es kommt zu Rötungen, Schwellungen, Schmerzen und Juckreiz. Bei einem starken Sonnenbrand können sich Bläschen bilden und es kann zu einer allgemeinen Abgeschlagenheit und Fieber kommen.
Weiterhin können auch bei Kindern photoallergische und phototoxische Reaktionen der Haut auftreten. Sollten Kinder neue Medikamente bekommen und ein plötzlicher Hautausschlag auffallen, nachdem die Haut der Sonne ausgesetzt war, kann an eine allergische Reaktion gedacht werden, auf die man den behandelnden Arzt aufmerksam machen sollte.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Sonnenallergie beim Kind
Weiterhin ist eine polymorphe Lichtdermatose bei Kindern möglich (s.o.). Eine Krankheit, welche vor allem Kinder unter 10 Jahren betrifft, ist die Hydroa vacciniformia. Es handelt sich um einen sehr seltenen, pockenähnlichen Hautausschlag
Im akuten Stadium bilden sich schmerzende und juckende Bläschen, die von den Kindern verständlicherweise aufgekratzt werden. Das kann zu einer Narbenbildung führen. Oft helfen kortisonhaltige Salben, die auf die betroffenen Hautareale aufgetragen werden können. In sehr schweren Fällen komme Therapien mit Kortisontabletten zum Einsatz.

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Hautausschlag beim Baby

Babys sind sehr empfindlich gegenüber starker Sonneneinstrahlung. Daher muss ihre Haut besonders gut geschützt werden, um Sonnenbrände oder ähnliches zu vermeiden. Generell sollte man Säuglinge nicht zu lange und vor allem nicht ungeschützt dem Sonnenlicht aussetzen.
Eine polymorphe Lichtdermatose („Sonnenallergie“) ist bei Babys jedoch seltener. Dennoch sollte man es nicht darauf ankommen lassen und die Kinder gut schützen. Sollten sich bei Babys nach einem Sonnenbad Pusteln Quaddeln und Rötungen zeigen, ist es gut möglich, dass es sich um eine Lichtdermatose handelt. Diese heilt in der Regel in einer Woche folgenlos ab. Die Sonne sollte jedoch in dieser Zeit gemieden werden.

Mehr zu diesem Thema finden sie unter Hautausschlag beim Baby

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.09.2016 - Letzte Änderung: 21.06.2024