Bei der Oberschenkelstraffung oder auch Dermolipektomie des Oberschenkels genannt, handelt es sich um eine kosmetische Operation zur Verschönerung des Oberschenkels. Bei der Oberschenkelstraffung werden überschüssiges Haut- und Fettgewebe entfernt um den Oberschenkelumfang zu verkleinern und die Haut zu straffen. Die Oberschenkelstraffung ist mit einer Reihe Risiken verbunden.
Oberschenkelplastik, Fettabsaugung, Dermolipektomie
med.: Dermolipektomie
Unter einer Oberschenkelstraffung (Dermolipektomie des Oberschenkels) versteht man eine operative Entfernung von überschüssigem Fettgewebe und Haut des Oberschenkels zur kosmetischen Verschönerung. Die Gründe (Indikationen) für eine Oberschenkelstraffung sind dabei rein ästhetischer bzw. kosmetischer Natur, vor allem wegen überschüssigem Fettgewebe oder Hautüberschuss. Auch bei sogenanntem „Reiterhosenspeck“ oder Cellulitis, einer dellenartigen Verformung des Unterhautfettgewebes (Subkutanes Fettgewebe) kann eine Oberschenkelstraffung vorgenommen werden, hier reicht meistens eine Fettabsaugung (Liposuktion) aus. Besonders aber nach starken Gewichtsabnahmen bzw. -schwankungen in der Vergangenheit kann eine zusätzliche Hautstraffung notwendig werden. Eine Oberschenkelstraffung ist in der Regel eine mehrstündige und aufwändige Operation, die nur bei gesunden Patienten vorgenommen werden sollte.
Man sollte immer bedenken, dass eine Opartion auch gewisse Rsiken mit sich bringt. Auch kann man ohne einen operativen Eingriff das Fett an der Oberschenkelinnenseite oder am gesamten Oberschenkel reduzieren. Lesen hierfür: Wie kann ich gezielt an der Oberschenkelinnenseite abnehmen?
In Deutschland werden jährlich etwa 20000 reine Fettabsaugungen (Liposuktionen) vorgenommen, Oberschenkelstraffungen werden bei ca. 7000 Patienten pro Jahr durchgeführt. Der Anteil von Frauen, die sich operieren lassen liegt dabei deutlich höher als der von Männern.
Die ersten Fettabsaugungen wurden 1976 durch Kesselring durchgeführt, davor war es nur möglich durch Entfernung von überschüssiger Haut und dem zugehörigen Fettgewebe einen schlankeren und strafferen Oberschenkel zu erzeugen.
Seit dieser Zeit wurden zahlreiche verschiedene Operationstechniken getestet und verbessert. Die heute häufig durchgeführten Oberschenkelstraffungen sind meist eine Kombination aus Fettabsaugung und Hautstraffung, sogenannte Dermolipektomien.
Die häufigste Ursache für eine Oberschenkelstraffung ist überschüssiges Fettgewebe und Hautüberschuss am Oberschenkel durch Übergewicht. Durch starke Gewichtszunahmen einerseits oder ständig schwankendes Gewicht andererseits verlieren Haut und Bindegewebe des Oberschenkels an Elastizität (Dehnbarkeit) und werden mit der Zeit sehr schlaff. So kann es passieren, dass besonders nach einer größeren Gewichtsabnahme der Oberschenkel trotzdem nicht schlank und straff ist, sondern kosmetisch sehr unbefriedigend aussieht. Für die betroffenen ist dieser Hautüberschuss bzw. die sehr schlaffe und in Falten herabhängende Haut oftmals noch schlimmer und belastender als das hohe Gewicht und der große Oberschenkelumfang vor der Gewichtsabnahme. Bei den übergewichtigen Patientinnen und Patienten findet sich meist im gesamten Oberschenkel eine starke Fettgewebevermehrung. Diese kann gleichmäßig, aber auch an unüblichen und nicht den typischen Stellen der natürlichen Fettgewebeverteilung vorliegen, sodass an diesen Stellen eventuell auch Fett abgesaugt werden muss. Die meisten Patienten leiden unter ausgeprägten Fettpolstern an Gesäß, am Oberschenkel mittig und seitlich sowie im Kniebereich.
Können die betroffenen Patienten durch Gutachten eine starke psychische Beeinträchtigung und dadurch eine Einschränkung der Lebensqualität nachweisen, übernimmt unter Umständen die Krankenkasse einen Teil der Operationskosten. Dies ist allerdings nur sehr selten der Fall, und sollte im Vorhinein mit der jeweiligen Kasse abgestimmt werden.
Vor einer Oberschenkelstraffung müssen wie vor jeder Operation Risiken und Vorerkrankungen abgeklärt werden, die sogenannte Anamnese (Patientenvorgeschichte) wird durch den behandelnden Arzt erhoben. Dabei werden zur Einschätzung des Operationsrisikos Fragen nach Grunderkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes mellitus gestellt, aber auch nach der allgemeinen körperlichen Verfassung, einer Medikamenteneinnahme und Alkohol- oder Nikotinkonsum.
Weiterhin von Bedeutung für die Operationsplanung sind Schwangerschaften, Gewichtsabnahmen oder -zunahmen, vorausgegangene Operationen und das aktuelle Gewicht sowie die Körpergröße.
Der Patient wird zur Planung der Operation in verschiedenen Körperstellungen (stehend, sitzend, liegend) und entkleidet untersucht. Die bestehende Verformung des Oberschenkels wird ausgemessen und fotografiert und die mögliche Schnittführung eingezeichnet. Es wird vor der Operation ausführlich darüber gesprochen, welche Möglichkeiten bestehen und mit welchem Ergebnis zu rechnen ist, weiterhin über mögliche Komplikationen und Risiken.
Kommt es durch den Eingriff zu Komplikationen, die eine weitere medizinische Behandlung oder sogar weitere Operationen nötig machen, müssen diese Kosten ebenfalls von den Patienten getragen werden. Da z. B. ein Aufenthalt auf der Intensivstation schnell in den mehrstelligen Eurobereich geraten kann, lohnt sich unter Umständen der Abschluss einer Folgekostenversicherung für kosmetische Eingriffe, die schon für wenig Geld zu haben ist und von vielen plastisch-chirurgischen Fachabteilungen empfohlen und vermittelt wird.
Da es sich bei der Oberschenkelstraffung um einen Wahleingriff handelt, erhalten Patienten keine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Für diesen Eingriff sollten daher mindestens zwei Wochen Urlaub eingeplant werden.
Vor der Operation wird der Schnittverlauf am Oberschenkel eingezeichnet. Bei den meisten Operationstechniken wird zu Beginn der Operation ein Schnitt seitlich des Genitalbereichs am Oberschenkelansatz gemacht, möglichst in einer natürlichen Falte.
Bei stark fettleibigen Patienten oder bei Patienten mit ausgeprägter Reithosendeformität oder Cellulitis wird eventuell zusätzlich vor der eigentlichen Operation eine Fettabsaugung in diesen stark deformierten (verformten) Bereichen vorgenommen.
Das überschüssige Fettgewebe wird entfernt, ebenso überschüssige Haut. Oftmals, besonders bei starker Fettleibigkeit, muss der Bauchnabel ausgeschnitten und nach erfolgter Gewebeentfernung wieder eingesetzt und vernäht werden. Die einzelnen Schichten der Bauchdecke werden auch einzeln wieder vernäht, die Haut wird nach erfolgter Bauchdeckenstraffung in Richtung urspünglichem Hautschnitt unter wenig Spannung bewegt und dort meist mit Intrakutannähten (in der Haut befindliche Naht) vernäht, um ein optimales kosmetische Ergebnis zu erzielen. Es werden Saugdrainagen eingesetzt damit die sich bildende Flüssigkeit und Blut abfließen und die Wunde besser heilen kann.
Die Patienten erhalten noch unter Narkose einen sehr straffen Wickelverband, der nach ein bis zwei Tagen durch eine Binde mit Klettverschluss ersetzt wird. Diese muss über die nächsten Wochen kontinuierlich getragen werden und darf nur kurz zum Waschen entfernt werden, damit das Gewebe wieder anwachsen kann ohne dass sich Hohlräume bilden (Risiko der Serombildung bzw. Infektionsrisiko).
Die häufigsten Komplikationen sind Wundheilungsstörungen, besonders bei Rauchern, Nachblutungen und Infektionen. Bei schlechter Wundheilung oder inkonsequentem Tragen der komprimierenden Miederhosen bzw. der Wickelung nach der Operation kann es außerdem besonders bei großen Operationswunden zu einer Flüssigkeitsansammlung in der Wundhöhle (Serom) kommen. In diesem Fall muss unter Umständen erneut operiert werden, um ein Verheilen der Wunde zu ermöglichen.
Häufige Spätkomplikationen sind Störungen der Empfindung (Sensibilität) im Operationsgebiet und kosmetische Probleme wie Einziehungen der Narbe oder Asymmetrien.
Todesfälle durch Oberschenkelstraffungen sind bei ca. 1 – 4 % der Patienten beschrieben. Die häufigsten Ursachen sind hierbei Thromboembolien, Verletzungen von Blutgefäßen, Fettembolie und tödliche Komplikationen durch die Narkose oder Medikamente. Aber auch Kreislaufversagen kann besonders bei Patienten mit Vorerkrankungen des Herzkreislaufsystems eine mögliche Todesursache sein. Patienten mit bekannten relevanten Herzerkrankungen sollten daher genau abwägen, ob sie sich freiwillig den Risiken durch eine Oberschenkelstraffung aussetzen möchten.
Die gängigen Verfahren bei einer Oberschenkelstraffung zählen in erster Linie die Straffung der Haut durch eine operative Entfernung überschüssiger Hautlappen und die Fettabsaugung im Bereich der Problemzonen, wobei beide Verfahren einzeln oder auch kombiniert angewendet werden können.
Wofür sich der behandelnde Arzt schließlich entscheidet, hängt vor allem von der Größe des Eingriffs abhängig.
So können zum Beispiel kleine Reithosen alleine durch Fettabsaugung ein gewünschtes Ergebnis erzielen, größere Reithosen oder Straffungen an der Oberschenkelinnenseite sowie zusätzliche Eingriffe am Gesäß, können hingegen in der Regel nur mittels Hautschnitte und Hautlappenentfernungen korrigiert werden (= sogenannter Bodylift; eventuell auch in Kombination mit einer Fettabsaugung).
Der Grund für eine zusätzliche Hautstraffung sind dabei in den meisten Fällen ein Überschuss an Haut oder eine generelle Veranlagung zu schlaffer Haut, sodass ein alleiniges Fettabsaugen keinen optimalen Effekt erzielen würde.
Beim Fettabsaugen (Liposuktion) werden dabei mittels eines Vakuumpumpensystems über eine Kanüle, die unter die Haut eingebracht wird, Fettzellen abgesaugt. Hierbei gibt es verschiedene Methoden, die in der Art der Fettzellablösung variieren. Auch hier hängt die Wahl der passenden Methode vom Ausmaß der Fettansammlung, der Körperregion, dem Alter und der Konstitution des Patienten und der Gewebestruktur ab.
Bei den Diskussionen um den Einsatz eines Lasers zur Oberschenkelstraffung gehen die Meinungen unter den behandelnden Ärzten auseinander.
Nachgewiesen ist, dass mit Hilfe einer sogenannten Laserliposuktion kleiner Fettpolster entfernt werden können, wohingegen richtige Hautstraffungen bei überschüssiger oder schlaffer Hautpartien nicht möglich ist.
Wie auch bei der Fettabsaugung, wird bei der Laserlipusuktion ebenfalls eine Kanüle unter die Haut eingebracht, wobei diese das überflüssige Fettgewebe nicht mit einem Vakuumpumpensystem absaugt, sondern einen Laserstrahl erzeugen kann, der eine Verflüssigung des Fettgewebes bzw. der Fettzellen bewirkt.
Der Wirkmechanismus besteht in der Erhitzung des Unterhautfettgewebes durch den Laserstrahl, sodass die Fettzellen schmelzen und untergehen.
Je nach Größe der behandelten Körperregion kann das verflüssigte Fett entweder im Körper belassen, wo es dann nach einiger Zeit von alleine wieder abgebaut wird. Bei größeren Eingriffen kann auch ein schonendes Absaugen des flüssigen Fettgewebes notwendig sein.
Die Einstichstellen werden anschließend lediglich durch Pflaster versorgt und verheilen, ohne dass ein Nähen der Wunden in den meisten Fällen nicht notwendig ist. Der Eingriff wird im Regelfall unter einer lokalen Betäubung (Lokalanästhesie) durchgeführt, da er nur geringfügig invasiv ist.
Welche Kosten für eine Oberschenkelstraffung aufgebracht werden müssen, kann nicht pauschal aufgestellt werden.
Grob kann jedoch davon ausgegangen werden, dass mit einem Preis zwischen 3.000 und 6000 Euro gerechnet werden muss. Die preislichen Schwankungen entstehen zum einen dadurch, dass die entstehenden Kosten vom behandelnden Arzt selbst festgelegt wird und unter anderem auch deutlich von dem Land, in dem der Arzt den Eingriff vornimmt, abhängig ist (im Ausland werden einige Oberschenkelstraffungen für weniger als 2000 Euro durchgeführt, Flug und Unterkunft müssen allerdings selbst bezahlt werden).
Zum anderen hängt der endgültige Preis auch maßgeblich von der Art und Technik des operativen Eingriffs (z. B. mit oder ohne Fettabsaugung, mit Laser etc.), von dem Umfang (= zu straffende Oberschenkelfläche) und von der Dauer der Operation sowie von der Dauer des Klinikaufenthaltes ab.
Oberschenkelstraffungen sind je nach Umfang große und belastende Operationen, die mit den üblichen Operationsrisiken einhergehen. Bei körperlich gesunden Patienten, die nicht rauchen, ist ein komplikationsloser Operationsverlauf und ein folgenloses Abheilen der Wunde zu erwarten.
Gerade Raucher haben allerdings ein erhöhtes Risiko Wundheilungsstörungen und Infektionen zu erleiden, da das Haut- und Fettgewebe und damit die Wundfläche schlechter durchblutet und somit schlechter versorgt wird als bei Nichtrauchern. Auch das Risiko von operations- bzw. narkosebedingten Komplikationen vor allem der Lunge ist bei Rauchern um ein Vielfaches erhöht, sodass eine Nikotinkarenz (Verzicht auf Nikotin) Wochen vor der Operation bis zum vollständigen Abheilen der Wunde empfohlen wird.
Den Patienten sollte im Vorhinein klar sein, dass auch eine technisch gut durchgeführte Oberschenkelstraffung niemals ein perfektes kosmetisches Ergebnis erzielen wird. Es verbleiben immer Narben und häufig ist weiterhin mit nicht allzu Straffen Stellen zu rechnen. Eine seriöse Abteilung für plastische Chirurgie zeigt den Patienten daher Fotos von vergleichbaren operierten Patienten um über das mögliche Ergebnis aufzuklären und falsche Hoffnungen zu zerstreuen.
Bei einer Oberschenkelstraffung oder Dermolipektomie des Oberschenkels handelt es sich um eine rein kosmetische und medizinisch nicht notwendige Operation zur optischen Verschönerung des Oberschenkels. Dabei werden überschüssiges Haut- und Fettgewebe entfernt um den Oberschenkelumfang zu verkleinern und die Haut zu straffen.
Viele Patienten leiden nach starken Gewichtsschwankungen, großem Gewichtsverlust oder bei Übergewicht sehr unter ihrem Aussehen, die kosmetische Wirkung von Sport und Diäten wird oftmals nicht als ausreichend empfunden, sodass eine Oberschenkelstraffung Abhilfe verschaffen kann. Eine Oberschenkelstraffung kann allerdings zu teilweise schwerwiegenden Komplikationen führen und sollte gut überlegt sein. Auch übernimmt die Krankenkasse nur äußerst selten die Kosten für diesen Eingriff.
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