Wadenimplantate sind in der Regel Silikonkissen, die in die Wade eingesetzt werden. Dadurch kommt es zu einer optischen Vergrößerung der Wade.
Wadenimplantate bestehen in der Regel aus Silikongel und werden in das Wadenbein eingesetzt. Außerdem gibt es Implantate aus festerem, eher gummiartigem Material.
Sie sind so konzipiert, dass sie sowohl der muskulären Belastung des Beins, als auch Einflüssen von außen, wie etwa leichten Verletzungen und Prellungen standhalten können.
Außerdem sollen sie vor allem optisch die Wade vergrößern und eine gleichmäßige Oberfläche haben. Dazu werden glattwandige Implantate benutzt, die es sowohl in einer kleineren Größe und Form für Damen, als auch etwas breiter und flächiger für Herren gibt.
Die Implantation von Wadenimplantaten fällt in den Arbeitsbereich der plastischen Chirurgie und wird operativ durchgeführt. Das Implantationsmaterial entspricht dem einer Brustvergrößerung.
Die Wadentransplantation, wie auch die Po-Implantate sind heutzutage immer gefragter und werden stetig weiter entwickelt.
Die Implantation von Silikonkissen in die Wade erfolgt häufig aufgrund ästhetischer Aspekte.
Es gibt Erkrankungen, die als Folge eine extreme Verschmälerung der Wadenmuskulatur mit sich bringen, hier spricht man von einer Wadenhypotrophie.
Zu den angeborenen Erkrankungen zählen die Klumpfüße, spastische Lähmungen oder die sogenannte Spina bifida, die eine Fehlbildung im Sinne einer Verschlussstörung im Bereich der Wirbelsäule, die auch das Rückenmark betreffen kann, darstellt.
Neben den angeborenen Erkrankungen gibt es auch erworbene Wadenhypotrophien, also verminderte oder fehlende Ausbildung der Muskeln, die durch Kinderlähmung oder Knochenentzündungen auftreten können. Weitere traumatische Ursachen sind Verbrennungen, Quetschungen, komplizierte Brüche oder auch Nervenverletzungen, durch die sich die Muskeln zurückbilden.
Auch Bodybuilder, die mit der Ausprägung und Form ihrer Wadenmuskulatur trotz intensiven Muskeltrainings nicht zufrieden sind, ziehen häufig Wadenimplantate in Erwägung.
Bevor eine operative Vergrößerung der Waden durchgeführt wird, ist eine genaue Anamnese und Voruntersuchung durch den behandelnden Arzt sinnvoll. Dabei sollten die Vorstellungen und Wünsche des Patienten mit den zu erwartenden realistischen Behandlungszielen abgeglichen werden.
Zudem ist es wichtig, dass der Patient über die Risiken der Operation und über alternative Therapiemöglichkeiten aufgeklärt wird. Wenn der Patient sich daraufhin für den Eingriff entscheidet, sollte ein Operationstermin geplant werden.
Etwa zwei Wochen vor diesem Termin muss der Patient gegebenenfalls einige Medikamente absetzen. Dies ist vor allem bei blutverdünnenden Medikamenten und Schmerzmitteln wichtig. Außerdem sollte der Patient in diesem Zeitraum weder Alkohol noch Nikotin konsumieren.
Die Wadenimplantation ist eine operative Maßnahme, die in einem Krankenhaus mit stationärem Aufenthalt durchgeführt werden muss. Der Eingriff kann unter Vollnarkose oder einer Betäubung des Rückenmarks stattfinden.
Je nachdem ob nur der innere oder auch der äußere Anteil der Wade vergrößert werden soll, erfolgt eine andere Schnittführung.
Häufig wird nur der innere Anteil mit einem Implantat versehen. Dazu macht der Operateur einen etwa vier Zentimeter langen Schnitt entweder an der inneren oder an der äußeren Seite der Kniekehle.
Werden beide Seiten vergrößert, erfolgt ein etwas breiterer Schnitt in der Horizontalen. Das Implantat wird auf dem Musculus Gastrocnemius platziert. Dieser ist ein zweiteiliger Muskel an der Oberfläche des Wadenbeins. Er wird dazu vorbereitet, indem seine Faszie, eine dünne Bindegewebsschicht, die dem Muskel unmittelbar aufliegt, abgetragen wird, sodass das Implantat direkt auf dem Muskelgewebe aufliegt.
Möchte ein Patient, in den meisten Fällen handelt es sich hier um Bodybuilder, dass der Musculus Gastrocnemius mit deinen beiden Muskelbäuchen sichtbar bleibt, so kann das Implantat auch unter den Muskelköpfen platziert werden.
Anschließend wird die Wunde in mehreren Schichten zugenäht und verschlossen. Sie wird zusätzlich mit einem leichten Wickelverband und gegebenenfalls einem Stützstrumpf versorgt. Der Stützstrumpf und eine zusätzliche Heparin-Gabe dienen der Thromboseprophylaxe.
Diese muss je nach Mobilisationsgrad einige Tage nach der Operation aufrechterhalten werden.
Im Allgemeinen sollte der Patient seine Beine nach der Operation nicht zu stark belasten und nur kurze Strecken mit Hilfe von Gehilfen und Stützen zurücklegen.
Auch eine sportliche Betätigung darf erst nach sechs Wochen wieder vorsichtig begonnen werden.
Trotz sorgfältiger Operation und eingehaltener Hygienemaßnahmen kann es nach der Operation zu zahlreichen Nebenwirkungen kommen.
Jede Operation birgt Risiken für den ganzen Körper mit sich, die unter anderem aus Thrombosen, Embolien und starken postoperativen Schmerzen bestehen.
Bei der Wadenimplantation gibt es spezielle Risiken, da ein Fremdkörper implantiert wurde, so muss der Patient mit Schwellungen und Irritationen im Bereich von Bein und Fuß rechnen.
Zudem kann es zu Blutergüssen oder Flüssigkeitsansammlungen kommen, die allerdings durch das Tragen von Stützstrümpfen und gegebenenfalls durch Legen von Drainagen vermieden werden können.
Auch das Risiko für eine postoperative Infektion der Wunde und eine Verhärtung des Implantats sind nicht auszuschließen.
In seltenen Fällen kann es zu einer Verschiebung des Implantats und damit vor allem zu einem optischen Störfaktor kommen oder das Silikon des Silikonkissens kann sogar aus der Wunde austreten.
Neben der Implantation von Silikonimplantaten kann auch eine Transplantation von körpereigenem Fett in Betracht gezogen werden. Jedoch ist dies eher eine selten gewählte operative Methode, da die Wade nach der Transplantation nicht muskulös und definiert, sondern eher gleichmäßig und massig wirkt.
Vorteile der Eigenfett Transplantation sind eine geringe Narbenbildung und eine sehr gute Verträglichkeit, da hier körpereigenes Material verwendet wird und eine Immunreaktion ausbleibt. Außerdem kann die Vergrößerung der Wade noch näher an dem Patientenwunsch angelehnt erfolgen, da er die zu injizierende Menge selbst bestimmen kann.
Die Injektion muss allerdings bis zum gewünschten Ziel in halbjährlichen Abständen einige Male wiederholt werden, da der Körper einen Teil des injizierten Fetts abbaut oder anders verwertet.
Zusätzlich gibt es auch nicht operative Maßnahmen, um die Wadenmuskulatur zu vergrößern. Falls kein genetischer Defekt vorliegt, reicht es oftmals aus, einige muskuläre Übungen zu machen, die die Wadenmuskulatur kräftigen und zudem eine proteinreiche Ernährung zu wählen.
Hierzu zählen alle Übungen, die eine Kraftentwicklung benötigen, um in den Zehenspitzenstand zu gelangen. Dazu zählen schon alltägliche Situationen wie etwa Treppensteigen, die leicht durchgeführt werden können.
Eine weitere Therapieoption ist die Behandlung mit dem Medikament Macrolane, eine sehr stark vernetzte Hyaluronsäure, die zum Auffüllen und Massezuwachs von verschiedenen Körperregionen dienen kann. Dazu wird die betroffene Körperregion mit dem Medikament unterspritzt und soll sofort die gewünschte Veränderung auslösen.
Der Eingriff kann ambulant erfolgen und wird mittels zusätzlicher Gabe von lokalen Betäubungsmitteln durchgeführt. Auch bleiben bei dieser Behandlung keine Narben zurück. Da der Körper die Hyaluronsäure abbaut, verkleinert sich die Wade nach einiger Zeit wieder, sodass der Eingriff für ein dauerhaftes Resultat alle zwei Jahre wiederholt werden muss.
Das am häufigsten genutzte Implantat ist das Silikongel, welches zumeist eine feste und glatte Oberfläche hat, die eine gute Griffmöglichkeit bietet, damit das Implantat durch die sehr kleinen chirurgischen Schnitte besonders tief in die Wade eingesetzt werden kann.
Außerdem wird zwischen anatomischen und spindelförmigen Wadenimplantaten unterschieden.
Die anatomischen Implantate sind größer und haben eine einseitig aufgeraute Oberfläche. Sie werden bei verminderter Muskelausbildung von Geburt an oder bei männlichen Patienten bevorzugt.
Die spindelförmigen Implantate hingegen sind weniger dominant und werden bei Frauen eingesetzt. Mit ihnen kann jeder Bereich der Wade korrigiert werden, wohingegen die anatomischen Implantate nur für den oberen Wadenabschnitt zu empfehlen sind.
Es gibt standardisierte Formen für Wadenimplantate und solche, die durch einen Gipsabdruck angefertigt werden und individuell anpassbar und auch nach der Operation veränderbar sind. Diese Implantate sind jedoch deutlich teurer und aufwendiger und werden meist fester, sodass sie nach der Operation von außen in der Wade tastbar sind.
Die Implantate aus Silikongel werden als nicht gesundheitsschädlich eingestuft und sollten den Körper nicht in seinem Gleichgewicht beeinflussen. Der Grundstoff Silikon findet in der Medizin noch in weiteren Bereichen Anwendung und gilt allgemein als sehr gut erforscht und unbedenklich.
Vor allem in Amerika gab es viele Studien, die den Verdacht widerlegten, dass Silikon verantwortlich für die Entstehung verschiedenster Krankheiten sei.
In besonderen Fällen, wie etwa Verbrennungen oder starken Verletzungen können sogenannte Wadenexpander eingesetzt werden. Dies sind zunächst leere Hüllen aus Silikon, welche ein Ventil besitzen, das dicht unter der Hautoberfläche implantiert wird und über das die Größe der Implantate variiert werden kann.
In wöchentlichen Abständen kann nun Kochsalzlösung über das Ventil in den Expander gefüllt werden, sodass sich die Hülle weiter ausdehnt und Platz geschaffen wird, um ein endgültiges Transplantat einzusetzen. Diese Therapie dauert bis zu sechs Wochen und ist bei Mangel an Gewebe indiziert.
Nach der Operation ist zunächst Vorsicht bei der Belastung des Beins geboten, jedoch sollte nach einigen Wochen keine Einschränkung mehr für den Patienten vorhanden sein. Er kann sowohl Sport treiben, als auch jeder andere Art der körperlichen Belastung standhalten und sollte das Implantat nicht als störend empfinden.
Eine Nachuntersuchung mit einer Nachbehandlung ist bei Schmerzen, massiven Rötungen und Schwellungen, verstärkten Narbenbildungen und Wucherungen oder bei Traumata notwendig.
Sollte das Implantat den Patienten stören, so ist es möglich, dass es ausgewechselt oder neu positioniert werden muss. Im Regelfall ist jedoch keine weitere Operation von Nöten, sodass das Silikongel-Implantat lebenslang in der Wade bleiben kann.
Wie bereits erwähnt, ist die Indikation für eine Wadenimplantation meist eine kosmetische Behandlung, die eine ästhetische Veränderung auslösen soll. In diesen Fällen ist die Behandlung nicht direkt medizinisch indiziert und deshalb ist der Patient der alleinige Kostenträger für die Operation, den stationären Aufenthalt, die Vor- und Nachsorgeuntersuchungen und die Materialkosten.
Bei einem Routineeingriff ohne weitere Komplikationen fallen Kosten in Höhe von etwa zweitausend bis dreitausend Euro an. Hinzu kommen meist noch die Kosten für das Implantat von etwa siebenhundert Euro.
Ist die Behandlung durch eine krankheitsbedingte Muskelhypotrophie bedingt, übernimmt die Krankenkasse die Kosten anteilig oder sogar ganz. Bei einer benötigten Nachoperation ist der Patient in den meisten Fällen jedoch alleiniger Kostenträger.
Eine Übersicht immer unter: Schönheitschirurgie A-Z.