Verbrennung

Unter einer Verbrennung versteht man die Schädigung von Körperoberflächen (Haut/ Schleimhaut), oder aber auch von tiefer gelegenem Gewebe durch Hitze (Feuer, heißer Dampf, etc.), elektrischen Strom oder Strahlung (Sonnenbrand, radioaktive Strahlung, etc.). Davon abzugrenzen sind die zum Teil so bezeichnete Verbrennung mit chemischen Substanzen (Säuren & Laugen) als auch Kälteverbrennungen, die den Erfrierungen zugeordnet werden.

Häufigkeitsverteilung

Jährlich kommen auf 100.000 Bewohner in Deutschland etwa 600 leichte und 4 schwere Verbrennungen. Ein Drittel entfällt dabei auf Arbeitsunfälle, während ein weiteres Drittel auf Kinder und Jugendliche entfällt, die sich als Kleinkinder aus mangelnder Vorsicht im Haushalt eine Verbrennung zuziehen, oder als Jugendliche aus Leichtsinn beim Spiel mit Feuer.

Therapie einer Verbrennung

Die Akuttherapie besteht zunächst aus Entfernung der Verbrennungsursache vom Patienten, wobei auf ausreichende Eigensicherung, vor allem bei Feuer und Strom, zu achten ist. Betroffene Körperteile werden mit Leitungswasser (in Deutschland unbedenklich sauber) auf Zimmertemperatur nicht länger als 5-10 Minuten gekühlt, um ggf. vorhandene Resthitze zu entfernen und um Schmerzen zu lindern. Bei zu langer oder zu aggressiver Kühlung besteht die Gefahr von lokalen Kälteschäden oder der Unterkühlung des Patienten.

Höhergradige und ausgedehnte Verbrennungen müssen ärztlich versorgt werden und sind ein Notfall, weshalb man nicht zögern sollte, den Rettungsdienst zu alarmieren (siehe dazu: Verbrennungsgrade). Bis zur weitergehenden ärztlichen Versorgung sollte die verbrannte Körperoberfläche keimarm abgedeckt werden, wozu im Erste-Hilfe-Kasten enthaltene, große Verbandstücher dienen, die man äußerst locker über die Wunde legt und befestigt, ohne Druck auf die schmerzhafte Verletzung auszuüben. Salben und Puder jeglicher Art sollten nicht verwendet werden, da sie als weitere Unsauberkeit in der Verbrennung auch für eine nachfolgende, ärztliche Behandlung das Wundbild verändern.

Im Krankenhaus erfolgen dann je nach Schwere der Verbrennung eine sterile Wundversorgung und der Ausgleich des verlorenen Flüssigkeitsvolumens. Um den massiven Verlust an Eiweiß auszugleichen, werden Verbrennungspatienten so früh wie möglich mit bis zu 6000 Kilokalorien pro Tag, als auch vitaminreich ernährt. (siehe auch Vitamine) Bei einem Inhalationstrauma kann eine künstliche Beatmung zur Sicherung der Lungenfunktion notwendig werden. Chirurgisch erfolgen die Abtragung unwiederbringlich zerstörten Gewebes sowie die Transplantation von Haut.

Homöopathie bei Verbrennungen

Wie viele Erkrankungen kann auch eine Verbrennung durch homöopathische Arzneimittel gebessert werden. Lesen Sie hierzu unser interessantes Thema: Homöopathie bei Verbrennung

Prognose

Die Heilungschancen sind stark abhängig vom Schweregrad der Verbrennung. Bis zum Grad IIa kommt es zu einer narbenfreien Ausheilung, doch darüber hinaus ist mit einer kosmetischen Beeinträchtigung durch die Verbrennung bzw. durch eine erfolgte Hauttransplantation zu rechnen, die in erster Linie der Wiederherstellung der Schutzbarriere des Körpers gegen die Umwelt dient.
Die Narben, die bei der Verbrennung entstehen, können in ihrer Sichtbarkeit und Größe durch Narbensalben, wie zum Beispiel Contractubex, reduziert werden.
Kommt es ebenfalls zur Verbrennungskrankheit, herrscht Lebensgefahr und es muss eine möglichst rasche intensivmedizinische Versorgung sichergestellt sein.

Zusammenfassung

Durch Hitzeeinwirkung auf den Körper kommt es rasch zu Verbrennungen, deren Schwere von Temperatur und Wirkdauer abhängen und deren Behandlung demnach von lokaler Schmerzstillung bis hin zu intensivmedizinischer Betreuung und Hauttransplantation reichen kann. Viele Verbrennungsunfälle passieren im Haushalt, als auch im Beruf, von denen durch entsprechende Vorsicht viele vermieden werden können. Schwerere Verbrennungen sind potentiell lebensbedrohlich und gehören deshalb (not-)ärztlich betreut.

Weitere Informationen zu diesem Thema

weitere interessante Informationen zum Thema Dermatologie:

Eine Liste alle Themen zur Dermatologie, die wir bereits veröffentlicht haben finden Sie unter:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 13.11.2010 - Letzte Änderung: 21.06.2024