Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Ursachen einer Notfallsituation in der Kinderheilkunde. Verbrühungen machen 85% der thermischen Verletzungen bei Kindern aus.
Verbrennungen und Verbrühungen gehören zu den häufigsten Ursachen einer Notfallsituation in der Kinderheilkunde. Verbrühungen machen 85% der thermischen Verletzungen bei Kindern aus. Meistens sind es Kleinkinder, die selbstständig heißes Wasser (Nudelwasser etc.) vom Tisch ziehen und sich überschütten. Bei Verbrühungen werden lediglich oberflächliche Schichten der Haut verletzt.
Aber auch durch Wärmflaschen, die zu heiß sind oder zu lange auf der Haut verbleiben bzw. zu heißes Badewasser können zu Verbrühungen führen. 15% der thermischen Verletzungen sind Verbrennungen. Meistens sind hier von ältere Kinder in den ersten Schuljahren oder Teenager betroffen, die sich durch Zündeln oder unsachgemäßes Grillen, Rauchen, durch spielen mit Benzin oder Spraydosen mit Feuer oft schwere Verletzungen durch Verbrennungen zuziehen können. Meistens sind bei Verbrennungen tiefere Hautschichten betroffen.
Sowohl bei Verbrühungen als auch bei Verbrennungen muss die Hitzequelle zunächst entfernt werden.
Glühende Kleidung oder mit heißem Wasser, vollgesaugte Kleidung muss sofort entfernt werden. Bei Verbrühungen stellt die sofortige Kühlung eine entscheidende Erstmaßnahme dar. Allerdings sollte darauf geachtet werden, dass daraus keine Unterkühlung resultiert.
Eine direkte Kühlung z.B. mit Leitungswasser sollte auch nur auf unverletzte, und ungeöffneter Haut erfolgen und nur so intensiv durchgeführt werden, bis der Schmerz nachgelassen hat.
Auch bei Verbrühungen und Verbrennungen sollte die Sicherung der Vitalparameter, wie Atmung und Herzkreislaufsystem erfolgen. Bei jeder größer erscheinenden Verletzung sollte eine Klinikeinweisung erfolgen. Wunden müssen steril abgedeckt und eine adäquate Schmerztherapie durchgeführt werden. Der durch die erhöhte Verdunstung entstandene Flüssigkeitsmangel muss ausgeglichen werden. Ein drohender Schock ist durch Gabe von Vollelektrolytlösung durch die Venen abzuwenden.
Die Vorgehensweise im Fall einer Verbrennung beim Kind ist abhängig vom Ausmaß, sowie von der Lokalisation des verbrannten Hautareals.
Besonders wichtig ist es, nicht in Panik zu verfallen und das Kind zu beruhigen. Kleine, leichte Verbrennungen können von den Eltern in den meisten Fällen selbst behandelt werden. Zunächst sollte die betroffene Hautstelle mit etwa 20 ° kaltem Wasser für mehrere Minuten gekühlt werden. Lässt der Schmerz etwas nach, kann nach dem Kühlen eine kühlende und heilungsfördernde Salbe aufgetragen werden.
Bei schwereren Verbrennungen, der Arzt spricht hier von Verbrennungen 2. und 3. Grades, sowie einer Verbrennung von mehr als 10 % der kindlichen Körperoberfläche, sollte der Rettungsdienst gerufen werden. Zunächst sollte eine sofortige Kühlung der betroffenen Stelle erfolgen.
Auf die Verwendung von Eiswasser ist zu verzichten, da es zu einer vermehrten Durchblutung und damit einhergehend zu einer Schmerzzunahme führt und zusätzlich einen Kälteschaden an der Haut verursachen kann. Bei großflächigen Verbrennungen, sowie bei Säuglingen, muss immer auf eine Unterkühlung geachtet werden. Kleidung, die nicht entfernt werden kann, weil sie an der Haut anheftet, sollte nicht entfernt werden, da so noch größere Hautdefekte entstehen können. In solchen Fällen wir empfohlen, nasse Tücher auf die Kleidung zu legen und diese regelmäßig zu wechseln.
Vorhandene Brandblasen dürfen nicht vor Ort geöffnet werden, da so eine erhöhte Gefahr für Infektionen besteht. Die offenen Hautareale sollten durch sterile und nässende Tücher abgedeckt werden, um das Eindringen von Schmutz und Keimen zu verhindern.
Bei Brandwunden wird empfohlen keine Puder, Salben oder Öle aufzutragen. Diese Substanzen verschlimmern den Hautbefund und stellen ein erhöhtes Risiko für eine Infektion dar.
Bei den beschriebenen Vorgehensweisen handelt es sich um Akutmaßnahmen die Eltern vor Ort durchführen können. Gerade bei schweren Vebrennungen sollte der Notarzt verständigt werden oder ein Transport des Kindes ins Krankenhaus erfolgen, da die Kinder durch die schweren Verletzungen und den damit verbundenen Komplikationsrisiko umgehend medinzinische Versorgung benötigen.
Im Rahmen von leichten und oberflächigen Verbrennungen bei Kindern können nach dem ausgiebigen Kühlen, unter ca. 20 Grad kalten Wasser, spezielle in der Apotheke erhältliche Salben angewendet werden.
Viele Eltern verwenden gerne ein Präperat von Bepanthen®, das unter dem Namen Bepanthen® Wund- und Heilsalbe in der Apotheke frei erhältlich ist. Diese kann mehrmals täglich auf die betroffene Stelle aufgetragen werden, pflegt die Haut und fördert den Heilungsprozess.
Ebenfalls erhältlich in der Apotheke sind Brand- und Wundgele. Mit ihren langanhaltenden Kühleffekt, lindern diese nicht nur die Schmerzen, sondern regulieren zudem den Feuchtigkeitsgehalt der Haut und wirken heilungsfördernd.
Bei großflächigen Verbrennungen mit ausgeprägter Schädigung der Hautstrukturen, sollte jedoch auf die Anwendung solcher Salben verzichtet werden und eine Vorstellung beim Kinderarzt oder in in einer Klinik erfolgen.
Wie bei vielen anderen Erkrankungen findet der homöopathische Behandlungsansatz auch im Rahmen von leichten Verbrennungen im Kindesalter seine Anwendung.
Es gibt einige natürliche Substanzen, wie zum Beispiel das Arsenicum album, das Calendula oder auch das Causticum, die sowohl in Form von Kügelchen oder auch lokal als Tinkturen oder Umschläge eingesetzt werden. Bestehend auf der Grundlage von pflanzlichen Substanzen sorgen sie für eine tiefgreifende Regeneration und Heilung der betroffenen Hautstellen.
Zudem haben sie einen feuchtigkeitserhaltenden und schmerzstillenden Charakter und unterstützen die Wundreinigung. Dadurch sollen sie Infektionen und möglichen Wundheilungsstörungen vorbeugen.
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Verbrennungen bei Kindern treten vermehrt an den Extremitäten, mit einer besonders häufigen Beteiligung der Hände, auf. Kinder sind sehr neugierig und wollen viel entdecken und erfahren.
Im Alltag entstehen Verbrennungen bevorzugt an den Händen durch das Anfassen einer heißen Herdplatte oder eines heißen Topfes, sowie durch das Übergießen mit heißem Wasser. Verbrennungen an der Hand, sowie an anderen Bereichen des Körpers werden in 3 Schweregrade eingeteilt. Bei Verbrennungen ersten Grades, ausgelöst durch eine kurze Hitzeeinwirkung, wie zum Beispiel beim Anfassen einer heißen Herdplatte,verspürt das Kind einen plötzlichen, ziehenden und stechenden Schmerz in der Hand. Die betroffene Handpartie erscheint gerötet, schwillt an und ist überwärmt.
Bei Verbrennungen zweiten Grades, entstehen auf der Hand zusätzlich Brandblasen mit nässenden Stellen und die Kinder klagen über starken Schmerzen. Wird die kindliche Hand direkt dem Feuer oder einer über längerer Zeit bestehender großen Hitzeeinwirkung ausgesetzt, können Verbrennungen dritten Grades mit großen Brandblasen, großflächigem abgestorbenen Gewebe bis in die tiefen Hautschichten, sowie einem Verlust des Schmerzempfindens einhergehen.
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