Ein Flüssigkeitsmangel, der über einen längeren Zeitraum gewachsen ist, kann zu einem absoluten Notfall werden.
Ein Flüssigkeitsmangel, der über einen längeren Zeitraum gewachsen ist, kann zu einem absoluten Notfall werden.
Der tägliche Flüssigkeitsbedarf bei Kindern unterscheidet sich etwas von dem täglichen Bedarf der Flüssigkeitszufuhr bei Erwachsenen. Das liegt daran, dass Kinder einen deutlich höheren Wasserumsatz aufweisen. Die tägliche Flüssigkeitsaufnahme - und abgabe beträgt beim Säugling etwa 10 – 20 % des Körpergewichtes. Insgesamt kann man bei einem Kleinkind von einem durchschnittlichen täglichen Füssigkeitsbedarf von 50 – 100 ml/kg Körpergewicht ausgehen.
Die Wassermenge, die in den Nahrungsmitteln enthalten ist, sollte bei dieser Berechnung ebenfalls gesondert berücksichtigt und in den täglichen Bedarf mit eingerechnet werden. In den meisten Fällen trinken die Kinder entsprechend ihrem persönlichen Bedarf, da das Gehirn über verschiedene Rezeptoren ständig Informationen über den aktuellen Flüssigkeitshaushalt erhält und das Durstgefühl steuern kann. Bei Auftreten von hohem Fieber, Durchfall, Erbrechen oder starkem Schwitzen erhöht sich der tägliche Bedarf, da in diesen Situationen viel Flüssigkeit verloren geht und wieder aufgefüllt werden muss, um den Flüssigkeitshaushalt auszugleichen.
Häufigste Ursache ist die entzündliche Magen-Darm und Durchfallerkrankung, die zwangsläufig über einen längeren Zeitraum zu einem Flüssigkeitsmangel führt, wenn nicht aktiv vom Patienten bzw. von den Eltern gegengesteuert wird. Ursache für Durchfall beim Kleinkind sind meist Entzündungen des Magen-Darm-Traktes durch Viren (in 30-50% Rotaviren), Bakterien (Salmonellen, E.coli), durch Parasiten (Amöben Lamblien) Nicht immer jedoch ist die Ursache bekannt (30-50%). Seltene Ursachen für ein Flüssigkeitsmangel, der auch als Dehydratation bezeichnet wird, können sein: Diabetes mellitus, Diabtes insibitus, adrenogenitales Syndrom, Morbus Addison, hypertrophe Pylorusstenose sowie diverse Nierenerkrankungen.
Ein Flüssigkeitsverlust macht sich meistens durch einen Gewichtsverlust des Kindes bemerkbar (kindliche Notfälle). Bei einem Körpergewichtsverlust von 5% spricht man von einer leichten Exikose, bei einem Verlust von 5-10% von einer mittleren Exikose und bei einem Gewichtsverlust von mehr als 10% von einer schweren Exikose. Des Weiteren sind Flüssigkeitsverluste auch mit einer Trockenheit der Haut (stehende Hautfalten) und der Schleimhäute sowie bei sehr starker Ausprägung auch mit marmorierter Hautfarbe, eingesunkener Fontanelle, schnellem Puls, niedrigem Blutdruck, Eintrübung und Krämpfen verbunden. Man unterscheidet drei Dehydratationstypen, abhängig vom vorherrschenden Mangel. Verliert das Kind genausoviel Salz wie Wasser, spricht man von einer isotonen Dehydratation (bei Erbrechen oder Durchfall). Wird mehr Wasser als Salz verloren, spricht man von einer hypertonen Dehydratation (durch Durchfall, Hyperventilation, verminderter Flüssigkeitszufuhr und Diabetes insibitus). Folgen z.B. einer Cholera, übermäßigem Schwitzen und einem erhöhten Salzverlust kann eine hypotone Dehydrataion sein (mehr Salz als Wasser gehen verloren).
Je nachdem, um welche Form es es sich handelt, muß die jeweils fehlende Substanz dem Körper zugeführt werden.
Die Folgen eines Flüssigkeitsmangels beim Kind können sehr vielfältig sein. Als erste Anzeichen eines Flüssigkeitsmangels können sich Kopfschmerzen, trockene Schleimhäute, eingefallene Augen, sowie trockene Haut mit stehenden Hautfalten manifestieren. Mit abnehmender Flüssigkeitsmenge stellt sich ebenfalls eine Minderversorgung des Gehirns ein. Die Kinder erscheinen teilnahmslos, sind nicht mehr aufnahmefähig und können sich nur noch schwer konzentrieren. Vor allem bei Säuglingen sollte man auf eine eingefallene Fontanelle, sehr blasse und zum Teil marmorierte Haut, sowie Abgeschlagenheit und eine stark verminderte Harnausscheidung achten.
Mögliche Folgen können neben einer akuten Schädigung der Nierenfunktion, einhergehend mit einer zunehmenden Harnkonzentrierung und dem Anstieg der Nierenwerte, ebenfalls auch Herzrasen, Schwindel und ein Abfall des Blutdruckes sein. Bei einem schweren Flüssigkeitsverlust kann eine Schocksymptomatik auftreten, die mit Bewusstseinsstörungen, Verwirrtheit und apathischem Verhalten einhergehen und im schlimmsten Fall bis ins Koma führen kann.
Werden die ersten Anzeichen eines akuten Flüssigkeitsmangels von den Eltern erkannt, sollte ein Kinderarzt aufgesucht und eine sofortige ausgeglichene und langsame Flüssigkeitssubstitution eingeleitet werden.
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