Kindliche Notfälle durch Bewusstlosigkeit

Als kindlichen Notfall bezeichnet man eine Situation, eine Erkrankung oder einen Umstand eines Kindes, der ein sofortiges ärztliches Handeln erfordert, um gesundheitsschädigende oder lebensgefährliche Folgen abzuwenden.

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Kindliche Notfälle durch Bewusstlosigkeit

Allgemeines

Es kann auch zur Bewusstlosigkeit (kindliche Notfälle) bei Kinder kommen ohne, dass ein Unfall oder Sturz vorangegangen sein muss. Wichtig ist deshalb zu Beginn der Behandlung einen vorangegangenen Unfall auszuschließen. Je genauer und detaillierter die Schilderung, meist der Eltern, gemacht werden kann, je schneller und zielgerichteter kann die Behandlung erfolgen. Die Bewusstlosigkeit stellt immer einen absoluten Notfall dar.

Ursachen

Im Kindesalter können vor allem Hirnhautentzündungen im fortgeschrittenen Stadium eine Bewusstlosigkeit auslösen. Des weiteren Krampfanfälle (Epilepsie) oder Stoffwechselstörungen, wie die Unterzuckerung (Hypoglykämie) oder ein zu niedriger Natriumgehalt im Blut (Hyponatriämie) sowie ein Koma durch eine Überzuckerung (ketoazidotisches Koma). Auch sollte immer die Überlegung einer, die Bewusstlosigkeit auslösenden, Vergiftung angestellt werden.

Diagnose

Neben der Elternbefragung müssen bei einer Bewusstlosigkeit schnellstmögliche Maßnahme ergriffen werden. Die Blutuntersuchung kann Aufschluss über entzündliche Prozesse geben, die Computertomographie (CT) kann Blutungen, Tumoren und Schädelhirntraumen diagnostizieren. Eine schnelle und wichtige Untersuchungsmethode ist die Blutzuckerbestimmung, die innerhalb weniger Sekunden eine stoffwechselbedingte Ursache der Bewusstlosigkeit aufzeigen kann.

Therapie

In vielen Fällen reicht schon eine Infusionslösung mit Zucker, um die Bewusstlosigkeit verschwinden zu lassen. Bei der Elternbefragung sollte vor allem der Beginn der Bewusstlosigkeit erfragt werden, ob sie mit Erbrechen, Krampfanfällen oder einer Eintrübung gemeinsam begonnen hat und ob es in der Vorgeschichte schon einmal Krampfanfälle oder Bewusstlosigkeiten gegeben hat.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 06.10.2010 - Letzte Änderung: 18.09.2024