Die Brustvergrößerung ist heutzutage ein ziemlich kurzer Routineeingriff unter Vollnakrose. Es gibt verschiedene Komplikationen, die während oder nach einer Operation auftreten können. Dazu zählen Blutergüsse, Nachblutungen, Wundinfektionen, Nahtabgänge, Implantationsdelokationen und die gefürchtete Kapselfibrose.
Heutzutage handelt es sich bei einer Brustvergrößerung um einen Routineeingriff. Dennoch können wie bei jedem chirurgischen Eingriff einige Risiken und Komplikationen nicht komplett ausgeschlossen werden. Im Allgemeinen unterscheidet man zwei verschiedene Arten von Risiken:
Die postoperativen Komplikationen werden wiederum nochmals in Frühkomplikationen, Spätkomplikationen und Ästhetische Probleme unterteilt.
Die Brustvergrößerung wird in aller Regel unter Vollnarkose durchgeführt, weshalb in erster Linie mit den üblichen Narkoserisiken gerechnet werden muss, über die der Anästhesist in einem vorherigen Beratungsgespräch aufklärt. Da eine Brustvergrößerung nur bei Patientinnen mit einem stabilen Allgemeinzustand durchgeführt wird und die Operationsdauer des Eingriffs relativ kurz ist, ist dieses Komplikationsrisiko sehr niedrig.
Während einer Brustvergrößerung besteht immer das Risiko umliegende Strukturen zu verletzen (z.B. sensible Nervenfasern). Das häufigste intraoperative Risiko bei einer Brustvergrößerung ist die Verletzung des Brustmuskels, die gelegentlich bei der Positionierung des Brustimplantats auftritt.
In der frühen Phase nach der Operation besteht vor allem das Risiko einer Nachblutung und einer Blutergussbildung (Hämatom). Desweiteren können wie nach jedem chirurgischen Eingriff Wundinfektionen auftreten. Die Wundinfektion kann oberflächlich liegen, welche sich dann als Rötung über der Wunde zeigt. Bei oberflächlicher Wundinfektion sollten häufige Verbandswechsel und unter Umständen die Gabe eines Antibiotikums zur Vermeidung (Prophylaxe) einer tiefen Wundinfektion erfolgen. In seltenen Fällen kann es auch zu einer tiefen Wundinfektion mit Abszessbildung kommen, welche gegebenenfalls eine Entfernung der Implantate erfordert.
Die bedeutendste und häufigste Komplikation einer Brustvergrößerung ist die Kapselfibrose. Dabei haben Studien gezeigt, dass 90% der Kapselfibrosen innerhalb des ersten Jahres nach Operation auftreten.
Bei der Kapselfibrose bildet der Körper als Fremdkörperreaktion unabhängig von der Art des Implantats eine Bindegewebshülle (Kapsel) um das eingesetzte Implantat. Diese Kapsel kann sich verhärten, was wiederum zu einer Implantatdeformierung führen kann und unter Umständen einen operativen Eingriff zum Lösen der Kapsel oder sogar eine Entfernung der Implantate nötig macht.
Obwohl die Brustimplantate heutzutage extremen Belastungen standhalten können, besteht immer ein gewisses Risiko, dass die Implantate durch größere Außeneinwirkung (z.B. bei einem Autounfall) beschädigt werden und einen erneuten operativen Eingriff erfordern.
Nach einer Brustvergrößerung besteht immer das Risiko einer Wundheilungsstörung. Insbesondere bei Frauen, die große Implantate im Verhältnis zum Brustvolumen eingesetzt bekommen, ist das Risiko für das Aufgehen der Naht (Nahtdehiszenz) erhöht. Trotz Wundpflaster und Druckverbände kann durch die Nahtdehiszenz eine auffällige Narbe zurückbleiben. Durch dauerhaften Zug oder Druck kann es auch zu Dehnungsstreifen an der Brust kommen.
Zu den Risiken einer Brustvergrößerung müssen auch die verschiedenen Dislokationsformen und Deformierungen der Implantate erwähnt werden. Die Brustimplantate können mit der Zeit rotieren oder sich beispielsweise nach längs oder quer verschieben. Häufig kommt es nach einer Brustvergrößerung auch zur Implantatfältelung (Rippling). Dies bedeutet, dass es zu einer Faltenbildung der Brustimplantate kommt, die sowohl sichtbar als auch fühlbar ist. Die sogenannte Wasserfall-Deformität tritt vor allem bei Patientinnen mit schlaffer Haut auf. Hierbei sitzt das Implantat zwar richtig, aber das Gewebe bewegt sich über dem Implantat nach unten, so dass sich im Profil zwei Bögen abzeichnen. Auch beim Double Bubble Phänomen kommt es zu einer Doppelkontur an der Brust nach der OP. Im Gegensatz zur Wasserfall-Deformierung liegt der zweite Bogen hier allerdings zwischen der Brustwarze und Unterbrustfalte, anstelle über der Brustwarze.
Darüber hinaus ist noch das Bottoming-Out als Risiko einer Brustvergrößerung anzuführen. Die Brustimplantate hängen hierbei nach unten durch, so dass die Brustwarzen hochgestellt sind. Dies tritt vor allem bei Patientinnen mit kleinem Brustgewebe auf. Im Allgemeinen kann man sagen, dass diese Deformierungen und Dislokationen der Implantate zwar nicht gefährlich sind, jedoch das ästhetische Ergebnis des Eingriffs deutlich vermindern.
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