Chlamydien sind Bakterien, die die menschliche Schleimhaut im Atemwegs-, Genital- und Augenbereich befallen kann. Eine Chlamydiose verläuft oftmals symptomlos. Dadurch findet oft auch keine Behandlung statt und die Chlamydien werden vor allem über Geschlechtsverkehr immer weiter übertragen.
Chlamydien sind eine Gruppe von Bakterien, die aus verschiedenen Untergruppen bestehen. Je nach Untergruppe befallen sie unterschiedliche Organsysteme und können verschiedene Krankheitsbilder verursachen.
Sie können den Genitalbereich befallen und führen dort zu Entzündungen des Hodens oder der Gebärmutter. Unbehandelt kann die Infektion sogar zu einer Unfruchtbarkeit führen. Weiterhin können Chlamydien die Schleimhäute der Atemwege befallen und eine Lungenentzündung hervorrufen. Auch eine Bindehautentzündung des Auges ist möglich.
Etwa 80% der weiblichen Betroffenen und ca. 50% der männlichen Betroffenen keinerlei Symptome der Infektion auf. Hierdurch wird die Infektion mit Chlamydien nicht erkannt und so durch ungeschützten Verkehr immer weiter verbreitet.
Symptome bei Männern:
Lesen Sie mehr zum Thema unter: An diesen Symptomen erkennen Sie eine Chlamydieninfektion beim Mann
Symptome bei Frauen:
Mögliche Symptome bei allen Betroffenen:
Symptome bei Säuglingen:
Von der mit Chlamydien infizierten Mutter können die Bakterien während der Geburt auf den Säugling übertragen werden. Dies kann es beim Neugeborenen zu einer eitrigen Bindehautentzündung oder einer Lungenentzündung führen.
Grundsätzlich kann eine Infektion im Körper immer mit allgemeinen Beschwerden wie Müdigkeit, Unwohlsein und Kopfschmerzen einhergehen. Daher bildet auch die Chlamydieninfektion keine Ausnahme.
Jedoch tritt die Erkrankung mit Chlamydien in verschiedenen Formen auf. Typischerweise kommt es bei der lokalen Infektion der Augen oder des Genitaltraktes auch nur zu lokalen Beschwerden. Breitet sich die Erkrankung jedoch aus, können auch Allgemeinsymptome wie die Müdigkeit hinzukommen. Auch die Chlamydieninfektion der Atemwege (insbesondere der Lunge) geht mit Müdigkeit und weiteren grippeähnlichen Symptomen einher.
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Eine Chlamydieninfektion im Bereich des Genitaltraktes kann zu schlecht riechendem gelblichem Ausfluss führen. Zudem treten weitere Symptome wie beispielsweise ein genitaler Juckreiz auf. Auch ein Brennen im Genitalbereich ist nicht selten bei der Chlamydieninfektion.
Je nachdem, welche Anteile des Urogenitaltraktes betroffen sind, kann es zu weiteren Beschwerden beim Wasserlassen (Schmerzen, Brennen, etc) und beim Geschlechtsverkehr (Jucken, Brennen, Schmerzen) kommen.
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Zu den Komplikationen einer Chlamydieninfektion zählt die reaktive Arthritis. Dabei kommt es nach einer Infektion des Urogenitaltraktes zu asymmetrisch auftretenden wandernden Schmerzen einzelner Gelenke. Besonders stark sind die Gelenke der unteren Extremität (Sprunggelenk, Kniegelenk, Hüftgelenk) betroffen. Zudem können Beschwerden wie Fieber und Entzündungen der Sehnen auftreten. Auch eine Hautreaktion an Händen und Füßen kann durch die reaktive Arthritis nach Chlamydieninfektion ausgelöst werden.
Meist beginnen die Beschwerden etwa eine Woche nach der eigentlichen Infektion. Die Therapie besteht aus einer Behandlung der Chlamydieninfektion sowie leichten Schmerzmitteln für die Gelenke. Der Verlauf ist oft langwierig (etwa ein Jahr) und kann bei etwa 20% der betroffenen Personen chronifizieren.
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Die Lymphknotenschwellung in der Leiste kann eine Folge von Chlamydieninfektionen im Genitalbereich sein. Ursächlich ist zum einen die Infektion selbst, die das Immunsystem aktiviert und so zu einer Mehrarbeit an den Lymphknoten führt.
Auch das sogenannte Lymphogranuloma inguinale kann infolge der Chlamydieninfektion entstehen. Es kommt zu kleinen Hautläsionen im Genitalbereich, anschließend treten nach zwei Wochen deutliche Lympknotenschwellungen mit blau-roter Verfärbung und Eiterbildung auf. Auch hier ist eine antibiotische Therapie mit Doxycyclin (länger als bei der normalen Chlamydieninfektion) erforderlich.
In Deutschland ist das sogenannte Trachom eher selten, führt in Entwicklungsländern jedoch sehr häufig zur Erblindung. Die Infektion des Auges mit Chlamydien äußert sich zuerst in einer Bindehautentzündung und zeigt folgende Symptome:
Wenn das Trachom nicht behandelt wird, so greift die Chlamydieninfektion meist auf die Hornhaut des Auges über und es kommt zu einer Verschlechterung der Sehkraft bis hin zur Erblindung.
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Neueste Diagnosemethoden nutzen molekulargenetische Möglichkeiten. Hierfür wird im Morgenurin und im Sekret der Gebärmutter, (bei Männern im Sekret der Harnröhre) auf das Erbgut der Chlamydien (DNS) hin untersucht. Zuvor wird diese DNS mittels Polymerase-Kettenreaktion im zu untersuchenden Präparat vermehrt, um eine sichere Diagnose zu ermöglichen.
Vor Entwicklung dieser neuen Methode musste die Diagnose anhand eines Zellabstrichs der Harnröhre und bei Frauen zusätzlich des Gebärmutterhalses gestellt werden. Die durch diese Abstriche gewonnenen Proben wurden angezüchtet und untersucht, ob sich darin Chlamydien vermehren.
Feststellen lässt sich eine Chlamydien-Infektion auch mittels Antikörper im Blut, jedoch kann bei positivem Testergebnis nicht sicher beurteilt werden, ob es sich um eine ausgeheilte oder akute (aktuelle) Ansteckung mit Chlamydien handelt.
Obwohl die Symptome einer Chlamydien-Infektion den Symptomen eines Trippers (Gonorrhoe) sehr ähnelt, müssen diese beiden Erkrankungen unterschiedlich behandelt werden. Aus diesem Grund ist eine sichere Diagnosestellung äußerst wichtig.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema: Der Chlamydien Test.
Der Chlamydienschnelltest ist in vielen Apotheken und auch im Internet als Selbsttest erhältlich. Zudem kann er auch vom Hausarzt und Ärzten aus anderen Fachrichtungen (Gynäkologie, Urologie, Venerologie) durchgeführt werden. Für unter 25-jährige Frauen ist dieser Test beim Arzt einmal im Jahr kostenlos. Beim Selbsttest müssen die Kosten selbst getragen werden, sie liegen zwischen 25 und 100€, je nachdem welches Testset man verwendet.
Der Chlamydien-Schnelltest erfolgt auf Basis eines Abstrichs oder eines Urintests und dauert etwa 15 Minuten, bis er ein Ergebnis zeigt. Jedoch sind die Ergebnisse des Schnelltests meist ungenauer als ein Urin- oder Bluttest, der ins Labor eingeschickt wird. Aus diesem Grund sollte bei einem positiven Schnelltest zunächst ein Arzt aufgesucht werden. Dieser kann eine Therapie einleiten und/oder einen Chlamydientest im Labor durchführen lassen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Schnelltest auf Geschlechtskrankheiten
Im Blutbild können bei einer Chlamydieninfektion zunächst unspezifische Entzündungszeichen sichtbar sein. So kann es zu einer Erhöhung des Entzündungswertes CRP (C-reaktives Protein) sowie der Leukozytenzahl (weiße Blutkörperchen) kommen.
Zudem können spezielle Blutuntersuchungen durchgeführt werden. Dabei kann das Bakterium in einer Blutkultur angezüchtet werden. Auch der Nachweis von körpereigenen Antikörpern gegen die Bakterien ist im Blut möglich. Insgesamt ist die kulturelle Anzüchtung der Chlamydien schwierig, sodass die Diagnostik einige Tage in Anspruch nimmt. Daher greift man auf einen schnelleren Test aus Abstrichen zurück, um eine frühzeitige Therapie einleiten zu können.
Bei einer Infektion mit Chlamydien ist es wichtig, dass alle Geschlechtspartner mit untersucht und zur gleichen Zeit behandelt werden, da es sonst zum sogenannten „Ping-Pong-Effekt“ mit immer wiederholender gegenseitiger Ansteckung kommt.
Die Therapie der Chlamydien erfolgt mit Antibiotika, die über mindestens eine Woche eingenommen werden müssen. In einigen Fällen wird die Behandlungsdauer auf 14 Tage erweitert. Nur durch konsequente antibiotische Therapie ist eine Behandlung der Chlamydien effektiv, jedoch gibt es einen Ausnahme-Wirkstoff (Azithromycin), der nur einmalig eingenommen werden muss.
Wird eine Chlamydieninfektion in der Schwangerschaft festgestellt, so erfolgt die Behandlung mit Erythromycin, Amoxicillin oder Josamycin. Anschließend ist eine Untersuchung der Schwangeren notwendig, um sicher festzustellen, dass die Therapie erfolgreich war.
Tritt ein Trachom auf, so wird der Arzt im frühen Stadium eine Tetrazyklin-Augensalbe verschreiben, während im fortgeschrittenen Stadium jedoch eine Operation notwendig ist.
Erfahren Sie hier mehr über das Thema: Die Behandlung einer Chlamydieninfektion.
Die Therapie der Chlamydieninfektion ist von der spezifischen Unterart der Bakterien abhängig. Zudem spielt auch der Ort der Infektion eine Rolle.
Bei der Erkrankung der Atemwege durch Chlamydia psittaci sollte eine Antibiotikatherapie mit Doxycyclin für zwei bis drei Wochen durchgeführt werden. Die Antibiotikatherapie der Geschlechtskrankheit, die durch die Chlamyda trachomatis Spezies ausgelöst wird, erfolgt ebenfalls mittels Doxycyclin. Auch der Einsatz anderer Antibiotika wie beispielsweise der Makrolide ist möglich.
Wichtig ist bei der Therapie der Geschlechtskrankheit, dass auch der jeweilige Sexualpartner mitbehandelt wird. So kann ein sogenannter Ping-Pong-Effekt, bei dem sich die Sexualpartner gegenseitig immer wieder erneut anstecken, vermieden werden. Betrifft die Chlamydieninfektion nur die Augen, kann man gegebenenfalls von einer systemischen Therapie absehen oder diese mit antibiotischen Augentropfen kombinieren.
Weitere Informationen finden Sie unter: Die Antibiotikatherapie bei Chlamydien.
Von einer Therapie der Chlamydieninfektion ohne Antibiotika ist abzuraten. Wichtig für ein gutes Ausheilen der Erkrankung ist die frühzeitige antibiotische Therapie, da dadurch die Ausbreitung der Infektion vermieden werden kann.
Ohne adäquate Therapie kann es beim Augenbefall durch Chlamydien zu einer Verschlechterung der Sehkraft bis hin zur Erblindung kommen. Eine Lungenentzündung durch Chlamydien kann sich festsetzen und so schwere Lungenschäden hervorrufen, gegebenenfalls kommt es zu einer Streuung der Bakterien ins Blut und damit zu einer Blutvergiftung.
Bei der durch Chlamydien hervorgerufenen Geschlechtskrankheit können ohne Therapie die inneren Geschlechtsorgane mitbetroffen sein, sodass es bei einer starken Ausbreitung zu einer verminderten Fruchtbarkeit bis hin zur Unfruchtbarkeit kommen kann.
Die Behandlung des Sexualpartners spielt nur bei der urogenitalen Chlamydieninfektion eine Rolle. Wichtig ist, dass beide Partner zeitgleich behandelt werden. So kann ein Ping-Pong-Effekt vermieden werden, bei dem sich die Sexualpartner nach erfolgter Therapie gegenseitig wieder anstecken.
Vor, während und kurz nach der Therapie sollte zudem auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden oder maximal geschützter Geschlechtsverkehr stattfinden, damit keine weitere Übertragung stattfindet.
Eine Chlamydieninfektion wird von unterschiedlichen Ärzten behandelt, abhängig davon, welches Organsystem betroffen ist.
Meist ist die erste Anlaufstelle der Hausarzt, dieser kann betroffene Personen an Gynäkologen (Frauenarzt), Urologen, Lungenfachärzte oder auch Spezialisten für Augenerkrankungen überweisen. Je nachdem, wie fortgeschritten die Infektion ist, kann die Behandlung jedoch auch nur über den Hausarzt erfolgen.
Die Ursache einer Chlamydieninfektion ist eine Ansteckung mit dem Bakterium. Sie vermehren sich im menschlichen Körper und können ja nach Untergruppe des Bakteriums verschiedene Symptome auslösen.
Besonders die Untergruppe Chlamydia trachomatis ist für den Menschen von großer Bedeutung, da dieses Bakterium nur von Menschen übertragen wird. Vor allem beim Geschlechtsakt findet eine Übertragung von Chlamydien statt. Daher gilt eine Chlamydieninfektion als Geschlechtskrankheit. Eine bis drei Wochen nach der Ansteckung macht sich die Chlamydieninfektion mit ersten Beschwerden bemerkbar.
Leiden Schwangere an einer Chlamydien-Infektion, so kann steigt das Risiko für eine Frühgeburt oder einen verfrühten Fruchtblasensprung. Während der Geburt ist eine Ansteckung des Kindes mit den Chlamydien der Mutter möglich. Bei den Neugeborenen führen diese Bakterien dann zu Augenentzündungen und in seltenen Fällen auch zu Lungenentzündungen.
Das Trachom entsteht, wenn die Chlamydien die Bindehaut des Auges befallen und sie sich entzündet. Danach greift die Entzündung auch auf die Hornhaut des Auges über, durch Schmierinfektion (Infektionen, welche durch Berührung übertragen werden) sind in kürzester Zeit beide Augen betroffen. Diese verändern sich dann zunehmend: die Hornhaut trübt sich. Die Ansteckung ist auch über den Kontakt mit Fliegen möglich.
Chlamydieninfektionen sollten aufgrund möglicher Folgen und Schwierigkeiten im Krankheitsverlauf gleich zu Anfang sehr ernst genommen und behandelt werden.
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Da Chlamydien-Infektionen teilweise symptomlos verlaufen, sind regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen in folgenden Risikogruppen empfehlenswert:
Vor einem Eingriff an der Gebärmutter (Geburt, Verhütungsspirale-Einsetzen, künstliche Befruchtung) sollte auf Chlamydien hin untersucht werden. Seit 2008 wird von den gesetzlichen Krankenkassen ein Chlamydien-Screening bei Frauen unter 25 Jahren bezahlt. Der Chlamydien-Test bei Schwangeren gehört zur regulären Mutterschaftsvorsorge.
Vor einer Chlamydien-Infektion kann man sich selbst schützen und im Falle der Ansteckung rasch Hilfe holen:
Die Übertragungswege der Chlamydieninfektion sind ebenso vielfältig wie die Ausprägungen der Erkrankung.
Bei Erkrankungen mit dem Bakterium Chlamydie trachomatis können die Augen sowie die Harnwege und die Genitalorgane befallen sein. Die Übertragung erfolgt direkt von Mensch zu Mensch, gegebenenfalls auch von Fliegen auf den Menschen. Außerdem kann eine sexuelle Übertragung beim Geschlechtsverkehr über Körperflüssigkeiten stattfinden.
Der Erreger Chlamydia pneumoniae dagegen setzt sich vor allem in der Lunge fest. Er folgt der sogenannten aerogenen Übertragung durch die Luft. Dazu gehört auch die Tröpfcheninfektion, die beispielweise durch kleinste Flüssigkeitströpfchen beim Husten oder Niesen erfolgen kann. Auch abgehusteter Schleim und Sekret aus der Nase können die Bakterien übertragen
Bei der Erkrankung durch Chlamydia psittaci werden die Bakterien ebenfalls durch die Luft übertragen, dabei halten sich die Erreger im Feinstaub und Tierkot auf, werden von dort aufgewirbelt und gelangen über die Atemwege in den Körper. Daher löst auch dieser Krankheitserreger vor allem Infektionserkrankungen in der Lunge aus.
Die Chlamydien sind bei einer adäquaten Therapie meist nach 10 bis 21 Tagen durch die Antibiotika abgetötet, sodass anschließend keine Ansteckung mehr erfolgen kann. Ohne Therapie oder vor Ende der Behandlung sollte man jedoch vorsichtig sein, da eine Ansteckung beispielsweise von Geschlechtspartnern möglich ist.
Wichtig ist, dass die Therapie sowohl bei der betroffenen Person als auch bei Sexualpartnern durchgeführt wird, da sonst eine sofortige Wiederansteckung nach Beendigung der Therapie möglich ist. Dies liegt daran, dass der Körper keine eigenen Abwehrstoffe gegen die Chlamydien bilden kann und deshalb wieder anfällig für die Bakterien ist.
Aufgrund ihrer zunächst sehr unspezifischen Symptome können Chlamydieninfektionen lange unbemerkt bleiben. Gerade urogenitale Infektionen machen sich oftmals nur durch leichtes Brennen im Genitalbereich und gelblichen Ausfluss bemerkbar. So kommt es nicht selten zu Komplikationen wie einem Befall der inneren Geschlechtsorgane, weil keine frühzeitige Diagnostik und Therapie erfolgt.
Auch die Lungenentzündung durch Chlamydien wird eher spät bemerkt, da sie sich durch atypische Symptome zeigt.
Oftmals verläuft eine Infektion mit Chlamydien unbemerkt, was vor allem bei Frauen der Fall ist. Ohne Therapie breiten die Chlamydien sich aber aus und können bei Frauen zu einer Unterleibsentzündung führen, die die Eileiter verklebt, sodass eine Schwangerschaft auf natürlichem Weg nicht mehr zu erreichen ist. Bei verklebtem Eileiter ist außerdem eine Eileiterschwangerschaft möglich, was eine Notfallsituation darstellt und operiert werden muss, wobei das ungeborene Kind verloren wird.
Bei Männern führt eine Chlamydieninfektion in einigen Fällen zur Entzündung der Nebenhodn oder der Prostata, wodurch es ebenfalls zur Unfruchtbarkeit kommen kann.
Liegt bei Frauen eine Chlamydieninfektion vor, so sind sie gefährdet, sich außerdem mit HIV zu infizieren.
Seltene Komplikation von Chlamydien-Infektionen ist die sogenannte Reiter-Krankheit. Bei dieser treten Gelenkschmerzen (v.a. geschwollene Knie- und Fußgelenke), Harnwegsentzündungen, Augenentzündungen und Hautausschläge auf. Die Reiter-Krankheit tritt hauptsächlich bei jungen Männern auf und wird über eine Chlamydien-, aber auch über eine Darminfektion ausgelöst.
Unbehandelt führt ein Trachom (Augeninfektion mit Chlamydien) in den meisten Fällen zur Erblindung.
Wird eine Chlamydien-Infektion rechtzeitig behandelt, so werden Folgeschäden meist zuverlässig vermieden.
Chlamydien beim Mann - Welche Besonderheiten gibt es? Lesen Sie hier mehr.
Chlamydien können durch eine Infektion der Geschlechtsorgane unfruchtbar machen. Bei Männern sind die Prostata sowie die Hoden betroffen, bei Frauen können Eierstöcke, Eileiter und Gebärmutter von Chlamydien infiziert werden. Wie häufig Komplikationen wie die Unfruchtbarkeit auftreten, ist vor allem von dem Zeitpunkt der Diagnose und der Therapie abhängig. Wenn die Chlamydieninfektion nur lokal im äußeren Genitaltrakt vorliegt, ist eine Unfruchtbarkeit unwahrscheinlich.
Mithilfe von Antibiotika können die Erreger behandelt werden, bevor sie die weiteren Geschlechtsorgane befallen. Unbehandelt breiten sich die Bakterien jedoch häufig aus, sodass mit Verklebungen im Bereich der inneren Geschlechtsorgane und daraus resultierender Unfruchtbarkeit gerechnet werden muss. Auch eine Entzündung der Eierstöcke und der Hoden kann unfruchtbar machen.
Vor einer geplanten oder während einer bestehenden Schwangerschaft sollten Frauen sich auf Chlamydieninfektionen testen lassen, da die Infektion Folgen für das Kind haben kann. In der Regel sollte der Test vor der Schwangerschaft und etwa in der 32. Schwangerschaftswoche erfolgen.
Meist findet die Übertragung der Bakterien aus dem Genitalbereich der Frau statt. Bei der Geburt muss das Kind den Genitaltrakt passieren, sodass es sich dort mit den Chlamydien anstecken kann. In der Folge können eine Chlamydienkonjunktivitis (Bindehautentzündung durch Chlamyien), eine Mittelohrentzündung und eine Lungenentzündung beim Neugeborenen entstehen.
Die Therapie der Chlamydieninfektion sollte in der Schwangerschaft mit den Antibiotika Azithromycin, Erythromycin oder Amoxicillin erfolgen. Auch in der Stillzeit ist eine Übertragung der Infektion auf das Baby möglich, weshalb auch stillende Mütter umgehend behandelt werden sollten.
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Die Lungenentzündung durch Chlamydien wird typischerweise durch den Bakterienstamm Chlamydia pneumoniae oder Chlamydia psittaci hervorgerufen. Bei der Chlamydia psittaci handelt es sich um eine durch Vögel übertragene Erkrankung, die vor allem Personen betrifft, die beruflich viel mit Vögeln zu tun haben.
In der Regel kommt es zu einer atypischen Lungenentzündung, die sich durch weniger starkes Fieber und nur geringen Husten auszeichnet. Dennoch ist eine frühzeitige Therapie der Erkrankung mit Antibiotika sinnvoll, damit keine Lungenschäden entstehen. Ohne Therapie kann sich der Erreger auch auf weitere Organsystem wie das Gehirn und das Herz ausweiten.
Erfahren Sie hier näheres zu diesem Thema: Die Chlamydieninfektion der Lunge.
Eine Blasenentzündung durch Chlamydien erfolgt meist im Rahmen einer urogenitalen (Harnwege und Genitaltrakt betreffenden) Infektion. Diese werden von der Chlamydienunterart trachomatis hervorgerufen. Besonders häufig sind Frauen von der Blasenentzündung betroffen. Da bei ihnen die Harnröhre wesentlich kürzer ist als bei Männern, können die Krankheitserreger schneller bis zur Blase aufsteigen und dort zur Blasenentzündung führen.
Eine Blasenentzündung mit Chlamydien sollte frühzeitig antibiotisch (beispielsweise mit Doxycyclin) behandelt werden. So kann eine Streuung des Erregers auf andere Organe wie die Prostata und den Hoden bei Männern sowie die Gebärmutter und die Eierstöcke bei Frauen vermieden werden.
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