Ein Juckreiz im Bereich der Hoden ist nichts Ungewöhnliches und kann insbesondere durch Schwitzen verstärkt werden. Häufig spielt mangelhafte Hygiene eine Rolle bei Juckreiz im Schritt. Doch auch andere Ursachen wie Allergien, Entzündungen oder Geschlechtskrankheiten sind möglich. Ein Hausarzt, Hautarzt oder Urologe kann hier für Klarheit sorgen.
Es gibt verschiedene Ursachen für juckende Hoden. Wenn das Waschen der Intimregion vernachlässigt wird und sich Schweiß und Keime ansammeln, kann es zu Juckreiz kommen. Meist reicht das Reinigen der Intimregion unter der Dusche oder in der Badewanne aus, um die Haut für eine kurze Zeit atmen zu lassen. Jedoch ist eine mangelnde Intimhygiene nicht die einzige Ursache. Auch die Intimpflege spielt eine Rolle. Insbesondere bei trockener Hodensackhaut ist die Haut gereizt und beginnt zu jucken. Im schlimmsten Fall kommt es durch die trockene Hitze in der Unterhose zum aufreiben der Haut. Zu enge Unterwäsche kann jedoch auch durch scheuern an der Haut zu Irritationen führen. Zudem sollte man bei neuen Waschmitteln ebenfalls hellhörig werden und überlegen, ob es sich um eine mögliche allergische Reaktion handelt.
Auch eine Infektion mit Keimen wie Bakterien oder Viren aber insbesondere auch Pilzen am Hodensack sind denkbar als Verursacher von Juckreiz.Tritt neben dem Jucken auch ein Ausschlag auf, kann dies auch für eine Pilzinfektion sprechen. Es sollte auch ausgeschlossen werden können, dass es sich um einen Herpes genitalis Ausbruch oder um eine Geschlechtskrankheit wie Tripper, Filzläuse oder Chlamydien handelt. Bei Krätze (Skabies) sind eigentlich immer die Hoden befallen und neben einem starken Juckreiz treten kleine Papeln auf, die auch den Penisschaft befallen können.
Um die richtige Ursache zu finden, ist es ratsam einen Dermatologen aufzusuchen, der sich von Berufswegen her mit Haut- und Geschlechtskrankheiten befasst. Alternativ sind Urologen und Hausärzte ebenfalls eine gute Anlaufstelle bei Juckreiz am Hodensack.
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Pilze wie bspw. Candida albicans leben natürlicherweise auf der menschlichen Haut oder im Darm. In der Regel sorgen jedoch das Immunsystem und andere Keime, die den Menschen besiedeln dafür, dass es zu keiner übermäßigen Ausbreitung kommt. Durch schlechte Hygiene oder Faktoren wie Stress, die die Immunabwehr schwächen, kann es dazu kommen, dass ein Ungleichgewicht entsteht und sich ein Keim besonders gut ausbreiten kann. Häufig bemerken Männer dann ein brennen und jucken im Bereich von Hodensack und Penis sowie einen rötlichen Ausschlag und ungewöhnlichen Geruch. Die Haut kann sich schuppen und teilweise kommt es zu Schwellungen von Hodensack oder Penis. Ein Arzt kann ein Antimykotikum verschreiben, das den Pilzbefall stoppen kann.
Lesen Sie hierzu auch: Pilzbefall am Hoden oder Pilz am Penis
Der Hautarzt schaut sich zunächst die Haut der Hoden an und beurteilt anhand des Aussehens der Region welche Krankheitsbilder in Frage kommen. Ein geübter Dermatologe kann in den meisten Fällen mit einem Blick die Ursache relativ sicher erkennen. Um Keime wie Pilze oder Bakterien sicher nachweisen zu können, kann ein Abstrich von der Haut erfolgen. Häufig wird jedoch schon ein Medikament zur Behandlung gegeben bevor das Ergebnis vom Abstrich bekannt ist, da die Blickdiagnose in der Regel zutrifft und der Abstrich nur der Überprüfung und eventuelle einer Resistenztestung dient.
Eine Biopsieentnahme, bei der ein Stück Haut entfernt und unter dem Mikroskop untersucht wird, kann zur Klärung der Ursache gemacht werden, aber ist eine absolute Rarität und wird im klinischen Alltag nur gemacht, wenn eine untypische Ursache vermutet wird, da alle gewöhnlichen Ursachen ausgeschlossen werden konnten.
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Juckreiz kommt selten allein und geht meist mit anderen Symptomen einher. Diese können jedoch helfen die Ursache zu finden und das Krankheitsbild besser einzuordnen. Im unten stehenden Text finden Sie verschiedene Symptome, die zusätzlich zu einem Juckreiz im Bereich der Hoden auftreten können.
Ist die Haut schuppig und juckt, ist die Wahrscheinlichkeit für einen Pilz äußerst hoch. Der Begriff Tinea inguinalis beschreibt eine Pilzinfektion im Leisten- oder Genitalbereich. Die Pilze wachsen hier meist kreisförmig, weswegen sich auch die Schuppung eher im Randbereich befindet wo der Pilz aktiv ist. Insbesondere Männer, die im Genitalbereich viel schwitzen und knappe, enge Hosen tragen, wie es beispielsweise im Radsport üblich ist, sind vermehrt betroffen, da sich Pilze da wohlfühlen, wo es feucht und warm ist. Zwar gehören Pilze auf der Haut zur normalen Flora, jedoch können sie auch beim Geschlechtsverkehr oder durch gemeinschaftlich verwendete Kleidung oder Handtücher übertragen werden. Der Hautarzt erkennt einen Pilz meist durch eine Blickdiagnose und kann ein Anti-Pilzmittel (Antimykotikum) verschreiben.
Ist der Juckreiz mäßig ausgeprägt und eine Schuppung trotzdem vorhanden, kann auch eine Pseudomykose durch ein Erythrasma in Betracht kommen. Sie wird durch Bakterien hervorgerufen und sollte auch von einem Hautarzt behandelt werden.
Lesen Sie weitere Informationen hierzu unter: Pilze am Hoden
Bei ausgetrockneter Haut ist die natürliche Hautbarriere nicht mehr intakt und somit empfindlicher für äußere Reize. Das führt zu Juckreiz. Zudem verliert die Haut viel Flüssigkeit. Fetthaltige Cremes können dafür sorgen, dass die Schutzbarriere der Haut wiederhergestellt wird und die Flüssigkeit gespeichert wird. Wichtig ist jedoch auch genügend Wasser zu trinken, um den Körper genügend mit Flüssigkeit zu versorgen. Auch in Obst und Gemüse ist oftmals viel Flüssigkeit enthalten. Alkohol und Zigaretten trocken den Körper jedoch aus und sollten dadurch vermieden werden.
Weitere Informationen zur männlichen Hautpflege generell finden Sie hier: Hautpflege beim Mann
Generell treten nässende Hautpartien fast ausschließlich im Rahmen eines Ekzems bzw. Ausschlags. auf. Die Ursachen hierfür können sehr verschieden sein. Infektion mit Pilzen oder Bakterien sind eine wichtige Ursache, die abgeklärt werden sollte. Häufig kommen die nassen Stellen durch Blasen, die jedoch teilweise nur sehr kurz existieren, sodass man sie oftmals gar nicht bemerkt. Es ist auch nicht unüblich, dass dieses Sekret verkrustet und sich der Hautbefund dadurch verändert. Wichtig ist, die Stellen trocken zu halten, dass nicht noch weitere Keime dazu kommen und das Problem verschlimmern. Gerne werden in diesem Rahmen Puder oder Pasten verwendet, die die nassen Stellen austrocknen können.
Eine Rötung gilt als klassisches Entzündungszeichen und kann somit von Bakterien oder anderen Erregern hervorgerufen werden. Doch auch scheuernde Kleidung, mangelnde Intimpflege und Irritation durch Schweiß oder einfach nur ein neues Waschmittel das die feine Haut Untenrum nicht verträgt, können für die Symptome verantwortlich sein. Daher sollte man durch gründliches Überlegen mögliche Auslöser eingrenzen können.
Um die Reizung zu lindern, können Lotionen oder Cremes anwendung finden. Um einen kühlenden Effekt zu erzielen, sind Pflegeprodukte auf Wasserbasis wie Lotionen oder Gels zu empfehlen. Doch auch Puder können helfen Reibung von Kleidung zu minimieren, auch wenn diese nicht ursprünglich der Auslöser der Beschwerden war.
Schmerzt der Hodensack, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Im schlimmsten Fall kann es sich um gefährliche Durchblutungsstörungen, Hodentorsionen oder Entzündungen im Hoden handeln, die die Fruchtbarkeit vermindern können. Ein Urologe kann durch eine körperliche Untersuchung oder Ultraschallbildgebung die Ursache finden.
Treten Schmerzen und Juckreiz jedoch gleichzeitig auf und wird zu enge Kleidung getragen, die an der Haut reibt oder eine allergische Reaktion auslösen kann, ist auch möglich, dass es sich um einen harmlosen auslöser handelt. Im Zweifelsfall ist der Gang zum Arzt sicherer, da auch einige Geschlechtskrankheiten Schmerzen vor allem beim Wasserlassen hervorrufen können.
Lesen Sie hierzu auch: Hodenschmerzen und Schmerzen im Hoden
Bei Brennen und Jucken im Schritt, kann es sich um einen Lichen sclerosus et atrophicus handeln, einer Hauterkrankung, die zunächst für brennen und jucken der Hoden- und Genitalhaut und später zu Knötchen und weißlichen Verfärbungen führt.
Tritt das Brennen beim Wasserlassen auf, so ist eine Infektion mit einem Hautkeim oder durch einen durch Sexualkontakt übertragenen Erreger möglich. Ein Arzt sollte aufgesucht werden, um die richtige Diagnose zu finden.
Bei juckenden Knötchen im Genitalbereich sollte auf jeden Fall eine Krätze (Skabies) abgeklärt werden. Hierbei handelt es sich um eine ansteckende Krankheit, bei der die Skabiesmilbe durch längeren, direkten Körperkontakt übertragen werden kann. Daher ist der Geschlechtsverkehr eine sehr häufige Ansteckungsquelle. In aller Regel verschreibt ein Hautarzt das Nervengift Permethrin, das nur einmalig verabreicht werden muss. Wichtig ist jedoch auch die weiteren Verhaltensanweisungen des Hautarztes zu beachten wie etwa alle möglichen Textilien bei mindestens 60°C zu waschen oder für ca. 24 Stunden nach Medikamentengabe keinen engen Hautkontakt mit anderen zu haben, um weder sich selber noch andere Mitmenschen anzustecken.
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Je nach Ursache ist die Behandlung ganz individuell unterschiedlich. Ist ein Erreger die Ursache, kann ein Medikament verabreicht werden, ganz egal ob es sich um Pilze, Bakterien, Milben, Läuse oder ähnliches handelt. Die Beschwerden sollten dann zeitnah besser werden. Wichtig ist, die Anweisungen zur Einnahme zu beachten, da ein verkürztes Einnehmen von Antibiotika beispielsweise die Resistenzentwicklung fördert.
Ist eine unzureichende Hygiene oder Hautpflege der Grund für die Beschwerden, sollte ein regelmäßiges Reinigen der Intimregion und Wechseln der Unterwäsche helfen. Bei trockener und gereizter Haut empfiehlt es sich eine pflegende Creme oder Lotion zu verwenden, die Urea beinhaltet. Ein Hautarzt kann jedoch die individuell am besten geeigneten Pflegeprodukte empfehlen.
Dauer und Prognose sind sehr abhängig von der zugrunde liegenden Krankheit sowie Größe und Schwere des Befundes. Allgemein ist die Prognose jedoch gut und sollte in den meisten Fällen zeitnah verschwinden, wenn eine adäquate Behandlung angewendet wird. Wichtig ist jedoch die Therapie bis zum Ende durchzuführen, da sonst die Beschwerden zurück kommen können. Intimhygiene und -pflege sollten jedoch immer berücksichtigt werden.
Trotz des Juckreizes sollte man dringlichst vermeiden die Haut auf zu kratzen, da durch die Mikroläsionen und offenen Wunden eine Eintrittspforte für normale Hautkeime und Schädlinge entsteht. Dadurch kann die Symptomatik schlimmer werden und länger andauern.
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