Tripper ist eine weltweit verbreitete hoch ansteckende sexuell übertragbare Geschlechtskrankheit (STD= sexually transmitted diseases), welche durch die Infektion mit Gonokokken (Neisseria gonorrhoe) ausgelöst wird.
Tripper ist eine weltweit verbreitete, nur beim Menschen vorkommende, hoch ansteckende sexuell übetragbare Geschlechtskrankheit (STD= sexually transmitted diseases), welche durch die Infektion mit den sogenannten Gonokokken (Neisseria gonorrhoe) ausgelöst wird. Diese gramnegativen, sauerstoffabhängigen (aeroben) Bakterien können nach einer Übertragung die Schleimhäute der Geschlechtsorgane, Harnwege, des Darms, Rachens und der Bindehaut der Augen befallen.
In der Regel dauert es einige Tage, bis sich erste Krankheitszeichen einer Tripper-Infektion zeigen. Vor allem Frauen haben anfangs häufig sehr wenige oder überhaupt keine Beschwerden, was weitere Ansteckungen und Krankheitskomplikationen durch einen späteren Therapiebeginn möglich macht.
Bei Frauen kann sich eine Infektion mit dem Bakterium Neisseria gonorrhoe durch einen leichten Ausfluss aus der Scheide äußern. Dieser wird allerdings häufig als nicht ungewöhnlich angesehen. Bei einer Entzündung der Drüsen am Scheideneingang (Bartholini-Drüsen), welche durch die Bakterien entstehen kann, klagen die Betroffenen über Schmerzen im Scheidenbereich, welche vor allem beim Sitzen auftreten. Auch Entzündungen des Gebärmutterhalses (Cervizitis) oder der Harnröhre, welche sich durch Schmerzen, Ausfluss oder andere Beschwerden äußern, sind möglich. Heftige Unterbauchschmerzen und Fieber deuten auf eine aufsteigende Infektion mit einer Entzündung der Eileiter- oder Eierstöcke hin, welche schnellstmöglich behandelt werden muss. Neben der Gebärmutterentzündung und der Entzündung der Eierstöcke oder Eileiter, stellen die Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) und die Unfruchtbarkeit durch Verklebungen und Verwachsungen der Eileiter mögliche Komplikationen des Trippers bei der Frau dar.
Bei Männern zeigt sich meist ein morgendlicher sogenannter eitriger „Bonjour-Tropfen“, welcher durch eine Entzündung der Harnröhre durch die Gonokokken verursacht wird. Dieses Sekret tritt in der Regel vor dem ersten morgendlichen Wasserlassen aus der Harnröhre aus. Zudem können Schmerzen beim Wasserlassen und Rötungen und Schwellungen der Harnröhrenöffnung hinzukommen. Ein Aufsteigen der Infektion, welche eine Komplikation der Tripper-Infektion darstellt, kann zu Unterbauch- und Hodenschmerzen führen. Weitere nennenswerten Komplikationen sind die Nebenhodenentzündung (Epididymitis), Prostataentzündung (Prostatitis) oder die drohende Unfruchtbarkeit (Sterilität).
Bei der Infektion mit Gonokokken infolge eines Anal- oder Oralverkehrs mit einem Tripper-Infizierten können Entzündungen im Rachen (Halsschmerzen) oder der Darmschleimhaut (Schmerzen beim Stuhlgang/ Schleimbeimengungen) auftreten. Auch Bindehautentzündungen durch verunreinigte Hände sind möglich.
Sowohl bei Männern als auch bei Frauen stellen Bakterienausbreitungen über den Blutweg schwere Komplikationen der Gonorrhoe dar. Hierbei können Gelenkschmerzen und Gelenkentzündungen, sowie Fieber und Hautveränderungen (Blasenbildung). Auch eine Blutvergiftung (Gonokokken-Sepsis), eine Hirnhautentzündung (Gonokokken-Meningitis) oder Herzentzündung (Gonokokken-Endokarditis) stellen gefährliche Komplikationen dar.
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Schon durch die typischen Beschwerden, die von Tripper-Infizierten beschrieben werden, ist ein erster Hinweis auf eine Infektion mit den Bakterien (Neisseria gonorrhoe) gegeben. Als nächsten Schritt sollte der Arzt die betroffenen Körperstellen genau inspizieren. Bei einer genaueren Untersuchung ist es von Nöten, Proben von den möglicherweise infektiösen Flüssigkeitssekreten (z.B. aus dem Gebärmutterhals oder der Harnröhre) zu entnehmen. Diese können dann mit einer sogenannten Gram-Färbung unter dem Mikroskop untersucht werden. Allerdings reicht die mikroskopische Untersuchung nicht immer aus. Zur Sicherung der Diagnose sollte die Flüssigkeitsprobe in ein Labor geschickt werden, in dem eine Kultur auf einem Nährboden angelegt wird. Es wird nun untersucht, ob sich die Tripper verursachenden Gonokokken ansiedeln. Gleichzeitig wird auch ein sogenanntes Antibiogramm angelegt, bei dem getestet wird, ob irgendwelche Resistenzen gegen bestimmte Antibiotika zur Behandlung des Trippers vorhanden sind, und so eine andere Therapieform von Nöten ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Sicherung der Diagnose Tripper kann durch eine Untersuchung des Erreger-Erbgutes mit Hilfe einer sogenannten PCR = Polymerase-Kettenreaktion erfolgen.
Zur Behandlung von Tripper bedarf es einer Antibiotika-Therapie. Diese sollen die verursachenden Bakterien gezielt abtöten. Heutzutage wird in der Regel ein sogenanntes Cephalosporin-Antibiotikum der 3.Generation eingesetzt, da sich gegen ältere Antibiotika bereits viele Resistenzen gebildet haben. Während der Behandlung und bis zur Heilung sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Zudem ist die gleichzeitige Behandlung der Sexualpartner von großer Bedeutung, da auch diese ebenfalls mit dem Bakterium infiziert worden sein können.
Die Gründe für eine Infektion mit den Gonokokken liegen in der Regel bei einer Ansteckung durch ungeschützten Geschlechtsverkehr (ohne Kondom) mit einem Infizierten. Auch andere Sexualpraktiken wie etwa Anal- oder Oralverkehr können zu einer Übetragung der Bakterien führen. Eine besondere Gefährdung für eine Infektion mit Gonokokken erfahren Menschen mit häufig wechselnden Sexualpartnern, welche ungeschützten Sexualverkehr haben.
Da anfangs die Symptome der Erkrankung fehlen, bleibt die Infektion lange unentdeckt und kann so verbreitet werden.
Des Weiteren kann eine Ansteckung auch von einer mit Tripper infizierten Mutter auf das Kind unter der Geburt geschehen und sollte daher schon vor der Geburt bei der Mutter diagnostiziert werden.
Die Verwendung von Kondomen stellt einen guten Schutz gegen die Ansteckung an Tripper das, allerdings sind Infektionen auch bei der Verwendung von Kondomen nicht ausgeschlossen.
Bei einer frühzeitigen Erkennung von Tripper heilt die Infektionserkrankung in der Regel folgenlos aus.
Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) schätzt die Zahl der Neuerkrankungen (Inzidenz) pro Jahr auf ca. 60 Mio (1% der Weltbevölkerung). In Deutschland sind etwa 11-25 Erkrankte pro 100.000 Einwohner zu verzeichnen. Meist ist die jüngere Bevölkerung (um das 30.Lebenjahr) von der Gonorrhoe betroffen.
Seit dem Jahr 2000 zählt Tripper in Deutschland nicht mehr zu den meldepflichtigen Erkrankungen.