Entzündete Eierstöcke entstehen durch entzündliche Prozesse im Bereich der Eierstöcke.
Entzündung der Ovarien
Oophorosalpingitis
Bei einer Entzündung der Eierstöcke (Adnexitis) handelt es sich um eine gynäkologische Erkrankung, die durch das Vorliegen entzündlicher Prozesse im Bereich der Eierstöcke gekennzeichnet ist. Mit dem Begriff „Adnexitis“ ist in der medizinischen Fachsprache jedoch zumeist eine Kombination aus Entzündung der Eierstöcke (Ovarien) und des Eileiters (Tuba uterina) gemeint.
Viele der klassischen gynäkologischen Erkrankungen äußern sich durch das Auftreten sehr ähnlicher (oder sogar gleicher) Symptome. Sowohl bösartige Wucherungen als auch entzündliche Prozesse im Bereich des weiblichen Genitals gehen in der Regel mit einer deutlichen Schmerzsymptomatik und unregelmäßigen vaginalen Blutungen einher.
Eine Entzündung der Eierstöcke kann theoretisch einseitig oder beidseitig auftreten. Akut entstehende Entzündungen der Eierstöcke verursachen einen deutlichen Schmerz im Bereich des Unterbauches. Bei mangelnder Behandlung und einer dadurch entstehenden Narbenbildung können die Beschwerden auch nach Abheilung der Adnexitis über Jahre persistieren. Bei diesem Phänomen spricht man von einer sogenannten „Chronifizierung“. Aus einer akut auftretenden Entzündung der Eierstöcke ist eine chronische Beeinträchtigung entstanden. Nach abgeschlossener Chronifizierung der Entzündung der Eierstöcke zeigen die von den betroffenen Patientinnen verspürten Schmerzen jedoch keinen persistierenden Charakter mehr.
Vielmehr treten die typischen Beschwerden im Bereich des Unterbauches rezidivierend (immer wieder zurückkehrend) auf. Betroffene Frauen berichten häufig von einem direkten Zusammenhang zwischen Schmerzsymptomatik, Geschlechtsverkehr und Menstruationsblutung. Typischerweise beschränken sich die durch eine Entzündung der Eierstöcke entstehenden Schmerzen nicht bloß auf den Unterbauch, sondern strahlen bis in den Rücken aus. Die Entzündung der Eierstöcke gehört im Allgemeinen zu den häufigsten gynäkologischen Krankheitsbildern und sollte unbedingt zeitnah therapiert werden.
Bei den Betroffenen handelt es sich in den meisten Fällen um junge, sexuell aktive Frauen. Der Altersgipfel für das Auftreten einer Entzündung der Eierstöcke liegt zwischen 16 und 24 Jahren. Die Häufigkeit sinkt in der Regel mit steigendem Alter. Zudem treten entzündliche Prozesse im Bereich der Eierstöcke nach dem Gebären eines Kindes deutlich seltener auf.
Die Symptome einer Eierstockentzündung können sehr vielfältig sein. Das Leitsymptom einer Adnexitis (= Medizinischer Fachbegriff) ist der Unterbauchschmerz, der in den gesamten Unterleib bis zum Rücken ausstrahlen kann. In der Regel sind die Schmerzen schwer zu lokalisieren und treten beidseitig auftritt, da meist beide Eierstöcke entzündet sind. Der Unterbauch ist extrem druckempfindlich und fühlt sich geschwollen und gespannt an. Bei einer akuten Eierstockentzündung kommt es neben den starken Schmerzen auch zu grippeähnlichen Symptomen, wie einem allgemeinem Krankheitsgefühl und hohes Fieber.
Häufig wird eine Adnexitis durch Übelkeit, Erbrechen, Durchfall oder Verstopfung begleitet. Die Patientinnen haben ein aufgeblähtes Gefühl im Bauch, oftmals wechseln sich Verstopfung und Durchfall ab. Außerdem werden auch Blutungen außerhalb der Periode und starker vaginaler Ausfluss auf. Der Ausfluss aus der Scheide kann auch eitrig und zum Teil übel riechend sein. Weiters können Schmerzen beim Geschlechtsverkehr und beim Wasserlassen auftreten.
Die Symptome einer Eierstockentzündung sind nicht immer ganz eindeutig und in manchen Fällen verläuft die Erkrankung symptomlos.
Der Arzt verschreibt neben Antibiotika auch Medikamente, die entzündungshemmend und schmerzlindernd sind. Um die Schmerzen zu verringern, müssen die Betroffenen strenge Bettruhe einhalten und sollen sich nicht körperlich anstrengen. Außerdem darf kein Geschlechtsverkehr stattfinden. Wärmflaschen sollen in der akuten Phase nicht angewendet werden, da sie eine Entzündung noch verschlimmern können.
Die Ursache für eine Adnexitis ist eine bakterielle Infektion, die normalerweise durch Geschlechtsverkehr übertragen wird. Die häufigsten Erreger einer Eierstockentzündung sind Chlamydien. Eine Infektion mit Chlamydien ist sehr ansteckend, daher ist eine Mitbehandlung des Partners unbedingt erforderlich, um eine Wiederansteckung zu verhindern. Ausreichenden Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten bieten nur Kondome. Außerdem sollten sich Frauen, die häufig wechselnde Partner beim Geschlechtsverkehr haben, halbjährlich einer Untersuchung beim Gynäkologen unterziehen, um eine mögliche Infektion ausschließen zu können.
Bleibt eine Eierstockentzündung unerkannt, kann sie chronisch werden und zu Unfruchtbarkeit führen. Unbehandelt breitet sich die Entzündung aus und es entstehen Verwachsungen (Adhäsionen) an den Eileitern. Dadurch sind die Eileiter in ihrer Funktion eingeschränkt und können die vom Eierstock kommende Eizelle nicht mehr aufnehmen und weitertransportieren. In der Folge kann der Körper keine reifen Eizellen zur Befruchtung mehr bereitstellen und die Frau wird unfruchtbar.
Eine Entzündung der Eierstöcke wird in den meisten Fällen durch bakterielle Erreger, die über den vaginalen Zugang aufsteigen, verursacht. In der Regel findet vor Eintreten der entzündlichen Prozesse eine Keimverschleppung ausgehend von der Vagina statt. Durch die direkte Verbindung zwischen Scheide, Gebärmutterhals, Gebärmutter und Eileitern wird die bakterielle Besiedlung der Adnexen erleichtert. Zumeist ist der Übergang zwischen Gebärmutterhals und Uterus sehr eng und durch einen Schleimpfropf abgedichtet.
Die Viskosität dieses Schleimpfropfes verändert sich jedoch zyklusbedingt zum Zeitpunkt des Eisprungs. Der Schleim wird im Regelfall deutlich dünnflüssiger und kann deshalb von Samenzellen besser durchdrungen werden. Die Viskositätsänderung des Schleimpfropfes zwischen Gebärmutterhals und Uterus ist demnach im Sinne einer möglichen Eizellbefruchtung durchaus gewollt. Dennoch bietet dieses Phänomen einen idealen Angriffspunkt für bakterielle Erreger. Zur Zeit des Eisprungs ist also auch eine Infektion der weiblichen Geschlechtsorgane einfacher möglich. Darüber hinaus gelingt der bakterielle Aufstieg und damit die Infektion der Eierstöcke auch während der Regelblutung wesentlich einfacher. Grund dafür ist die Tatsache, dass der Muttermund während der Menstruationsblutung, um die Blutpassage zu gewährleisten, weniger fest verschlossen ist.
Risikofaktoren für die Entstehung einer Entzündung der Eierstöcke:
junges Alter (vor allem zwischen 15 und 25 Jahren)
häufig wechselnde Geschlechtspartner
vaginale Schwangerschaftsverhütungsmittel wie die Spirale
Rauchen
Regelmäßige Scheidenspülung
Operative Eingriffe (beispielsweise eine Kürettage oder Schwangerschaftsabbruch)
Speziell in der Schwangerschaft kann es zu Schmerzen in den Eierstöcken unter anderem auch durch eine Entzündung kommen. Zu diesem Thema können Sie mehr lesen unter Schmerzen der Eierstöcke in der Schwangerschaft
Das Leitsymptom einer Entzündung der Eierstöcke ist das Auftreten von Schmerzen im Bereich des Unterbauches. Typischerweise kommt es bei einer Adnexitis nicht zu einem schleichenden Symptombeginn. Die Schmerzen treten in der Regel plötzlich und mit starker Intensität auf. Darüber hinaus zeigen sich die Beschwerden in den meisten Fällen als auf einer Seite ausgeprägter. Die Mehrzahl der betroffenen Frauen berichtet zudem von einer deutlichen Schmerzzunahme während des Geschlechtsverkehrs oder der Menstruationsblutung.
Weitere typische Symptome, die für das Vorliegen einer Entzündung der Eierstöcke sprechen, sind Allgemeinsymptome wie Fieber und/oder Schüttelfrost und blutiger bis eitriger vaginaler Ausfluss. Typischerweise treten die Beschwerden bei Vorliegen einer Entzündung der Eierstöcke wenige Tage vor dem Eisprung oder der Regelblutung erstmals in Erscheinung. Sollten sich die entzündlichen Prozesse nicht bloß auf die Eierstöcke beschränken, sondern auch benachbarte Bauchorgane betreffen, so können weitere organspezifische Symptome auftreten. Bei Infiltration des Darmes leiden die betroffenen Frauen in der Regel zusätzlich unter starken Bauchkrämpfen, Übelkeit und Verstopfungen. Beeinträchtigungen der Leber führen zu einer Gallenstein-ähnlichen Symptomatik mit Schmerzen im rechten Oberbauch.
In vielen Fällen verursacht eine Entzündung der Eierstöcke jedoch gar keine Beschwerden und bleibt über einen langen Zeitraum unbemerkt. Diese Tatsache erschwert die Diagnostik und erhöht das Risiko von Folgeerkrankungen. Im Zuge der entzündlichen Prozesse kann es auf lange Sicht zu Verwachsungen innerhalb der Bauchhöhle kommen. Befinden sich diese Verwachsungen unmittelbar an den Eierstöcken, wird unter Umständen der Transport reifer Eizellen beeinflusst. In schweren Fällen kann die Wanderung der Eizelle über den Eileiter in die Gebärmutter sogar vollends erliegen. Infolgedessen werden die betroffenen Frauen oftmals unfruchtbar.
Darüber hinaus können starke Verwachsungen dazu führen, dass befruchtete Eizellen im Bereich des Eileiters persistieren und eine sogenannte „Eileiterschwangerschaft“ entsteht. Bei diesem Krankheitsbild handelt es sich um eine potenziell lebensgefährliche Notfallsituation, denn durch das Heranwachsen des Fetus innerhalb des Eileiters kann es zu Perforationen und schweren inneren Blutungen kommen.
Das Leitsymptom einer Eierstockentzündung sind starke Unterleibsschmerzen, die bis in den Rücken und die Leiste ausstrahlen können. Typischerweise sind die Schmerzen nicht genau zu lokalisieren und der gesamte Unterbauch ist äußerst druckempfindlich. Bei der Untersuchung tastet der Arzt durch die Scheide die Eierstöcke ab. Treten dabei starke Schmerzen auf, ist das ein eindeutiges Zeichen für eine Eierstockentzündung.
Bei einer Eierstockentzündung kommt es typsicherweise zu grippeähnlichen Symptomen. Das körpereigene Immunsystem reagiert auf die Entzündung mit einer Abwehrreaktion. Im Zuge dieser Reaktion steigt die Körpertemperatur an, um eine Vermehrung und Ausbreitung der Krankheitserreger zu hemmen und Bakterien abzutöten. Das Fieber ist ein wichtiger Mechanismus des Körpers, um die Entzündung einzudämmen und zu bekämpfen. Hohes Fieber ein klassisches Anzeichen für eine Adnexitis und ein Hinweis dafür, dass umgehend ein Arzt aufgesucht werden muss.
Die Schmerzen, die durch eine akute Eierstockentzündung verursacht werden, strahlen typischerweise in den gesamten Unterbauch aus. In vielen Fällen sind die Schmerzen nicht eindeutig zu lokalisieren und können bis in den Rücken reichen, sodass es zu Rückenschmerzen kommt.
Durch die Entzündung der Eierstöcke kann - je nach Erreger - auch der Darm mitbetroffen sein, da er sich in der Bauchhöhle in direkter Nähe zu den Eierstöcken befindet. Weitere häufige Symptome einer Eierstockentzündung sind daher Verdauungsprobleme. Patientinnen leiden unter Verstopfung oder Durchfall, die auch abwechselnd auftreten können. Typischerweise kommt es dabei zu schleimig-eitrigen Stuhlabgängen. Der Arzt kann neben Antibiotika auch Medikamente verschreiben, die gegen den Durchfall helfen bzw. leichte Abführmittel.
Bei einer Adnexitis kommt es durch die Entzündungsreaktion im Körper auch zur Bildung von Eiter. Eiter entsteht im Zuge der Abwehrreaktion des Immunsystems und besteht aus abgetöteten Erregern, kaputtem Gewebe und zu Grunde gegangenen Immunzellen, den sogenannten Granulozyten.
Der Eiter kann sich entweder in der freien Bauchhöhle ansammeln oder in Form von Abszessen (eitrige abgekapselte Herde) vorliegen. In manchen Fällen kann ein operativer Eingriff nötig sein, um den Eiter zu entfernen.
Die Diagnose einer Entzündung der Eierstöcke gliedert sich in mehrere Schritte. In der Regel wird zuerst ein ausführliches Arzt-Patienten-Gespräch (Anamnese) geführt. Während dieses Gespräches sollte die Symptomatik und der kausale Zusammenhang der auftretenden Schmerzen dargelegt werden. Auch Qualität und exakte Lokalisation der von der betroffenen Frau verspürten Beschwerden können einen ersten Hinweis auf das zugrunde liegende Krankheitsbild liefern. Anschließend erfolgt in der Regel eine körperliche Untersuchung. Während dieser orientierenden Untersuchung wird der Bauchraum auf mögliche Druckschmerzhaftigkeit hin untersucht. Bei Auffälligkeiten und dem begründeten Verdacht auf das Vorliegen einer Entzündung der Eileiter sollte eine gezielte gynäkologische Untersuchung angeschlossen werden.
Während dieses Schrittes in der Diagnostik von Entzündungen der Eierstöcke kann sowohl eine äußerliche als auch eine innerliche Untersuchung des weiblichen Genitals erfolgen. Durch das Einführen des Fingers in die Vagina und gleichzeitiger Druckausübung gegen die Bauchdecke kann gezielt die Druckschmerzhaftigkeit der Eierstöcke geprüft werden. Darüber hinaus sollte zum Ausschluss eines rupturierten Eileiters infolge einer Eileiterschwangerschaft eine digitale-rektale Untersuchung durchgeführt werden. Aufgrund der Tatsache, dass der unterste Teil der Gebärmutter unmittelbar vor dem Enddarm liegt, kann diese durch das Rektum getastet werden. Bei Vorliegen eines rupturierten Eileiters lassen sich deutliche Verhärtungen spüren. Bei einer Entzündung der Eierstöcke lässt sich über die digital-rektale Untersuchung ein sogenannter „Verschiebeschmerz“ im Unterbauch auslösen.
Darüber hinaus können während der gynäkologischen Untersuchung vaginale Abstriche abgenommen werden. Zu diesem Zwecke streicht der behandelnde Gynäkologe mit speziellen Wattestäbchen über den Gebärmutterhals. Die gewonnenen Proben können anschließend auf verschiedene für die Auslösung einer Entzündung der Eierstöcke typischen bakteriellen Erreger untersucht werden. Zudem sollte während der Diagnostik eine Blutentnahme mit anschließenden laborchemischen Untersuchung erfolgen.
Ein für das Vorliegen einer Entzündung der Eileiter naheliegendes Ergebnis wäre eine Erhöhung der Entzündungsparameter (Leukozyten und C-reaktives Protein). Mit Hilfe dieser Parameter kann auch das Ausmaß der vorhandenen Entzündung abgeschätzt werden. In diesem Zusammenhang muss jedoch beachtet werden, dass eine Erhöhung der Entzündungsparameter nicht beweisend für das Vorliegen einer Entzündung der Eierstöcke ist. Der Anstieg von weißen Blutkörperchen und C-reaktivem Protein (kurz: CRP) kann auch eine andere Ursache haben. Bei unklarem Befund sollte eine weiterführende Diagnostik in Erwägung gezogen werden.
Vor allem die Durchführung einer Ultraschalluntersuchung zur Darstellung der Eierstöcke hat sich in der Diagnostik der Adnexitis bewährt. Bei Vorliegen entzündlicher Prozesse würden sich im Ultraschall typischerweise Flüssigkeits- und Eiteransammlungen darstellen lassen. Darüber hinaus kann im Zweifelsfall eine laparoskopische Begutachtung der Eierstöcke notwendig sein. Bei dieser Untersuchungsmethode wird eine kleine Kamera über einen chirurgischen Schnitt durch die Bauchdecke zu den Eierstöcken geführt.
Bei Verdacht auf eine Eierstockentzündung kann der Frauenarzt den Unterbauch mittels Ultraschall untersuchen. Dabei ist zu erkennen, ob sich freie Flüssigkeit oder Eiter in der Bauchhöhle befindet und wie der Zustand der Eierstöcke und der Eileiter ist. Bei einer Adnexitis sind die Eileiter verdickt, weisen Flüssigkeitsansammlungen (Hydrosalpinx) auf und die Eierstöcke sind vergrößert.
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Die Dauer einer Eierstockentzündung ist je nach Schwere und Verlauf unterschiedlich und abhängig vom Ausmaß der Infektion, den Erregern und dem Gesamtzustand der Patientin. Je früher eine Adnexitis erkannt und behandelt wird, desto schneller heilt sie ab.
Eine Antibiotikatherapie dauert mindestens 14 Tage und sollte sofort nach Diagnosestellung begonnen werden. Dabei ist es wichtig, sich streng an die Einnahmehinweise zu halten und das Medikament nicht zu früh abzusetzen, da sich sonst Resistenzen gegen bestimmte Bakterienstämme bilden können. Das bedeutet, dass auch wenn die Beschwerden abgeklungen sind die Therapie fortgesetzt werden muss, um sicherzugehen, dass die Entzündung völlig ausgeheilt ist. Man kann also grob damit rechnen, dass die Dauer einer Eierstockentzündung etwa bei drei Wochen liegt.
Die Dauer der Krankschreibung bei einer Eierstockentzündung ist abhängig von der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung. Im Falle eines stationären Aufenthalts muss man normalerweise mehrere Tage im Krankenhaus verbringen und auch zuhause noch Bettruhe einhalten. In der Regel erfolgt eine Krankschreibung für mindestens eine Woche. Danach ist es davon abhängig, wie sich die Betroffene fühlt und kann bei Bedarf auch problemlos vom behandelnden Arzt verlängert werden
Da es sich bei einer Entzündung der Eierstöcke in der Regel um einen bakteriellen Infekt handelt, erfolgt die Behandlung der Adnexitis in erster Linie über die Gabe von Antibiotika. Je nach Ausprägung und Schweregrad der entzündlichen Prozesse kann ein einzelnes Antibiotikum oder eine Kombination mehrerer Wirkstoffe verabreicht werden. In den meisten Fällen reicht die orale Gabe der Antibiotika in Tablettenform vollkommen aus, um die Entzündung der Eierstöcke erfolgreich zu behandeln. Im Falle von ausgedehnten Entzündungen oder besonders ausgeprägter Allgemeinsymptomatik mit Fieber und Schüttelfrost sollte jedoch eine stationäre Aufnahme mit intravenöser Antibiotikagabe vorgezogen werden.
Die für die Entstehung einer Entzündung der Eierstöcke verantwortlichen bakteriellen Erreger können unter Umständen auch verschiedene Geschlechtskrankheiten auslösen. Aus diesem Grund sollte bei entsprechendem Erregernachweis auch der Partner der betroffenen Patientin untersucht und gegebenenfalls antibiotisch behandelt werden. Andernfalls kann nach erfolgreicher Therapie der Frau eine Reinfizierung durch den unbehandelten Partner erfolgen. Die antibiotische Therapie alleine ist bei Vorliegen einer Entzündung der Eierstöcke meist zielführend.
Sollten sich jedoch große Mengen Eiter im Bereich der Eierstöcke angesammelt haben, kann diese Behandlungsmethode alleine unter Umständen nicht ausreichen. Der Eiter würde im Laufe der Zeit einfach vom Organismus abgekapselt werden. Infolgedessen könnte es zur Entstehung von weitläufigen Abszessen kommen. Antibiotika sind jedoch nur bedingt in der Lage die Abszesshülle zu durchdringen. Aus diesem Grund können die bakteriellen Erreger, die im Inneren eines Abszesses persistieren, nur ineffektiv behandelt werden. In diesen Fällen muss die Abszesshöhle punktiert und der Abfluss der Eiteransammlung gewährleistet werden.
Eine Eierstockentzündung wird durch Bakterien verursacht und daher grundsätzlich mit Antibiotika behandelt. Der Arzt entnimmt Abstriche aus der Scheide, um den Erreger zu identifizieren. Der Erregernachweis dauert üblicherweise mehrere Tage, eine Therapie sollte aber umgehend nach der Diagnosestellung begonnen werden. Daher verordnet der Arzt ein Breitbandantibiotikum, das sich gegen die wahrscheinlichsten Erreger (Chlamydien und Gonokokken("Tripper")) richtet.
Bei einer leichten Eierstockentzündung erfolgt die Therapie ambulant mit Tabletten. Tritt nach zwei bis drei Tagen keine Besserung der Beschwerden auf, muss die Patientin stationär im Krankenhaus aufgenommen werden und bekommt eine antibiotische Infusionstherapie. Außerdem werden Blutkulturen abgenommen, um den Erreger genau zu bestimmen und eine gezielte Behandlung einleiten zu können.
Bei einer Eierstockentzündung ist eine Therapie mit Antibiotika und entzündungshemmenden Medikamenten unerlässlich. Zusätzlich zu den wirklich wirkenden Medikamenten können homöopathische Mittel (z.B. Belladonna, Millefolium oder Thuja) eingenommen werden. Welche homöopathischen Mittel eingenommen werden können ist abhängig von Verlauf der Entzündung und sollte am besten mit einem Heilpraktiker abgeklärt werden.
Alte Hausmittel und Naturheilmittel können bei einer Eierstockentzündung nur begleitend zu einer ärztlich verordneten Therapie eingesetzt werden, da einzig Antibiotika die Entzündung bekämpfen können. Eine unbehandelte Eierstockentzündung kann die Eileiterfunktion beeinträchtigen und zu Unfruchtbarkeit führen, deshalb sollte bei dem geringsten Verdacht auf eine Eierstockentzündung sofort einen Arzt oder Krankenhaus aufgesucht werden. Um die Genesung zu beschleunigen, kann man Maßnahmen ergreifen, die das Immunsystem stärken.
Eine vitamin- und ballaststoffreiche Kost aus Gemüse und Obst unterstützt die körpereigenen Abwehrkräfte und führt zu einer Verbesserung der Darmaktivität. Außerdem ist die Darmflora durch die Einnahme von Antibiotika beeinträchtigt und muss wieder aufgebaut werden. Probiotische Kulturen enthalten „gute“ Darmbakterien und helfen dabei, eine gestörte Darmflora zu regenerieren. Bestimmte Joghurts enthalten lebendige Milchsäurebakterien und andere probiotische Kulturen.
Bei einer Eierstockentzündung muss strenge Bettruhe eingehalten und jegliche Art von körperlicher Anstrengung vermieden werden. Bei einer akuten Adnexitis helfen Eiswickel und kühle Kompressen gegen die Entzündung. Später unterstützt Wärme die Abheilung, daher können Wärmeflaschen, warme Kirschkernkissen oder eine Heizdecke verwendet werden.
Viele Frauen fragen sich, ob es besser ist, den Bauch zu wärmen oder zu kühlen. Das ist abhängig vom Stadium der Erkrankung: bei einer akuten Entzündung ist Wärme kontraproduktiv und verschlimmert die Entzündung. Deshalb sollten hier besser kühlende Eisauflagen verwendet werden. In der Abheilungsphase, wenn das Fieber und die schlimmsten Unterbauchschmerzen vorbei sind, kann man den Bauch mithilfe von Wärmeflaschen, Moorpackungen oder Heizdecken wärmen.
Während einer akuten Eierstockentzündung müssen die Betroffenen auf Geschlechtsverkehr verzichten. Patientinnen, die mit der Anti-Baby-Pille verhüten, sollten außerdem nach der Entzündung bis zur nächsten Monatsblutung zusätzlich mit Kondom verhüten, da die Pille durch Begleitsymptome wie Durchfall oder Erbrechen unwirksam wird.
Eine Eierstockentzündung kann sich auch während einer Schwangerschaft entwickeln und ein Risiko für das ungeborene Kind darstellen. Durch eine Eierstockentzündung ist die Gefahr einer Früh- oder Fehlgeburt erhöht. Daher sollten Schwangere bei den ersten Anzeichen einer Entzündung unverzüglich einen Frauenarzt aufsuchen und sich im Falle einer Adnexitis einer raschen Behandlung unterziehen. Es gibt Antibiotika, die für das Baby unbedenklich sind und auch während einer Schwangerschaft eingenommen werden können.
Eine unbehandelte akute Entzündung der Eierstöcke kann unter Umständen zur Entstehung chronischer entzündlicher Prozesse führen. Im Zuge dessen kann es zu Vernarbungen innerhalb der Bauchhöhle kommen. Im schlimmsten Fall führen diese Vernarbungen zu einer Beeinträchtigung des Eizell-Transports und zur Sterilität. Darüber hinaus kann die Entzündung der Eierstöcke bei Unterlassen einer zeitnahen geeigneten Antibiotikatherapie auf andere Bauchorgane übertreten und diese nachhaltig schädigen. Zu den gefürchtetsten Komplikationen einer Entzündung der Eierstöcke gehört die Entzündung des Bauchfells (Peritonitis) und die Entstehung von Abszessen im Bereich der Eierstöcke und/oder Eileiter (Tuboovarialabszess). Des Weiteren geht mit der Blockade des Eizell-Transportes über die Eileiter ein erhöhtes Risiko für die Ausbildung einer Eileiterschwangerschaft (Tubargravidität) einher. Diese stellt aufgrund der möglichen Eileiter-Ruptur eine potenziell lebensbedrohliche Notfallsituation dar.
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