Die Spirale wurde erstmals von Gräfenberg beschrieben. Allerdings kam es aufgrund einer erhöhten Rate von aufsteigenden Infektionen bei der Anwendung der Pille und den daraus folgenden Todesfällen zu einem Verbot der Anwendung.
Intraunterinpessar (IUP), Intrauterinsystem (IUS)
Das Intrauterinpessar, umgangssprachlich als „Spirale“ bezeichnet, ist ein Mittel der Empfängnisverhütung, das in die Gebärmutter der Frau eingesetzt wird. Moderne Intrauterinpessare sind meist T-förmig, 2,5 bis 3,5 cm groß und bestehen aus gewebefreundlichem, flexiblem Kunststoff.
Die Spirale wurde erstmals 1928 von Gräfenberg beschrieben. Er entwickelte einen Spiralring, der in die Gebärmutter eingesetzt wurde. Allerdings kam es aufgrund einer erhöhten Rate von aufsteigenden Infektionen und den daraus folgenden Todesfällen zu einem Verbot der Anwendung. Erst nachdem in den 60er Jahren IUPs aus Kunststoff gefertigt wurden, die außer einem kleinen Faden keine Verbindung zur Vagina hatte, wurde die Spirale als echte Möglichkeit zur Empfängnisverhütung angesehen.
Heute sind durch die Weiterentwicklung nur noch IUPs der 3. und 4. Generation, auch Intrauterinsystem (IUS) genannt, auf dem Markt.
Folgende Typen sind bekannt:
Der vertikale Arm der T-förmigen Spirale ist mit einem Kupferdraht umwickelt und stabilisiert so die Lage in der Gebärmutter. Die Kupferionen verteilen sich dabei kontinuierlich in das umliegende Gewebe. Die Oberfläche des Kupfers variiert je nach Produkt zwischen 195 mm2 und 375 mm2.
Der Wirkmechanismus ist nicht vollständig gesichert. Folgende Faktoren sind jedoch beteiligt:
Außerdem gibt es Spekulationen über einen positiven Effekt der Kupferionen auf die Verhinderung der Entstehung eines bösartigen Tumors der Gebärmutterschleimhaut (Endometriumkarzinoms). Zumindest ist bekannt, dass unter der Verwendung von Kupfer-IUP weniger Endometriumkarzinome beobachtet werden. Dieser Effekt scheint mit der Liegedauer des IUPs zusammenzuhängen.
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Die Form der Spirale entspricht die der Kupferspirale, jedoch enthält bei dieser Spirale der vertikale Arm hier 52 mg Levonorgestrel, ein synthetisches Gestagen. Sie verursacht ebenso wie die Kupferspirale eine Fremdkörperreaktion des Endometriums. Zusätzlich verursachen Gestagene eine Verdickung des Gebärmutterhalssekrets, eine Verminderung der Bewegungsfähigkeit der Eileiter (Tubenmotilität) und einen ständigen Umbau des Endometriums, was zu einer Abnahme der Blutungsintensität führt. So werden bestehende Regelschmerzen (Dysmenorrhoe) und verstärkte Menstruationsblutung (Hypermenorrhoe) gemildert.
Inerte IUPs sind aufgrund der lokalen Reizungen des Endometriums in Deutschland nicht mehr im Handel.
Die Spirale eignet sich besonders für Frauen, die bereits ein Kind geboren haben, aber deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist. Auch Frauen, die auf zu schluckende Empfängnisverhütung (orale Kontrazeptiva) verzichten wollen oder sollten, weil sie unzuverlässig sind bei der Pilleneinnahme, profitieren von der Methode der Spirale. Schließlich ist die Verwendung der Spirale auch bei Frauen ab dem 40. Lebensjahr sinnvoll, wenn das „Pillenrisiko“, zum Beispiel im Zusammenhang mit Blutgerinnseln (Thrombose), ansteigt.
Die Spirale sollte nicht verwendet werden bei Infektionen des Genitales, unklaren Blutungsanomalien, Uterusanomalien, Genitaltumor und Schwangerschaft. Besondere Beratung ist erforderlich zum Beispiel bei häufig wechselnden Sexualpartnern, Alter unter 25 Jahren, Blutungsgerinnungsstörungen, Anämie, Diabetes mellitus und Herzerkrankungen. Auch bei erstgebärenden Frauen (Nullipara), muss besonders beim Gebrauch der Spirale aufgepasst werden, da hier eine erhöhte Neigung zur Entzündung durch aufsteigende Keime (aszendierende Infektion) besteht.
Das IUP muss in Form und Größe entsprechend der Gebärmutter ausgewählt werden. Dazu wird der Uterus mithilfe eines Ultraschalls vermessen und gegebenenfalls mit einem stab- oder schlauchförmigen Instrument (Sonde), das in den Uterus eingeführt wird, untersucht. Die Einlage erfolgt unter sterile Bedingungen während der Menstruation, da der Gebärmutterhals (Cervix) dann gut zugänglich ist. Ausnahmen sind die Anwendung direkt nach dem Geschlechtsverkehr als „Spirale danach“ und das Einsetzen ca. 6 Wochen nach der Geburt (postpartale Einlage).
Nach der Einlage wird der dünne Faden auf 2 bis 3 cm gekürzt und die Lage der Spirale mithilfe des Ultraschalls (sonographisch) bestimmt. Danach muss der Sitz regelmäßig kontrolliert werden – das erste Mal nach der nächsten Menstruation, dann halbjährig. Die Kontrolle kann anhand der Länge des Fadens und durch Ultraschall erfolgen. Je nach Herstellerangaben kann die Spirale 3 bis 5 Jahre im Uterus verbleiben.
Obwohl der Pearl-Index zwischen 0,9 und 3 bei der Kupferspirale und 0,16 bei der gestagenhaltigen Spirale liegt, kann es dennoch zu Schwangerschaften kommen. 50-60% der bei liegender Spirale eingetretenen Schwangerschaften enden als Fehlgeburt (Abort), somit gelten sie immer als Risikoschwangerschaften. Die Spirale sollte wegen erhöhter Infektionsgefahr entfernt werden, wenn der Faden zu sehen ist.
Die Spirale, unabhängig ob mit oder ohne Hormone, muss durch die Scheide in die Gebärmutter gelegt werden. Da der Gebärmutterhals während der Periodenblutung weicher und durchlässiger ist, wird die Einlage der Spirale normalerweise auf den zweiten oder dritten Tag der Blutung gelegt. Einige Stunden vor dem Einlegen, kann ein Medikament genommen werden, was den Muttermund noch weicher macht und so das Einsetzen schmerzärmer macht.
Für das Einsetzen selbst nutzt der Frauenarzt zunächst Metallspatel, um den Muttermund gut einsehen zu können. Danach kann der Gebärmutterhals etwas geöffnet werden und die Lage der Gebärmutter verändert werden, sodass der Führungsstab mit der Spirale gerade in die Gebärmutter geschoben werden kann. Da das Bewegen der Gebärmutter einen Reiz für das Bauchfell darstellt, bekommen einige Frauen bei der Einlage Kreislaufprobleme und sollten daher nicht direkt aufstehen.
Das Einlegen selbst dauert nur wenige Minuten. Vor und nach der Einlage werden Ultraschalluntersuchungen durchgeführt. Vorher um die Größe und Lage der Gebärmutter zu bestimmen und nachher, um die Lage der Spirale zu kontrollieren. Unmittelbar nach dem Einsetzen sollten noch keine Tampons genutzt werden. Dies ist jedoch nach einer Woche wieder möglich.
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Bei der Mirena handelt es sich um eine Hormonspirale. Diese Spirale gibt dauerhaft das Hormon Levonorgestrel an die Gebärmutter ab und verbindet somit die Wirkungen einer hormonfreien Spirale und der Pille. Die Mirena kann bis zu fünf Jahre in der Gebärmutter verbleiben und danach ist ein nahtloser Wechsel zur nächsten Mirena möglich.
Andere Spiralen mit einer ähnlichen Wirkung sind die Jaydess und die Kyleena. Die Jaydess ist im Vergleich zur Mirena etwas kleiner und kann daher auch bei jüngeren Mädchen mit einer kleinen Gebärmutter verwendet werden.
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Bei den Verhütungsspiralen wird zwischen Kupferspiralen und Hormonspiralen unterschieden, welche auf unterschiedliche Weise ihre Verhütungswirkung erreichen. Hormonspiralen enthalten das Hormon Levonorgestrel. Dies hat unterschiedliche Wirkungen auf den Körper. Zunächst wird, ähnlich wie bei der Minipille, der Gebärmutterschleim fester und undurchlässiger für Spermien, sodass diese nicht bis in die Gebärmutter gelangen. Außerdem verringert das Hormon die Neubildung der Gebärmutterschleimhaut.
Im weiblichen Zyklus wird jeden Monat ein Teil der Gebärmutterschleimhaut neu aufgebaut und mit der Regelblutung wieder ausgestoßen. Die Hormonspirale sorgt somit für eine schlechtere Einnistung der Eizelle und für eine schwächere, häufig schmerzärmere Periodenblutung. Auch die Beweglichkeit der Eileiter wird durch Levonorgestrel herabgesetzt, sodass die Eizellen schlechter transportiert werden können.
Der Eisprung wird jedoch durch die Hormonspirale nicht verhindert, sodass die Frauen weiterhin einen regelmäßigen Zyklus haben, welcher jedoch deutlich abgeschwächt sein kann. Einige Frauen haben unter der Hormonspirale keine Blutungen mehr. Je nach Hersteller können die Hormonspiralen drei bis fünf Jahre getragen werden, bevor diese gewechselt werden müssen. Der Pearl-Index, also die Wahrscheinlichkeit ungewollter Schwangerschaften, ist bei der Hormonspirale etwas besser als bei der Kupferspirale.
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Die Spirale verhindert, anders als die Pille, nicht den Eisprung. Die Hormonspirale kann jedoch den Aufbau der Gebärmutterschleimhaut so stark einschränken, dass die Frauen deutlich abgeschwächte oder fehlende Regelblutungen haben. Die Kupferspirale verstärkt die Periodenblutung häufig.
Dieser Unterschied sollte bei der Auswahl der Spirale bedacht werden, da Frauen mit Regelschmerzen und starken Blutungen eher von der Hormonspirale profitieren. Bei sehr unregelmäßigen Blutungen sollte der Frauenarzt kontaktiert werden, da dies auch auf eine falsche Lage der Spirale hindeuten kann.
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Die Spirale liegt in der Gebärmutter und nur die Rückholfäden reichen ein kurzes Stück in die Scheide. Tampons entgegen liegen in der Scheide und somit außerhalb der Gebärmutter. Die Nutzung von Tampons ist somit problemlos möglich. In der Woche nach dem Einsetzen der Spirale sollte jedoch noch auf Tampons verzichtet werden, da der Muttermund noch gereizt ist und Tampons zu einer erhöhten Infektionsgefahr führen können.
Sowohl mit als auch ohne Spirale sollte immer auf ein regelmäßiges Wechseln der Tampons nach wenigen Stunden geachtet werden, um Infektionen zu verhindern.
Die Kupferspirale ist eine rein mechanische Verhütung, welche in der Gebärmutter das Einnisten der Eizelle verhindert und keine Interaktion mit Antibiotika hat. Auch die Hormonspirale behält ihre Wirkung trotz Einnahme von Antibiotika, da die Hormone lokal in der Gebärmutter wirken und nicht wie bei der Einnahme der Pille erst über den Blutkreislauf durch die Leber müssen. Die Hormone der Pille werden durch die Einnahme der Antibiotika in der Leber vermehrt abgebaut, was bei der Spirale nicht passieren kann.
Komplikation können beim Einsetzen der Spirale auftreten:
Bei der Spirale besteht die Gefahr einer Durchlochung (Perforation) der Uteruswand. Bei zu tiefem Sitz oder zu kleinem Uterus kann es zu einer starken Dysmenorrhoe kommen. Außerdem gibt es das „lost IUP“, d.h. der Faden der Spirale ist nicht mehr zu sehen. Dabei muss eine Schwangerschaft ausgeschlossen werden und die Spirale sonographisch geortet werden. Dabei ist wichtig, ob sie sich noch im Uterus (intrauterin) oder außerhalb des Uterus (extrauterin), z.B. durch eine Perforation der Uteruswand, befindet. Möglich ist auch, dass die Spirale unbemerkt spontan ausgestoßen wird, was je nach Typ bei 0,5-10%, am häufigsten während der Menstruation in den ersten Monaten, vorkommt.
Nebenwirkungen sind Schmerzen, Blutungsstörungen und Entzündungen aufgrund von aufsteigenden Keimen. Als Blutungsstörungen sind bei der Kupferspirale vor allem Hypermenorrhoe und Dysmenorrhoe, bei der gestagenhaltigen Spirale Zwischenblutungen und Schmierblutungen zu nennen. 20% der Anwenderinnen haben nach 12 Monaten sogar gar keine Blutung mehr (Amenorrhoe). Als Entzündung ist vor allem die unmittelbar folgende Entzündung des Endometriums (konsekutive Endometritis) zu nennen, zu der es bei ca. 0,16 Fällen je 100 Anwenderinnen kommt. Als Folge kann es zu einer bleibenden Zerstörung der Eileiter und dadurch bedingter Sterilität kommen.
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Die Spirale liegt normalerweise sehr sicher zentral in der Gebärmutter und hält sich mit ihren Seitenärmchen in der Schleimhaut fest. Da die Spirale jedoch nicht festgenäht wird, ist ein Verrutschen nicht ausgeschlossen. Aus diesem Grund sollten Frauen mit einer Spirale jährlich zur Lagekontrolle zu ihrem Frauenarzt gehen. Eine verrutschte Spirale kann eine verminderte Verhütungswirkung haben. Besonders die Kupferspirale, die rein mechanisch wirkt, ist bei falscher Lage kaum wirksam. Ein Verrutschen bemerken die meisten Frauen nicht selbst, während ein Verlust der Spirale häufig beim Toilettengang bemerkt wird.
Eine verrutschte Spirale muss entfernt und gewechselt werden, da eine Lagekorrektur nicht möglich ist. Sollte es durch die verrutschte Lage zu einer Schwangerschaft gekommen sein, ist ein direkter Termin beim Frauenarzt erforderlich, da bei einer Spirale die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft erhöht ist. In seltenen Fällen wandert die Spirale in die Eileiter oder sogar in den Bauchraum. Da hierbei eine Infektionsgefahr besteht und gerade in den Eileitern auch Schmerzen ausgelöst werden, muss die Spirale operativ entfernt werden.
Kurz nach der ersten Einlage der Spirale haben die meisten Frauen noch Schmerzen im Unterbauch, die sowohl durch die Spirale selbst als auch durch das Einsetzen bedingt sein können. Nach kurzer Eingewöhnung spüren die meisten Frauen die Spirale nicht mehr, da es sich um einen nur knapp drei Zentimeter großes Plastikstück handelt.
Auch die Fäden sollten nicht bemerkbar sein. Sollten die Fäden doch stören, können diese noch nachträglich gekürzt werden. Wenn längerfristig Beschwerden auftreten, sollte eine erneute Lagekontrolle durchgeführt werden und im Zweifelsfall die Spirale vorzeitig entfernt werden.
Die Einlage der Spirale wird von vielen Frauen als unangenehm bis schmerzhaft geschildert. In den ersten Tagen haben die meisten Frauen zudem Unterleibsschmerzen, welche meist nicht viel stärker als die normalen Regelschmerzen sind. Sollten die Schmerzen nach einigen Tagen nicht nachlassen, sollte der Frauenarzt aufgesucht werden und die Lage nachkontrolliert werden.
Einige Frauen kommen mit der Spirale grundsätzlich nicht klar und sollten diese entfernen lassen. Während bei der Hormonspirale die Regelblutung und die damit verbundenen Schmerzen schwächer werden, kann die Kupferspirale zu verstärkten Blutungen führen und so auch die Regelschmerzen verstärken. Bei Frauen mit starken Regelblutungen empfiehlt sich daher die Hormonspirale.
Je nach Art der Spirale sind die Kosten unterschiedlich hoch. Die Kupferspirale liegt bei etwa 120 bis 300 Euro, während die Hormonspirale mit bis zu 400 Euro etwas teurer ist. Die Kosten setzen sich aus dem eigentlichen Preis der Spiral, dem Wert der anderen Materialien und den Kosten beim Einsetzen zusammen. Hinzu kommt meist noch eine erste Lagekontrolle mit dem Ultraschall, wobei dieser eigentlich immer von den Krankenkassen bezahlt wird. Jede weitere Lagekontrolle, welche einmal jährlich erfolgen sollte, liegt erneut im unteren zweistelligen Bereich. Das Entfernen der Spirale, je nach Art nach drei bis fünf Jahren, kostet ungefähr 20 bis 50 Euro.
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Die Kosten für die Verhütung werden bei Mädchen und jungen Frauen bis zur Vollendung des 18. Lebensjahrs vollständig übernommen. Bis zur Vollendung des 22. Lebensjahrs müssen die Frauen eine Zuzahlung in Höhe von 10 Prozent des Verkaufspreises leisten.
Wenn eine medizinische Notwendigkeit für eine Spirale besteht, bezahlen die Krankenkassen auch später noch die Kosten für die Spirale. Die erste Lagekontrolle mittels Ultraschall übernehmen die Krankenkassen grundsätzlich, während weitere Kontrollen normalerweise selbst bezahlt werden müssen.
Nach drei bis fünf Jahren muss die Spirale entfernt oder gewechselt werden und auch bei Kinderwunsch oder Beschwerden muss die Spirale entfernt werden. Hierfür hat die Spirale Rückholfäden. Diese hängen unten an der eigentlichen Spirale herab und liegen knapp außerhalb des Muttermundes. Zunächst nutzt der Frauenarzt wieder die Metallspatel, sodass der Muttermund gut sichtbar ist. Sollten die Fäden dann erkennbar sein, kann der Frauenarzt die Fäden mit einer kleinen Zange greifen und die Spirale herausziehen. Dies ist in den meisten Fällen nahezu schmerzfrei, da die Spirale sich umklappt und herausgleitet.
Sollten die Fäden nicht mehr sichtbar sein, muss der Frauenarzt den Muttermund untersuchen und die Spirale direkt mit einer feinen Zange greifen. Nach der Entfernung kann direkt eine neue Spirale eingesetzt werden. Die Entfernung und der Wechsel können zu jeder Zeit durchgeführt werden und müssen nicht unbedingt genau auf die Regelblutung angepasst werden. In seltenen Fällen ist die Spirale so verrutscht oder sogar in den Bauchraum gewandert, dass eine operative Entfernung erforderlich wird. Zum Ausschluss einer solchen Komplikation kann vor dem Eingriff ein Ultraschall über die Scheide erfolgen und die Lage kontrolliert werden.
Die Hormonspirale kann je nach Hersteller drei bis fünf Jahre in der Gebärmutter bleiben, bis ein Wechsel erforderlich ist. Die Kupferspirale kann mit etwa zehn Jahren deutlich länger liegen bleiben. Falls die Spirale verrutscht muss jedoch direkt ein Wechsel durchgeführt werden. Sollten Beschwerden auftreten, kann ebenfalls ein Wechsel zu einer anderen Spirale oder einer anderen Verhütungsmethode erforderlich sein. Bei längerer Verweildauer der Spirale kann die Verhütungswirkung besonders bei der Hormonspirale deutlich nachlassen.
Eine Spirale muss nach drei bis fünf Jahren oder manchmal auch eher entfernt werden. Beim Entfernen der Spirale entfallen die Materialkosten für die Spirale selbst. Nur der eigentliche Arbeitsaufwand bleibt als Kostenfaktor enthalten. Je nach Art der Spirale und Individuellen Faktoren der Frau, liegen die Kosten für die Entfernung bei 20 bis 50 Euro. Diese Kosten werden in den meisten Fällen nicht von der Krankenkasse übernommen. Bei einer Entfernung, die aus medizinischen Gründen frühzeitig erforderlich ist, kann die Krankenkasse teilweise die Kosten übernehmen.
Nach der Geburt ist das Einsetzen der Spirale durch den geweiteten Muttermund sehr einfach. Dennoch sollte bis zum Einsetzen nach der Geburt ein Abstand von sechs Wochen eingehalten werden, um das Risiko von Infektionen zu verringern.
Die Wirkung der Hormonspirale kann in der Stillzeit vermindert sein, da der Hormonhaushalt verändert ist. Bei Frauen nach mehreren Geburten ist ein Verlust der Spiraler etwas häufiger, da der Muttermund weiter ist als bei Frauen, die noch nie ein Kind geboren haben.
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Die Spirale, sowohl Hormonspirale als auch Kupferspirale, ist eine lokale Verhütungsmethode, während die Pille systemisch über das Verdauungssystem aufgenommen wird. Diese Aufnahme der Pille ist ein Nachteil, da bei Magen-Darm-Infekten die Hormonaufnahme reduziert ist und somit die Wirkung nachlassen kann. Auch die Einnahme von Antibiotika und einigen anderen Medikamenten kann die Wirkung der Pille beeinträchtigen, da die Leber verstärkt Wirkstoffe abbaut.
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Beide dieser Nachteile sind bei der Spirale nicht vorhanden. Ein weiterer Vorteil der Spirale ist, das anders als bei der Pille kein Einnahmefehler vorliegen kann. Die Wirkung der Pille ist deutlich eingeschränkt, wenn die Frau die Pille nicht regelmäßig und zur gleichen Uhrzeit einnimmt, während die Spirale dauerhaft in der Gebärmutter liegt. Weiterhin können die Hormone der Pille, welche im ganzen Körper wirken, im ersten Jahr der Einnahme zu einem höheren Risiko von Thrombosen führen.
Die Spirale hat als Nachteil, dass ein Verrutschen und somit ein Wirkungsverlust nicht unbedingt bemerkt wird, während ein Magen-Darm-Infekt oder ein Einnahmefehler der Frau bewusst ist. Ein weiteres Risiko der Spirale ist bei doch vorliegender ungeplanter Schwangerschaft die Wahrscheinlichkeit einer Eileiterschwangerschaft. Auch das Infektionsrisiko der Gebärmutter und der Eileiter ist bei der Spirale größer, während die Pille darauf keinen Einfluss hat. Eine grundsätzliche Empfehlung ob Pille oder Spirale besser ist lässt sich so nicht benennen, da jede Frau für sich überlegen muss, welche Verhütungsmethode für sie passt.
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