Der Penispilz entsteht durch eine Überbesiedlung der Schleimhaut durch Candida albicans. Dadurch kommt es häufig zu einer Schwellung und Rötung der Eichel oder der Vorhaut und zu unangenehmen Schmerzen.
Die Cancidose beim Mann bezeichnet in aller Regel einen Genitalpilz.
Dieser setzt sich am Penis meist an der Vorhaut und der Eichel fest. In den meisten Fällen ist die Pilzgattung Candida verantwortlich für die Infektion. Dabei ist der häufigste Erreger die Gattung Candida albicans.
Typischerweise treten diese Infektionen verstärkt bei immunsupprimierten Personen auf. Dazu gehören Erkrankungen wie Leukämie und HIV, aber auch Diabetes. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem herunterfahren, können eine Immunschwäche verursachen.
Zu erkennen ist der Penispilz meist an weißlichen Belägen auf der Vorhaut und der Eichel.
Der Penispilz zeigt sich in erster Linie durch weißliche Beläge auf der Eichel und der Penisvorhaut. Diese sind meist gut abstreifbar, bilden sich jedoch schnell wieder neu.
Durch die Infektion kommt es zudem häufig zu einer Entzündungsreaktion. Diese äußert sich durch eine Schwellung und Rötung der betroffenen Schleimhäute. Zudem können auch Schmerzen und eine Überwärmung am Penis auftreten. Oftmals kommt zu diesen Entzündungssymptomen ein Juckreiz hinzu.
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Zudem treten insbesondere beim Wasserlassen oder beim Geschlechtsverkehr ein Brennen oder Schmerzen an der Eichel auf. Zusätzlich zu den weißlichen Belägen kann auch ein eitriger Ausfluss auffallen.
Außerdem bilden sich gelegentlich kleine, flüssigkeitsgefüllte Bläschen an der Eichel. Je nachdem, ob eine systemische, den ganzen Körper betreffende, Erkrankung ursächlich für die Infektion mit Candida ist oder nicht, können von der Grunderkrankung zusätzliche Symptome hinzukommen.
So ist man bei immunschwächenden Erkrankungen auch anfällig für andere Erkrankungen, wie bakterielle oder virale Infektionen. Insbesondere bei einer Immunschwäche kann sich die Candidose außerdem auch auf die inneren Organe ausbreiten. Im Verlauf kann es so zu Leberschäden, einer Herzmuskelentzündung oder Lungenentzündung oder auch zu einer Entzündung der Hirnhäute kommen.
Schmerzen sind ein typisches Symptom der Candidose beim Mann.
Am stärksten sind die Vorhaut und die Eichel vom Penispilz betroffen, daher treten vor allem dort die Schmerzen auf. Sie sind in der Regel ein Zeichen dafür, dass die Pilzinfektion eine Entzündung der Genitalschleimhäute verursacht hat.
Die Schmerzen können in Ruhe auftreten, gelegentlich fallen sie auch auf, wenn eine zusätzliche Reizung der Eichel, beispielsweise durch enge Unterwäsche, vorhanden ist. Auch beim Wasserlassen und beim Geschlechtsverkehr kann der Penispilz Beschwerden wie Schmerzen oder ein Brennen verursachen.
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Die Diagnose der Candidose beim Mann wird in der Regel vom Hausarzt oder Urologen gestellt.
Zunächst wird eine Anamnese durchgeführt. Dabei befragt der Arzt die betroffene Person nach ihren Beschwerden, deren Dauer und den speziellen Risikofaktoren für einen Penispilz.
Anschließend erfolgt die körperliche Untersuchung des Penis, dabei können eine Rötung und Schwellung der Eichel auffallen. Bei dem Verdacht auf eine Candidose sollte ein Abstrich gemacht werden, der mikrobiologisch untersucht werden kann. Dies ermöglicht den Nachweis des speziellen Erregers und hat somit Einfluss auf die Wahl der Therapie.
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Die Behandlung des Penispilzes kann meist auf lokale Medikamente beschränkt werden.
Dabei kommen sogenannte Antimykotika zum Einsatz. Diese Anti-Pilz-Mittel werden mehrfach täglich auf die Eichel und die Vorhaut aufgetragen und töten den auslösenden Pilz ab.
Wichtig ist zudem eine regelmäßige gründliche Reinigung der Eichel. Dabei sollte die Vorhaut so weit wie möglich zurückgezogen werden. Mit einem Stück Toilettenpapier können die weißlichen Beläge entfernt werden.
Eine besondere Bedeutung kommt der Therapie zu, wenn sich die Candidose beim Mann nicht nur auf den Penis beschränkt. In diesem Fall ist eine systemische antimykotische Therapie in Form von Infusionen angebracht.
Zudem sollte eine Ursache (meist eine zugrundeliegende systemische Erkrankung) der Ausbreitung der Pilzinfektion gesucht und behandelt werden. Die systemische Therapie erfolgt in der Regel über Antimykotika, die direkt in die Vene gegeben werden, daher ist für die Behandlung meist ein stationärer Aufenthalt nötig. Außerdem kommen die Medikamente hinzu, die die Grunderkrankung behandeln.
Bei Diabetes sind das beispielsweise Antidiabetika, bei HIV wird eine sogenannte Antiretrovirale Therapie begonnen. Krebserkrankungen haben meist ein sehr spezielles und individuelles Therapieschema, welches von einem zuständigen Onkologen zusammengestellt wird.
Mit den Symptomen einer Candidose kann man sich zunächst beim Hausarzt vorstellen.
Dieser entscheidet meist, ob er eine symptomatische Therapie beginnt oder ob eine weitere Untersuchung der Beschwerden sinnvoll ist. Die weiteren Untersuchunten werden von einem Urologen durchgeführt.
Dieser ist im Allgemeinen für die Harnwege und die beteiligten Organe zuständig, beim Mann werden auch die Geschlechtsorgane vom Urologen mitbehandelt.
Liegt eine systemische Erkrankung zugrunde, werden gegebenenfalls noch Ärzte aus anderen Fachgebieten hinzugezogen. Bei Krebserkrankungen sind Onkologen die behandelnden Ärzte, bei Diabetes ist ein Endokrinologe für die Behandlung der Grunderkrankung verantwortlich.
Gegen Penispilz können in den meisten Fällen lokal wirksame Medikamente gegeben werden. Man nennt die Wirkstoffe Antimykotika (= Anti-Pilz-Mittel).
Sie werden in der Regel als Salbe auf die Vorhaut und die Eichel auftragen. Meist ziehen sie schnell in die Genitalschleimhaut ein und können dort sehr lokal ihre Wirkung entfalten. Der Vorteil der lokalen Therapie ist, dass das mikrobielle Gleichgewicht im Rest des Körpers nicht durcheinandergebracht wird. Typischerweise werden Medikamente wie Ampho-monoral® (Amphotericin B), Itraconazol oder Fluconazol genutzt.
Ist die Candidose beim Mann nicht nur auf den Genitalbereich begrenzt, muss man mit einer systemischen Pilzinfektion rechnen. In diesem Fall ist auch eine systemische Therapie notwendig, bei der das Antimykotikum im gesamten Körper wirken kann. Diese Medikamente werden in der Regel über die Vene gegeben. Auch hier kommt das Amphotericin B zum Einsatz, außerdem können Triazol-Antimykotika eingenommen werden. Auch Nystatin ist ein wirksames Medikament gegen die Pilzinfektion. Gegebenenfalls greift man auf Caspofungin zurück.
Wichtig ist zudem eine Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung. Eine antiretrovirale Therapie wirkt beispielsweise gegen HIV. Bei Diabetes müssen Antidiabetika und gegebenenfalls Insulin eingenommen werden. Bei onkologischen Erkrankungen ist meist eine Kombination aus Chemotherapeutika, manchmal Antikörpern und ggf. Bestrahlung und Operation wirksam.
Die Art von Hefepilzen, die die Candidose beim Mann auslösen, befinden sich in der Regel natürlicherweise auf der Haut.
Man spricht von einer sogenannten normalen Hautflora. Auch die Schleimhäute können physiologischerweise den Pilz bereits auf sich tragen.
Üblicherweise befinden sich die Pilze mit anderen Keimen (größtenteils Bakterien) in einem natürlichen Gleichgewicht. So dienen die Bakterien und Pilze im Normalfall sogar dem Schutz der Haut und der Schleimhäute.
Erst wenn das normalerweise vorliegende Gemisch der Keime aus dem Gleichgewicht gerät, kann eine echte Infektion entstehen. Typische Ursachen für eine solche Störung des Gleichgewichts können verschiedene systemische Erkrankungen sein.
Dazu gehören beispielsweise Krankheiten, die das Immunsystem schwächen, so wie es bei HIV oder manchen Krebserkrankungen der Fall ist. Aber auch die Einnahme von Medikamenten, die das Immunsystem beeinflussen, kann einen Penispilz verursachen.
Zudem wirken sich auch Erkrankungen wie Diabetes (Blutzuckerkrankheit) auf die Abwehrfähigkeit des Immunsystems aus und begünstigen dadurch den Ausbruch einer solchen Candidose.
Der Penispilz kann jedoch auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr auf den Mann übertragen werden. Gelangt so ein neuer Pilz in die natürliche Flora der Genitalschleimhaut, kann das Keimgleichgewicht ebenfalls kippen und es kommt zur Infektion.
Oftmals geschieht das besonders in Phasen von physischem oder körperlichem Stress. Begünstigend wirkt sich zudem eine Vorhautverengung beim Mann aus, da dies die Reinigung der Eichel erschwert und die Keime so ungestört wachsen können.
Bei einem rein lokalen Befall mit dem Penispilz ist mit einer Besserung der Symptome nach einigen Tagen zu rechen.
Bis die Symptome vollkommen verschwinden, können ein bis zwei Wochen vergehen. Wie lang die Heilung genau dauert, ist dabei von der Häufigkeit und der Gründlichkeit der therapeutischen Maßnahmen abhängig.
Außerdem spielt auch der Behandlungsbeginn eine Rolle. Startet man die Therapie unmittelbar nach Beginn der Pilzinfektion, verläuft die Heilung schneller und unkomplizierter, als wenn man erst nach einigen Tagen oder sogar Wochen mit der Behandlung beginnt.
Während der Heilungsphase sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden. Besonders hartnäckig hält sich jedoch die Candidose, wenn sie nicht nur lokal am Penis auftritt, sondern sich im Körper ausbreitet. Bei Menschen mit gesundem Immunsystem ist eine solche systemische Ausbreitung eher selten. Bei Personen mit Immundefekten, kann diese Verbreitung häufiger auftreten. Aufgrund des geschwächten Immunsystems muss man mit einer verzögerten Heilung von mehreren Wochen oder sogar einigen Monaten rechnen.