Im folgenden Artikel werden die verschiedenen Antibiotika, die zur Behandlung einer Chlamydieninfektion genutzt werden können, vorgestellt. Zusätzlich geht es um die Kosten einer Behandlung, die Ansteckungsfähigkeit der Infektion, Behandlungsmöglichkeiten während der Schwangerschaft und Partnertherapie.
Chlamydieninfektionen sind weit verbreitet. Die Übertragung findet über Geschlechtsverkehr statt.
Häufig verursachen Chlamydieninfektionen keine Beschwerden. Dennoch ist eine Erkennung und eine Behandlung der Chlamydieninfektion sehr wichtig, da es zu schweren Folgen, wie Unfruchtbarkeit, kommen kann.
Bei Chlamydien handelt es sich um Bakterien. Daher werden zur Behandlung Antibiotika eingesetzt. In der Regel gestaltet sich die Behandlung komplikationslos und eine Antibiotikumeinnahme über einen gewissen Zeitraum ist vollkommen ausreichend.
Antibiotikumtherapie
Partnerbehandlung
Da Chlamydien im Gegensatz zu vielen anderen Bakterien innerhalb der menschlichen Zellen leben, sind viele Antibiotika, wie z.B. Penicilline, nicht wirksam. Es müssen bestimmte Antibiotika zur Behandlung verwendet werden.
Standardmäßig wird in der Therapie das Doxycyclin eingesetzt, das zu Gruppe der Tetracycline gehört.
Eine häufig eingesetzte Alternative sind Antibiotika aus der Gruppe der Makrolide. Hier werden in erster Linie Erythromycin und Azythromycin verwendet.
Des Weiteren sind auch Antibiotika aus der Gruppe der Chinolone gegen Chlamydien wirksam. Zu den Chinolonen zählen Levofloxacin und Ofloxacin.
Bei vielen Bakterien werden Resistenzentwicklungen gegen bestimmte Antibiotika festgestellt. Glücklicherweise wurden bisher noch keine Resistenzentwicklungen bei Chlamydien gegen Antibiotika entdeckt.
Für weitere Informationen lesen Sie hier weiter: Die Antibiotikatherapie bei Chlamydien.
Die Dauer der Antibiotikagabe richtet sich nach dem jeweiligen Antibiotikum:
Die oben genannten Einnahmedauer beziehen sich auf normale Chlamydieninfektionen.
Bei komplizierteren Verläufen kann eine Antibiotikaeinnahme auch deutlich länger notwendig sein.
Für eine effektive Chlamydienbehandlung muss ein Antibiotikum eingesetzt werden, da dieses gezielt die Bakterien angreift.
Auch aufgrund der schweren Folgen, die durch eine Chlamydieninfektion entstehen können, sollte eine effektive Therapie mit einem Antibiotikum erfolgen.
Nach jetzigem wissenschaftlichen Stand ist leider keine effektive Alternative zum Antibiotikum bekannt, mit der eine Chlamydieninfektion erfolgreich behandelt werden kann.
Nach der Therapie ist es dann wichtig, eine erneute Infektion mit Chlamydien zu vermeiden. Es ist empfehlenswert, Kondome zu tragen, besonders bei häufig wechselndem Geschlechtspartner.
Nach der Antibiotikumeinnahme kann eine Aufbaukur für die Scheidenflora gemacht werden, damit sich diese wieder erholt.
Hier werden zahlreiche verschiedene Produkte angeboten.
Die Nachkontrolle erfolgt erst sechs Wochen nach Antibiotukumeinnahme.
Eine sinnvolle Kontrolle kann leider erst so spät erfolgen, da bei der Kontrolle die RNA der Chlamydien nachgewiesen wird. Die RNA kann jedoch noch über einen längeren Zeitraum nach erfolgreicher Therapie nachgewiesen werden, da sich noch über mehrere Wochen Bestandteile der Chlamydien an der Genitalhaut befinden können.
Nach sechs Wochen kann davon ausgegangen werde, dass die letzten Bakterienbestandteile verschwunden sind.
Die Nachkontrolle erfolgt in der Regel mithilfe von Urin, welcher beim behandelten Arzt abgegeben und von diesem ins Labor geschickt wird.
Lesen Sie auch den Artikel: Der Chlamydien Test.
Leider kommt es häufig zu Rückfällen (sogenannten Rezidiven) oder erneuten Infektionen, die eine Ursache für die fortbestehenden Symptome darstellen können.
In diesem Fall ist eine erneute Antibiotikaeinnahme notwendig.
In manchen Fällen muss für eine erfolgreiche Behandlung der Chlamydieninfektion mehrmals hintereinander ein Antibiotikum eingenommen werden. Allerdings sollte nicht auf eigene Faust irgendwie weiterbehandelt werden.
In jedem Fall sollte beim Weiterbestehen der Symptomatik erneut ein Arzt aufgesucht werden.
Dieser kann dann eine weitere Behandlung empfehlen und abklären, ob es gegebenenfalls andere Ursachen für die Symptome gibt.
Durch die Antibiotikumeinnahme wird die komplette Flora der Scheide durcheinandergebracht, weshalb es anschließend auch zu anderen Problemen kann.
So sind Pilzinfektionen nach einer Chlamydienbehandlung nicht selten.
Sie vermuten, dass bei Ihnen eine Pilzinfektion der Scheide vorliegen könnte?
Da es sich um eine sexuell übertragbare Infektion handelt, sollte der Partner mitbehandelt werden. Denn sonst kann es zu einem sogenannten Pingpongeffekt kommen. Das heißt, dass sich die Partner immer wieder gegenseitig anstecken. Bei einer Mitbehandlung des Partners wird dieser Pingpongeffekt unterbunden. Die Behandlung des Partners sollte gleichzeitig erfolgen.
Während der Therapie, also der Antibiotikumeinnahme, sollte auf Geschlechtsverkehr verzichtet werden.
Zwar vermindert die Verwendung von Kondomen das Infektionsrisiko deutlich, trotzdem ist eine Übertragung nicht 100%ig ausgeschlossen.
Auf keinen Fall sollte während der Behandlung ungeschützter Geschlechtsverkehr stattfinden.
Lesen Sie hierzu auch unseren Artikel: Chlamydien beim Mann
In der Regel entstehen bei der Behandlung einer unkomplizierten Chlamydieninfektion nur die Kosten für das Antibiotikum, den Arztbesuch und die Laboruntersuchung, in der die Chlamydien diagnostiziert wurden und die, in der die Nachkontrolle erfolgt.
Bei komplizierten Infektionsverläufen kommen noch zusätzliche Kosten hinzu.
Die Kosten der Behandlung werden aber von der Krankenkasse übernommen.
Die Kosten eines Labortests auf Chlamydien sind je nach Arzt unterschiedlich und liegen bei mindestens 50€.
In der Apotheke oder im Onlineshop sind auch deutlich günstigere Schnelltests für zu Hause zu erwerben.
Die Kosten der Behandlung übernimmt die Krankenkasse.
Lediglich die Rezeptgebühren von 5 bis 10 € für das Antibiotiukumrezept müssen von gesetzlich Versicherten übernommen werden.
Präventiv gibt es ein Screening, um bei sexuell aktiven Frauen eine mögliche Chlamyieninfektion feststellen zu können.
Das Screening wird Frauen unter 25 Jahren einmal jährlich angeboten und von der Krankenkasse übernommen, sofern die Untersuchung über den Urin geschieht.
Bei älteren Frauen müssen die Kosten für den Test selbst übernommen werden - außer der Arzt vermutet eine Chlamydieninfektion.
Nach Ende der Therapie ist man nicht mehr ansteckend, sofern diese erfolgreich war.
Spätestens nach der negativen Nachkontrolle kann man sich sicher sein, dass man nicht mehr ansteckend ist. Aber auch schon zuvor ist man nach der erfolgten Antibiotikumeinnahme nicht mehr ansteckend, da nach dieser alle Bakterien abgetötet worden sind.
Mit ungeschütztem Geschlechtsverkehr sollte bis nach der abgeschlossen Antibiotikumeinnahme gewartet werden.
Bei einer Chlamydieninfektion während der Schwangerschaft sind die Behandlungsmöglichkeiten eingeschränkter, da in der Schwangerschaft viele Antibiotika nicht gegeben werden dürfen.
Eine Therapie sollte jedoch vor der Geburt erfolgen, da es sonst bei der Geburt zu einer Übertragung auf das Kind kommen kann.
Beim Kind äußert sich die Infektion in einer Augenentzündung, in manchen Fällen auch in einer Mittelohrentzündung. Das bei Chlamydieninfektionen standardmäßig eingesetzte Doxycyclin darf ab dem 2.Trimenon nicht mehr verwendet werden, da sich bei einer Einnahme die Zähne der noch ungeborenen Kinder gelb verfärben können. Des Weiteren kann es sein, dass Doxycyclin das Knochenwachstum vermindert und die Kariesanfälligkeit erhöht.
Daher wird Schwangeren in der Regel Azytrhromycin zur Behandlung einer Chlamydieninfektion verschrieben.
Alternativ kann auch Erythromycin eingesetzt werden.
Präventiv findet in Deutschland ein Screening auf Chlamydien bei schwangeren Frauen statt, um durch eine frühe Therapie mögliche Folgen für Mutter und Kind abzuwenden.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Chlamydieninfektion unter der Geburt
Viele Frauen haben während einer Chlamydieninfektion keine Beschwerden. Wenn aber Beschwerden wie Schmerzen bestehen, sollten diese unbedingt beim Arzt angesprochen werden. Dieser kann zusätzlich zum Antibiotikum noch ein Schmerzmittel verschreiben oder beraten, was noch zur Schmerzlinderung unternommen werden kann.
Schmerzen können Hinweis auf einen komplizierteren Infektionsverlauf sein, so dass der Arzt gegebenenfalls genauer abklärt, ob Komplikationen vorliegen.
Eine mögliche Komplikation wäre die Ausbreitung der Infektion auf die Gebärmutter und die Eierstöcke.