Typische Symptome einer Chlamydieninfektion beim Mann sind ein Brennen in der Harnröhre sowie ein eitriger Ausfluss am Morgen. Bei Männern sind asymptomatische Verläufe einer Chlamydieninfektion jedoch auch häufig.
Wenn man von einer Chlamydieninfektion spricht, ist meist eine Infektion durch das Bakterium Chlamydia trachomatis gemeint. Zur Familie der Chlamydien gehören jedoch auch noch Chlamydophila pneumoniae und psittaci. Diese beiden Erreger treten jedoch seltener auf.
Chlamydien führen zu Infektionen des Auges und/oder des Urogenitalsystems. Sie werden, mit Ausnahme von den beiden seltenen Chlamydienerregern, beim Geschlechtsverkehr übertragen. Die Behandlung erfolgt bei allen Formen mit einem Antibiotikum aus der Klasse der Tetrazykline. Wichtig ist es, auch die Sexualpartner mitzubehandeln.
Im Folgenden erfahren Sie mehr zu den Symptomen einer Chlamydieninfektion beim Mann.
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Eine Chlamydieninfektion kann beim Mann zu einer Harnröhrenentzündung, einer Nebenhodenentzündung und einer Prostataentzündung führen. Die klassischen Symptome dieser Erkrankungen sind:
Symptome einer Harnröhrenentzündung :
Eitriger Ausfluss aus dem Penis (“Bonjour-Tropfen”)
Symptome einer Nebenhodenentzündung:
Rötung, Schwellung und Überwärmung des Hodens
evt. Fieber
Symptome einer Prostataentzündung:
erschwerte, schmerzhaftes Wasserlassen
evt. Fieber und Schüttelfrost
Eine asymptomatischer Verlauf einer Chlamydieninfektion beim Mann ist ebenfalls möglich.
Im Rahmen einer Harnröhrenentzündung durch Chlamydien kann es im Rahmen der Harnröhrenentzündung zu Ausfluss aus dem Penis kommen. Der Ausfluss tritt klassischerweise morgens vor dem Wasserlassen auf und wird daher auch “Bonjour-Tropfen” genannt. Der Ausfluss kann wässrig oder eitrig sein.
Auch ein Brennen beim Wasserlassen ist ein typisches Symptom einer Chlamydieninfektion. Dies tritt im Rahmen der Harnröhrenentzündung auf. Neben dem Brennen können im Rahmen einer Nebenhoden- bzw. Prostataentzündung auch Schmerzen sowie ein erschwertes Wasserlassen auftreten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Brennen beim Wasserlassen
Eine Hodenschwellung ist ein klassisches Symptom einer Nebenhodenentzündung im Rahmen der Chlamydieninfektion beim Mann. Neben der Schwellung kommt es noch zu weiteren Entzündungszeichen wie Rötung, Überwärmung und Schmerzen im Bereich des Hodens. Es kann ebenfalls zu Lymphknotenschwellung vor allem in der Leiste kommen. Ein weiteres Anzeichen einer Nebenhodenentzündung ist das Nachlassen des Schmerzes beim Anheben der Hoden. Dies wird positives Prehn-Zeichen genannt.
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Fieber ist im Rahmen einer Chlamydieninfektion beim Mann nicht unbedingt ein klassisches Symptom. Es kann jedoch im Rahmen einer Nebenhoden- oder Prostataentzündung auftreten. Zusätzlich zum Fieber können weitere grippeähnliche Beschwerden wie z.B. Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost und Müdigkeit auftreten.
Durch das Aufsteigen der Chlamydien zur Prostata oder den Nebenhoden kann es zu Schmerzen im Unterleib kommen. Bei Männern ist dies jedoch kein klassisches Symptom einer Chlamydieninfektion. Schmerzen im Unterleib treten eher bei einer Chlamydieninfektion bei Frauen im Rahmen einer Entzündung der Eierstöcke oder Eileiter auf.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Symptome einer Chlamydieninfektion bei der Frau
Bei einer akuten Infektion mit Chlamydien sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr nicht typisch. Sie können jedoch im Rahmen einer chronischen Prostata- oder Harnröhrenentzündung auftreten. Schmerzen beim Geschlechtsverkehr sind bei Frauen eher ein typisches Symptom einer Chlamydieninfektion.
Beim Mann sind Schmerzen beim Geschlechtsverkehr eher das Symptom einer Vorhautverengung.
Manche Unterformen der Chlamydien können zu einer Bindehautentzündung führen. Eine Form der Bindehautentzündung nennt sich Trachom. Sie tritt in Deutschland nur sehr selten auf, sie ist jedoch gerade in den Subtropen und Tropen weit verbreitet. Die Ansteckung erfolgt durch eine Schmierinfektion von Mensch zu Mensch. Sie führt über eine beidseitige Bindehautentzündung und vermehrtem Tränenlaufen unbehandelt zu Hornhautverletzungen bis hin zur Erblindung.
Eine weitere Form der Bindehautentzündung durch Chlamydien ist das Paratrachom. Hier werden die Chlamydien über die Hände per Schmierinfektion übertragen. Es kommt zu einer eitrig, schleimigen Bindehautentzündung, die meist beidseitig auftritt. Das Paratracheom heilt meist komplikationslos ab.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Bindehautentzündung
Die beiden seltenen Chlamydienerreger Chlamydophila pneumoniae und psittaci können zu einer Lungenentzündung führen. Chlamydophila pneumoniae führt in der Regel zu einer atypischen Lungenentzündung mit schleichendem Beginn, leichtem Fieber und trockenem Husten.
Chlamydophila psittaci führt zur sogenannten Papageienkrankheit. Die Erreger werden über Federstaub oder Kot von Vögeln übertragen. Es kommt zu grippeähnlichen Symptomen sowie einer atypischen Lungenentzündung mit Reizhusten. Um Komplikationen, wie z.B. einer Herzmuskelentzündung vorzubeugen, sollte eine antibiotische Therapie unbedingt erfolgen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Anzeichen einer Lungenentzündung
Eine Lymphknotenschwellung im Rahmen einer Chlamydieninfektion beim Mann kann auftreten, gehört jedoch nicht zu den typischen Symptomen. Dieses Krankheitsbild nennt sich Lymphgranuloma inguinale. Im Rahmen einer Nebenhodenentzündung kann es ebenfalls zum Anschwellen der Lymphknoten in der Leiste kommen. Diese können dann ggf als verhärtete Knoten vom Betroffenen getastet werden oder auch zu Schmerzen im Bereich der Leiste führen.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Lymphknotenschwellung in der Leiste
Bei einer akuten Chlamydieninfektion kommt es in der Regel nicht zu Gelenkschmerzen. Eine Komplikation einer Chlamydieninfektion ist jedoch die reaktive Arthritis. Diese Gelenkentzündung tritt nach wenigen Tagen bis Wochen auf und betrifft vor allem die Gelenke des Beins und hier besonders oft das Kniegelenk. Neben Gelenkschmerzen kann es weiterhin zu Fieber und zu Schmerzen in den angrenzenden Muskelsehnen kommen. Auch eine Bindehautentzündung oder eine Entzündung der Regenbogenhaut des Auges sind mögliche Symptome dieser reaktiven Arthritis.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Gelenkschmerzen
Blutungen nach dem Geschlechtsverkehr sind kein klassisches Symptom einer Chlamydieninfektion bei Männern. Blutungen im Rahmen einer Infektion können bei Frauen auftreten im Rahmen einer Entzündung der Gebärmutterschleimhaut durch Chlamydien.
Durch eine Chlamydieninfektion kann es, wie oben beschrieben, zu Ausfluss aus dem Penis kommen. Dieser Ausfluss kann auch unangenehm riechen. Typischerweise ist dies jedoch ein Symptom bei Frauen, da es hier vermehrt zu Ausfluss kommt.
Die Inkubationszeit, also die Zeit zwischen Ansteckung und Auftreten von Symptomen, beträgt bei Chlamydia trachomatis ein bis drei Wochen. Bei den anderen Chlamydienerregern beträgt die Inkubationszeit ein bis vier Wochen.
Viele Männer erkranken an Chlamydien und entwickeln keinerlei Symptome. Dies wird auch als asymptomatische Infektion bezeichnet. Durch das Fehlen von Symptomen und somit auch das Fehlen einer Therapie kann es zu einer Verbreitung der Chlamydien kommen.
Die Inkubationszeit von Chlamydien beträgt etwa ein bis vier Wochen. Nach dieser Zeit kommt es zum Auftreten von Symptomen oder bei einer asymptomatischen Infektion auch nicht. Das Auftreten von Symptomen erst Jahre nach der Ansteckung ist nicht möglich.
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