Chlamydien gehören zu den häufigsten - über Geschlechtsverkehr übertragenden - Erregern und stellen eine Bakterienart dar. Gefährlich an einer Chlamydieninfektion ist, dass diese sich nur bei 20-30% der betroffenen Frauen bemerkbar macht und bei dem Rest symptomlos verläuft. Dabei kann eine unbehandelte Chlamydieninfektion die Eileiter und Eierstöcke zerstören und zur Unfruchtbarkeit führen.
Chlamydien stellen eine Bakterienart dar und werden in unterschiedliche Stämme unterteilt. Sehr bedeutend sind dabei die Chlamydia trachomatis, die durch Geschlechtsverkehr übertragen werden und zu den häufigsten Infektionskrankheiten gehören.
Doch welche Symptome verursachen die Chlamydien und wie kann eine Infektion frühzeitig erkannt werden?
Dies ist wichtig zu wissen, da eine unbemerkte und somit unbehandelte Chlamydieninfektion schwerwiegende Folgen, wie z.B. eine Unfruchtbarkeit hervorrufen kann.
Je nach Untergruppe der Chlamydien treten unterschiedliche Symptome auf.
Im Folgenden sind mögliche Symptome aufgelistet. Dabei ist wichtig zu erwähnen, dass nahezu 70- 80% der betroffenen Frauen gar keine Symptome verspüren.
Lymphknotenschwellung
Gelenkschmerzen (möglich)
Weitere Informationen erhalten Sie unter: Der Hodensack juckt - Was steckt dahinter?
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Sollte Ihr Scheidenausfluss nicht mehr etwa milchweiß sein, sondern eine gelbliche Farbe annehmen und zudem stark riechen, dann sollte dies dringend ärztlich abgeklärt werden.
Gelblicher, klebriger Ausfluss kann nämlich auf eine Chlamydieninfektion hinweisen, die vor allem durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen wird.
Bei Nichtbehandlung kann es im schlimmsten Fall zur Unfruchtbarkeit kommen, daher empfehlen wir Ihnen bei Veränderungen des Scheidenausflusses dringend Ihren Arzt aufzusuchen.
Ein veränderter Scheidenausfluss kann auch durch andere Erreger verursacht sein. Erfahren Sie mehr dazu unter: Veränderter Scheidenausfluss - Was steckt dahinter?
Liegt eine Chlamydieninfektion vor, kommt es häufig zu einem veränderten Geruch des Scheidenausflusses sowie des Urins.
Der Geruch wird von Betroffenen als streng und stechend beschrieben.
Ein typisches Symptom einer Chlamydieninfektion bei Frauen sind leichte Blutungen.
Diese können als Zwischenblutungen zwischen zwei monatlichen Regelblutungen auftreten oder sich als verstärkte Periode äußern.
Zusätzlich kann es zu leichten Blutungen während oder nach dem Geschlechtsverkehr kommen.
Blutungen sind jedoch nicht beweisend für eine Chlamydieninfektion, sondern können auch andere Ursachen haben. Eine ärztliche Vorstellung ist daher dringend empfohlen.
Für weitere Informationen zu diesem Thema empfehlen wir Ihnen unsere Seite zu: Schmierblutungen - Was steckt dahinter?
Brennen beim Wasserlassen kann verschiedene Ursachen haben. Meistens steckt eine bakterielle Entzündung der Harnwege (z.B. Blasenentzündung) dahinter. Weitere und v.a. gefürchtete Ursachen bei diesem Beschwerdebild sind sexuell übertragbare Krankheiten, wie die Chlamydia trachomatis.
Eine unbehandelte Chlamydien- Infektion kann im schlimmsten Fall bis hin zur Unfruchtbarkeit führen. Daher sollten Sie bei Brennen beim Wasserlassen einen Arzt aufsuchen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Brennen beim Wasserlassen
Die Unterleibsschmerzen können viele verschiedene Ursachen haben und sind somit nicht spezifisch auf eine bakterielle Infektion mit Chlamydien zurückzuführen.
Sie können oft im Zusammenhang mit der Regelblutung, Endometriose, Eierstockzysten, Eileiterschwangerschaften und weiteren gynäkologischen Erkrankungen stehen.
Treten die Unterleibschmerzen gemeinsam mit einer Eierstock- oder Eileiterentzündung auf, könnte eine Chlamydieninfektion hinterstecken. Eine Chlamydieninfektion kann zudem das Krankheitsbild des Lymphgranuloma inguinale auslösen, bei dem es zu entzündeten Lymphknoten in der Leistenregion kommen kann, was ebenfalls sehr schmerzhaft sein kann.
Bei sehr starken oder länger andauernden Schmerzen sollten Sie einen Arzt aufsuchen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Schmerzen im Unterleib
Die Chlamydien gehören zu den häufigsten Erregern einer Gebärmutterhalsentzündung, die in der Medizin auch Zervizitis genannt wird.
Die Beschwerden einer Zervizitis können unterschiedlich sein. Oft ändert sich der Scheidenausfluss, der eigentlich weiß, mittelfest und geruchlos sein sollte. Sollte der Ausfluss gelblich sein und anders riechen, könnte dies ein Hinweis auf eine bakterielle Entzündung sein.
Gelegentlich kann es im Rahmen einer Gebärmutterhalsentzündung auch zu leichten Blutungen kommen, vor allem nach dem Geschlechtsverkehr. Manche betroffenen Frauen haben zudem Schmerzen beim Wasserlassen.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Gebärmutterentzündung
Wenn im Rahmen der Chlamydieninfektion keine frühzeitige Behandlung mit Antibiotika begonnen wurde, können die Bakterien von der Scheide über die Gebärmutter bis zu den Eileitern aufsteigen und dort eine Eileiterentzündung (med. Salpingitis) auslösen. Dies ist eine gefürchtete Komplikation, da sie mit einer Unfruchtbarkeit der Frau verbunden ist.
Bei einer Eileiterentzündung hat man meist einseitige Schmerzen im Unterbauch mit einem starken Krankheitsgefühl. Auch kann es vermehrt zu Übelkeit und Erbrechen kommen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Symptome einer Eileiterentzündung
Bei einer bakteriellen Infektion mit Chlamydien kann es unter anderem zu einer Eierstockentzündung kommen.
Dies tritt vor allem auf, wenn die Infektion lange nicht behandelt wurde. Es ist üblich, dass die Chlamydien dann Verklebungen im Bereich des Eierstocks verursachen. Im schlimmsten Fall kann es durch die Verklebungen zu einer Unfruchtbarkeit kommen, was eine künstliche Befruchtung bei einem Kinderwunsch nötig machen kann.
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Bei einer Chlamydieninfektion kommt es oft zu den oben genannten typischen Symptomen (veränderter Scheidenausfluss, Unterbauchschmerzen, Schmerzen beim Wasserlassen, Fieber und Weiteres). Die Infektion kann aber auch ganz ohne Symptome verlaufen.
Typischerweise haben Betroffene nach etwa ein bis drei Wochen schmerzfreier Zeit akute Gelenkschmerzen, vor allem im Kniegelenk, aber auch im Sprunggelenk oder im ganzen Zeh. Das Gelenkbefallsmuster ist nicht immer typisch und kann abweichen. Daher kann es bei einem Arztbesuch schwierig sein, die Gelenkentzündung auf die Chlamydieninfektion zurückzuführen, wenn diese symptomarm verlaufen ist.
Eine Infektion mit Chlamydia trachomatis betrifft nicht immer nur die Geschlechtsorgane, sondern kann auch das Auge befallen. Dabei kann es zu einer Bindehautentzündung kommen.
Neugeborene infizieren sich oft während des Geburtsvorgangs, wenn die Mutter eine genitale Chlamydieninfektion hat.
Jugendliche oder Erwachsene hingegen können sich durch Intimkontakte oder durch ungereinigtes Wasser, z.B. im Schwimmbad, infizieren. Es kann dann zu einer Bindehautentzündung kommen. Man spricht in diesem Falle oft von einer Schwimmbadkonjunktivitis.
Eine Behandlung der Bindehautentzündung ist wichtig, da diese sonst im extremsten Fall dauerhaft vorliegen kann (Chronifikation). Die chronische Form wird auch Trachomatis genannt und kann zu einer Erblindung führen.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Trachom
Eine Lungenentzündung kann unter anderem von einer Chlamydieninfektion verursacht sein. Dabei handelt es sich um die Chlamydia pneumoniae, die über die Luft als sogenannte Tröpfcheninfektion übertragen wird. Das heißt, dass man sich über infizierte Personen anstecken kann, wenn diese z.B. niesen.
Normalerweise kommt es im Rahmen der Infektion jedoch nur zu einer leichten Erkältungssymptomatik mit Kratzen im Hals, Husten, Fieber und einem allgemeinen Krankheitsgefühl.
Bei Immungeschwächten kann es zu einer Lungenentzündung kommen, was lebensbedrohlich sein kann und daher dringend behandelt werden muss.
Zu den Immungeschwächten zählen unter anderem ältere Menschen, Diabetiker, HIV Betroffene sowie Menschen mit Cortisoneinnahme oder Chemotherapie.
Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Chlamydieninfektion der Lunge
Fieber stellt ein unspezifisches Symptom der Chlamydieninfektion dar. Dabei spricht man ab 38,3 Grad von leichtem Fieber. Weitere unspezifischen Symptome können Kopf- und Gliederschmerzen sein. Falls Ihnen neben den unspezifischen Symptomen ein veränderter Scheidenausfluss auffällt, Sie Schmerzen beim Wasserlassen oder Geschlechtsverkehr haben, könnte dies ein Hinweis auf eine Chlamydieninfektion oder andere bakterielle Infektion sein und sollte ärztlich abgeklärt werden.
Bei einer Lymphknotenschwellung bzw. Lymphknotenvergrößerung kann man meistens die Lymphknoten tasten oder auch sehen. Dabei deuten Lymphknotenschwellungen darauf hin, dass irgendetwas im Körper nicht stimmt. Sie stellen somit ein unspezifisches Symptom für Infektionen, aber auch Tumore dar. Auch bei einer Chlamydieninfektion kann es zu einer Lymphknotenschwellung, vor allem im Bereich der Leiste, kommen.
Als Inkubationszeit wird die Zeit zwischen Ansteckung und dem Auftreten der Symptome beschrieben. Hat man sich mit Chlamydien infiziert, dauert es etwa ein bis vier Wochen, bis die Erkrankung ausbricht.
Erfahren Sie mehr zu diesem Thema unter: Chlamydieninfektion - Das sollten Sie wissen!
Eine Chlamydieninfektion, die seit neuem Beschwerden verursacht, kann auch Monate oder Jahre zurückliegen.
Das heißt, dass Betroffene sich schon längst mit Chlamydien angesteckt und diese sich bereits in den Eileitern oder Eierstöcken festgesetzt haben können, ohne dass dies bemerkt wird.
Wenn erst nach Monaten bis Jahren bei Auftreten von akuten Beschwerden der Arzt aufgesucht wird, kann es sein, dass die Gefahr der Spätfolgen, wie die Unfruchtbarkeit, nicht mehr vermeidbar ist.
Eine Chlamydieninfektion kann ganz ohne Symptome verlaufen.
Etwa sieben von zehn Frauen schildern Beschwerdefreiheit, wohingegen dies bei Männern nur bei fünf von zehn der Fall ist.
Das heißt, dass nur etwa 20-30% der Frauen Symptome bemerken. Dies wiederum kann gefährlich sein, da eine unbemerkte und somit unbehandelte Chlamydieninfektion zu den Hauptursachen von Unfruchtbarkeit gehört.
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