Beta-hCG ist ein Hormon welches vor allem von der Plazenta während der Schwangerschaft gebildet wird. Dieses Hormon wird bei Schwangerschaftstest im Urin oder Blut nachgewiesen. Leidet man einem Keimzelltumor, kann dieser unter Umständen ebenfalls beta-hCG bilden.
Humanes Choriongonadotropin (HCG) ist ein Hormon, welches in der Plazenta des Menschen gebildet wird und eine wichtige Rolle für den Erhalt der Schwangerschaft spielt. Das Hormon besteht aus zwei Untereinheiten, alpha und beta, wobei nur die beta-Untereinheit charakteristisch ist, während die alpha-Untereinheit auch in anderen Hormonen vorkommt.
Der weibliche Zyklus lässt sich in zwei hormonelle Phasen einteilen:
Dieser Zyklus muss bei Einnistung einer befruchteten Eizelle (Blastozyste) unterbrochen werden. Zu diesem Zweck produzieren einige Zellen der Blastozyste, die Syncytiotrophoblasten, die sich zum kindlichen Anteil der Plazenta entwickeln, humanes Choriongonadotropin. HCG wirkt ähnlich wie das luteinisierende Hormon (LH) der Hirnanhangdrüse stimulierend auf den Gelbkörper im Eierstock und bewirkt eine Aufrechterhaltung der Östrogen- und Progesteronproduktion desselben.
Im Fall einer Schwangerschaft bildet sich der Gelbkörper erst ab der 12. Woche zurück - die Plazenta ist erst zu diesem Zeitpunkt dazu in der Lage, ausreichend Progesteron für den weiteren Erhalt der Schwangerschaft selbst zu produzieren.
Des Weiteren führen die hohen Östrogen- und Progesteronspiegel zum Umwandeln der Gebärmutterschleimhaut in die nährstoffreiche Dezidua, welche den Embryo zu Beginn ernährt. Über negative Rückkopplung wird außerdem die Ausschüttung stimulierender Hormone in der Hirnanhangsdrüse verhindert, sodass kein weiterer Eisprung erfolgt.
In der ersten Wochen der Schwangerschaft steigt die HCG-Konzentration im Blut stark an, bis sie etwa zur achten Schwangerschaftswoche ihr Maximum erreicht. Danach kommt es zu einem wiederum Abfall der Konzentration auf knapp 20% des Maximalwertes, der etwa ab der 28. Schwangerschaftswoche erreicht ist. Vor und nach der Schwangerschaft ist die Konzentration deutlich niedriger.
Der britischen Arzt Albert Simeons untersuchte 1954 schwangere Frauen, die eine ultrakalorienarme Diät einhielten. Er stellte fest, dass bei der Kombination der Diät mit hCG-Injektionen die Patientinnen eher Fett als Muskelgewebe abbauten. Aus dieser Beobachtung heraus gab er die Empfehlung eine restriktive Diät mit hCG-Injektionen durchzuführen. Seitdem kommt diese Methode immer wieder in Mode und wird beispielsweise als Methode der Wahl von Hollywood-Schauspielern beworben.
Dabei ist nie der Beweis erbracht worden, dass die Einnahme von Schwangerschaftshormonen das Abnehmen unterstützt und hCG ist zu diesem Zweck nicht zugelassen. Bei dem strengen Einhalten der empfohlenen 500 Kilokalorien-Diät (zum Vergleich: der tägliche Kalorienbedarf eines Erwachsenen beträgt circa 2000kcal) lässt sich jeder Abnehmeffekt auf die negative Energiebilanz des Körpers durch die Ernährung zurückführen.
Allerdings ist nachgewiesen, dass solche Diäten nicht zu langfristigen Erfolg führen (Jojo-Effekt) und die Gefahr von Mangelernährung bei solchen radikalen Diäten sehr groß ist - mit teilweise lebensbedrohlichen Konsequenzen wie Herzrhythmusstörungen. Darüber hinaus ist die Sicherheit von hCG-Injektionen nicht ausreichend untersucht. Die Beschaffung von hCG im Internet birgt weiterhin das Risiko Präparate von mangelhafter pharmazeutischer Qualität zu erwerben, welche andere gesundheitsschädliche Substanzen enthalten können. Aus diesem Grund ist aus medizinischer Sicht von hCG-basierten Diäten dringend abzuraten.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Die HCG-Diät
Humanes Choriongonadotropin dient diagnostisch als Tumormarker, da einige bösartige Tumoren, vor allem Tumoren der Keimdrüsen (Hoden und Eierstöcke) und der Plazenta, das Hormon produzieren. In selteneren Fällen trifft dies auch für Tumoren anderer Gewebe wie der Brustdrüse, der Leber, der Lunge oder des Darms zu.
HCG dient allerdings wie die meisten Tumormarker nicht als Diagnostik für das Vorliegen einer bösartigen Erkrankung, sondern vielmehr als Verlaufskontrolle bzw. Prognoseparameter bei bereits diagnostiziertem Tumorleiden. Bei metastasierten Keimzelltumoren des Hodens beispielsweise gilt die Konzentration von hCG als ein Merkmal, welches die Prognose in gut, intermediär oder schlecht festlegt. Höhere Serumspiegel sind dabei mit einer schlechteren Prognose assoziiert.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Tumormarker
Fast alle Schwangerschaftstest messen die Konzentration von hCG im Urin oder im Blut. Eine Woche nach der Befruchtung kann bereits ein ausreichender Spiegel im Blut vorhanden sein, um über eine Laboruntersuchung die Schwangerschaft feststellen zu können - also schon vor Ausbleiben der Monatsblutung. Nach frühestens 2 Wochen ist auch die Konzentration im Urin so hoch, dass mithilfe des frei erhältlichen Schwangerschaftstestes das Hormon nachgewiesen werden kann.
Der Test funktioniert mithilfe von farbmarkierten Antikörpern, welche spezifisch an hCG binden. Ein positiver Test weist üblicherweise zwei rosa Streifen auf, während ein negativer Test nur einen solchen zeigt.
Die Aussage eines negativen Testergebnisses ist zu diesem Zeitpunkt allerdings nur eingeschränkt - es kann auch 5 bis 6 Wochen dauern, bis das Hormon im Urin nachweisbar ist. Im Morgenurin ist die Konzentration von hCG am Höchsten, sodass morgens der beste Zeitpunkt für einen Schwangerschaftstest ist.
Ein falsch positives Ergebnis (also ein positiver Test bei nicht vorliegender Schwangerschaft) kann beispielsweise durch einen hCG-produzierenden Keimzelltumor ausgelöst werden. Daher sollte nach erfolgtem Test immer eine Blutentnahme und eine Ultraschalluntersuchung (siehe auch: Ultraschall in der Schwangerschaft) erfolgen.