Natrium gehört zu den lebenswichtigen Elektrolyten (Salzen). Über Natrium werden viele wichtige Stoffwechselprozesse reguliert. Natrium bildet in unserem Körper mit Kalium ein Gegenspielerpaar. Während sich Natrium im wesentlichen außerhalb der Zellen (im so genannten Zellenzwischenraum) befindet, findet man Kalium in der Zelle.

Natrium

Diese Seite befasst sich mit der Interpretation von Blutwerten, die anhand von einer Blutuntersuchung erhoben werden können

Synonyme im weiteren Sinne

  • Hypernatriämie
  • Hypernatriämie
  • Kochsalz
  • NaCl

Englisch: natrium

Funktion

Natrium gehört zu den lebenswichtigen Elektrolyten (Salzen). Über Natrium werden viele wichtige Stoffwechselprozesse reguliert.
Natrium bildet in unserem Körper mit Kalium ein Gegenspielerpaar. Während sich Natrium im wesentlichen außerhalb der Zellen (im so genannten Zellenzwischenraum) befindet, findet man Kalium in der Zelle.
Der Natriumgehalt unseres Körpers wird durch verschiedene Regelmechanismen konstant gehalten. Natrium wird aktiv im Austausch gegen Kalium aus der Zelle herausgepumpt (Na-K-ATP´ase).
Die Natriumaufnahme erfolgt über die Nahrung im Dünndarm, die Ausscheidung über die Niere.
Der Gesamtgehalt von Natrium im Körper wird in engen Grenzen sehr konstant gehalten.
Natrium ist stark osmotisch. Vereinfacht bedeutet dieses, dass Natrium Wasser anziehen kann. Dieses Phänomen kennt man vom Speisesalz (NaCl), dass wenn es nicht trocken gelagert wird Wasser zieht.
Entsprechend gehört auch Natrium in unserem Körper. Größere Aufnahmen von Speisesalz führen dazu, dass “Wasser” angezogen wird und als Folge daraus sich Durst einstellt.

Bestimmungsmethode

Der Natriumwert wird im Blutplasma oder im Blutserum bestimmt. Hierfür ist eine Blutentnahme notwendig. Dabei können auch weitere Elektrolyte im Blut bestimmt werden.

Normwerte

Werte die bei einem Erwachsenen gesunden Menschen als normal angesehen werden, liegen im Bereich von .

Normwerte von Natrium im Blut: 135 bis 145 mmol/l

Blutwerterhöhung

Eine Erhöhung der Natriumkonzentrationen im Serum oder Plasma größer 145 mmol/l wird medizinisch als Hypernatriämie bezeichnet.
Symptome treten erst in der Regel bei Natriumkonzentrationen von größer 150 mmol/l auf. Natriumwerte von über 160 mmol/l können zu lebensbedrohlichen Situationen führen.
In den meisten Fällen wird eine Hypernatriämie durch ein Wassermangel ausgelöst.

Folgen einer Hypernatriämie sind:

  • Bewusstseinsstörung
  • Ruhelosigkeit
  • Erregbarkeit
  • Muskelzittern
  • Muskelkrämpfe
  • Koma

Ursachen für eine Hypernatriämie können sein:

  • Wasserverlust,
    zum Beispiel durch starkes Schwitzen
  • Diabetes insipidus
    Beim Diabetes insipidus hierbei handelt es sich um eine Störung der Wasser aus Scheidung durch ein Hormon (ADH = Anti-Diuretisches-Hormon). Es kann sich um eine Störung der Bildung des Hormons im Gehirn (primärer Typ) oder eine verminderte Ansprechbarkeit von ADH an der Niere (sekundärer Typ) vorkommen.
    Mehr Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Diabetes insipidus
  • Störung des Durstgefühls
    Solche Störungen können durch gutartige oder bösartigen Hirntumoren, aber auch Gehirn- und Schädelverletzungen ausgelöst werden.

Lesen Sie hier mehr zu dem Thema Hypernatriämie

Blutwerterniedrigung

Eine Erniedrigung der Natriumkonzentrationen im Plasma oder Serum unter 135 mmol/l wird medizinisch als Hyponatriämie bezeichnet.
In der Regel verursachen Natriumkonzentrationen von kleiner 130 mmol/l Symptome. Besonders häufig stellen sich Symptome dann ein, wenn der Natriumwert besonders schnell fällt.
Bei einem langsamen Absinken, kann der Körper sich an in die neuen Natriumwerte anpassen / adaptieren.

Ursachen für eine Hyponatriämie können sein:

  • Erbrechen
  • Durchfall
  • Nierenerkrankung / Niereninsuffizienz / nephrotisches Syndrom(verminderte Fähigkeit der Niere Natrium auszuscheiden)
  • Medikamente
    hier sind besonders die Gruppe der Diuretika zu nennen, die häufig bei der Therapie des Bluthochdruck eingesetzt werden. Sie steigern einerseits die Wasserausscheidung über die Niere und andererseits steigern sie teilweise die aktive Ausscheidung von Natrium.
    Zur Gruppe der Diuretika (Wassertablette) gehören unter anderem:
    Furosemid (Lasix®)
    Chlorthalidon
    Thiazide
    Aber auch Schmerzmittel wie Ibuprofen oder Voltaren können die Natriumkonzentrationen erniedrigen.
  • Verbrennungen, hierbei kommt es zu einem Natriumverlust über die und Wundflüssigkeit
  • Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)
  • Nikotin stimuliert das schon oben erwähnte Hormon ADH, wodurch es zu einer verstärkten Wasser und Natrium Rück-Resorption aus dem Harn erfolgt.
  • Leberzirrhose
  • Herzinsuffizienz

Weiterführende Informationen

Weitere Informationen finden Sie unter unserem Thema:

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 26.05.2007 - Letzte Änderung: 22.10.2021