Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus den Wirbeln und der dazwischen liegenden Bandscheibe. Der Mensch hat in der Regel zwischen 32 - 34 Wirbel / Wirbelkörper, in den meisten Fällen 33. Die Wirbelkörper der Halswirbelsäule, der Brustwirbelsäule (BWS) und der Lendenwirbelsäule (LWS) bleiben beweglich. Die Kreuzwirbel und Steißwirbel verschmelzen mit dem Ausschluß des Wachstums zu Kreuzbein (Os sacrum) und zum Steißbein (Os coccygis). Der erste und zweite Halswirbelkörper nimmt eine Sonderstellung ein und wird als Atlas und Axis bezeichnet.
Medizinisch: Corpus vertebra
Die Wirbelsäule des Menschen besteht aus den Wirbeln und der dazwischen liegenden Bandscheibe.
Der Mensch hat in der Regel zwischen 32 - 34 Wirbel / Wirbelkörper, in den meisten Fällen 33.
Diese Wirbelkörper teilen sich auf in:
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Die Wirbel der Halswirbelsäule, der Brustwirbelsäule (BWS) und der Lendenwirbelsäule (LWS) bleiben beweglich.
Die Kreuzwirbel und Steißwirbel verschmelzen mit dem Ausschluß des Wachstums zu Kreuzbein (Os sacrum) und zum Steißbein (Os coccygis). Der erste und zweite Halswirbelkörper nimmt eine Sonderstellung ein und wird als Atlas und Axis bezeichnet.
Die Wirbel bauen sich aus
A - Fünfter Halswirbel (rot)
B - Sechster Brustwirbel (grün)
C - Dritter Lendenwirbel (blau)
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Der Wirbel (Corpus vertebrae) besteht aus einer harten Knochenschicht (Deckplatte und Grundplatte) und einem weichen Inneren (Spongiosa). Die Wirbelkörper sind die Lastträger des Oberkörpers und Leiten die Kraft auf das Becken und Beine weiter.
Der Wirbelbogen (Arcus vertebralis) umgibt das Rückenmark hinter den Wirbelköpern und bietet ihm Schutz.
Der Dornfortsatz (Procesus spinosus) setzt am hinteren Teil des Wirbelbogens an und ist leicht zu ertasten. Jeder Wirbel hat einen Dornfortsatz. Er dient den Muskeln als Hebel zum Bewegen der Wirbelsäule. Der größte Dornfortsatz findet man am 7. Halswirbel, er heißt Vertebra prominens.
Die Querfortsätze (Processi transversi) dienen ebenfalls als Muskelansatzstelle für seitliche Bewegungen der Wirbelsäule. Im Bereich der Brustwirbelsäule setzen an den Querfortsätzen die Rippen an und bilden die Rippenwirbelgelenke.
Die Gelenkfortsätze (Processi articulari) verbinden mit Gelenken die verschiedenen Wirbel miteinander. Jeweils zwei Gelenkfortsätze sind mit dem darüber liegenden und zwei mit dem darunter liegenden verbunden ( = Wirbelgelenke).
Das Wirbelloch (Formen vertebralis) wird vom Wirbelbogen umschlossen. In ihm verläuft das Rückenmark. Die Wirbellöcher der verschiedenen Wirbel bilden den Wirbelkanal (Canalis vertebralis).
Die zwei Zwischenwirbellöcher (Foramina intervertebralia) dienen als Abgangsstellen der Nerven, die jeweils pro Wirbel das Rückenmark verlassen.
Die Stabilisation der Wirbelsäule erfolgt durch die Wirbelsäulenbänder.
Das wichtigste ist das Ligamentum flavum (Zwischenbogenband), was sich seitlich der Wirbelbögen aufspannt. Es hat ein gelblich Aussehen und besteht aus elastischen Fasern. Über seine Spannung hilft es der Wirbelsäule ihren Normalzustand wieder einzunehmen.
Die Halswirbelsäule ist Bestandteil der menschlichen Wirbelsäule. Sie stellt die Verbindung zwischen Kopf und der übrigen Wirbelsäule dar.
Insgesamt gibt es 7 verschiedene Wirbel, die aufeinander liegen. Der erste und der zweite Wirbel stellen eine herausragende Rolle dar.
Der erste Wirbel wird als Atlas, der zweite Wirbel als Axis bezeichnet. Auf dem Atlas kommt der knöcherne Schädel zum liegen.
Die Halswirbelsäule ist im Vergleich zu den ihr sich anschließenden Wirbelsäulenabschnitten der dünnste Abschnitt. Des Weiteren gilt er auch als empfindlichster Abschnitt, der bei Unfällen (Traumen) stets gefährdet ist. Bei den Wirbeln, die sich unterhalb des ersten und zweiten Wirbel anschließen gibt es nur wenige Unterschiede im Aufbau.
Der allgemeine Aufbau der Halswirbelkörper ist so, dass es zunächst den eigentlichen Wirbel gibt, der auch als Corpus vertebrae bezeichnet wird.
Nach hinten setzt sich dieser Knochen als Wirbelbogen fort (Arcus vertebrae). Dieser Wirbelbogen gliedert sich in einen vorderen und hinteren Anteil. Am Übergang beider Anteile lässt sich anatomisch eine kleine knöcherne Vorwölbung darstellen, die als Processus articularis superior nach oben und als Processus articularis inferior nach unten bezeichnet wird.
Die Gelenkfortsätze sind Träger der Gelenkfläche, dem Anteil des Wirbelkörpers, auf dem die entsprechenden Bewegungen durchgeführt werden.
Der Wirbel eines jeden Halswirbels endet nach hinten in einen Dornfortsatz, ein knöcherner spießartiger Vorsprung. Dieser wird auch als Processus spinosus bezeichnet.
Beim dritten bis sechsten Halswirbel ist dieser Vorsprung zweigeteilt, bei den übrigen nur einflächig. Zwischen den Wirbelbögen und Wirbelkörpern befindet sich eine relativ große Öffnung. Diese ist bei den Halswirbeln von größerem Durchmesser, als bei den anderer Wirbelkörpern der Wirbelsäule (Foramen vertebrale). Durch diese Öffnung führen die lebensnotwendigen Nervenbahnen. Seitlich an jedem Wirbel befindet sich ein Querfortsatz, der auch als Processus transversus bezeichnet wird.
Hauptsächlich Beugebewegungen des Kopfes nach vorne und nach hinten sowie eine Drehbewegung nach links und rechts sind in den Gelenken der Halswirbelsäule möglich.
Auch zahlreiche Mischbewegungen, wie sie etwas beim Kopfkreisen zustande kommen, können in der Halswirbelsäule durchgeführt werden. Die Bewegungen der Halswirbelsäule finden durch die zahlreichen die Wirbelsäule begleitenden Muskeln statt (autochthone Muskulatur und kurze Wirbelsäulenmuskeln).
Es kann schnell passieren, dass es in der Halswirbelsäule zu Verrenkungen kommt. Dies geschieht vor allem bei schnellen und ruckartigen Bewegungen.
In der Regel handelt es sich um eine Verrenkung des Wirbels.
Nach Unfällen und Frakturen der Halswirbelkörper treten in vielen Fällen irreversible Querschnittslähmungen auf.
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Die Brustwirbelsäule setzt die Halswirbelsäule nach unten hin fort. Sie besteht aus 12 Wirbeln, die von ihrem Aufbau den Halswirbelkörpern zwar ähneln, aber von ihrem Aufbau der Wirbel wesentlich massiver sind
Ein Hauptgrund dafür ist, dass die Brustwirbelsäule eine wesentlich größere Masse tragen muss als die Halswirbelsäule.
Die Brustwirbelsäule hat außerdem einen maßgeblichen Einfluss auf die Statik des Menschen und ist für die Fähigkeit verantwortlich aufrecht zu gehen. Die Brustwirbel bestehen auch aus einem Wirbelkörper, der aus einer teilverknöcherten sogenannten Kompaktaplatte besteht.
An der Hinterseite der Wirbel befinden sich kleine Löcher, die als Austritt von lebenswichtigen Blutgefäßen dienen. Vor allem die Vena und die Arteria basivertebralis.
Seitlich besitzen die Brustwirbelkörper einen kleinen knöchernen Vorsprung. Im Gegensatz zu den Halswirbelkörpern setzen im Bereich der Brustwirbelkörper die Rippen an den Wirbeln an. An den seitlichen Fortsätzen finden sie einen stabilen Halt und ziehen in bogenförmiger Weise nach vorne und bilden so den Brustkorb.
Auch die Brustwirbelkörper haben einen nach hinten verlaufenden spießförmigen knöchernen Vorsprung, der als Processus spinosus bezeichnet wird. Diese Vorsprünge haben dann zum jeweils benachbarten Wirbelkörper Kontakt und bilden so einen stabilen knöchernen Zusammenschluss.
Zwischen jedem Wirbelkörper befinden sich zwei Öffnungen. Einmal, wie bei den Halswirbelkörper die Öffnungen, die ein Hindurchziehen des Rückenmarks von oben nach unten möglich macht, zum zweiten auch Öffnungen zwischen den Processi spinosi die zur Seite hin geöffnet sind.
Der Durchmesser der Wirbel nimmt vom ersten bis zum zwölften Brustwirbel zu, was ebenfalls mit der ständig steigenden zu tragenden Last und der statischen Ansprüchen erklärt werden kann.
Zwischen jedem Brustwirbelkörper findet eine Bandscheibe Platz. Es handelt sich dabei um eine knorpelige Platte, die als notwendige Trennung zwischen den Wirbelkörpern benötigt wird.
Wäre die Bandscheibe nicht vorhanden, würde Knochen auf Knochen reiben, was zu massiven Bewegungsbeeinträchtigungen und zu Schmerzen führen würden.
Beim Bandscheibenvorfall stülpt sich ein Teil der Bandscheibe zwischen den beiden Wirbelkörpern hervor, was eben diese Beschwerden auslösen kann.
Bandscheibenvorfälle der Brustwirbelsäule sind allerdings selten. Die meisten Bandscheibenvorfälle findet man in der Lendenwirbelsäule gefolgt von der Halswirbelsäule.
Neben den schützenden Aufgaben hat die Bandscheibe auch noch eine „schmierende“ Funktion und verhindert zu starke Reibungseffekte bei den Bewegungen, die in der Brustwirbelsäule ausgeführt werden können.
Als dritte Aufgabe werden den Bandscheiben stoßdämpfende Wirkungen zugeschrieben, die bei Sprungbewegungen dämpfend wirken sollen.
In der Brustwirbelsäule können Beugungen nach vorne und nach hinten durchgeführt werden aber auch Bewegungen zur Seite und sogenannte Torsionsbewegungen.
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Die Lendenwirbelsäule schließt die Wirbelsäule nach unten ab.
Die Wirbelkörper werden auch als Vertebrae lumbales bezeichnet.
Im Vergleich zu den vorangegangenen Wirbeln sind sie noch massiver, entsprechend des weiter angestiegenen zu tragenden Körpergewicht und der erhöhten statischen Ansprüchen.
Die nach hinten ausgerichteten Processi spinosi (Dornfortsätze) sind platt und stehen enger mit dem benachbarten Wirbelkörper in Verbindung. Auch die zur Seite abgehenden Processi transversi sind nur noch zu erahnen und enger mit den benachbarten Wirbelstrukturen verbacken.
Im Allgemeinen kann man die Wirbel der Lendenwirbelsäule als plumper bezeichnen. Insgesamt bestehen sie aus fünf Lendenwirbeln.
An das Ende der Lendenwirbel schließt sich das Kreuzbein als Abschluss der Wirbelsäule an.
Im Bereich der Lendenwirbel befindet sich die sogenannte Cauda equina. Dabei handelt es sich um Nervenbündel, die im Liquor (Nervenwasser) schwimmen und die Verlängerung des Rückenmarks darstellen. Kommt es aus medizinisch-diagnostischen Gründen zu einer Liquorpunktion (Lumbalpunktion), nimmt man am liebsten diese Region, da hier die Gefahr einer Rückenmarksverletzung gering ist.
Man sucht sich bei der Lumbalpunktion die Höhe der beidseitigen Beckenschaufeln und sucht dann den auf dieser Höhe liegende Wirbel auf.
An den tastbaren Processus spinosus wird eine Nadel eingestochen (Position zwischen zwei Wirbelkörpern).
Die Nadel durchbricht zunächst einen kleinen Widerstand und gelangt in den liquorführenden Bereich. Danach kann eine entsprechende Hirnwassermenge abgelassen und mikrobiologisch untersucht werden. In höher gelegenen Abschnitten der Lendenwirbelsäule kommen die oben beschriebenen Bandscheibenvorfälle verhältnismäßig häufig vor.
Hauptgrund sind die oftmals falsch durchgeführten Bewegungen und Haltungsschäden, die sich am oberen Teil der Lendenwirbelsäule bzw. den unteren Teil der Brustwirbelsäule manifestieren und zu Beschwerden führen. Je tiefer man in der Lendenwirbelsäule kommt, desto ungelenkiger werden die Wirbel.
Während es am Übergang von Brustwirbelsäule zu Lendenwirbelsäule noch möglich ist Beugebewegungen nach vorne und hinten sowie Drehbewegungen zur Seite durchzuführen, verarmen diese Bewegungsmöglichkeiten zunehmend.
Hauptgrund ist der abnehmende „Spielraum“ zwischen den Wirbeln, die zunehmend verbackener sind.
Der untere Teil der Lendenwirbelsäule hat nur noch einen ganz geringen Bewegungsgrad bzw. ist komplett starr. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Wirbelsäule am tiefsten Punkt (Abschluss der Lendenwirbelsäule) den nun sehr starken Druck, der auf ihr lastet, aushält und eine entsprechende Statik der gesamten Wirbelsäule aufbaut.
Lesen Sie mehr zum Thema: Lendenwirbel
Die Wirbel bilden die Wirbelsäule und ermöglichen dem Rumpf sich in allen Richtungen zu bewegen.
Rotationsbewegungen (Drehung) kommt besonders aus der Halswirbelsäule. Das Beugen und Strecken wird hauptsächlich über die Lendenwirbelsäule ermöglicht.
Die Wirbelbögen schützen das Rückenmark vor möglichen Verletzungen. Über die Bandscheiben können Stöße gepuffert werden.
Das Einrenken eines Wirbels soll dazu dienen, einen in den Zwischenwirbelgelenken verhakten Wirbel wieder in die richtige Position zu bringen. Diese Blockade kann sich durch Schmerzen oder eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit bemerkbar machen.
Manchmal helfen dann schon aktive Dreh- und Beugebewegungen, um diese Blockade selbst zu lösen. Man kann sich beispielsweise auf eine Sportmatte legen und sich langsam aufrichten und wieder abrollen, wobei man versucht bewusst Wirbel für Wirbel vorzugehen. Auch Drehbewegungen des Oberkörpers, die man im Sitzen verüben kann, können dabei helfen leichte Blockaden zu lösen.
In anderen Fällen wiederum kann nur durch gezielte Ausübung von leichtem Druck oder Zug eine Einrenkung erzielt werden. Dies sollte in jedem Fall von einem Fachmann, wie einem Arzt oder Physiotherapeuten, vorgenommen werden, da man durch falsches Einrenken weitere Probleme, wie Verspannungen, verursachen kann.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wirbel einrenken
Der Verschleiß der Wirbelsäule und seiner Wirbel ist ab dem 50. Lebensjahr im Röntgenbild bei praktisch jedem Menschen nachweisbar. Trotzdem können diese verschleißbedingten Veränderungen symptomlos bleiben.
Man findet in vielen Fällen eine Arthrose der Wirbelgelenke, Veränderungen der Wirbelkörper (Osteochondrose) und Knochenanbauten an den Wirbelköpervorderkanten und Wirbelsäulenhinterkanten
(Osteophyten = an der Wirbelsäule Spondylophyten genannt).
Im Rahmen des Verschleißes der Wirbelkörper altern auch die Bandscheiben, Bandscheibenvorfälle können die Folge sein.
Weitere Informationen erhalten Sie unter unserem Thema: Bandscheibenvorfälle
Im Alter nimmt die Knochenentkaltung (Osteoporose) zu. Folge ist eine verstärkte Bruchanfälligkeit der Wirbelköper.
Insbesondere nach einem Sturz kann es zu einem Wirbelkörperbruch kommen. In den meisten Fällen heilen diese Bruch in Fehlstellung der Wirbel aus.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Knochenentkaltung
Ein Wirbel kann durch viele verschiedene Mechanismen gebrochen werden. Zu den drei häufigsten gehören zum einen durch zu starke Beugung oder Streckung, durch übermäßiges Zusammendrücken der Wirbelsäule von oben und unten, einer sogenannten Kompression, oder zum anderen durch Drehung der Wirbelsäule um die eigene Achse.
Ein typisches Beispiel für eine starke Belastung der Wirbel ist der Autounfall, bei dem durch starkes Vor- und Zurückschleudern des Körpers enorme Kräfte, besonders im Halsbereich, auf die Wirbel wirken. Hierbei können auch umliegende Strukturen, die der Stabilisierung der Wirbelsäule dienen, wie zum Beispiel Bänder, in Mitleidenschaft gezogen werden.
Ein Sonderfall stellt die Osteoporose dar, bei welcher die Wirbel ohne großartige Krafteinwirkung in sich zusammensacken.
So unterschiedlich die Mechanismen sind, so unterschiedlich kann ein Wirbel dann auch gebrochen sein. Er kann etwa eingedrückt sein, komplett in mehrere Einzelteile zersprengt sein oder einmal gespalten sein. Dabei kann der gebrochene Wirbel die angrenzenden Wirbelsäulenabschnitte gegeneinander verschieben.
Je nach Ausmaß des gebrochenen Wirbels wird entweder eine konservative Behandlung mit Krankengymnastik, Schmerzmitteln und Schonung gewählt, oder bei zum Beispiel resultierenden neurologischen Ausfällen oder Instabilität der Wirbelsäule eine Operation in Erwägung gezogen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Wirbelbruch
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