Ein Ermüdungsbruch ist ein Knochenbruch, der durch eine übermäßige, lang andauernde und falsche Belastung entsteht. Zudem spielen gewisse Risikofaktoren (wie Osteoporose, Knochentumore) eine Rolle. Die Diagnose gestaltet sich oft schwierig. Wird der Ermüdungsbruch jedoch erkannt, ist die entsprechende Therapie meist einfach und mit großen Heilungschancen verknüpft.
Unter einem Ermüdungsbruch (Synonyme: Ermüdungsfraktur, Stressfraktur) versteht man einen Knochenbruch, der durch eine über einen langen Zeitraum hinweg bestehende übermäßige Belastung entsteht.
Die Diagnose gestaltet sich zwar oftmals als etwas schwierig, wenn sie einmal erfolgt ist, kann man mithilfe einer konsequenten Ruhigstellung der betroffenen Extremität allerdings fast immer eine vollständige Ausheilung der Fraktur erreichen.
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Bei einem Ermüdungsbruch handelt es sich um einen Knochenbruch, der durch lang dauernde oder oftmals wiederkehrende übermäßige Belastungen hervorgerufen wird. Es kommt also nicht plötzlich durch von außen einwirkende Gewalt zu einem akuten Bruch, sondern es dauert einige Zeit, bis sich der Bruch tatsächlich komplett ausgebildet hat. Dies kann dann letztendlich durch ein unbemerktes Ereignis geschehen.
Solche Brüche können sowohl bei gesunden als auch bei kranken Knochen vorkommen und werden dementsprechend entweder auch als Stressfraktur oder Insuffizienzfraktur bezeichnet.
Je nachdem, an welcher Körperstelle sich ein Ermüdungsbruch befindet, gibt es unterschiedliche Namen für diese Sorte Fraktur:
Zudem kommt der Ermüdungsbruch der Ferse ebenfalls sehr häufig vor.
Ein Ermüdungsbruch kommt durch eine dauerhaft vorhandene Überbelastung des betroffenen Knochens zustande. Jeder Knochen hat eine bestimmte Belastungsgrenze, deren Überschreiten sich durch winzig kleine Brüche im Knochen (Mikrofrakturen) manifestiert. Diese sind zunächst einmal ungefährlich und fallen auch nicht auf. Durch eine langfristige oder immer wiederkehrende Überbelastung oder fehlerhafte Belastungen können sehr viele dieser kleinen Risse entstehen. Im Regelfall kann der Körper diese kleinen Brüche dadurch wieder ausgleichen, indem er vermehrt Knochensubstanz bildet.
Irgendwann ist dieser Kompensationsmechanismus jedoch erschöpft. Folglich kommt es durch die erhöhte Anfälligkeit des betroffenen Knochens irgendwann zu einem Bruch, der typischerweise nicht durch ein offensichtliches Trauma wird, sondern durch eine alltägliche Bewegung ausgelöst sein kann. Aufgrund dieser Krankheitsentwicklung ist es verständlich, dass besonders (Leistungs-)Sportler häufig unter Ermüdungsbrüchen leiden und dass diese vermehrt im Bereich der unteren Extremitäten vorkommen.
Besonders oft sind Frauen betroffen, die an einem gestörten Menstruationszyklus leiden oder die sich in den Wechseljahren befinden. Wenn es nämlich an dem Hormon Östrogen mangelt (gleichzeitig liegt dann bei vielen auch eine Osteoporose) vor, können die Knochen leichter brechen.
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Einige Fußfehlstellungen begünstigen auch das Auftreten eines Ermüdungsbruches. Dazu gehören der Hohlfuß und eine Nach-Außen-Drehung der Füße beim Laufen, wodurch eine vermehrte Belastung von Waden- und Schienbein entsteht. Auch durch langes, heftiges Husten können Ermüdungsbrüche entstehen (vor allem an den Rippen oder Wirbelkörpern).
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Darüber hinaus gibt es eine Vielzahl von Risikofaktoren, die dazu führen, dass ein Ermüdungsbruch einer der Extremitäten auch bei ansonsten gesunden Menschen mit einer höheren Wahrscheinlichkeit entstehen kann. Dazu gehören unter anderem:
Gerade bei einem Ermüdungsbruch lassen sich charakteristische Beschwerden nur schwer erkennen. Die Symptome bei einem Ermüdungsbruch entwickeln sich typischerweise schleichend, wodurch sie sich stark von denen eines gewöhnlichen, akuten Knochenbruches unterscheiden.
Als erste Anzeichen können leichte Schmerzen, charakteristischerweise punktförmige Druckschmerzen an betroffenen Knochenstellen gewertet werden. Zunächst handelt es sich um Schmerzen, die überwiegend bei Belastung auftreten, später können sie auch in Ruhe zu spüren sein.
Je nachdem wie ausgeprägt die Knochenhautentzündung über dem Ermüdungsbruch ist, kann auch eine Schwellung, Rötung oder Überwärmung der Haut in dem Bereich sein.
Diese Anzeichen werden jedoch fälschlicherweise häufig als Prellung oder Überbelastung abgetan. In Anfangsstadien treten die Schmerzen nur bei Belastung auf und verschwinden in Ruhe. Zudem ist die Funktion meist noch erhalten. Daher kommen die meisten Betroffenen nicht auf die Idee, einen Bruch erlitten zu haben.
Einzige erste Anzeichen sind also die Druckschmerzen mit Schwellung und Überwärmung der Region. Da diese Beschwerden aber bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten können, fällt es Betroffenen schwer ihre Erkrankung frühzeitig zu erkennen.
Mit der Zeit haben Betroffene dann auch Schmerzen in Ruhe, die auch unter völliger Entspannung nicht mehr nachlassen. Dadurch nimmt die Belastbarkeit des betroffenen Körperteils immer stärker ab.
Im Gegensatz zu regulären Knochenbrüchen gehen Ermüdungsbrüche also nicht mit einem plötzlich eintretenden Funktionsverlust des betroffenen Körperteils einher, sondern entwickeln sich schleichend.
Die Dauer eines Ermüdungsbruches variiert in Hinblick auf den Heilungsprozess in Abhängigkeit der Lokalisation und der Schwere des Bruches sowie dem Einhalten therapeutischer Maßnahmen seitens der Betroffenen.
Die Ruhigstellung (Verband, Gips, orthopädische Schienung, Entlastung durch Krücken etc.) erfolgt dabei in der Regel für zwei bis vier Wochen, danach kann stetige Belastungssteigerung folgen.
Wichtig ist auch, dass es in der Entlastungsphase nicht zur vollständigen Ruhigstellung kommt, sondern die betroffene Körperpartie im Rahmen der Physiotherapie dennoch in gewissem Maß belastet wird, damit es nicht zu einem Muskelabbau und zu einer weiteren Entmineralisierung der Knochensubstanz kommt.
Im Durchschnitt kann man von einer kompletten Ausheilung nach 6-8 Wochen ausgehen, wenn der Bruch rechtzeitig erkannt und entsprechend behandelt wurde. Anderenfalls kann sich der Heilungsprozess bis zu 6 Monaten hinziehen.
Besonders schwierig gestaltet sich das Rückerlangen einer vollen Belastbarkeit. Selbst wenn der Bruch an sich verheilt ist, sollte man nicht sofort voll belasten, sondern den betroffenen Knochen erst langsam wieder an die Beanspruchung heranführen. Eine volle Belastbarkeit ist daher meist erst nach etwa 4-6 Monaten möglich.
Ein Ermüdungsbruch kann auf zwei Wegen ausheilen. Zum einen über eine sogenannte primäre Wundheilung durch eine operative Versorgung des Bruches. Zum anderen über eine sekundäre Wundheilung mithilfe einer rein konservativen Behandlung. Die sekundäre Wundheilung nimmt meist mehrere Wochen in Anspruch. Die Heilungsdauer ist somit länger als bei der operativen Versorgung mithilfe derer eine Ausheilung nach nur wenigen Wochen erfolgt.
In beiden Fällen gilt die Voraussetzung, therapeutische Maßnahmen wie vor allem die Ruhigstellung der betroffenen Stelle, einzuhalten. Die Ruhigstellung nimmt allein zwischen 2-4 Wochen in Anspruch. Nur so kann ein Ermüdungsbruch komplikationslos und ohne Folgeschäden innerhalb von 6-8 Wochen ausheilen.
Die Diagnostik eines Ermüdungsbruches gestaltet sich oftmals als schwierig.
Häufig kommen Sportler einfach mit Beschwerden von Fuß, Unter- oder Oberschenkeln zum Arzt, die als unklare Schmerzen beschrieben werden. Wenn der Arzt einen Verdacht für eine Ermüdungsfraktur hat, wird er eine gezielte Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) vornehmen.
Wichtige Fragen hierbei sind zum Beispiel:
Außerdem ist es immer interessant zu erfahren, ob weitere Erkrankungen (Osteoporose, Fußfehlstellungen) bestehen.
An diese Befragung schließt sich eine körperliche Untersuchung an, bei welcher der Arzt die schmerzende Stelle betrachtet und nachsieht, ob sich dort vielleicht eine Schwellung, Überwärmung oder Rötung gebildet hat.
Bei einem weiterhin bestehenden Verdacht auf einen Ermüdungsbruch wird dann in der Regel ein Röntgenbild angefertigt. Viele Ermüdungsfrakturen sind jedoch gerade in einem frühen Stadium im Röntgenbild nicht zu erkennen. Wenn die Aufnahme also unauffällig ist, kann entweder nach ein oder zwei Wochen ein weiteres Bild aufgenommen werden oder eine Computertomographie (CT), Magnetresonanztomographie (MRT) oder Szintigraphie erfolgen. Vor allem die letzten zwei dieser bildgebenden Verfahren sind zwar weitaus aufwendiger und teurer als das Röntgen, können aber im Zweifelsfall ein viel sichereres und früheres Ergebnis liefern.
Im Rahmen der Diagnostik ist vom Arzt immer auch abzuklären, ob die Symptome eine andere Ursache haben könnten. Ähnliche Beschwerden bereiten das Kompartment- und das Schienbeinkantensyndrom, außerdem auch manche Tumoren und Infektionen. Die wohl wichtigste Differenzialdiagnose eines Ermüdungsbruches ist Rheuma. Viele Patienten verwechseln eine Ermüdungsfraktur mit rheumatischen Beschwerden, weshalb sie einen Arzt erst sehr spät oder gar nicht aufsuchen.
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Ein Knochenbruch im Bereich der Ferse kann beim betroffenen Patienten starke Schmerzen hervorrufen. Ursache des Ermüdungsbruchs der Ferse ist in den meisten Fällen eine übermäßige Belastung beim Gehen und Laufen. Aus diesem Grund lassen sich derartige Ermüdungsbrüche im Bereich der Ferse vor allem bei Laufsportlern und Wanderern beobachten.
Neben dem Mittelfuß und dem Schienbein gehört die Ferse zu jenen Körperstellen an denen es durch eine zu hohe Belastung besonders häufig zu einem Ermüdungsbruch (Synonym: Stressfraktur) kommt. Darüber hinaus besteht bei den betroffenen Patienten die Gefahr der Entstehung von entzündlichen Prozessen im Bereich der Knochenfraktur. Aus diesem Grund sollte bei bestehender Schmerzsymptomatik und dem Verdacht auf einen Ermüdungsbruch der Ferse umgehend ein Facharzt aufgesucht werden.
Patienten, die einen Ermüdungsbruch der Ferse aufweisen, klagen in der Regel über starke Schmerzen, die das Auftreten nahezu unmöglich machen. Darüber hinaus lässt sich bei der Untersuchung eine deutliche Schwellung und Rötung im Bereich der Ferse feststellen. Die Diagnose des Ermüdungsbruchs der Ferse erfolgt auf Grund der klinischen Symptomatik und der Anfertigung von Röntgenaufnahmen in zwei unterschiedlichen Ebenen. Der Fuß wird zu diesem Zwecke sowohl von vorne, als auch von der Seite abgebildet. Bei unklarem Befund kann außerdem die Durchführung einer Computertomographie (CT) und/oder einer Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig sein.
Der Ermüdungsbruch der Ferse kann, je nach Schweregrad und exakter Lokalisation, nicht-chirurgisch (konservativ) oder chirurgisch erfolgen. Ein unkomplizierter Ermüdungsbruch der Ferse mit gut adaptierten Bruchenden kann in den meisten Fällen mit einem einfachen Gipsverband behandelt werden. Zur Schmerzlinderung können Schmerzmittel wie Paracetamol oder Ibuprofen eingenommen werden. Trotz Anlage des Gipsverbandes muss der betroffene Patient die frakturierte Ferse über einen Zeitraum von zehn bis zwölf Tagen schonen.
Ein dislozierter (verschobener) Ermüdungsbruch der Ferse bedarf gewöhnlich einer operativen Korrektur. Während des chirurgischen Eingriffs werden die Bruchenden aneinander gelagert und mit Drähten und/oder Platten miteinander verbunden. Im Anschluss kann der Fuß bis zum Unterschenkel eingegipst und dadurch entlastet werden. Drähte und/der Platten können (müssen aber nicht) nach einigen Monaten wieder entfernt werden. Auch bei Beteiligung des Sprunggelenks ist eine chirurgische Intervention unumgänglich.
Da der Fuß gerade bei Laufsportlern einer enormen Belastung ausgesetzt wird, lassen sich an dieser Körperstelle besonders häufig Ermüdungsbrüche beobachten. Bei Menschen die regelmäßig lange Marsch- oder Wanderrouten bewältigen tritt der Ermüdungsbruch vor allem im Bereich der Mittelfußknochen, nahe des zweiten Zehs auf.
Ähnlich wie die Fraktur der Ferse macht sich auch der Ermüdungsbruch des Mittelfußes durch das plötzliche Auftreten starker Schmerzen bemerkbar. Klassischerweise intensiviert sich die Schmerzsymptomatik beim Gehen oder Laufen. Darüber hinaus wirkt der gebrochene Fuß geschwollen und weist gegebenenfalls starke Hautrötungen auf.
Der Ermüdungsbruch am Fuß lässt sich in den ersten Tagen nicht immer röntgenologisch Nachweisen. Die Anfertigung von Röntgenaufnahmen in zwei Ebenen ist in der Diagnostik häufig erst mit einer Verzögerung von drei bis vier Wochen zielführend. Grund dafür ist die Tatsache, dass sich der Ermüdungsbruch am Fuß zumeist nur durch das Auftreten typischer Verkalkungen im Bereich der Bruchenden nachweisen lässt. Bei entsprechender Symptomatik kann der Verdacht auf einen Ermüdungsbruch am Fuß nur durch eine knochenszintigraphische Untersuchung, beziehungsweise eine MRT vom Fuß, erhärten. Eine Skelettszinitigraphie und ein MRT vom Fuß lässt einen Ermüdungsbruch in diesem Bereich sicher nachweisen.
Der Ermüdungsbruch im Bereich des Fußes muss dringend entlastet und ruhiggestellt werden. Liegen die Bruchenden im Bereich des Mittelfußes, so kann durch das Tragen eines sogenannten "Vorfußentlasstungsschuhs" eine ausreichende Ruhigstellung erzielt werden. Unterstützend können abschwellende Maßnahmen wie Lymphknotendrainagen und Kinesio-Tapes durchgeführt werden. Ein Ermüdungsbruch am Fuß heilt im Regelfall innerhalb von 4 bis 6 Wochen vollständig ab.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter: Ermüdungsbruch im Fuß
Ein Ermüdungsbruch im Mittelfuß entsteht durch anhaltende Überbelastung eines Gelenkes oder eines Knochens und wir meist ohne zusätzliche äußere Gewalteinwirkung verursacht. Theoretisch kann man einen Ermüdungsbruch in jedem Knochen erleiden, prädestiniert sind jedoch Knochen, welche einer besonders hohen Belastung standhalten müssen.
Deshalb ist es nicht verwunderlich, dass vor allem Sportler häufig einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß erleiden. Allgemein gehören zu dem Mittelfuß die 5 Mittelfußknochen (Os metatarsalis). Besonders bei verschiedenen Sprungübungen kann es sein, dass der Mittelfuß überlastet wird.
Hält diese Überlastung dauerhaft an, kann es sein, dass sich durch diese Überbelastung die Struktur des Knochens und damit seine Widerstandskraft verändern. Es kann beispielsweise sein, dass eine Eiskunstläuferin eine neue Figur ausprobieren möchte bei der sie besonders den Mittelfuß belastet, wodurch es in diesem Bereich des Fußes zunächst nur zu kleinen Aufweichungen und Rissen im Knochen kommt, die sich dann aber immer weiter vertiefen. Besonders bei solchen neuen Übungen kann es sein, dass man sich und vor allem die Kraft der Knochen überschätzt und somit einen Übermüdungsbruch provoziert.
Durch die dauerhafte Überbelastung des Mittelfußes kann es nun sein dass sich langsam ein Ermüdungsbruch entwickelt. Das bedeutet, dass der Knochen durch die ständige Überlastung immer weiter einreißt bis er schließlich keine ausreichende Zusammengehörigkeit hat und bricht.
Wichtig ist es jedoch, dass ein Ermüdungsbruch im Mittelfuß wie auch in jedem anderen Knochen sich nicht wie ein klassischer Bruch mit plötzlich starken Schmerzen äußert und auf ein Ereignis zurückzuführen ist, wie beispielsweise ein akuter Sturz. Meist verspürt der Patient bereits in der Phase der Überlastung die ersten leichten Symptome. Beispielsweise kann der Mittelfuß leicht geschwollen sein oder der Patient verspürt nach dem Sport verstärkt Schmerzen im Bereich des Mittelfußes.
Bei dem Ermüdungsbuch an sich kommt es dann meist zu einer Verstärkung der Symptome, das heißt, dass durch den Ermüdungsbruch der Mittelfuß stärker geschwollen ist, sich eventuell durch Einblutungen leicht bläulich verfärbt und dass es zu stärkeren Schmerzen kommt.
Häufig kommt es aber im Vergleich zu einem „echten“ Bruch nicht zu einem plötzlichen Eintreten der Symptome sondern lediglich zu einer Verstärkung der bereits vorhandenen Symptomatik. Dies erklärt auch, warum vielen Sportlern durchaus über einen längeren Zeitpunkt hinweg nicht auffallen kann, dass sie einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß erlitten haben. Wichtig ist es hier, auf die kleinen Symptome des Körpers zu achten.
Wenn der Mittelfuß nicht mehr richtig belastbar ist und dazu noch leicht geschwollen und/oder gerötet und/oder schmerzhaft, kann es sehr gut sein, dass es sich um einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß handelt, welcher unbedingt behandelt werden sollte. Im Anfangsstadium reicht es meist aus, den Fuß ruhig zu stellen und nicht mehr zu belasten, es kann jedoch sein, dass wenn man die Symptome ignoriert und den Mittelfuß trotz Ermüdungsbruch weiter belastet, sich der Bruch vertieft und eventuell sogar eine Operation erforderlich ist.
Der häufigste Grund einen Ermüdungsbruch im Mittelfuß zu erleiden ist das exessive Joggen. Läufer mit einem Wochenvolumen von mehr als 50 km / Woche sind gefährdert. Läufer mit einem Wochenvolumen von 10 - 20 km / Woche, können in der Regel keinen Ermüdungsbruch im Mittelfuß erleiden.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter: Ermüdungsbruch im Mittelfuß
Auch beim Ermüdungsbruch am Schienbein bildet eine dauerhafte Überbelastung des Knochens die häufigste Ursache. Im Bereich des Schienbeins werden Ermüdungsbrüche in zwei Klassen eingeteilt. Man unterscheidet zwischen Frakturen des gesunden und Brüchen des krankhaft veränderten Schienbeins. Der Ermüdungsbruch des Schienbeins der einzig und allein auf eine zu hohe Belastung zurückzuführen ist, bezeichnet man auch als Stressfraktur.
Bei krankhaft veränderter Knochensubstanz hingegen genügen bereits leichte Belastungen um einen Ermüdungsbruch hervorzurufen. Synonym spricht man in solchen Fällen von Insuffizienzfrakturen. Auslöser dieser Form des Ermüdungsbruchs am Schienbein sind osteoporotische Veränderungen, rheumatoide Arthritis oder Rachitis. In Folge dieser Erkrankungen wird das Schienbein zunehmend poröser und weniger resistent gegenüber Druckkräften.
Typische Symptome des Ermüdungsbruchs sind Schienbeinschmerzen, die schleichend beginnen, unter Belastung zunehmen und im Ruhezustand wieder abebben. Bei lang anhaltender Fraktur tritt die Schmerzsymptomatik deutlicher hervor, sodass sich im Verlauf auch im Ruhezustand Beschwerden bemerkbar machen. Darüber hinaus lassen sich häufig Schwellungen und Rötungen im Bereich des Schienbeins beobachten. Eine Einschränkung der Beweglichkeit wird durch den Ermüdungsbruch des Schienbeins in der Regel nicht ausgelöst.
Die Therapie der Schienbeinfraktur erfolgt über eine mehrwöchige Ruhigstellung des betroffenen Beins. Zu diesem Zwecke wird in den meisten Fällen ein Gipsverband angelegt. Bei schlecht adaptierten Bruchenden kann jedoch auch eine chirurgische Versorgung des Schienbeins notwendig werden. Während der operativen Korrektur werden die Knochenenden aneinander angenähert und mit speziellen Schrauben und/oder einer Metallplatte miteinander verbunden.
Im Allgemeinen ist der Heilungsverlauf des Ermüdungsbruchs am Schienbein nach operativer Korrektur deutlich beschleunigt. Der Unterschenkel ist wesentlich schneller wieder belastbar.
In den meisten Fällen ist die Ursache für einen Ermüdungsbruch am Schienbein - wie auch beim Ermüdungsbruch des Mittelfußes - exessives Joggen (mehr als 50 km / Woche) die Ursache.
Mehr zu diesem Thema erfahren Sie unter: Ermüdungsbruch im Schienbein
Ein Ermüdungsbruch im Knie entsteht immer dann, wenn man das Knie über einen längeren Zeitpunkt hinweg überbelastet. Da es sich bei dem Knie jedoch um ein Gelenk handelt, bricht nicht das Knie selber sondern einer der umgebenen Knochen. Von einem Ermüdungsbruch im Knie kann zum Beispiel das Köpfchen des Wadenbeinknochens des Unterschenkels (Fibular) betroffen sein. Dieses Köpfchen befindet sich außen unterhalb des Knies und ist besonders anfällig für Ermüdungsbrüche da es sich um einen sehr schmalen Knochen handelt, der besonders bei Drehbewegungen im Knie gefährdet ist für einen Ermüdungsbruch im Knie.
Wie bei jedem anderen Ermüdungsbruch auch ist es wichtig, dass die Symptome sich langsam einschleichend äußern und nicht wie bei einem „normalen“ Bruch durch äußere Gewalteinflüsse wie beispielsweise einen Sturz verursacht werden. Ein Ermüdungsbruch im Fibularköpfchen äußert sich meist jedoch durch eine deutliche Bewegungseinschränkung des Knies und des Unterschenkels.
Ein Ermüdungsbruch im Bereich des Knies kann jedoch auch direkt in der Kniescheibe (Patella) entstehen. Besonders bei Sportlern, die viel ihre Knie belasten, wie beispielsweise Turner oder Tänzer, kann es dazu kommen, dass die Kniescheibe immer weiter einreißt bis es zu einem Ermüdungsbruch kommt. Solch ein Bruch äußert sich dann besonders bei Kniebewegungen durch Schmerzen, Schwellungen oder Rötungen im Bereich des Knies. Vor allem das Treppensteigen fällt den betroffenen Patienten immer schwerer da hierbei das Knie besonders belastet wird aber auch beim joggen kommt es zu erheblichen Beeinträchtigungen. Auch hier ist es wichtig, auf die Anzeichen des Ermüdungsbruches im Knie zu achten und diesen nicht zu unterschätzen. Auch wenn ein Ermüdungsbruch sich durch langsam steigernde Schmerzen und nicht durch plötzlich akut eintretende Schmerzen äußert, kann der Knochen genauso einen Schaden davon tragen wie wenn er durch einen äußeren Einfluss (Sturz, Schlag…) plötzlich gebrochen wird.
Meist lässt sich ein Ermüdungsbruch im Knie mit simplen Ruhigstellen des Knies gut behandeln, es ist jedoch wichtig, dass der Patient sich auch daran hält und das Knie nicht immer weiter überlastet da es sonst sein kann, dass es zu dauerhaften Schäden kommt, welche vor allem im Knie mit großen Beeinträchtigungen verbunden sind.
Siehe auch: Schmerzen im Knie
Ein Ermüdungsbruch im Bereich des Wadenbeins (Fibular) kann entweder im Bereich des Knies, also am Fibularköpfchen oder im unteren Bereich des Wadenbeins, dem Bereich des Außenknöchels entstehen. Nur sehr selten bricht das Wadenbein mittig durch und wenn, dann eher durch einen „normalen“ Bruch infolge von äußeren Gewalteinflüssen als durch eine lang anhaltende Überlastung wie sie beim Ermüdungsbruch besteht.
Im Bereich des Außenknöchels (Malleolus lateralis) kann es vor allem bei einer anhaltenden Überlastung während langen Märschen zum Beispiel bei der Bundeswehr oder durch hartes Jogging-Training zu einem Übermüdungsbruch kommen. Dieser äußert sich durch immer wieder auftretende Schwellungen im Bereich des Fußknöchels sowie durch Rötungen und Auftritt-Schmerzen. Die Schmerzen werden bei Belastung, also beim Laufen aber besonders beim Springen oder beim Joggen, schlimmer da sich der Bruch dann durch die anhaltende Belastung immer weiter vertieft.
Besonders gefördert wird ein Ermüdungsbruch im Außenknöchel wenn der Patient beim joggen/marschieren immer wieder umknickt und dadurch die Bänder und Muskeln aber eben auch den Knochen sehr belastet.
Auch hier ist es wichtig den Ermüdungsbruch im Außenknöchel absolut zu schonen und das Training für einen längeren Zeitraum zu unterbinden da der Bruch sich sonst immer tiefer fortsetzt und zu erheblichen Beeinträchtigungen führen kann. Da die ersten Symptome sich meist nur durch leichte Schwellungen und moderate Schmerzen äußern ist es wichtig, auf diese kleinen Anzeichen zu achten da ein Ermüdungsbruch sonst meist erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert werden kann.
Ein Ermüdungsbruch im Allgemeinen entsteht durch eine dauerhafte Überbelastung eines Knochens oder mehrerer Knochen, die zusammen ein Gelenk formen, wie beispielsweise das Handgelenk. Das Handgelenk (Articulatio manus) besteht aus den unteren Anteilen des Unterarms sowie der vorderen Reihe der Handwurzelknochen, genauer gesagt besteht das Handgelenk aus der Speiche (Radius), einer Gelenkfläche (Discus radioulnaris) und den 3 Handwurzelknochen Os scaphoideum, Os lunatum und Os triquetrum. Theoretisch kann es in jedem dieser Knochen (wobei der Discus kein Knochen ist und deshalb nicht weiter beschrieben wird) zu einem Ermüdungsbruch kommen.
Besonders gefährdet sind Turner, die ihr Handgelenk häufig stark belasten, aber auch Musiker können aufgrund von anhaltender Fehlbelastung die Knochen im Handgelenk so strapazieren und reizen, dass es zu einem Ermüdungsbruch kommt. Dieser äußert sich durch Schwellungen und leichte Schmerzen im Bereich des Handgelenks wobei die Schmerzen unter der Belastung schlimmer werden und die Schwellung je nach Belastungsgrad ebenfalls zunimmt.
Da ein Ermüdungsbruch zunächst nur schleichend beginnt ist es wichtig, dass dieser rechtzeitig diagnostiziert wird, da es sonst dazu kommen kann, dass beispielsweise der Radius in seinem oberen Anteil komplett bricht. In diesem Fall reicht eine einfache Schonung häufig nicht aus sondern das Handgelenk muss operiert werden und es dauert dann sehr viel länger bis das Handgelenk wieder adäquat benutzt werden kann. Besonders da das Handgelenk für filigrane Arbeiten zuständig ist, sollte ein Ermüdungsbruch in diesem Bereich nicht unterschätzt und die ersten Anzeichen keinesfalls ignoriert werden.
Ermüdungsbrüche des Hüftknochens sind selten. Häufiger kommt es zu Brüchen in der Nähe des Hüftgelenkes, beispielsweise am Oberschenkelhalsknochen.
Ursachen sind dabei häufig Sportarten, die besonders belastend für die unteren Extremitäten sind (Langlauf, Fußball, Turnen etc.) – in der Hüfte entsteht dann eine sogenannte Stressfraktur.
Kommt es im Hüftbereich zu einem Ermüdungsbruch aufgrund bestehender Osteoporose, handelt es sich um eine Insuffizienzfraktur.
Betroffene müssen bei einem manifestem Ermüdungsbruch vor allem die Ruhigstellung und somit Entlastung respektieren und konsequent umsetzen, damit es zu einem optimalen Heilungsverlauf kommen kann.
Ein erster Belastungsbeginn sollte mit gezielten und gelenkschonenden Sportarten wie Schwimmen ohne Beinarbeit mit der Steigerung des Aquajoggings erfolgen. So wird die Hüfte nämlich kaum belastet.
Da der Ermüdungsbruch an der Hüfte sehr selten ist, wird er leider oft nicht sofort als solcher erkannt. Es ist umso wichtiger, dass erste Anzeichen für einen Ermüdungsbruch von Betroffenen wahr -und ernstgenommen werden.
Die Versorgung eines solchen Ermüdungsbruches variiert individuell. Er kann mit allein konservativen Maßnahmen ausheilen, muss manchmal jedoch auch operativ versorgt werden.
Ein Ermüdungsbruch entsteht immer dann, wenn ein Knochen dauerhaft fehl- und über-belastet wird und es somit zu einer Aufweichung der Knochenstruktur kommt. Infolgedessen entstehen kleinere Risse in dem Knochen und es kommt zu einer sich immer weiter vertiefenden Bruchstelle.
Im Vergleich zu einem „normalen“ Bruch, welcher durch äußere Gewalteinflüsse wie beispielsweise einen Sturz entsteht, verläuft die Heilung eines Ermüdungsbruchs, wenn er denn rechtzeitig diagnostiziert und behandelt wird, meist recht problemlos.
Wichtig ist es zunächst, den Ermüdungsbruch nicht weiter zu belasten da eine Heilung sonst nicht richtig stattfinden kann. Das bedeutet, dass der betroffene Knochen oder das betroffene Gelenk weitgehenst ruhig gestellt werden müssen. Ein Gips ist hier nicht immer erforderlich, oftmals werden Schienen oder Verbände benutzt, wichtig ist jedoch, dass jede Form von Sport, welche den Knochen weiter belasten würde, strengstens verboten ist da es sonst zu einer Vertiefung und Verschlimmerung des Bruches kommt.
Achtet man jedoch darauf, dass der Knochen beziehungsweise das betroffene Gelenk ruhig gestellt ist, heilt ein Ermüdungsbruch meist binnen 6-8 Wochen ohne weitere Komplikationen oder Schäden aus.
Die Dauer der Heilung kann leider erheblich variieren. Z.B. dauert ein Ermüdungsbruch am Schienbein deutlich länger als ein Ermüdunsgbruch am Mittelfuß.
Sind Knochen betroffene, welche für die Funktionsfähigkeit eines Gelenks, wie beispielsweise das Handgelenk oder das Knie, zuständig sind, kann es hilfreich sein neben der Ruhigstellung zusätzlich eine Physiotherapie zu besuchen. Bei der Physiotherapie wird zum einen darauf geachtet ob die Heilung des Ermüdungsbruches problemlos voran schreitet, zum anderen kann dem Patienten geholfen werden, dass das Gelenk nach dem Ermüdungsbruch wieder voll belastbar ist.
Zusätzlich ist es wichtig, mithilfe der Ernährung den Prozess der Heilung bei einem Ermüdungsbruch zu unterstützen. Ein Ermüdungsbruch führt nämlich einer Erweichung des Knochens, genauer gesagt kommt es zu einer Entminerialisierung. Um dieser entgegenzuwirken und somit die Heilung des Ermüdungsbruches zu unterstützen aber auch als Prophylaxe vor einem weiteren Ermüdungsbruch ist es wichtig, dem Knochen genügend Calcium und Vitamin D zukommen zu lassen. Calcium befindet sich vor allem in Milchprodukten und Jogurt, ebenso wie Vitamin D. Für eine ausreichende Vitamin D Zufuhr ist es jedoch wichtig, dass unsere Haut regelmäßig etwas Sonne abbekommt da nur dann das Vitamin D in seinen für den Körper aktiven Metaboliten umgewandelt werden kann. Diese Maßnahmen sind jedoch eher unterstützende Maßnahmen.
Die Heilung an sich bedarf der bereits erwähnten strikten Schonung des Knochens und sollte keineswegs unterschätzt werden.
Abhängig vom Zeitpunkt der Diagnosestellung und dem Ausprägungsgrad des Ermüdungsbruches wählt man verschiedene Behandlungsmethoden aus.
Wenn eine Schädigung des Knochens bereits frühzeitig festgestellt wird, also bevor es zur eigentlichen Fraktur gekommen ist, so empfiehlt man immer eine Schonung der betroffenen Extremität, was für Sportler in jedem Falle eine Trainingspause bedeutet. Unterstützend wirkt sich in solch einem Stadium eine Krankengymnastik aus.
Sollte der Bruch hingegen schon ausgebildet sein, so muss der entsprechende Körperteil mit einem Verband (seltener auch mit einem Gips) ruhig gestellt und entlastet werden.
Zusätzlich können Schmerzmittel zum Einsatz kommen. Auch Entzündungshemmer, eine örtliche Kältetherapie und Vitamin- oder Kalziumpräparate helfen dabei, die bestehenden Schmerzen etwas abzumildern.
Nur wenn ein wirklich schwerwiegender Bruch vorliegt, wird eine Operation durchgeführt. Auch hier gibt es wiederum verschiedene Verfahren, die zur Therapie geeignet sind:
Im Anschluss an diese chirurgischen Eingriffe erfolgt eine Ruhigstellung der Extremität durch einen Schienenverband. Auch wenn diese Phase meist „nur“ etwa zwei bis vier Wochen beträgt, so wird eine vollständige Belastungsfähigkeit normalerweise erst nach etwa einem halben Jahr wieder erreicht.
Begleitend zur Therapie der Fraktur muss natürlich gegebenenfalls immer eine Behandlung einer Grunderkrankung erfolgen.
Ein Ermüdungsbruch heilt, rechtzeitig und konservativ behandelt, normalerweise gut aus.
Dauert die Heilung eines Ermüdungsbruches jedoch lange und stellen sich nach einiger Zeit nicht die gewünschten Erfolge ein, kann eine Stoßwellentherapie zur unterstützenden Maßnahme versucht werden.
In solchen Fällen kann eine Stoßwellentherapie hilfreich sein.
Hinter der Stoßwellentherapie versteckt sich ein nicht invasives Verfahren, welches sich dem Einsatz von akustischen Druckwellen bedient. Diese Druckwellen setzen ihre Energie in der Tiefe frei, sobald sie auf den Knochen treffen.
Im Falle eines Ermüdungsbruches wird die Stoßwelle gezielt auf die Bruchstelle ausgerichtet. Daher spricht man auch von einer fokussierten Stoßwellentherapie.
Die Wirkung beruht dabei auf der Anregung des Knochenwachstums, da das Knochengewebe durch die Wellen vermehrt knochenbildende Hormone produziert und ausschüttet
Auch die Durchblutung wird gesteigert, die Regeneration von geschädigtem Gewebe gefördert und Schmerzen gelindert.
Durch das neu entstehende Knochengewebe kann der gebrochene Knochen wieder zusammenwachsen. Folglich gewinnt der Knochen auch wieder an Stabilität. Die Anwendung der Stoßwellentherapie birgt keine Nebenwirkungen und ist sehr risikoarm.
Je nach Stärke und Wiederholung der applizierten Stoßwelle kann es trotzdem zu leichten Schmerzen kommen. Wird die Stoßwellentherapie zur Behandlung eines Ermüdungsbruches eingesetzt, ist das Verfahren aber in der Regel schmerzfrei.
Nicht angewendet werden sollte die Stoßwellentherapie im Zeitraum der akuten Entzündung der Knochenhaut, die oft begleitend zu einem Ermüdungsbruch auftritt.
Die Behandlung findet in der Regel ambulant beim Orthopäden statt, ist schmerzfrei und dauert meist 5-15 Minuten pro Anwendung. Nach ca. 2-5 Wiederholungen zeichnen sich oftmals bereits erste Erfolge ab.
Die Stoßwellentherapie stellt somit eine gute Alternative zu einer operativen Versorgung eines Ermüdungsbruches dar. Je nach Ansprechen der Betroffenen auf die Stoßwellentherapie kann es eine Operation sogar ersetzen.
Da es sich um eine individuelle Gesundheitsleistung (= IGel) handelt, bezahlen gesetzliche Krankenkassen eine Stoßwellentherapie zur Behandlung eines Ermüdungsbruches nicht. Eine Kostenerstattung einer solchen Stoßwellentherapie bleibt somit also aktuell leider noch eine Einzelfallentscheidung.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Stoßwellentherapie
Im Allgemeinen nehmen Ermüdungsfrakturen einen sehr guten Verlauf, da die Brüche unter einer angemessenen Behandlung und Reduktion der Belastung normalerweise gut ausheilen.
Gerade wenn die Diagnose erst spät gestellt wird, kann es jedoch bis zu sechs Monate dauern, bis die ursprüngliche Belastungsfähigkeit der betroffenen Körperregion wieder erreicht wird.
Ein unvollständiges Abheilen kommt nur äußerst selten vor.
Die Ruhigstellung (vor allem wenn diese mithilfe eines Gipsverbandes erfolgt) erfordert einmal pro Tag die Gabe einer Heparinspritze. Dies ist ein gerinnungshemmendes Medikament, welches verhindern soll, dass es im Rahmen der Therapie zu der Komplikation Thrombose kommt. Darunter versteht man den Verschluss einer Vene durch ein Blutgerinnsel, welcher sehr schmerzhaft sein kann.
Ein Ermüdungsbruch, der rein konservativ (nicht chirurgisch) therapiert wird erfährt in den meisten Fällen eine Heilung des sekundären Weges. Dies bedeutet, dass sich über mehrere Schritte zuerst minderwertiges Knochengewebe, sogenannter Kallus, bildet. Diese knochenähnliche Substanz wird im Laufe der Zeit über einen Umbau Prozess (Remodelling) durch stabiles Knochengewebe ersetzt. Die Heilung über den sekundären Weg kann einige Wochen in Anspruch nehmen.
Ein chirurgisch versorgter Ermüdungsbruch mit gut adaptierten Frakturenden erfährt hingegen zumeist eine Heilung über den primären Weg. Dies bedeutet, dass zu keinem Zeitpunkt minderwertiges Knochengewebe gebildet wird. Vielmehr verbindet der Organismus die Bruchenden sofort durch stabile Knochensubstanz. Die Dauer der Heilung ist demnach nach komplikationsloser Operation in der Regel deutlich kürzer. Darüber hinaus sind auch die Behandlungsergebnisse nach abgeschlossener Heilung in de meisten Fällen wesentlich besser.
Mit der entsprechenden Prophylaxe lässt sich dieser Nebenwirkung jedoch relativ gut vorbeugen.
Um einem Ermüdungsbruch vorzubeugen, ist es sinnvoll, es mit jeglicher Art von Belastung nicht zu übertreiben.
Gerade für (Leistungs-)Sportler bedeutet dies, dass ein Trainingsprogramm gut ausgearbeitet sein muss. Das beinhaltet immer das Aufwärmen vor dem Training, das Einhalten von Ruhepausen und eine spezielle Ausrüstung, zum Beispiel das Tragen von Laufschuhen, die in der Lage sind, Stöße etwas abzudämpfen. Am besten ist es, wenn man sich in die Betreuung eines Sportmediziners begibt, der das Training überwacht und bei Fragen und Problemen stets zur Verfügung steht.
Prinzipiell natürlich immer, aber besonders bei solchen Sportlern ist es wichtig, auf eine ausgewogene Ernährung zu achten, die den Körper mit ausreichend Nährstoffen (Vitaminen, Kalzium) versorgt, die auch für ein gesundes Knochenwachstum notwendig sind.
Darüber hinaus ist es natürlich wichtig, bestimmte Grunderkrankungen wie eine Osteoporose zu erkennen und adäquat zu behandeln, da diese das Risiko für einen Ermüdungsbruch erheblich erhöhen kann.
Außerdem sollte man gerade als Sportler die Diagnose „Ermüdungsbruch“ stets im Hinterkopf zu haben und bei Schmerzen, die auf kein akutes Ereignis zurückgeführt werden können und die über einen längeren Zeitraum hinweg bestehen bleiben, daran zu denken und dann unbedingt einen Arzt aufzusuchen.
Weitere Informationen zum Thema Ermüdungsbruch finden Sie hier: