Durch Gewalteinwirkung, Ermüdungserscheinungen oder bestimmte Krankheiten kann es zu Knochenbrüchen kommen. Wenn in diesem Rahmen ein Knochensplitter entsteht, spricht man von einer Knochenabsplitterung. Ein Knochensplitter ruft typischerweise starke Schmerzen hervor, zudem kann es zu Blutergüssen und Schwellungen im Bereich der Verletzung kommen. Er kann auch durch eine ungünstige Lage Nerven und Gefäße schädigen, was zu Sensibilitätsausfällen und starken Blutungen führen kann. Die Diagnose erfolgt durch bildgebende Verfahren wie Röntgen, MRT oder CT. Je nach Ausmaß der Verletzung kann eine Stabilisierung (Gips, Schiene) als Therapie ausreichen, oder aber es muss eine Operation erfolgen. In den meisten Fällen sind die Patienten nach Abheilung der Verletzung symptomfrei.
An nahezu jedem Knochen im Körper kann es mehr oder weniger häufig zu Brücken kommen. Diese können durch Verletzungen oder Ermüdungserscheinungen hervorgerufen werden. Auch bestimmte Erkrankungen können ein erhöhtes Risiko für Knochenbrüche hervorrufen. In den meisten Fällen ist eine von außen wirkende Kraft auf den Knochen der Grund für einen Knochenbruch. Wie der Knochen im Endeffekt bricht, hängt von vielen Faktoren ab. Besonders wichtig ist die Höhe der Krafteinwirkung sowie die Form des Gegenstandes, welcher auf den Knochen wirkt. Zum Beispiel nimmt ein Knochenbruch, welcher beim Sport entsteht, typischerweise eine andere Form an als ein Knochenbruch, der nach einem schweren Autounfall diagnostiziert wird.
Je nach individueller Situation kann der betroffene Knochen in unterschiedlich viele Teile brechen. Bei einer großen Vielzahl an Teilen spricht man auch von einer Trümmerfraktur. Diese sind besonders nach einer stumpfen und breiten Gewalteinwirkung auf den Knochen häufig anzutreffen. Wenn ein kleines Knochenstück vom Hauptbruchstück abgetrennt wurde, ist von einer Knochenabsplitterung die Rede. Diese treten vor allem im Zusammenhang mit Brüchen auf. Ein Knochensplitter kann durch seine ungünstige Lage Probleme verursachen und sollte je nach individueller Lokalisation unterschiedlich behandelt werden. Die individuelle Beratung der Therapieoptionen bei einem vorliegenden Knochensplitter wird am besten von einem Facharzt für Orthopädie vorgenommen, da diese als Experten auf dem Gebiet der Knochenbrüche und Knochenabsplitterungen gelten.
Die Symptome bei einem vorhandenen Knochensplitter können sehr unterschiedlich sein. So hängt die Art und die Intensität der Symptome vor allem von der Größe des Splitters, dem beeinträchtigten Knochen, sowie der Lokalisation des Knochenstücks ab. Vielfach werden Symptome des Knochensplitters von anderen Symptomen überschattet, welche durch die zugrundeliegende Verletzung hervorgerufen werden. Dies kann dazu führen, dass kleine Knochensplitter zunächst nicht entdeckt werden. Besonders bei gleichzeitig auftretenden Brüchen, welche den gesamten Knochen betreffen, stehen starke Schmerzen im Vordergrund. Es kann außerdem im Bereich der Verletzung zu einem Bluterguss sowie einer Schwellung der Haut kommen. Je nachdem, zu welchem Knochen die Absplitterung gehört, können Bewegungseinschränkungen und Schmerzen bei Bewegungen auftreten. Besonders an Stellen, wo Nerven und Blutgefäße eng neben dem Knochen verlaufen kommt es häufiger zu Begleiterscheinungen wie Sensibilitätsausfällen, die zum einen durch eine Schädigung des Nerven durch die zugrundeliegende Verletzung, aber auch durch eine direkte Beeinträchtigung durch den Knochensplitter entstehen können. In seltenen Fällen kann es durch den Knochensplitter zu Verletzungen der Gefäße mit starken Blutungen als Folge kommen.
Die Ursachen für die Entstehung einer Knochenabsplitterung sind sehr vielfältig. Alle haben gemeinsam, dass eine mehr oder weniger starke Kraft auf den Knochen einwirkt und diese zu einem Loslösen des Knochenteils führt. Generell muss somit zwischen zwei unterschiedlichen Formen der Knochenabsplitterung unterschieden werden. Zum einen kann eine Knochenabsplitterung durch eine Krafteinwirkung entstehen, wobei der betroffene Knochen ansonsten intakt ist. Zum anderen findet man Knochenabsplitterungen häufig im Rahmen kompletter Knochenbrüche. Meist entsteht eine Knochenabsplitterung auf Basis eines kompletten Knochenbruchs.
Bei einem Trümmerbruch können neben größeren Knochenfragmenten auch kleine Knochenabsplitterungen auftreten. Aber auch bei anderen Knochenbrüchen, bei denen neben dem Knochensplitter nur noch zwei andere Knochenfragmente existieren, kann es zu einer Absplitterung kommen.
Gründe für die Entstehung einer Knochenabsplitterung, ohne dass ein kompletter Knochenbruch vorliegt, sind zahlreich und individuell sehr unterschiedlich. So kann es neben einer äußeren Gewalteinwirkung auch zu Verletzungen kommen, welche sekundär die Knochenabsplitterung verursachen. Wenn beispielsweise ein Knochen aus dem Gelenk springt, kann dies eine Absplitterung hervorrufen. Häufig ist dies bei einem sogenannten ausgekugeltem Oberarm beispielsweise der Fall.
Es kann außerdem zu Bandabrissen kommen, bei welchen ein Stück des Knochens, an welchem das Band zuvor befestigt war, mit ausreißt. Besonders häufig ist dies bei Bänderverletzungen an der Hand der Fall. So kann beispielsweise eine Knochenabsplitterung entstehen, wenn durch einen Unfall das Seitenband des Daumens ausreißt. Die Verletzung tritt häufig beim Skisport auf und wird deshalb auch als Skidaumen bezeichnet.
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Die individuelle Therapie bei einem vorhandenen Knochenfragment gestaltet sich sehr unterschiedlich. Dies hängt prinzipiell von den beteiligten Strukturen sowie der Größe der Absplitterung ab. Generell kann zwischen einer operativen und einer konservativen Therapie unterschieden werden.
Die konservative Therapie beinhaltet neben der Einnahme von Schmerzmedikamenten meist eine Stabilisierung des betroffenen Knochens. Wie stark die Stabilisierung ausfallen sollte hängt von der Größe des Fragments sowie der betroffenen Körperstelle ab. Knochen, die im Alltag stark belastet werden, sollten üblicherweise eine starke Stabilisierung erhalten. Eine äußere Stabilisierung kann durch die Anlage eines Gipses oder das Tragen einer Schiene gewährleistet werden. Besonders dann, wenn zusätzlich zu der Knochenabsplitterung der Knochen komplett gebrochen ist, erfolgt häufig eine Anlage eines Gipses.
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Dem gegenüber steht eine Versorgung des Knochensplitters durch eine Operation. Diese kann notwendig sein, wenn der Knochensplitter an einer ungünstigen Stelle liegt und von selbst nicht wieder mit dem restlichen Knochen verwachsen würde oder wenn der Splitter sehr groß ist. Wenn es zu einer Beeinträchtigung wichtiger Gefäße oder Nerven kommt, ist ebenfalls eine Operation indiziert. Je nach Lokalisation und Größe des Splitters kommen unterschiedliche Operationstechniken in Betracht. Bei sehr kleinen Fragmenten kann eine einfache Entfernung sinnvoll sein, wogegen größere Knochenstücke üblicherweise wieder mit dem Knochen verbunden werden.
Die individuelle Therapie kann der behandelnde Arzt am besten einschätzen, wenn eine umfassende Diagnostik der betroffenen Stelle durchgeführt wurde. Anhand der erstellten Bilder kann eine Einschätzung des Schweregrades sowie der beeinträchtigten Strukturen erfolgen und mit diesen Informationen ein individueller Therapieplan erstellt werden, welcher im Regelfall zu einer beschwerdefreien Heilung der Verletzung führt.
Knochenabsplitterungen entstehen meist im Rahmen einer größeren Verletzung mit einer äußeren Gewalteinwirkung. Neben dem Knochensplitter stehen somit häufig andere Verletzungen im Vordergrund. Um einen Überblick über die individuelle Situation der betroffenen Person zu erhalten, ist daher eine umfassende Diagnostik notwendig.
Die Diagnostik beginnt in der Regel mit einem Arzt-Patienten-Gespräch. Bei großen Verletzungen fällt dieses natürlich kürzer aus und muss gegebenenfalls, falls die betroffene Person nicht bei Bewusstsein ist, durch ein Gespräch mit einem Angehörigen oder einer anderen anwesenden Person ersetzt werden. Darauf folgt eine körperliche Untersuchung. Sollte ein kompletter Knochenbruch vorliegen, kann dieser häufig schon während der körperlichen Untersuchung diagnostiziert werden. Eine Knochenabsplitterung kann jedoch üblicherweise nicht ertastet werden, weshalb nach starken Verletzungen bildgebende Geräte zum Einsatz kommen. Diese helfen, neben der Diagnosestellung, auch dabei, eine geeignete Therapieplanung für die betroffene Person zu entwickeln. Je nach Lokalisation und Ausmaß der Verletzung kommen unterschiedliche diagnostische Geräte zum Einsatz.
Standardmäßig bei Knochenverletzungen ist das Erstellen einer Röntgenaufnahme. Um das Ausmaß der Verletzung beurteilen zu können, wird diese meist in zwei Ebenen durchgeführt. Sollten die bei einer Röntgenaufnahme erstellten Bilder nicht ausreichen oder handelt es sich um starke Verletzungen, welche auch den Kopf betreffen, wird in der Regel eine Computertomographie angefertigt. Hierbei können alle Knochen des Körpers in allen Ebenen mithilfe der Röntgentechnik dargestellt werden. Um Weichteile wie Nerven und Gefäße beurteilen zu können, muss eine Magnetresonanztomographie durchgeführt werden. Dies kann speziell bei Knochenabsplitterungen nötig sein, um beispielsweise eine Beeinträchtigung anderer Strukturen, welche durch den Splitter hervorgerufen werden, erfassen zu können.
Die Prognose bei einer Knochenabsplitterung hängt grundsätzlich von einer Vielzahl unterschiedlicher Faktoren ab. Besonders die Lokalisation des Knochenstücks sowie dessen Größe und eine eventuell vorhandene Beeinträchtigung anderer Strukturen spielen hierbei eine Rolle. Sollten außerdem weitere Verletzungen sowie komplette Knochenbrüche vorliegen, haben diese ebenfalls einen Einfluss auf den Heilungsverlauf. Die Prognose kann in den meisten Fällen jedoch als sehr gut eingeschätzt werden. So dauert eine Heilung zwar relativ lange, da Knochen nur langsam zusammen wachsen und vollständige Stabilität erlangen, nach einer Heilung sind betroffene Personen jedoch meist symptomfrei. Eine Auskunft über die individuelle Einschätzung des Krankheitsverlaufs kann nach Sichtung der erstellten Bilder meist der behandelnde Arzt erteilen.
Eine Prophylaxe, um eine Knochenabsplitterung zu verhindern, ist nur schwierig zu empfehlen. Plötzliche Verletzungen können schließlich nur bedingt verhindert werden. Bei Kontaktsportarten sollte darauf geachtet werden, einen ausreichenden Körperschutz zu tragen. Des weiteren gilt, dass bei Knochenabsplitterungen, welche ohne eine massive Gewalteinwirkung entstehen, gegebenenfalls die Knochendichte gemessen werden sollte, um die Knochen auf eine ausreichende Stabilität zu überprüfen und damit weitere Knochenabsplitterungen zu verhindern.
Eine Knochenabsplitterung im Bereich des Fußes bzw. Sprunggelenks („Knöchels“) entsteht wie auch in den anderen Körperpartien in den allermeisten Fällen im Rahmen einer Verletzung. Häufigste Verletzungsmechanismen sind dabei das Umknicken des Sprunggelenks entweder nach außen oder nach innen sowie Verkehrsunfälle, bei denen der Fuß eingeklemmt bzw. gequetscht wird. Eine weitere Situation, die häufig zu einer Knochenabsplitterung im Fuß führen kann, ist das Treten eines Gegenspielers auf den Fuß des Betroffenen, z.B. beim Fußball.
Zwei Spezialfälle einer Knochenabsplitterung im Fußbereich sind die Volkmann-Fraktur sowie die Pilon-Tibiale-Fraktur, die beide im Rahmen einer Sprunggelenksfraktur („Knöchelbruch“) auftreten können. Bei ersterer handelt es sich um eine Absplitterung des sogenannten Volkmann-Dreiecks, eines keilförmigen Knochenfragments vom hinteren Schienbeinbereich. Die Pilon-tibiale-Fraktur beschreibt hingegen das Abbrechen eines Knochenfragments aus der Gelenkfläche des Schienbeins, weshalb sich die Nachbehandlung einer Pilon-tibiale-Fraktur zumeist deutlich komplizierter gestaltet als die einer Volkmann-Fraktur.
Die Therapie einer Knochenabsplitterung im Fuß oder Knöchel kann entweder konservativ oder operativ erfolgen. Liegen keine weiteren Verletzungen (beispielsweise Knochenbrüche oder Bänderverletzungen) vor und liegt das abgesplitterte Knochenfragment so günstig, dass es vermutlich auch ohne operative Refixierung wieder an den restlichen Knochen anwachsen wird, kann zumeist auf eine Operation verzichtet werden. Bei Begleitverletzungen an den Bändern oder bei einer stark verschobenen Knochenabsplitterung muss jedoch der Chirurg eingreifen.
Eine wichtige Besonderheit von Knochenabsplitterungen im Bereich des Fußes oder Sprunggelenks besteht in der ständigen Belastung dieses Körperbereichs im alltäglichen Leben. Daher gestaltet sich die Schonung im Anschluss an die operative Behandlung der Knochenabsplitterung besonders schwierig und langwierig. Viele Patienten bringen nicht die nötige Geduld in der Nachbehandlung der Knochenabsplitterung auf und gefährden so die Beibehaltung des Therapieerfolgs. Beginnt der Patient nämlich zu früh wieder mit zu starker Belastung, kann es zu einer inkompletten Bruchheilung kommen.
Zudem können die auftretenden Schmerzen den Patienten zu einer Fehlhaltung des Fußes zwingen, die dann wiederum eine Fehlbelastung anderer Bereiche des Fußes bewirken können, die zur Entlastung des Bruchbereichs stärker belastet werden.
Auf diese Weise kann ein Teufelskreis aus chronischen Sprunggelenksbeschwerden entstehen. Der beschriebene Mechanismus macht also deutlich, wieso einer konsequenten und langfristigen Rehabilitation bei einer Knochenabsplitterung im Fuß oder Sprunggelenk besonders große Bedeutung zukommt.
I - Oberes Sprunggelenk
(Gelenklinie grün) -
Articulatio talocruralis
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
I - Unteres Sprunggelenk
(Gelenklinie grün) -
Articulatio talocalcaneonavicularis
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Eine Knochenabsplitterung im Bereich des Knies entsteht zumeist durch direkte Gewalteinwirkung, z.B. beim Sport oder bei Verkehrsunfällen. Die Patienten klagen zumeist über starke Schmerzen und häufig auch über eine eingeschränkte Gelenkbeweglichkeit.
Behandelt wird eine Knochenabsplitterung im Knie zumeist operativ, insbesondere wenn begleitend weitere Verletzungen, wie beispielsweise Knochenbrüche oder Bänderverletzungen vorliegen. Ist das abgesplitterte Knochenstück hingegen nur sehr gering verschoben und liegen keine Begleitverletzungen vor, kann auch eine nicht-operative Therapie erwogen werden.
Gewissermaßen einen Sonderfall einer Knochenabsplitterung am Knie stellt die sogenannte Osteochondrosis dissecans dar. Dabei kommt es, wahrscheinlich durch eine Minderdurchblutung, zum langsamen Absterben eines kleinen Knochenbereichs unter dem Gelenkknorpel.
In fortgeschrittenen Stadien kann sich dieser Knochenbereich lösen und als sogenannte „Gelenkmaus“ in die Gelenkkapsel absplittern. Zumeist lässt sich diese Komplikation jedoch durch konsequente Schonung des Kniegelenks vermeiden.
Wichtigste Abgrenzungsmerkmale gegenüber den anderen Arten von Knochenabsplitterungen im Knie sind die langsam fortschreitende Steigerung der Schmerzintensität sowie das Entstehen ohne einen Sport- oder anderweitigen Unfall als akute Verletzungsursache sowie die konservative Therapie in Form von Schonung.
Lesen Sie mehr zum Thema unter: Osteochondrosis dissecans
A - Rechtes Kniegelenk von links
B - Rechtes Kniegelenk von vorn
C - Rechtes Kniegelenk von hinten
Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen
Eine Knochenabsplitterung im Bereich der Finger ist zumeist eine Sportverletzung. Sie entsteht häufig beim missglückten Versuch schwereren Ball zu fangen oder durch das Auftreffen des Balls auf die Spitze des ausgestreckten Fingers. Dabei kann es neben der Knochenabsplitterung auch zu einer Ausrenkung eines Fingergelenks kommen.
Auch Knochenabsplitterungen im Finger können je nach Ausprägung konservativ oder operativ behandelt werden. Da es sich bei den Fingern um sehr filigrane Körperteile handelt, sollte hier jedoch besonders großer Wert auf ein gutes Wiederanheilen des Knochensplitters gelegt werden. Besteht begleitend eine Verletzung einer der Fingersehnen, kommt dieser große Bedeutung zu. Insbesondere Verletzungen der Beugesehnen sind immer operativ zu behandeln, da es ansonsten zu dauerhaften Einbußen der Greiffähigkeit des Fingers kommen kann.
Eine Besonderheit einer Knochenabsplitterung am Finger besteht in der ständigen Beanspruchung der Finger im Alltag. Diese macht es dem Patienten besonders schwierig die nach der Behandlung gebotene Schonungszeit einzuhalten. Da eine unzureichende Schonung jedoch zu lang anhaltenden Beschwerden führen und so den Therapieerfolg gefährden kann, ist eine hohe Disziplin des Patienten hier der Schlüssel zum Erfolg.
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Eine Knochenabsplitterung im Daumen resultiert zumeist aus Unfällen im Alltagsleben oder Sport. Besonders häufig tritt sie bei Torwärten in Ballsportarten, bei Volley- oder Basketballern oder im Rahmen eines sogenannten „Skidaumens“ auf.
Bei einem „Skidaumen“ reißt im Rahmen eines Skiunfalls das äußere Seitenband im Daumengrundgelenk aufgrund der Hebelwirkung des Daumenbands des Skistocks, die zu einer unnatürlich starken Abspreizung des Daumens führt.
In unglücklicheren Fällen ist dieser Bänderriss mit einer Knochenabsplitterung vergesellschaftet. Neben unspezifischen Zeichen wie Schmerzen und Schwellung ist für den Skidaumen eine erhöhte Abspreizbarkeit typisch, für deren Beschränkung normalerweise das nun gerissene Seitenband zuständig ist. Zudem fällt es den Patienten schwer, Gegenstände zwischen Daumen und Zeigefinger zu halten. Da schon allein der Riss des Seitenbandes – unter Umständen nach operativer Versorgung – eine mehrwöchige Ruhigstellung erfolgt, wird auf diese Weise auch die Knochenabsplitterung schon optimal versorgt. Lediglich bei einer komplizierten, also stark verschobenen Knochenabsplitterung, sollte operativ eingegriffen werden, um ein komplikationsloses Wiederanwachsen des Knochenstücks an den restlichen Knochen zu gewährleisten.
Eine Knochenabsplitterung im Daumen kann jedoch auch eigenständig, ohne Zusammenhang mit einem Skidaumen, entstehen. Ihr liegen ähnliche Verletzungsmechanismen zugrunde wie dem Skidaumen. In den allermeisten Fällen kann auf eine operative Therapie verzichtet werden, und nach vier- bis sechswöchiger Ruhigstellung sollte die Knochenabsplitterung so weit verheilt sein, dass dem Daumen zunächst wieder alltägliche Belastung zugemutet werden kann, bevor der Patient sich nach etwa 3-4 Monaten auch an in dieser Hinsicht risikoreiche Sportarten wie Skifahren oder Basketball wieder herantasten kann.
Als Sonderform einer Knochenabsplitterung im Daumen kann die Rolando-Fraktur angesehen werden. Diese resultiert zumeist aus ähnlichen Unfällen wie die oben beschriebenen Verletzungen und bezeichnet einen Bruch innerhalb des Daumengrundgelenks in Kombination mit der Absprengung eines Knochenstücks aufgrund der Zugwirkung einer eben dort ansetzenden Muskelsehne. Genau genommen handelt es sich bei der Rolando-Fraktur zwar um eine Mittelhandfraktur, aufgrund der ähnlichen Beschwerden und Verletzungsmechanismen sollte sie jedoch bei der Diagnose einer Knochenabsplitterung im Daumen als mögliche Begleitverletzung in Betracht gezogen werden.
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