Im Artikel zum Kapselriss am Daumen werden die zugrunde liegenden Ursachen des Kapselrisses, dessen Behandlung, Dauer, Diagnose und Symptome vorgestellt.
Die Gelenke, welche die einzelnen knöchernen Elemente des Daumens verbinden, sind jeweils von einer Kapsel aus Bindegewebe umgeben, die es stabilisiert und reibungslose Bewegungen ermöglicht.
Durch eine Gewalteinwirkung kann es zu einem Kapselriss am Daumen kommen.
Die Folgen sind Schmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit.
In der Regel erfolgt die Behandlung in erster Linie durch Schonen und Ruhgistellung des Daumens.
Nur unter bestimmten Umständen ist ein operativer Eingriff erforderlich.
In den meisten Fällen heilt ein Kapselriss am Daumen ohne Folgeschäden aus. Manchmal verbleibt jedoch auch eine langfristige Einschränkung der Funktion der Hand.
Zu einem Kapselriss am Daumen kommt es in den meisten Fällen aufgrund einer gewaltsamen Überstreckung.
Diese kann wiederum verschiedene Ursachen haben.
Häufig entsteht eine solche Verletzung im Rahmen sportlicher Aktivität, wobei insbesondere Handball oder Volleyball mit einem hohen Risiko verbunden sind. Prallt ein Ball gegen den ausgestreckten Daumen, kann dies zu einer Verletzung der Gelenkkapsel führen.
Beim Skifahren führt typischerweise ein Hängenbleiben in einer Schlaufe des Skistocks zu einem Kapselriss im Daumen, weshalb man in einem solchen Fall auch von einem “Skidaumen” spricht.
Neben sportlicher Aktivität kann es aber auch bei alltäglichen Verrichtungen leicht zu einer Verletzung des Gelenkkapsel kommen.
Insbesondere durch einen Sturz auf den Daumen kann eine Schädigung hervorgerufen werden.
Als erster Schritt für die Diagnose bei einem Kapselriss am Daumen müssen dem Arzt einige Fragen beantwortet werden.
Er wird unter anderem wissen wollen, wie es zu der Verletzung kam und welche Beschwerden vorliegen.
Anschließend erfolgt eine Untersuchung des betroffenen Daumens. Der Untersucher betrachtet die Gelenke und achtet auf Schwellungen und Fehlstellungen. Zudem wird er vorsichtig tasten, die Stabilität überprüfen und gegebenenfalls die aktive und passive Beweglichkeit testen.
Wenn der Arzt eine Verletzung knöcherner Anteile vermutet, wird er zum Nachweis oder Ausschluss eine Röntgenuntersuchung der Hand anordnen.
Typisch für einen Knochenbruch ist ein Stauchungsschmerz. Weitere Untersuchungen wie eine MRT sollte begründeten Ausnahmefällen vorbehalten sein.
Eine Magnetresonanztomographie (MRT) der Hand stellt eine sehr kosten- und zeitaufwendigem Untersuchungsform dar, die in der Regel bei einem Kapselriss am Daumen nicht angezeigt ist.
Die Diagnose kann in der Regel bereits anhand der körperlichen Untersuchung sowie dem ärztlichen Gespräch gestellt werden. In den meisten Fällen erfolgt eine Behandlung mit Schonung und Ruhigstellung und die Durchführung der MRT hätte keine Konsequenz für die Behandlung des Patienten.
Nur in wenigen Fällen kann es angezeigt sein, eine MRT der Hand durchzuführen. Wenn zum Beispiel eine Verletzung vermutet wird, die gegebenenfalls operiert werden sollte, kann das MRT-Ergebnis die Entscheidung für oder gegen einen Eingriff beeinflussen.
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Die unmittelbare Behandlung nach einem Kapselriss am Daumen besteht in einer Ruhigstellung der Hand sowie der Kühlung (zum Beispiel mit einem Eisbeutel, der in ein Küchentuch gewickelt wird).
Anschließend sollte zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, der in Abhängigkeit der erhobenen Befunde und der Diagnose das weitere Vorgehen bezüglich der Therapie vorgibt. In den meisten Fällen ist keine spezielle Behandlung erforderlich und der Kapselriss am Daumen muss durch Schonung und Ruhigstellung für die nächsten Wochen verheilen.
Gegebenenfalls verordnet der Arzt eine spezielle Schiene oder er taped das betroffene Gelenk. Nur in wenigen Fällen erfordert das Verletzungsausmaß eine direkte spezielle Behandlung:
Durch ein professionelles Tapen kann bei einem Kapselriss am Daumen eine Stabilisierung und bessere Kraftverteilung an dem verletzten Finger erreicht werden.
Dabei sind genaue Kenntnisse der Anatomie und der Bewegungsfunktionen am Daumen sowie Erfahrung notwendig, um den gewünschten Effekt zu erreichen.
Daher sollte das Tapen auch nur durch eine geschulte Person durchgeführt werden.
Obwohl man im Internet zahlreiche Anleitungen zur Selbstdurchführung findet, ist bei einem Kapselriss zunächst ein Arztbesuch anzuraten. Der Arzt sollte unter anderem ausschließen, ob gegebenenfalls eine Verletzung vorliegt, die durch eine Operation behandelt werden sollte.
Zudem stellt das Tapen in vielen Fällen eine gute, jedoch nicht immer die am besten geeignetste Form der Ruhigstellung dar. Die Beweglichkeit des Daumens wird verhältnismäßig wenig eingeschränkt.
In einigen Fällen ist daher eher die Verordnung einer Schiene oder Orthese erforderlich, welche dem Daumen mehr Stabilität verleihen.
Lesen Sie hierzu auch den Abschnitt: Tapen bei einem Kapselriss
In manchen Fällen verordnet der Arzt bei einem Kapselriss am Daumen eine Schiene.
Eine spezielle Form ist die sogenannte Quengelschiene, die durch Federdrahtbügel Druck auf das Gelenk ausübt und so einer eingeschränkten Beweglichkeit entgegenwirkt.
Auf diese Art soll eine dauerhafte Versteifung des betroffenen Gelenks vermieden werden.
Bei einem Kapselriss am Daumen mit hoher Instabilität kann zudem durch eine starre Schiene zeitweilig eine vollständige Ruhigstellung erfolgen.
Auch nach einem operativen Eingriff kommen daher oft solche Schienen zum Einsatz.
Eine Bandage stellt eine Behandlungsmöglichkeit zur Ruhigstellung bei einem Kapselriss am Daumen dar.
Im Gegensatz zu einer Schiene ist die Beweglichkeit weniger eingeschränkt, sodass eine Bandage bei geringer ausgeprägten Verletzungen mit erhaltener Stabilität im Gelenk infrage kommen.
Es handelt sich meist um einen strumpfartigen Überzug aus einem elastischen Stoff, der dem Daumen eng anliegt.
Zudem kann eine Bandage auch mit elastischen Wickeln angelegt werden, wobei der Zug stark genug sein muss, um eine Stabilität zu gewährleisten, die Bandage aber auch nicht zu straff anliegen darf.
Lesen Sie mehr zu diesem Thema unter: Daumenorthese
In den meisten Fällen heilt ein Kapselriss am Daumen durch Schonung und zeitweilige Ruhigstellung des betroffenen Gelenks vollständig aus.
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Die Dauer der Heilung nach einem Kapselriss am Daumen richtet sich zum einen nach dem Ausmaß der ursächlichen Verletzung sowie zum anderen den betroffenen Strukturen.
Eine einfache Kapselverletzung kann innerhalb weniger Wochen vollständig verheilen.
Wenn jedoch auch knöcherne Strukturen verletzt wurden und eine Operation durchgeführt werden musste, ist mit einer Heilungsdauer von mindestens sechs Wochen zu rechnen.
Besonders lange dauert die Heilung, wenn Sehnen verletzt wurden und diese wieder zusammenwachsen müssen. Dabei ist mit einer Dauer von bis zu zwölf Wochen zu rechnen.
Es muss jedoch bedacht werden, dass die Dauer der Heilung bei einem Kapselriss am Daumen individuell sehr unterschiedlich sein kann und auch vom Alter und der Aktivität des Betroffenen abhängig ist.
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Die Dauer der Arbeitsunfähigkeit bei einem Kapselriss am Daumen ist zum einen vom Verletzungsausmaß und der Heilungsdauer und zum anderen von der ausgeübten Tätigkeit abhängig.
Wer bei seiner Arbeit sehr auf die Funktion des Daumens angewiesen ist, ist folglich länger arbeitsunfähig als jemand, der die Folgen der Verletzung kompensieren kann.
Bei nur leichten Verletzungen und entsprechender Tätigkeit kann der Arzt daher auch entscheiden, dass gar keine Arbeitsunfähigkeit vorliegt.
In manchen Fällen muss man jedoch aufgrund eines Kapselrisses am Daumen über Wochen oder gar Monate krankgeschrieben werden.
In den meisten Fällen heilt eine Gelenkkapselverletzung am Daumen ohne Spätfolgen aus.
Nur bei komplizierten Fällen mit Beteiligung von Sehnen, Bändern oder Knochen sind langfristige Einschränkungen zu befürchten:
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Wenn es zu einem Kapselriss am Daumen kommt, äußert sich dies in den meisten Fällen durch:
Schmerzen bei einem Kapselriss am Daumen sind meist das Symptom, das bei einer solchen Verletzung im Vordergrund steht.
Das Symptom kann gegebenenfalls durch die zeitweilige Einnahme eines schmerzlindernden Medikamentes sowie Kühlen bekämpft werden.
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Normalerweise sorgt eine gesunde Gelenkkapsel durch eine Balance aus Produktion und Abtransport von Gelenkflüssigkeit für eine für die Gelenkfunktion benötigte Menge an Gelenkflüssigkeit.
Bei einem Kapselriss am Daumen tritt Gelenkflüssigkeit aus, lagert sich im umliegenden Gewebe ab und kann dort nicht gleich abtransportiert werden. Die Folge ist eine Schwellung, die sich bald nach dem auslösenden Ereignis bildet.
Zudem reagiert das körpereigene Abwehrsystem mit einer Entzündungsreaktion auf die Schädigung im Rahmen eines Kapselrisses am Daumen. Dabei kommt es zu einer vermehrten Durchblutung sowie einer zusätzlichen Einlagerung von Flüssigkeit durch eine Weitstellung der kleinsten Blutgefäße.
Der Schwellung bei einer Kapselverletzung kann durch Kühlen zu einem gewissen Maß entgegengewirkt werden.
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Im Rahmen eines Kapselrisses am Daumen kann es als begleitende Verletzung zu einer Knochenabsplitterung am betroffenen Gelenk kommen.
Diese Verletzungen entstehen, wenn die Kapsel selbst oder ein Band mitsamt eines Splitters aus der knöchernen Verankerung herausgerissen wird.
Eine Beteiligung knöcherner Strukturen bei einem Kapselriss am Daumen lässt sich meist durch eine Röntgenaufnahme der Hand erkennen, sodass bei einem entsprechenden Verdacht des Arztes diese Untersuchung erfolgen sollte.
Eine Knochenabsplitterung kann meist nicht von selbst verheilen sondern muss durch einen operativen Eingriff behoben werden.
Der gelöste Knochenteil wird dabei zum Beispiel durch einen kleinen Draht wieder an seiner ursprünglichen Position befestigt.
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