Schmerzen im Ellenbogen können viele verschieden Ursachen haben. Zum einen können Verletzungen Schmerzen auslösen. Ein anderer Grund ist die Überbelastung des Ellenbogengelenks, die zum Beispiel zu einer Tendovaginitis, einem Golferellenbogen oder einem Tennisarm führen kann. Die Therapie richtet sich je nach Diagnose und ist meist konservativ mit Schmerzmedikamenten und Physiotherapie.
Der Ellenbogen besteht aus dem Ellenbogengelenk, welches aus dem Oberarmknochen und den beiden Unterarmknochen Elle und Speiche besteht. Zahlreiche Muskeln, Nerven und Gefäße verlaufen über das Ellenbogengelenk und können verletzt werden oder erkranken.
Unfälle oder langanhaltende Beanspruchung des Ellenbogens sind die häufigste Ursache für Schmerzen im Ellenbogen. Aber auch alltägliche Tätigkeiten wie Einkaufen beanspruchen den Ellenbogen und können auf Dauer Schmerzen verursachen. Für eine spezifische Therapie ist die genaue Diagnostik anhaltender Schmerzen notwendig, sodass die Diagnose von einem Arzt gestellt werden sollte.
Bei den Ursachen eines schmerzenden Ellenbogens unterscheidet man ebenfalls akute von chronischen bzw. traumabedingte von degenerativen Ursachen. Zu den akuten Ursachen, die Schmerzen im Ellenbogen verursachen können, zählen alle Traumen und Verletzungen, die eine plötzliche Funktionseinschränkung des Ellenbogen mit sich ziehen können. Frakturen nach schweren Stürzen oder starke Prellungen nach Fall verursachen oft tagelange starke Schmerzen im Bereich des Ellenbogens. Zudem kommt dazu, dass die Schmerzen sich verstärken, sobald versucht wird den Arm zu beugen oder zu strecken. Chronische Ursachen sind meistens degenerativer Natur oder Zeichen einer chronischen Überbelastung des Arms und des Ellenbogens.
Lesen Sie hier mehr zum Thema: Was sind Schmerzen?
Neben den Überbelastungsursachen können auch Fehlhaltungen bei den Bewegungen zu anhaltenden Schmerzen im Ellenbogen führen. Zu nennen wäre hier die Arthrose im Ellenbogengelenk, die zwar selten ist, aber vorkommt. Rheumatoide Arthritis kann neben den klassischen Beschwerden, wie Schmerzen in den Fingern und Bewegungseinschränkungen auch zu Schmerzen im Ellenbogen führen, wenn dieser von einem Rheumaherd betroffen ist. Stoffwechselerkrankungen, wie die Gicht, können sich bei einem Anfall mit stark ansteigender Harnsäure auch auf den Ellenbogen auswirken und zu sehr starken Schmerzen führen. Wesentlich häufiger und manchmal auch die Überbelastungssyndrome begleitend sind die Schleimbeutelentzündungen im Ellenbogengelenk. Die sogenannten Bursitiden treten häufig nach Überbeanspruchung auf und führen zu zum Teil sehr starken Schmerzen. Neben den Schleimbeuteln des Ellenbogens sind auch die Bursae der anderen Gelenke, wie dem Knie, häufig betroffen.
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Es gibt noch zahlreiche weitere Ursachen von Schmerzen im Ellenbogengelenk. Beim sogenannten Schulter-Arm-Syndrom kommt es zu einer anatomischen Engstelle im Bereich der Schulter. Sowohl dort verlaufende Nerven als auch den Arm hinunterziehende Muskeln werden so eingeengt. Wird der Arm nun nach oben bewegt, werden die Nerven so stark komprimiert, dass sie einen in den Ellenbogen ziehenden Schmerzen auslösen. Beim sogenannten Sulcus ulnaris Syndrom kommt es zu einer Engstelle im Ellenbogen. Der Nervus ulnaris, der durch diese Enge zieht, wird komprimiert und löst in den kleinen Finger ziehende Schmerzen aus. Vor allem beim langen Sitzen mit auf den Tisch aufgestützten Ellenbogen kann es vorkommen, dass es zu einer permanenten Reizung des Nerven und zu Schmerzen in Ellenbogen und Hand kommt.
Schmerzen beim Aufstützen des Ellenbogens treten vor allem bei einer Schleimbeutelentzündung auf.
Aufgrund der im Schleimbeutel des Ellenbogens entstandenen entzündlichen Reaktion ist diese Stelle durch die im Gewebe ausgeschütteten Entzündungsmediatoren für Schmerzen besonders sensibilisiert.
Wenn es hier zu einer Berührung kommt, beispielsweise beim Aufstützen der Ellenbogenspitze auf einen Tisch, verursacht das unheimlich starke Schmerzen.
Für weitere Informationen zur Schleimbeutelentzündung Ellenbogen lesen Sie auch den Abschnitt Entzündungen.
Wenn beim Beugen oder Strecken des Ellenbogens Schmerzen auftreten, sind meistens die für diese Bewegungen verantwortlichen Muskeln bzw. deren zugehörigen Sehnen verantwortlich.
Für die Beugung des Ellenbogengelenks ist der Bizeps-Muskel zuständig.
Wenn dieser durch Überlastung gereizt oder verkrampft ist, können beim Beugen des Ellenbogens Schmerzen auftreten.
Ein schmerzhaftes Strecken spricht für eine Reizung des Trizeps-Muskels bzw. seiner Sehne. Dieser führt zum größten Teil die Streckbewegung im Ellenbogengelenk durch.
Für mehr Infromationen lesen sie mehr zu Sehnenentzündungen im Ellenbogengelenk.
In beiden Fällen, also bei Schmerzen beim Beugen und Strecken, sollte das Gelenk zunächst von der schmerzenden Bewegung verschont und dem Gelenk Ruhe gegönnt werden, damit sich Besserung zeigt.
Wenn sich durch die Ruhigstellung beim Beugen und Strecken keine Besserung zeigt, können auch schmerz- und entzündungshemmende Medikamente, z.B. NSAIDs zum Einsatz kommen.
Wenn sich Schmerzen im Ellenbogen vor allem nachts bemerkbar machen, kann es sich um eine Ellenbogenarthrose (Cubitalarthrose) handeln.
Dies ist ein degenerativer Verschleiß des Knorpels im Ellenbogengelenk, sodass die Bewegung im Gelenk nicht mehr reibungslos verläuft.
Besonders durch Belastung im Beruf oder durch starke sportliche Aktivität (z.B. als Handballer) wird die Ellenbogenarthrose verstärkt verursacht, und ruft meist belastungsabhängige Schmerzen hervor.
In einem weiter fortgeschrittenen Stadium treten Schmerzen auch in Ruhe und nachts auf.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ellenbogenarthrose
An rheumatoide Arthritis (Rheuma) hingegen ist zu denken, wenn der Ellenbogen morgens schmerzt. Vergesellschaftet sind diese schmerzen mit Morgensteifigkeit des betroffenen Gelenks.
Die Morgensteifigkeit kommt dadurch zustande, dass die Beweglichkeit durch die längere Ruhigstellung des Gelenks während der Nacht morgens nach dem Aufstehen eingeschränkt ist.
Im Laufe des Tages kommt es dann wieder zur Besserung der Beweglichkeit.
Die wohl bekannteste Form des schmerzenden Ellenbogens ist der sogenannte Tennisellenbogen, der in der Fachsprache Epicondylitis lateralis humeri genannt wird. Hierbei kommt es zu Schmerzen an der Außenseite des Ellenbogens. Teilweise kommt es auch zur Schmerzausstrahlung bis in die Hand.
Streck- und Hebebewegungen aber auch Beugebewegungen im Ellenbogen können zu starken Schmerzen führen.
Denn genau an der schmerzenden Stelle – einem seitlichen Knochenvorsprung am Oberarmknochen - setzen viele Muskeln an, die für die Streckbewegungen des Handgelenks und der Hand zuständig sind.
Wiederholten Beuge- und Streckbewegungen können zu einer Reizung der Sehnenansätze führen, die die für den Tennisellenbogen typischen Schmerzsymptome hervorruft. Reizungen der Sehnen werden allgemein auch als Tendinosen bezeichnet
Der Tennisarm entsteht nicht ausschließlich durchs Tennisspielen, er kann immer dann auftreten, wenn Beuge- und Streckbewegungen im Arm besonders häufig durchgeführt werden.
In der Regel ist viel öfter eine chronische Beanspruchung im Beruf (z.B. bei Handwerkern oder Sekretärinnen) oder Alltag ursächlich für einen schmerzenden Tennisellenbogen.
Dazu zählen sehr monotone und sich stets wiederholende Tätigkeiten.
Häufig kann jedoch auch gar kein Auslöser für die bestehenden Schmerzen gemacht werden.
Um die Beschwerden loszuwerden ist eine Ruhigstellung der schmerzenden Muskeln ratsam.
Dies ist allerdings aufgrund diverser berufsbedingter Verpflichtungen nicht immer so einfach umzusetzen. Hilfreich sind bei einem Tennisarm dann vor allem Kälte –oder Wärmeanwendungen, oder Verbände mit schmerzlindernden und entzündungshemmenden Salben.
Lesen Sie mehr zum Thema: Therapie eines Tennisarms
Eine Schmerzreduktion kann auch durch das sogenannte Kinesio-Taping gefördert werden. Hiermit werden belastete Muskeln stabilisiert und zugleich entlastet.
Zudem kann ein durch einen Physiotherapeuten sanftes Dehnen der am Ellenbogen ansetzenden Sehnen entkrampfend wirken und somit den permanenten Zug auf die schmerzenden Sehnen verringern.
Außerdem können schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zur Schmerzreduktion beitragen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Tapen eines Tennisarm
Weiterhin gibt es die Möglichkeit der Stoßwellentherapie um die Muskeln durch Ultraschallwellen aufzulockern und Schmerzen zu lindern.
Lesen Sie mehr zum Thema: Stoßwellentherapie bei einem Tennisarm
Eine relativ neue Therapie des Tennisellenbogens ist die Injektion von niedrigdosiertem Botulinumtoxin (besser bekannt als Botox) in die beanspruchte Muskulatur.
Botox ist ein Nervengift, das die Muskeln für 2-3 Monate lähmt, sodass diese sich erholen können – eine gute Alternative zur Stoßwellentherapie.
Was man alles gegen die Schmerzen bei einem Tennisarm mache kann finden Sie unter unserem Thema: Schmerzen bei einem Tennisarm
Alle Informationen in umfangreicherer Form finden Sie auf unserer Hauptseite: Tennisellenbogen
Als letzte Maßnahme bei Versagen der konservativen Behandlung ist es möglich, eine Operation durchzuführen.
Hierbei werden die schmerzenden Sehnenansätze der Streckmuskulatur vom Knochen gelöst und sollen weiter unten am Knochen wieder anwachsen, damit der Zug auf die Sehnenansätze reduziert wird.
Auch werden in vielen Fällen die Nervenfasern durchtrennt, die die Schmerzen aus diesem entzündeten Gebiet weiterleiten, damit diese in Zukunft nicht mehr verspürt werden.
Sehr selten kommt es jedoch vor, dass auch mittels OP keine dauerhafte Schmerzlosigkeit erzielt wird.
Lesen Sie mehr zum Thema: Tennisarm Operation
Lesen Sie auch unseren Hauptartikel: Golferellenbogen
Im Gegensatz zum Tennisellenbogen macht der Golferellenbogen (Epicondylitis ulnaris humeri) Probleme an der Innenseite des Ellenbogens.Der ist viel seltener als der Tennisellenbogen.
Die dort an einem Knochenvorsatz des Oberarmknochens befindlichen Sehnenansätze der Beugemuskeln von Handgelenk und Fingern sind stark gereizt und hierbei werden Schmerzen entfacht, die auch in die Beugeseite des Unterarms ausstrahlen können.
Besonders schmerzhaft sind Beugebewegungen wie der Faustschluss.
Sehnenreizungen können langfristige Veränderungen zur Folge haben, sodass es bei länger anhaltenden Beschwerden zum degenerativen Verschleiß (arthrotische Veränderung) kommen kann.
Der Golferarm entsteht bei Überbelastung bzw. Fehlbelastung (z.B. falsch erlernte Techniken) bei Sportarten, bei denen die Beugemuskulatur des Handgelenks und der Hand beansprucht werden.
Wie der Name schon verrät, ist dies oft beim Golfspielen der Fall.
Allerdings kann sich ein Golferellenbogen auch bei alltäglicher oder beruflicher Überbeanspruchung der genannten Muskelgruppen ausbilden.
Um eine Chronifizierung der Schmerzen zu verhindern, muss der Zug auf die ansetzende Sehne und somit der Muskel selbst entlastet werden. Zunächst wird eine Ruhigstellung über kurze Zeit (ca. 1-2 Wochen) mit Hilfe einer Schiene angestrebt. Hier ist Vorsicht geboten, denn eine zu lange ausgedehnte Ruhigstellung des Ellenbogens kann zur Gelenkversteifung führen.
Wohltuend für den schmerzhaften Arm sind auch Kälte- oder Wärmetherapien, sowie Verbände mit schmerzstillenden und entzündungshemmenden Salben.
Wichtig in der konservativen Behandlung des Golferarms ist zudem auch die Krankengymnastik. Durch den Physiotherapeut wird gezeigt, wie betroffene Sehnen und ihre Ansätze leicht gedehnt werden sollen, sodass dies auch mehrmals täglich selbst durchgeführt werden kann.
Bei einer Stoßwellentherapie wird die Muskulatur mithilfe von Ultraschallwellen gelockert, und so der schmerzhafte Zug auf die entzündeten Sehnenansätze verringert.
Unterstützend kommen meistens schmerz- und entzündungshemmende Medikamente zum Einsatz.
Bei stark ausgeprägten Beschwerden kann der Arzt eine Cortisonspritze in den schmerzenden Muskelbereich vornehmen. Kortison wirkt entzündungshemmend und reduziert folglich die Schmerzen. Jedoch sollte es grundsätzlich nicht über einen längeren Zeitraum verabreicht werden, da Kortison die Muskeln und Sehnen schädigen kann.
Zu einer operativen Behandlung wird nur geraten, wenn die konservative Therapie selbst nach Monaten keine Besserung oder gar eine Verschlechterung der Symptome zeigt. Bei der Operation werden die gereizten Sehnenansätze vom Oberarmknochen getrennt, und durch verringerten Druck auf den Muskel der Schmerzzustand oftmals beseitigt.
Lesen Sie mehr zum Thema: Golferellenbogen Therapie
Die Schmerzen werden von den Betroffenen zum Teil als sehr stark beschrieben. Je nach Ursache kann es von schwächeren schnell zu beherrschenden Schmerzen kommen, wenn es sich lediglich um Reizungen der Knochenhaut etc. handelt. Kam es zu Frakturen oder handelt es sich um seit Jahren sich entwickelnden Arthrosen können so starke Schmerzen entstehen, dass diese lediglich nur mit Schmerzpflaster o.ä. beherrschbar sind. Die Schmerzen werden meistens als punktuell am Ellenbogen entstehend und dann ziehend in den Ober- und Unterarm beschrieben.
Zunächst wird der Patienten vom Untersucher ausgiebig befragt, um herauszufinden, wo genau am Ellenbogen die Schmerzen sind, seit wann diese vorhanden sind, ob ein entsprechendes Trauma vorangegangen ist oder ob eine der zu Schmerzen führenden Sportarten ausgeübt wurde. Danach erfolgt die körperliche Untersuchung, die darauf abzielt Schwellungen und Rötungen an der Oberfläche des Ellenbogens zu erkennen, zum Anderen die im Ellenbogen noch möglichen Bewegungen herauszufiltern. Der Untersucher wird zunächst den Unterarm gegen den Oberarm vom Patienten selbst bewegen lassen (passive Bewegung) und anschließend selbst bewegen. Dabei ist interessant, wann der Patient Schmerzen angibt und welche Bewegungsbeeinträchtigungen vorhanden sind. Je nach vermuteter Ursache werden Röntgenbilder des Ellenbogens angefertigt. Darin können Frakturen oder arthrotische Veränderungen gesehen werden. Eine Kernspintomographie kann Weichteile und Nerven sichtbar machen und entsprechende Engstellen hervorheben. Ist es zu einem sogenannten Gelenkerguss gekommen, kann eine Punktion und eine mikrobiologische Untersuchung der gewonnenen Flüssigkeit Aufschluss über die Entstehung geben.
Zerrungen oder Risse der Bänder, aber auch Muskelverspannungen oder Muskelverletzungen können traumatisch entstehen und Schmerzen verursachen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Bänderriss am Ellenbogen
Im Rahmen eines Unfalls oder Sturzes können der Oberarmknochen, oder die Unterarmknochen brechen.
Aber auch das Ellenbogengelenk selbst kann brechen und die Bewegung im Gelenk einschränken. Zudem entstehen starke Schmerzen.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ellenbogenbruch
In Folge einer falschen Bewegung oder eines Unfalls kann das Ellenbogengelenk aus der Gelenkpfanne rutschen (Luxation). Dies führt ebenfalls zu akut einsetzenden Schmerzen und Bedarf einer schnellen Therapie um die Schmerzen zu lindern.
Lesen Sie mehr zum Thema: Ellenbogenluxation
Ebenso führt ein Kapselriss am Ellenbogen, primär entstanden durch äußere Gewalteinwirkungen, zu schweren Schmerzen.
Durch langanhaltende Belastung des Ellenbogens können die ansetzenden Sehnen durch ständige Reibung entzünden. Dies wird als Tendovaginitis bezeichnet. Auch das Gelenk selbst kann durch langanhaltende Belastung oder eine Infektion entzünden. Dies wird als Arthritis bezeichnet.
Oft wird diese Form der Entzündung von anderen lokalen Symptomen begleitet. In der Regel entwickelt sich eine Arthritis über einige Zeit und tritt nicht akut auf. Die Form der rheumatoiden Arthritis kann ebenfalls Schmerzen verursachen. Hier ist jedoch keine Überbelastung oder Infektion Ursache der Schmerzen, sondern eine angeborene rheumatische Erkrankung, welche chronisch besteht und nicht heilbar ist.
Als weitere Struktur befindet sich im Bereich des Ellenbogengelenks ein Schleimbeutel. Dieser kann ebenfalls durch starke Beanspruchung oder Keime infizieren. Dies wird als Bursitis olecrani bezeichnet.
Auch eine Schleimbeutelentzündung (Bursitis) kann Schmerzen im Ellenbogen hervorrufen.
Hierbei kommt es zu einer entzündlichen Reaktion des Schleimbeutels, der das mit Flüssigkeit gefüllte Gleitlager zwischen sämtlichen Muskeln und Knochen des Gelenks bildet.
Diese Entzündung kann viele Ursachen haben: Oftmals ist eine Schleimbeutelentzündung die Folge von Überbelastung, beispielsweise dem ständigen Aufstützen des Ellenobgens auf einen Tisch.
Das geschieht z.B. beim Lesen – deswegen wird eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen im Volksmund auch als "Studentenellenbogen" bezeichnet.
Desweiteren können Verletzungen, bei denen Bakterien (u.a. Staphylokokken) Zugang zum Schleimbeutel erhalten, eine Entzündung provozieren.
Auch die Stoffwechselerkrankung Gicht kann eine Schleimbeutelentzündung am Ellenbogen hervorrufen, und zwar mittels Reizung des Schleimbeutels durch Ablagerungen von Harnsäurekristallen. Aufgrund der entzündlichen Reaktion produziert der Schleimbeutel vermehrt Flüssigkeit und es kommt zum Anschwellen des Gelenks.
Die Beugung des Arms in der Ellenbeuge kann deswegen sehr schmerzhaft und eingeschränkt sein. Gleichzeitig ist das betroffene Gelenk in vielen Fällen überwärmt und gerötet.
Bei der Beteiligung von Bakterien entsteht im Schleimbeutel zudem eine Infektion mit Bildung von Eiter.
Normalerweise wird eine Entzündung im Schleimbeutel konservativ behandelt. Erste Maßnahme ist hierbei die Ruhigstellung, eventuell mithilfe einer Schiene oder eines Gipses. Entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikation (NSAIDs, z.B. Diclofenac) treibt die Besserung der Beschwerden zusätzlich voran.
Ebenso können Kältetherapie oder Stoßwellentherapie wohltuend wirken. Wenn das Gelenk zu stark geschwollen ist und der Patient über ein Spannungsgefühl klagt, ist eine Punktion des Gelenks zur Druckentlastung indiziert. Die abgezogene Flüssigkeit kann zusätzlich Hinweise auf eventuelle Erreger geben.
Während der Punktion kann gleichzeitig Kortison in den Schleimbeutel gespritzt werden, damit die Entzündung weiter zurückgeht und sich somit die übermäßige Flüssigkeitsproduktion minimiert.
Eine lokale und eitrige Infektion kann sich mitunter unbehandelt zu einer Blutvergiftung (Sepsis) mit Symptomen wie Fieber und Schüttelfrost entwickeln, wenn die Erreger in den Blutkreislauf gelangen. Um dies zu verhindern, sollte diese bakterielle Entzündung möglichst früh mit Antibiotika therapiert werden. Wenn die Antibiotikatherapie keine Erfolge erzielt, muss der eitrige Schleimbeutel in einer Operation entfernt werden.
Lesen Sie mehr zum Thema: Schleimbeutelentzündung Ellenbogen Behandlung
Der bekannte „Tennisarm“ ist ebenfalls eine entzündliche Form der Überbeanspruchung. Hierbei entsteht eine Entzündung am knöchernen Ansatz der Radialis-Sehne (Epicondylitis humeri radialis). Da diese Entzündung häufig aufgrund der andauernden Belastung entsteht, welche typischerweise der Bewegung bei einem Tennisspiel gleicht, wird sie als Tennisarm bezeichnet. Auch der knöcherne Ansatzpunkt der Ulnarsehne kann entzünden (Epicondylitis humeri ulnaris). Da diese Sehne besonders bei der Golfbewegung beansprucht wird, bezeichnet man diese Form der Entzündung als Golferellenbogen.
Durch langandauernde Überbelastung kann die Knorpelschicht im Ellenbogengelenk abgenutzt werden. Dies wird als Arthrose bezeichnet. Diese entsteht durch jahrelange falsche Belastung und führt zu langsam ansteigenden Schmerzen bei Bewegung. Im Laufe der Zeit tritt der Schmerz besonders in Ruhe auf und bessert sich kurzfristig durch leichte Bewegungen. Die Erkrankung ist in der Regel chronisch und nur schwer zu therapieren. Auch durch alltägliche Arbeiten am Computer, welche jahrelang dieselbe Bewegung im Ellenbogengelenk fordert, kann das Repetitive Strain Injury entstehen.
Eine Form einer Nervenreizung ist die Reizung des Ellenbogennervs (Nervus ulnaris) beispielsweise durch den Stoß an einer Kante. Es handelt sich dabei um den im Volksmund bezeichneten „Musikantenknochen“, da der Schmerz im gesamten Unterarm spürbar wird. Diese Form des Schmerzes geht jedoch schnell wieder zurück und ist mit anderen neurologischen Erkrankungen nicht zu vergleichen. Hierbei handelt es sich um chronische Erkrankungen der Nerven, welche die Weiterleitung der Informationen über die Nerven verhindert oder zu starken Schmerzen der Nerven ohne erkennbare äußere Ursache auslöst. Diese Form der Erkrankungen betrifft in der Regel nicht nur den Ellenbogen, sondern tritt besonders häufig an den Beinen auf.
Viele Formen der Ellenbogenschmerzen gehen schnell von selbst zurück und benötigen keine spezielle Diagnostik. Wenn die Schmerzen jedoch länger anhalten, sollte ein Arzt konsultiert werden. Hierbei ist besonders eine ausführliche Anamnese wichtig. Dabei sind Schmerzcharakter, Schmerzlokalisation und Schmerzdauer wichtige Informationen.
Auch zahlreiche Grunderkrankungen wie rheumatologische Erkrankungen, Diabetes oder neurologische Erkrankungen sollten im Arztgespräch genannt werden. Auch besondere Beanspruchung des Ellenbogens sollte nicht unerwähnt bleiben. Im Anschluss wird der Ellenbogen, dessen Beweglichkeit und schmerzhafte Druckpunkte geprüft. Dadurch erhält der Arzt Hinweise, ob die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder der Ellenbogen überwärmt oder gerötet ist. Zudem prüft der Arzt, ob das Gelenk geschwollen ist, oder ein Erguss vorliegt. Besteht der Verdacht auf bestimmte Ursachen, wie eine Entzündung oder Verletzung, werden weitere Untersuchungen angeschlossen. Liegt eventuell ein Knochenbruch oder schwere muskuläre Verletzungen vor, wird eine Röntgenaufnahme durchgeführt.
Bei dem Verdacht auf eine Entzündung werden die Entzündungsparameter im Labor bestimmt. Eine Ultraschalluntersuchung des Gelenks kann einen Gelenkerguss darstellen, welcher im Rahmen des Ultraschalls punktiert werden kann. Wenn der Verdacht eines chronischen Gelenkverschleißes vorliegt, sollte eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie) durchgeführt werden. Dabei kann das Gelenk genau betrachtet und gleichzeitig therapeutisch eingegriffen werden.
Zur genaueren Bildgebung besteht die Möglichkeit einer Magnetresonanztomographie des Ellenbogens (MRT), welche die Muskeln und Nerven darstellbar macht. Gerade Schmerzen, die durch die Weichteile verursacht werden, können durch eine Ellenbogen-MRT gut dargestellt werden.
Die Therapie ist unterschiedlich und richtet sich nach der entsprechenden Erkrankung. Bei Frakturen im Bereich des Ellenbogens, kann eine konservative Therapie gewählt werden, die aus Schmerzbehandlung und aus der Ruhigstellung besteht, oder es kann eine operative Therapie gewählt werden, bei der Schrauben, Platten oder Nägel eingesetzt werden. Bei arthrotischen Veränderungen wird meistens ein konservatives Vorgehen bevorzugt. Im Falle von beteiligten Nerven kann es notwendig werden, die komprimierten Nerven operativ zu entlasten. Schmerzen im Ellenbogen, die aufgrund von Überlastungen zustande kommen (Tennisellenbogen oder Golferellenbogen), sollten dadurch therapiert werden, in dem die auslösende Sportart eine Zeit lang nicht mehr ausgeübt werden sollte. Des Weiteren sollte symptomatisch der Schmerz mit Kälteanwendung oder Schmerzmedikamente behandelt werden.
Viele Formen der Schmerzen im Ellenbogen sind harmlos und lassen nach kurzer Zeit von selbst nach. Bei muskulären Ursachen reichen oft Bandagen oder Salbenverbände aus, um die Schmerzen zu lindern. Wenn ein Knochenbruch vorliegt oder das Gelenk stark verletzt wurde, muss in einigen Fällen eine Operation stattfinden, um die Knochen wieder zu richten. Auch wenn der Ellenbogen für einige Tage ungewohnt stark belastet wurde, gehen die Schmerzen in der Regel von selbst zurück.
Es handelt sich hierbei häufig um akut einsetzende mäßig starke Schmerzen, beispielsweise bei einem Tennisarm, welche durch einige Tage Ruhigstellung wieder zurückgehen. Durch entzündungshemmende Medikamente wie Acetylsalicylsäure oder Diclofenac, können die Schmerzen und die Entzündung medikamentös gehemmt werden. Dies sollte jedoch keine Dauermedikation sein, sondern lediglich in der akuten Phase eingesetzt werden. Bei Schmerzen im Gelenk können kortisonhaltige Medikamente oder lokale Betäubungsmittel in den Gelenkspalt injiziert werden. Bestehen chronische Ellenbogenschmerzen kann ein stationärer Aufenthalt in einem Krankenhaus notwendig werden. Dort kann eine Plexus brachialis Anästhesie durchgeführt werden. Hierbei handelt es sich um die Unterbrechung des großen Nervengeflechts im Bereich der Achsel, wodurch die Schmerzweiterleitung blockiert wird.
Durch eine Gelenkspiegelung (Arthroskopie), können einige Ursachen für Gelenkbeschwerden beseitig werden. In schwereren Fällen kann ein künstlicher Gelenkersatz notwendig werden, wenn das Gelenk zu stark abgenutzt ist. In jedem Fall können Krankengymnastik, Wärme- oder Kältebehandlungen, Muskeltraining, Elektrotherapie oder Ultraschalltherapie und orthopädische Hilfsmittel eingesetzt werden. Welche Form der Therapie sinnvoll ist, sollte bei länger anhaltenden Beschwerden von einem Arzt entschieden werden, um einen Therapierfolg erzielen zu können.
Schmerzen im Ellenbogen ist ein weitreichendes Symptom, das unterschiedlichste Ursachen haben kann. Einer der häufigsten Ursachen sind Überbelastungsreaktionen, die aufgrund von häufig durchgeführten einseitigen Bewegungen zustande kommen können. Zu nennen wäre der Tennisellenbogen oder Golferellenbogen, bei dem es durch Sehnenüberbeanspruchung zu Knochenhautreizungen kommen kann. Beim Tennisarm zeigt sich entsprechend der Lage der beanspruchten Muskeln die Außenseite des Ellenbogens schmerzhaft, beim Golferellenbogen die Innenseite. Neben den Überbeanspruchungen können auch Fehlhaltungen im Sinne von Arthrosen zu Schmerzen im Ellenbogen führen. Des Weiteren kann es durch Traumen auch zu Frakturen im Bereich des Ellenbogens kommen. Vom Oberarm ziehen zahlreiche Nerven über den Ellenbogen zum Unterarm. Diese können in ihrem Verlauf beeinträchtigt werden und zu Schmerzen führen. Bekannt ist das sogenannte Nervus ulnaris Syndrom, bei dem es am sogenannten „Musikantenknochen“ zu Engstellen und zu zum Teil empfindlichsten Schmerzen kommen kann. Die Diagnose von Ellenbogenschmerzen auslösenden Ursachen werden durch Röntgen, oder Kernspintomographie gestellt.
Die Therapie richtet sich ganz nach der auslösenden Ursache. So werden Frakturen konservativ oder operativ behandelt, Arthrosen meistens konservativ, und wenn Nerven beeinträchtigt sind, ist oft eine Dekompressionsoperation notwendig.
Schmerzen im Ellenbogen sind ein verhältnismäßig häufiges Symptom, dessen Ursache in den meisten Fällen eine chronische oder ungewohnte Überbelastung darstellt. Neben den Formen des Tennisellenbogens oder Golferellenbogens können auch chronische Entzündungen der Sehnen oder im Gelenk, sowie ein Gelenkverschleiß (Arthrose) zu Schmerzen führen. Akute Schmerzen gehen in den meisten Fällen ohne weitere Therapie zurück. Entzündungen der Sehnen oder des Gelenks müssen durch Ruhigstellung, oder mittels Medikamente therapiert werden. Wurde das Gelenk oder einer der Knochen durch einen Unfall stark verletzt oder gebrochen, muss in einigen Fällen eine Operation stattfinden. Neurologische Erkrankungen sind meist von chronischer Art und betreffen in der Regel auch andere Organe, sodass hier eine weiterreichende oder systemische Therapie begonnen werden muss. In den meisten Fällen können zusätzlich physiotherapeutische Maßnahmen zur Symptomlinderung beitragen. Aufgrund der Vielfalt der Ursachen, sollte über die Diagnose und Therapie ein Arzt entscheiden.
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