Tennisarm - Das müssen Sie jetzt wissen!

Wenn man den Begriff „Tennisarm“ verwendet, weiß prinzipiell jeder, welche Schmerzen gemeint sind. Medizinisch betrachtet handelt es sich dabei um ein Schmerzsyndrom, dessen Ursprungszonen sich im Bereich der Hand- und Fingermuskulatur und an den äußeren Ansätzen des Oberarmknochens (Humerus) befinden. Demzufolge versteht man unter einem Tennisarm eine so genannte Sehnenansatzentzündung (= Ansatztendinose) der Unterarmstreckmuskulatur, die in der Regel durch Überbeanspruchung im Beruf, oder auch Sport (z.B. Tennis) hervorgerufen wird. Dies erklärt auch die Entstehung der Bezeichnung „Tennisarm“.

Tennisarm

Der Tennisarm ist eine schmerzhafte Sehnenansatzentzündung am Ellenbogen.

Was ist ein Tennisarm?

Bei dem Tennisarm bzw. Tennisellenbogen – auch Epicondylitis humeri lateralis / radialis genannt – handelt es sich um einen schmerzhaften Reizzustand von Sehnen, die an der Außenseite des Ellenbogens ansetzen.

Als hauptsächlicher Auslöser wird eine dauerhafte Überbeanspruchung der Unterarmmuskeln gesehen, die durch monotone Bewegungen ohne adäquate Entlastung entsteht.
Über die jeweiligen Sehnen setzen die Unterarmmuskeln am Ellenbogen bzw. am Oberarm an, die vor allem für die Streckung des Handgelenks und der Finger zuständig sind.
Die meisten Tennisellenbogen heilen bei richtiger Therapie aus, nur selten verläuft die Einschränkung chronisch.
Wichtiges zu Ursachen, Behandlungsmöglichkeiten und Übungen sowie Verlauf und Prognose des Tennisarms werden im Folgenden genauer beleuchtet.

Wie wird ein Tennisarm behandelt?

Die Behandlung des Tennisarms kann in eine konservative und eine operative unterteilt werden.

Begonnen wird in der Regel mit der konservativen Therapie, die neben einer Schonung und ggf. Ruhigstellung des Ellenbogengelenks auch regelmäßige Kühlung inne hat. Schmerzmittel- oder kortisonhaltige Salben(verbände), Bandagen bzw. Manschetten, Physiotherapeutische Behandlung (Kräftigungstraining, Dehnungsübungen, Massagen etc.) und Akupunktur zählen ebenfalls zu den konservativen Behandlungsmaßnahmen.

Lokal können zudem Spritzen in den Bereich des Ellenbogens injiziert werden, die ein Gemisch aus lokalem Betäubungsmittel und Kortison enthalten.

Schmerzmittel können zudem auch als Tablette eingenommen werden, bevorzugt werden dabei Nicht-steroidale-Antirheumatika (NSAR, z.B. Diclofenac, Ibuprofen), die neben der schmerzstillenden auch eine entzündungshemmende Wirkung haben.

Bleibt der Erfolg bei der konservativen Therapie des Tennisarms aus, kann dann der Schritt weiter zur operativen Therapie gemacht werden, wobei es verschiedene Verfahren gibt, den Tennisarm zu entlasten.
Ein weiterer Therapieversuch bei chronischen Beschwerden ist die Injektion von Botulinumtoxin (auch gekannt als Botox) in den Muskel, um ihn für 2-3 Monate „lahmzulegen“, sodass er sich erholen kann.

Diesen Artikel sollten Sie ebenfalls lesen:

Bandage / Spange

Eine Möglichkeit der konservativen Therapie eines Tennisarms ist das Anlegen und Tragen einer Tennisarm-Bandage bzw. Tennisarm-Spange.
Die Therapie mit einer Bandage oder Spange spielt in der akuten Phase eine sehr wichtige Rolle, während die beiden Hilfsmittel in der chronischen Phase weniger effizient werden.

Dies kann bei noch bestehendem Tennisarm zusammen mit Kühlung, Schonung, Schmerzmittel, Physiotherapie und Dehnübungen zur Entlastung der betroffenen Muskulatur und zu Heilung beitragen, aber auch nach erfolgreicher Therapie und nach wie vor bestehender, starker Belastung der Unterarmmuskulatur ein erneutes Auftreten verhindern.

Eine Bandage/Spange schränkt dabei die Bewegungsfreiheit nicht so konsequent ein wie beispielsweise ein Gips, vielmehr gewährleistet sie einen uneingeschränkten Bewegungsradius.

Sinn einer solchen Bandage/Spange ist die Ausübung von gezieltem Druck, konzentriert auf die Ansatzstelle der Sehnen am Ellenbogen, was dazu führt, dass die Muskulatur des Unterarms entlastet wird und Schmerzen gelindert werden können.

Erworben werden können solche Manschetten freiverkäuflich in verschiedensten Sportgeschäften und Sanitätsgeschäften, es sollte sich jedoch vorher ein Rat beim behandelnden Arzt eingeholt werden, welche Bandagen- / Spangeart am besten geeignet ist. Auch auf die korrekte Größe und Passform sollte geachtet werden, da andernfalls sogar weitere unangenehme Beschwerden durch eine zu enge, abschnürende Bandage hervorgerufen werden können.

Ob Sie mehr von einer Bandage oder Spange profitieren kann Ihnen Ihr behandelnder Arzt problemlos sagen.
Die Tragedauer der Bandage, Spange oder Manschette hängt von verschiedenen Faktoren ab. 
In der Regel sollten die Hilfsmittel nur während der Belastung (beim Sport, am PC) getragen werden, um die Sehne zu entlasten. Wo der Ellenbogen keinen Belastungen ausgesetzt ist, sollten keine Bandagen oder ähnliches getragen werden, da dies den Heilsprozess durch die Kompression stört.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter unserem Artikel: Bandage bei einem Tennisarm

Tapen

Das Tapen im Rahmen eines Tennisarms kann ebenfalls als unterstützende Therapiemaßnahme angesehen werden und die konservative Behandlung, also die nicht-operative Behandlung unterstützen.

Getaped werden kann dabei sowohl mit elastischen Tapes (z.B. Kinesio-Tapes) als auch mit unelastischen Tapes (z.B. Leukoplast).
Elastische Kinesio-Tapes werden als Unterstützung der Heilung eingesetzt. Unelastische Tapes helfen den Sportlern beim Sport schmerzärmer zu sein.

Auf welche Art Tape zurückgegriffen werden sollte, hängt ganz davon ab, was mit dem Tape genau erzielt werden soll: unelastische Tapes haben – ähnlich wie Bandagen oder feste Zugverbände – eine eher „schienende“ Funktion, sie schränken den Bewegungsumfang im Ellenbogen also etwas ein und unterstützen die Ruhighaltung.

Elastische Tapes (Kinesio-Tapes) hingegen, schränken die Bewegung weniger bis gar nicht ein, unterstützen höchstens die Bewegungen und fördern bzw. aktivieren die Durchblutung, die fehlbeanspruchte Muskulatur und den Lymphabfluss, sodass es zu einer Schmerzlinderung, einer Abschwellung und einer Entzündungsbekämpfung kommen kann.

Angelegt bzw. geklebt werden sollten die Tapes stets von Fachkundigen, da falschgeklebte oder zu stramm geklebte Tapes auch zu weiteren Beschwerden, wie z.B. Durchblutungsstörungen, führen können.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel: Tapen eines Tennisarms

Dehnübungen

Dehnübungen können während eines akuten Tennisarms durchgeführt werden und unterstützend zur Heilung beitragen, sie können aber auch nach durchgestandenem Tennisarm im Alltag regelmäßig angewendet werden, um ein erneutes Auftreten vorzubeugen.

Hierzu kann beispielsweise 2-3 Mal täglich folgende Übung durchgeführt werden: Der Arm wird im 90°-Winkel vom Körper weg gerade nach vorne gestreckt, im Ellenbogen sollte dabei nicht gebeugt werden. Mit nach oben zeigender Handfläche wird die Hand im Handgelenk nun nach unten abgeknickt und für ca. 30 Sekunden mit Hilfe der anderen Hand in dieser Position gehalten.

Mehr wichtige Informationen und weitere Übungen finden Sie hier: Dehnübungen bei einem Tennisarm

Schmerzen beim Dehnen - Weiter machen?

Häufig kommt es vor, dass im Rahmen der Dehnübungen und der Übungen mit dem Theraband Schmerzen auftreten.
Zu Beginn der Therapie kann ein unangenehmes Gefühl am äußeren Ellenbogen das Ende der jeweiligen Dehnübung einleiten.
Es sollten allerdings nie während des Dehnens Schmerzen entsteht oder Dehnen bis etwas über die Schmerzgrenze hinaus durchgeführt werden. Jeweils dann, wenn die Dehnübungen  schmerzfrei durchgeführt werden können, kann eine Steigerung der Wiederholung der Übungen am Tag erfolgen.
Dies sollte jedoch in Absprache mit dem behandelnden Arzt oder des betreuenden Physiotherapeuten geschehen.

Lesen Sie hierzu auch unser Thema: Schmerzen bei einem Tennisarm

Abbildung eines Tennisarms

  1. Speichenschaft -
    Corpus radii
  2. Ellenschaft - Corpus ulnae
  3. Oberarmschaft -
    Corpus humeri
  4. Langer speichenseitiger
    Handstrecker -
    Musculus extensor
    carpi radialis longus
  5. Kurzer speichenseitiger
    Handstrecker -
    Musculus extensor
    carpi radialis brevis
  6. Langer Daumenabspreizer -
    M. abductor pollicis longus
  7. Kurzer Daumenstrecker -
    M. extensor pollicis brevis
  8. Langer Daumenstrecker -
    M. extensor pollicis longus
  9. Ellbogen - Olecranon
  10. Knorrenmuskel - M. anconeus
  11. Ellenseitiger Handstrecker -
    M. extensor carpi ulnaris
  12. Fingerstrecker -
    Musculus extensor digitorum
  13. Kleinfingerstrecker -
    M. extensor digiti minimi
  14. Halteband der Strecksehnen -
    Retinaculum musculorum extensorum

Eine Übersicht aller Abbildungen von Dr-Gumpert finden Sie unter: medizinische Abbildungen

Übungen

Zur unterstützenden Heilung können verschiedene Übungen durchgeführt werden, die oftmals im Rahmen der Physiotherapie angewendet werden.
Dazu zählen unter anderem Kräftigungsübungen für die Unterarm- und Handmuskulatur sowie Dehnübungen, um Fehlbelastungen und Muskelverkürzungen vorzubeugen.
Dehnübungen sollten begleitend zur Schmerztherapie schon durchgeführt werden, kräftigende Übungen hingegen eher erst im schmerzfreien Stadium oder nach vollständiger Heilung, um ein erneutes Auftreten eines Tennisarms zu verhindern.

Übungen mit dem Theraband

Übungen mit dem Theraband sind eine beliebte Möglichkeit, die Beschwerden eines Tennisarms zu therapieren. Durch die Benutzung des Therabandes wird die Sehne gedehnt und belastet. Dies kann, bei richtiger und regelmäßiger Anwendung, die Erkrankung zur Ausheilung bringen und die Beschwerden deutlich lindern.

Der flexible Übungsstab von Thera Band wird bei den Übungen mit beiden Händen gefasst, und dann mit der Hand der betroffenen Seite nach vorne gedreht, während die andere Hand den Stab festhält. Anschließend wird die Hand langsam wieder in ihre Ausgangsposition zurückbewegt.

Wichtig: Bei den Übungen dürfen keine Schmerzen entstehen. Übungen sind in der Behandlung Maßnahmen, die die Ausheilung unterstützen und in der akuten Phase des Tennisarms eher schädlich!

Cortisonspritze

Eine weitere Therapiemöglichkeit ist die Gabe einer Spritze in den Bereich des entzündeten Ellenbogengelenks, wobei diese Spritze aus einem Gemisch aus lokalem Betäubungsmittel und Kortison besteht.
Das Kortison wirkt dabei entzündungshemmend, das Betäubungsmittel nimmt schnell und vorübergehend den Schmerz.
Eine Cortisonspritze ist besonders in der Anfangsphase eines Tennisarms eine effiziente Methode die Erkrankung zu beenden. In Phasen eines chronischen Tennisarms kann eine isolierte Cortisonspritze nicht mehr helfen. 
Die Nebenwirkungen einer lokal gesetzten Cortisonspritze sind meist überschaubar und werden häufig von den Betroffenen überschätzt. Sehnenriss - wie häufig an anderer Stelle beschrieben - kann ich als Behandler von Tausenden von Tennisarmen bei korrekter Anwendung nicht bestätigen. Trotzdem bleibt auch die Anwendung der Cortisonspritze kein Verfahren der ersten Wahl.

Lesen Sie viele weitere Informationen zum Thema unter: Cortisonspritze

Interview mit Mein-Allergie-Portal.com: Tennisarm - Mausarm: Was tun bei Schmerzmittel-Intoleranz?

Zu diesem Thema hat Dr. Nicolas Gumpert ein Interview mit mein-allergie-portal.com geführt: "Tennisarm - Mausarm: Was tun bei Schmerzmittel-Intoleranz?"

 

Stoßwellentherapie

Die Stoßwellentherapie gehört, wie zum Beispiel auch die Bestrahlung, zu einer nicht-invasiven Therapiemöglichkeit beim Tennisarm, also einer Therapie, die nicht eindringt, also die Körperoberfläche nicht eröffnet, wie es bei einer OP ja der Fall wäre.

Dieses Verfahren wird von verschiedenen Orthopäden zur Behandlung von starken, langwierigen, chronischen Sehnenansatzentzündungen angewendet.

Bei den Stoßwellen handelt es sich dabei streng gesehen um elektromagnetisch erzeugte akustische Wellen, die auf die betroffene Körperstelle geleitet werden und dort durch den Impuls und die Energieübertragung einen Druck ausüben. Dieser Druck soll dabei das jeweilige Gewebe reizen, genauso soll die Durchblutung und der Zellstoffwechsel angeregt und komplexe Heilungsprozesse gefördert werden.

Auch die Schmerzsymptomatik kann sich durch die Anwendung von Stoßwellen reduzieren, der genaue Wirkmechanismus in all seinen Einzelheiten ist aber noch nicht genau entschlüsselt.

Die Stoßwellentherapie stellt ein effizientes Reserververfahren dar, wenn andere Therapieverfahren gescheitert sind oder die Bescherden länger als 6 Monaten bestehen.
Wie bei allen Therapieverfahren hängt der Behandlungserfolg bei der Stoßwelle besonders von der Erfahrung des Anwenders ab.

Lesen Sie mehr zu diesem Thema in unserem Artikel: Stoßwellentherapie bei einem Tennisarm

OP

Eine Operation eines Tennisarms kommt in der Regel immer nur dann in Frage, wenn der Erfolg einer ausgereizten konservativen Therapie ausbleibt und nach guten 6 Monaten konservativer Therapie keine Besserung der Beschwerden eintritt.

Die Operation kann dabei sowohl ambulant, als auch stationär durchgeführt werden, wobei ersteres das eigentliche Standardverfahren ist. Zudem kann die Operation in örtlicher Betäubung geschehen, sodass also nur der Arm betäubt ist, eine Vollnarkose kann jedoch auf Wunsch oder unter bestimmten Umständen ebenfalls angewendet werden.

Man unterscheidet dabei drei verschiedene Operationsmöglichkeiten:

  1. die Operation nach Hohmann, bei der die betroffene Sehne am Ellenbogengelenk abgelöst wird
  2. die Operation nach Wilhelm, bei der die Nerven, die für die sensible Versorgung des Ellenbogen verantwortlich sind, durchtrennt und verödet werden
    und
  3. die minimal-invasive Operation, bei dem einer der beiden Operationsinhalte über einen sehr kleinen, nur 1cm großen Hautschnitt durchgeführt wird.

Die Operation – bis auf die minimal-invasive, die schon in 5-10 Minuten durchgeführt werden kann – dauert in der Regel zwischen 30-45 Minuten, der Ellenbogen wird nach erfolgreicher Operation im Rahmen der Nachbehandlung für 5-14 Tage in einer Oberarmgipsschiene ruhig gestellt. Die minimal-invasive Methode braucht in der Regel keine Ruhigstellung.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Thema: Operation eines Tennisarms

Dehnübungen nach der OP

Bei einer Operation eines Tennisarms wird in der Regel die betroffene Sehne und Muskelansätze von dem Knochenvorsprung abgetrennt.
Nach einer Ruhigstellung über 1-2 Wochen sollte der Arm wieder durchbewegt werden.
Auch vorsichtige Dehnübungen gehören zu der physiotherapeutischen Nachbehandlung nach einer Operation eines Tennisellenbogens. Diese können ein erneutes Anwachsen der Sehne am Ellenbogen und damit ein Rezidiv des Tennisellenbogens verhindern.
Die Intensität der Übungen kann zusammen mit den behandelnden Physiotherapeuten festgelegt und auch selbstständig zuhause durchgeführt werden.

Mehr wichtige Informationen und weitere Übungen finden Sie hier: Dehnübungen bei einem Tennisarm

Bestrahlung

Bei einer Bestrahlung im Rahmen eines Tennisarms handelt es sich um die sogenannte Röntgenreizbestrahlung.

Wie der Name bereits sagt, kommt es zur Anwendung von Röntgenstrahlen, die gezielt auf den Bereich des Ellenbogens gelenkt werden und ein langjährig etabliertes Verfahren zur Behandlung von Entzündungen an Sehnenansätzen ist. Die Bestrahlung eines Tennisarms ist wie die OP nur eine Reservetherapie, die nach mindestens 6 monatiger erfolgloser konservativer Therapie angewendet werden kann.
Meistens werden 6 Anwendungen durchgeführt, davon 2 in einer Woche. Häufig kommt es während der Behandlung zunächst erst zu einer Verschlimmerung der Symptome, was allerdings nicht schlimm ist, sondern eher sogar für das gute Ansprechen der Behandlung steht. Das endgültige Ergebnis, also die Linderung der Beschwerden, tritt oftmals erst 3-4 Monate nach der letzten Bestrahlung ein.

Krankengymnastik

Die Durchführung von Krankengymnastik bzw. Physiotherapie hat in der Behandlung des Tennisarms einen sehr hohen Stellenwert, sowohl für die Regeneration, als auch für das Vorbeugen von einem erneuten Tennisarm.
Teilgebiete der Krankengymnastik sind neben gezielten, die Unterarmmuskeln stärkenden Kräftigungsübungen auch Dehnübungen und Massagen.

Im ganz akuten Erkrankungsstadium, also sprich dann, wenn die Entzündung noch am ausgeprägtesten ist, sollte eher noch keine Krankengymnastik durchgeführt werden, insbesondere keine Dehnübungen und Massageanwendungen, da diese die Entzündung mitunter fördern und verschlimmern könnten.

Desweiteren werden im Rahmen der Krankengymnastik die auslösenden Umstände ermittelt, so wird der Patient also auch auf Fehlhaltungen untersucht und Haltungskorrekturen (z.B. in der Wirbelsäule oder am Arbeitsplatz) vorgenommen.

Weitere physiotherapeutische Maßnahmen können zudem auch noch:

sein.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie auf unserer Seite: Krankengymnastik bei einem Tennisarm

Homöopathie

Auch die Homöopathie kann bei einem Tennisarm unterstüzend eingesetzt werden.
Besonders werden folgende Homöopathika eingesetzt:

  • Apis (Honigbiene)
  • Arnica (Bergwohlverleih)
  • Calcium phosphoricum (Calciumhydrogenphosphat)
  • Bryonia (rotbeerige Zaunrübe)
  • Kalium jodatum (Kaliumjodid)

Viele weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: Homöopathie bei einem Tennisarm

Osteopathie

Desweiteren kann auch ein Osteopath aufgesucht werden, der manuell die verursachenden Funktionsstörungen diagnostiziert und den Fokus nicht nur auf die überlastete Unterarmmuskulatur legt, sondern ganzheitlich auch auf die Hals-/Brustwirbelsäule, die Schulter und die Rippen achtet.
Die Osteopathie spielt bei der Behandlung des Tennisarms allerdings nur ein untergeordnete Rolle.

Salbe

Die Anwendung von Salben kann ein Teil der Therapie darstellen und durchaus versucht werden.
In der Regel enthalten die aufzutragenden und einzureibenden Salben bestimmte Wirkstoffe, die vor allem zur Bekämpfung der Schmerzsymptomatik dient oder sogar entzündungslindernd wirken soll.
Bekannt sind dabei Salben wie Voltaren Emulgel®, die den Wirkstoff Diclofenac enthalten, was ein Schmerzmittel aus der Gruppe der Nicht-steroidalen-Antirheumatika (NSAR) darstellt.
Angewendet werden können darüber hinaus auch kortisonhaltige Salben, die ebenfalls entzündungshemmend wirken.

Kommt Wärme oder Kälte auf den Tennisarm?

Dadurch, dass es sich bei dem Tennisarm um einen entzündlichen Prozess handelt, ist die Anwendung von Kälte in diesem Fall das Mittel der Wahl.
Kälte lindert die Entzündungssymptome wie Schmerz, Schwellung, Rötung und Überwärmung.
Wendet man bei einer Entzündung Wärme an, kann es dabei sogar soweit kommen, dass sich der Schmerz und die Entzündung an sich verschlimmert was an der dadurch hervorgerufenen verstärkten Durchblutung ausgelöst wird (Wärme führt zur Erweiterung der Blutgefäße, sodass mehr Blut anfluten kann).
Verwendet werden können dabei Kühlkompressen oder Eis, eine zu lange oder intensive Anwendung sollte aber vermieden werden, um Hautschädigungen zu verhindern.

Gips

In Bezug auf eine konsequente Ruhigstellung des Ellenbogengelenks zur Therapie des Tennisarms kann ein Oberarmgips angewendet werden, allerdings sollte eine Ruhigstellung durch eigenständige Schonung, Bandagen, Tapes etc. bevorzugt werden.

Es ist demnach nicht das Mittel der Wahl und auch keine dauerhafte Therapiemöglichkeit, sondern der Gips sollte, wenn überhaupt, nur kurzzeitig ruhigstellen.

Eine Ruhigstellung durch einen Oberarmgips, der den Ellenbogen mit einschließt, führt dazu, dass sich die Muskulatur sehr schnell zurückbildet. Wird das sich anschließende Training zum Wiederaufbau falsch durchgeführt, kann leicht eine erneute Fehl-/Überbelastung auftreten, die einen erneuten Tennisarm zur Folge haben kann.

Dauer eines Tennisarms

Wie lange die Beschwerden eines Tennisarms anhalten, ist nicht immer pauschal zu sagen, dies hängt von einer Reihe Faktoren ab, die den Verlauf der Erkrankung beeinflussen.
Neben der richtigen, begleitenden Therapie, sind die konsequente Ruhigstellung des Ellenbogens und die Schonung maßgeblich für die Heilung zuständig.

Dennoch handelt es sich bei dem Tennisarm oft um hartnäckige Beschwerden, die trotz Therapie über mehrere Wochen anhalten können. Diese sollten dann symptomatisch mit Kühlung, Schmerzmitteln und einer eventuell durchgeführten Spritze mit Kortison und lokalem Betäubungsmittel behandelt werden.

Die Ruhigstellung kann entweder selbstständig oder durch eine Bandage, ein Tape oder sogar einen Gips geschehen.

Halten die Beschwerden über sechs Monate an, spricht man dann von einem chronischen Tennisarm, bei dem unter Umständen über ein operatives Therapieverfahren nachgedacht werden kann.

Eine exakte Dauer eines Tennisarms kann man leider nicht beziffern. Ein Tennisarm der wenige Wochen besteht, kann überlicherweise in 2 Wochen zur Ausheilung gebracht werden.
Chronische Tennisarm brauchen teilweise Monate bis sie schmerzfrei und wieder voll belastbar sind.

Entsprechend ist auch die Dauer eine Krankschreibung nur schwer absehbar. Jemand der im Büro tätig ist, profitiert meist von einer Entlastung einer Woche. Bei Handwerkern kann eine Krankschreibung mehrere Wochen betragen. 

Gleiches gilt für eine OP. Bei einem Bürotätigen ist eine Arbeitsfähigkeit bei minimal invasiver Technik in 14 Tagen erreicht. Jemand der arbeitstäglich schwer heben muss, kann bei einer offenen OP viel Wochen ausfallen. 

Heilung eines chronischen Tennisarms

Die Heilung eines chronischen Tennisarms gestaltet sich deutlich schwieriger, als die eines akuten Tennisarms.

Allgemein betrachtet sind die Behandlungsmaßnahmen gezwungenermaßen invasiver und radikaler, häufig hilft in diesem Stadium nur noch ein operativer Eingriff, bei dem sie betroffene Sehne durchtrennt (Tenotomie) wird und die Beschwerden behoben werden.

Eine weitere Maßnahme ist neben der Operation noch die Injektion von Botolinumtoxin in den betroffenen Muskel. Das auch als „Botox“ bekannte Medikament schaltet die nervale Innervation des Muskels aus, sodass dieser lahm gelegt wird, sodass er sich in Ruhe erholen und regenerieren kann.

Symptomatisch begleitend sollte im chronischen Stadium Wärme angewendet werden, im Gegensatz zu dem akut-entzündlichen Stadium, bei dem ausschließlich Kälte die Beschwerden lindert.

An diesen Symptomen erkennen Sie, dass Sie an einem Tennisarm leiden

Die typischen Symptome eines Tennisarms sind:

  • Schmerzen an der äußeren Seite des Ellenbogens
  • Schmerzen beim Zugreifen am Ellenbogen
  • Schmerzen beim Heben des Handgelenks
  • Schmerzen beim Strecken der Finger

Neben dem typischen ziehenden, brennenden und unter Umständen bis in den Oberarm ausstrahlenden Schmerz an der Außenseite des Ellenbogens, der sowohl durch Druckbelastung aber auch schon in Ruhe auftreten kann, gibt es noch weitere charakteristische Symptome, die mit einem Tennisarm einhergehen.

Besonders bei Streckung im Ellenbogen können Schmerzen entstehen, ebenso bei Drehbewegungen im Unterarm (z.B. beim Schrauben) sowie beim Anheben von schwereren Lasten.

Zusätzlich zu den Schmerzen können in einigen Fällen auch Sensibilitätsstörungen auftreten. Sensibilitätsstörungen sind Taubheitsgefühle, die oftmals auf den Bereich des Ellenbogens beschränkt sind, in manchen Fällen aber auch den Unterarm betreffen können.

Bei starken Entzündungen können selten äußerliche Entzündungszeichen beobachtet werden, so zum Beispiel die Rötung, Schwellung und Überwärmung des Ellenbogengelenks.
Dies ist jedoch bei einem Tennisarm eher seltener der Fall, vielmehr deuten solche Symptome auf eine Entzündung des Gelenks (Arthritis) oder der Schleimbeutel (Bursitis) hin.

Ebenfalls sehr empfehlenswert ist folgender Artikel: Symptome eines Tennisarms

Schmerzen

Typisch für den Tennisarm bzw. den Tennisellenbogen ist zum einen der Schmerz, der durch Druck auf die Außenseite des Ellenbogens – dort wo die Sehnen der Unterarmmuskeln ansetzen – ausgelöst werden kann und zum anderen der Schmerz, der allein durch die Bewegung der betroffenen Unterarmmuskulatur verstärkt wird. Der Druckschmerz entsteht durch die lokale Entzündung, die das Gewebe und die Haut im Bereich des Ellenbogens reizt.

Der Bewegungsschmerz wird vor allem durch Fingerstreckung und Streckung des Handgelenks (besonders gegen Widerstand) provoziert.

Manchmal kann sogar auch der Faustschluss oder das Drehen des Unterarms schmerzen.

Weitere Informationen zu diesem Thema finden Sie in unserem Artikel: Schmerzen bei einem Tennisarm

Spezifisch lokalisierte Symptome

Symptome im Unterarm

Bei einem Tennisarm befinden sich die begleitenden Symptome hauptsächlich im Bereich des Unterarmes. Die Schmerzen konzentrieren sich dabei überwiegend an der Außenseite des Ellenbogens, der durch Druck auslösbar ist. Zudem entstehen Schmerzen bei Streckbewegungen der Finger und des Handgelenks, oft auch bei Faustschluss und Drehung des Unterarms.

Anfangs ist der Schmerz oft nur im Sehnenansatzbereich des Ellenbogens zu spüren, bei fortschreitender Erkrankung oder bei Mehrbeanspruchung der Muskulatur kann er dann deutlich in den Unterarm ausstrahlen.

Symptome im Oberarm

Je nachdem, wie stark ausgeprägt die Entzündung bei einem Tennisarm ist, können sich die Schmerzen auch über den Ellenbogen hinaus ausbreiten.

In schlimmen Fällen kann der Schmerz auch bei Belastung, bestimmten Bewegungen oder mitunter sogar auch mal in Ruhe bis in den Oberarm ausstrahlen.

Häufiger findet man jedoch eine Schmerzausstrahlung in den Oberarm und den Unterarm bei dem Golferellenbogen, bei denen nicht die Sehnenansätze am äußeren Ellenbogen entzündet sind, sondern die an der Innenseite.

Hier kann es durchaus mal vorkommen, dass der gesamte Arm schmerzt.

Symptome in der Schulter

Treten zu den Schmerzen im Ellenbogen auch noch Schmerzen oder schmerzhafte Bewegungseinschränkungen in der Schulter auf, kann dies mitunter ein Anzeichen dafür sein, dass Fehlbelastungen, Fehlhaltungen oder Fehlbewegungen im Bereich des Oberkörpers vorliegen.

Ein stark entzündeter Tennisarm kann in einigen Fällen sogar auch zu einer Schmerzausstrahlung bis in die Schulter führen, anders herum kann eine schmerzhafte Schulter auch zu Fehlhaltungen und Fehlbelastungen in der Unterarmmuskulatur führen, die wiederum bei Überlastung einen Tennisarm verursachen können.

Generelle Symptome

Taubheitsgefühl

Im Regelfall wird der Tennisarm bzw. der Tennisellenbogen nicht von einem Taubheitsgefühl oder von sogenannten Sensibilitätsstörungen (z.B. Kribbelgefühle) begleitet. Erst bei stark ausgeprägter Erkrankung kann es zu leichten Taubheitsgefühlen der Haut im Bereich der Ellenbogenaußenseite oder am äußeren Unterarm hinunter zum Handgelenk ausbreiten.

Als Ursache hierfür wird angenommen, dass es durch den Entzündungsprozess am Ellenbogen zu einer gleichzeitigen Reizung der dort entlanglaufenden Hautnerven kommt. Tritt hingegen ein komplettes Taubheitsgefühl der Hand oder einzelner Finger mit ggf. einem Kribbelgefühl auf, sollte an andere, möglicherweise schwerwiegendere Erkrankungen gedacht werden (z.B. Bandscheibenvorfall, Karpaltunnelsyndrom, Sulcus-ulnaris-Syndrom etc.).

Zittern

Tritt ein Zittern erstmals im Rahmen eines Tennisarms auf und ist das Zittern auch nur auf die von der Entzündung betroffenen Seite beschränkt, besteht zunächst erstmals kein Grund zur Sorge, da das Zittern in diesem Fall höchstwahrscheinlich auf den Tennisarm zurückzuführen ist.

Durch die überbeanspruchte Muskulatur und die belastenden Schmerzen sind gerade die Unterarmmuskeln schnell ermüdbar und leichter überbeansprucht. Durch diese muskuläre Erschöpfung kann es dann zu einem Zittern in der Hand, im Arm oder den Fingern kommen. Vergleichbar ist dies mit einem Zittern nach starker Muskelbeanspruchung durch Training, z.B. Krafttraining.

Folgender Artikel könnte für Sie auch von Interesse sein: Zitternde Hände

Welcher Arzt behandelt einen Tennisarm?

Treten Symptome eines Tennisarmes auf, sollte zunächst einmal der Hausarzt aufgesucht werden, der anhand eines Gesprächs und der Untersuchung des Ellenbogens eine erste Verdachtsdiagnose stellen kann.

Oftmals leitet der Hausarzt dann schon die geeignete Therapie ein, sodass zunächst kein weiterer Arzt aufgesucht werden muss.

Greift die Therapie nicht zufriedenstellend und bleiben die Beschwerden dauerhaft bestehen, wird der Tennisarm chronisch. Auch wenn der Hausarzt die Diagnose nicht mit absoluter Sicherheit stellen kann, kommt es in der Regel oft zu einer Überweisung zum besten Orthopäden. Dieser wiederholt die Untersuchung nochmals, ergänzt sie eventuell durch Bildgebung und kann weitere Therapiemethoden anbieten.

Ursachen

Die Hauptursache für einen Tennisarm ist die Überbeanspruchung der Unterarmmuskulatur, die für die Streckung der Finger und des Handgelenks zuständig sind.

Eine Überbeanspruchung kann dabei durch verschiedene Faktoren ausgelöst werden. Zum einen können dauerhafte immer gleichbleibende Fehlbelastungen in Alltag, Beruf (z.B. Schrauben, Schleifen) und Freizeit (z.B. Sport) zu einer Überbeanspruchung führen, genauso stark einseitige Belastungen des Oberkörpers (z.B. bei Maus-/Tastaturbenutzung am Arbeitsplatz, beim Sportklettern etc.).

Auch falsche Techniken bei Schlagsportarten wie Tennis oder Golf können zu einer verstärkten Belastung für die Unterarmmuskulatur führen, ebenso wie bestimmte Armhaltungen im Schlaf (Seitenlage, Liegen mit dem Kopf auf dem Ellenbogen).

Abzugrenzen sind schmerzhafte Sehnenansatzpunkte am Ellenbogen im Rahmen anderer Erkrankungen wie der Fibromyalgie.

Hierbei handelt es sich um eine chronische, unheilbare Erkrankung, bei der es in wechselnden Muskeln, Gelenken und Sehnenansätzen immer wieder schubweise zu Schmerzen kommen kann.

Diagnose

Um die Diagnose des Tennisarms stellen zu können, beginnt der behandelnde Arzt zunächst mit einer Anamnese, also der Erhebung einer Krankengeschichte, wobei der Schwerpunkt auf die charakteristische Schmerzsymptomatik gelegt wird.

Im Anschluss wird der Ellenbogen untersucht, wobei oftmals ein Druckschmerz an der Außenseite, sowie eine Rötung, Schwellung, Überwärmung oder sogar auch eine Schonhaltung auffallen kann.

Häufig kann jetzt bereits schon die Diagnose gestellt werden, bestehen weiterhin Zweifel, können weitere klinische Tests folgen: zum einen der Stuhl-Test, bei dem der Patient einen Stuhl mit gestrecktem Arm und nach innen gedrehtem Unterarm anheben muss; zum anderen der Thomson-Test, bei der die Hand zur Faust geschlossen und das Handgelenk gegen Widerstand nach hinten geknickt werden soll (weitere Tests: Bowden-Test, Mill-Test, Cozen-Test).

Zusätzlich können Blutuntersuchungen Anzeichen einer Entzündung bestätigen (CRP, Blutsenkungsgeschwindigkeit, Leukozytenerhöhung). Letztlich können sich auch verschiedene bildgebende Verfahren anschließen, um Unsicherheiten in der Diagnosestellung zu begleichen: angewendet werden kann eine Ultraschalluntersuchung des Ellenbogens, eine Röntgenaufnahme des Arms und/oder eine Magnetresonanztomographie (MRT).

Weitere Informationen finden Sie in unserem Artikel: Diagnose eines Tennisarms

MRT bei einem Tennisarm

In der Regel kann der Tennisarm allein durch die Anamnese, also durch das Gespräch zwischen Arzt und Patient, und der anschließenden körperlichen Untersuchung, also der Untersuchung des Ellenbogens durch den behandelnden Arzt gestellt werden.

Ist der Untersuchungsbefund nicht ganz eindeutig, kann der Arzt Bildgebung zur Hilfe nehmen, wobei neben der Röntgenaufnahme und der Ultraschalluntersuchung vor allem auch die Magnetresonanztomographie (MRT Ellenbogen) zur Anwendung kommt. Mit Hilfe des MRTs vom Ellenbogen können weiche Strukturen besonders gut dargestellt werden, damit also auch die Sehnen und Muskeln am betroffenen Ellenbogen. Das Entzündungsausmaß kann dann bestimmt und mögliche Komplikationen wie Muskel-/Sehnenanrisse ausgeschlossen werden.

Lesen Sie viele weitere Informationen zum Thema unter: MRT Ellenbogen

Hinweise speziell für Tennisspieler

  • Hinweis auf korrekte Schlagtechnik, gegebenenfalls durch (erneute) Trainerstunden.
  • langsamer Trainingsaufbau
  • konsequentes Aufwärmen und Stretchen / Dehnübungen
    Beachten Sie hierfür auch unser Thema: Dehnübungen bei einem Tennisarm
  • Eventuelles Wechseln des Schlägers, beispielsweise durch Benutzen eines flexibleren nicht so kopflastigen Schlägers.
    Besonders belastend sind hier der Head Prestige Tour und der Babolat Pure Drive zu nennen.
  • Leistungsorientierten Tennisspieler oder Hobbyspielern empfehle ich zwingend die Anpassung der Besaitung (z.B. auf eine vorgedehnte vibrationsabsorbierende Besaitung (spezielle Tennisarmbesaitung und Besaitungstechnik)) in Kombination mit Trainerstunden eines Sportmediziners / Orthopäden der auch Tennistrainer ist. Zugegebenermaßen schwierig zu finden ;-(

Prognose

Meistens hat der Tennisarm eine gute Prognose. Viele Patienten können bei einer Erkrankung konservativ behandelt werden, d.h. eine Operation ist in den meisten Fällen nicht notwendig. Es kann jedoch sein, dass die Erkrankung über einen langen Zeitraum auftritt und unter Umständen nur mit einer Operation zur Ausheilung gebracht werden kann. In seltenen Fällen kann auch eine Operation keine dauerhafte Linderung der Schmerzen bewirken.

Die Prognose des Tennisarms wird im Wesentlichen durch den Entzündungszustand der gemeinsamen Extensorensehne (also der "Streckersehen") beeinflußt.
Prognostisch ungünstig ist es, wenn ein Einriss der gemeinsamen Extensorensehne (am Tennisarm) vorliegt. Grundsätzlich können aber auch eingerissene Sehnen unter optimaler Nachbehandlung ausheilen.

Wie kann ich nach überstandenem Tennisarm einem erneuten Auftreten vorbeugen?

Um das Auftreten eines erneuten Tennisarms vorzubeugen bzw. zu verhindern, sollten ein paar Verhaltensregeln im Alltag beachtet werden.

Zum einen sollte darauf geachtet werden, dass einseitige Armbelastungen vermieden werden, ebenso wie übermäßige, monotone Bewegungen der Unterarmmuskulatur. Wichtig ist ein seitengleiches, ausgeglichenes Training der Arm- bzw. Unterarmmuskulatur, sodass Fehlbelastungen, Fehlhaltungen und Überbeanspruchungen aus dem Weg gegangen wird. Hand- und unterarmmuskelstärkendes Training kann sinnvoll sein, um ein zu schnelles Ermüden und eine Überbelastung zu vermeiden.

Ein ausreichendes Aufwärmen der Muskulatur ist essentiell, genauso wie regelmäßige Dehnübungen, die zwei- bis dreimal täglich durchgeführt werden sollten.

Da man gerade im (Arbeits-)Alltag auslösende Armbewegungen findet, sollte in jedem Bereich darauf geachtet werden, dass präventive Maßnahmen durchgeführt werden: beim Handwerkern zu Hause oder im Job sollte auf das richtige Werkzeug zurückgegriffen werden, anstrengendes Schraubeneindrehen per Hand kann so z.B. von einem Akkuschrauber übernommen werden, genauso auch Schleifarbeiten von einem Schleifgerät.

Am Arbeitsplatz mit einem PC sollte ebenfalls auf die korrekte Sitz- und Armhaltung geachtet werden.

Zusammenfassung

Beim Tennisarm handelt es sich um eine lokalisierte Entzündung, im Bereich der Streckmuskulatur des Unterarms und der Hand.
Medizinisch betrachtet handelt es sich dabei um eine so genannte Epicondylitis (humeri radialis).
Der Tennisarm gehört zum einen zu den Insertionstendopathien (= Erkrankung der Sehnen, Sehnenscheiden und Bänder), zum anderen auch zu den Myotendinosen (Erkrankung der Einheit Muskel = Myo und Sehne = Tendo). Demzufolge handelt es sich bei der Epicondylitis (humeri radialis) um eine Erkrankung der Sehnen und Bänder, unter Beteiligung der angrenzenden Muskulatur.

Tendopathien (= Sehnenentzündungen) können unter Umständen schmerzhafte Veränderungen an Sehnen im Bereich eines Muskelursprungs, von Muskel-, Band- oder Kapselansätzen hervorrufen. Eine Tendopathie kann somit nahezu im ganzen Körper auftreten.
Beim Tennisarm / Tennisellenbogen treten infolge einer Überbeanspruchung der Muskulatur charakteristische Schmerzen auf, die die Gebrauchsfähigkeit des betroffenen Armes unter Umständen enorm einschränken. Der Tennisarm tritt bei Männern und Frauen gleichermaßen auf, am häufigsten im mittleren Lebensalter.

Der Tennisarm kann sowohl konservativ als auch operativ behandelt werden.
Durch die inzwischen sehr guten konservativen Behandlungsmöglichkeiten sind Operationen am Tennisarm kaum noch notwendig.
In der Regel versucht man das Krankheitsbild des Tennisellenbogens konservativ zu behandeln. Dies beinhaltet Behandlungsmethoden wie beispielsweise:

  • Ruhigstellung (diese Methode wird zunehmend verlassen)
  • elektromechanische Stimulation
  • Kortisoninjektionen
  • Salbenverbände
    und
  • Stosswellentherapie.

Wenn die konservativen Maßnahmen nicht anschlagen, kann eine Operation notwendig werden. Hierbei werden die Muskeln, die für das Strecken des Armes benötigt werden (= „Unterarmstrecker“) gelockert, indem der Sehnenansatz eingekerbt oder gar komplett durchtrennt wird.

Autor: Dr. N. Gumpert Veröffentlicht: 17.05.2007 - Letzte Änderung: 15.09.2024