Schmerzen im Ellenbogen können viele verschieden Ursachen haben. Zum einen können Verletzungen Schmerzen auslösen. Ein anderer Grund ist die Überbelastung des Ellenbogengelenks, die zum Beispiel zu einer Tendovaginitis, einem Golferellenbogen oder einem Tennisarm führen kann. Die Therapie richtet sich je nach Diagnose und ist meist konservativ mit Schmerzmedikamenten und Physiotherapie.
Der Begriff des Ellenbogenschmerzes beschreibt ein häufiges Leiden vieler Menschen. Die individuellen Gründe und die Art der Beschwerden variieren mitunter wobei einige häufige Ursachen für die Schmerzen des Ellenbogens im Folgenden beschrieben werden. Mit dem Begriff des Ellenbogens wird umgangssprachlich das Ellenbogengelenk bezeichnet, welches aus der Verbindung dreier Knochen besteht. So verbindet das Ellenbogengelenk den Oberarmknochen mit den Knochen des Unterarmes, der Elle und der Speiche. Damit eine reibungslose Bewegung möglich ist wird das Gelenk von einer mit Gelenkflüssigkeit gefüllten Gelenkkapsel umhüllt und bestimmte Strukturen mit sogenannten Schleimbeuteln geschützt.
Neben den Knochen, welche an den Verbindungsstellen mit Knorpel überzogen sind, verlaufen auch andere Strukturen wie Nerven und Gefäße am Ellenbogengelenk. So kann eine ganze Reihe unterschiedlicher Strukturen beschädigt sein und Schmerzen verursachen. Neben akuten Schmerzen, welche auf eine Verletzung wie sie etwa bei einem Unfall entsteht zurückzuführen sind, kommt es am Ellenbogen außerdem zu Schmerzen welche auf eine Abnutzung sowie Überbeanspruchung der Strukturen zurückzuführen sind.
Die individuelle Therapie hängt prinzipiell von der diagnostizierten Erkrankung ab. So kann die Behandlung in vielen Fällen konservativ, also allein durch die Anwendung von Medikamenten und einer Ruhigstellung des Gelenks, behandelt werden. Andere Erkrankungen und Verletzungen der Strukturen des Ellenbogens machen eine operative Intervention erforderlich. Wenn die Schmerzen am Ellenbogen für längere Zeit bestehen sollte in jedem Fall ein Arzt aufgesucht werden, welcher die individuelle Diagnose stellen und auch eine angepasste Therapieempfehlung aussprechen kann. Spezialisten auf dem Gebiet der Erkrankungen welche typischerweise Ellenbogenschmerzen verursachen sind Fachärzte für Orthopädie.
Je nachdem welches Erkrankungsbild den Beschwerden zugrunde liegt kann es zu unterschiedlichen Schmerzen am Ellenbogen kommen. Die Beschreibung der Schmerzen sowie die Bewegungen bei denen die Schmerzen auftreten kann dem behandelnden Arzt somit helfen einen Eindruck darüber zu gewinnen welche Erkrankung möglicherweise die Ursache für die Beschwerden darstellt.
So können Schmerzen, welche hauptsächlich bei Druck auf den Ellenbogen, wie er etwa beim Aufstützen entsteht, auftreten, beispielsweise ein Hinweis auf eine Entzündung des Schleimbeutels sein. Ein Schmerz, welche bei Bewegung des Gelenks auftritt kann ein krankhafter Nervenverlauf oder eine Abnutzung des Knorpels als Grund bedeuten. Auch ein zusätzliches Auftreten anderer Symptome wie einer Schwellung, Rötung oder eine überwärmte Haut können dem Arzt helfen den Formenkreis der Erkrankung weiter einzuschränken. Häufig sind Ellenbogenschmerzen welche bei Dreh- und Beugebewegungen des Gelenks auftreten sowie bei Druck auf dem Gelenk entstehen. Neben der Intensität sowie der auslösenden Bewegung kann auch die Uhrzeit zu der die Schmerzen häufig auftreten von Bedeutung sein. Ellenbogenschmerzen, welche hauptsächlich morgens auftreten können somit ein Hinweis auf eine bestehende rheumatoide Arthritis als Ursache darstellen, wogegen nächtliche Ellenbogenschmerzen eher auf eine degenerative Arthrose des Ellenbogengelenks hindeuten.
Wenn Ellenbogenschmerzen auftreten empfiehlt sich ein Besuch bei dem behandelnden Hausarzt oder einem Facharzt für Orthopädie. In akuten Fällen wie bei dem Verdacht auf einen Knochenbruch nach einer Verletzung kann außerdem eine Notaufnahme in einem Krankenhaus aufgesucht werden. Die Diagnose beginnt in der Regel zunächst mit einem Gespräch, währenddessen der behandelnde Arzt gegebenenfalls den Unfallhergang, die Art und die Dauer der Ellenbogenschmerzen sowie die individuelle Vorgeschichte erfragt. Allein durch diese sogenannte Anamnese kann der Arzt häufig schon eine Vermutung über die Ursache der Beschwerden äußern und die weiterführende Diagnostik anpassen.
Wenn die Anamnese vollständig ist folgt meist eine körperliche Untersuchung des Patienten. Hierbei wird, neben der äußeren Begutachtung des betroffenen Ellenbogens, auch ein Bewegungstest durchgeführt um festzustellen, bei welcher Bewegung ein eventueller Schmerzreiz wahrnehmbar ist. Hierbei wird auch geprüft, ob der betroffene Ellenbogen eine Druckschmerzhaftigkeit aufweist.
Die weiterführende Diagnostik ist abhängig von dem individuellen Beschwerdebild welches sich in der Anamnese und der körperlichen Untersuchung zeigt. Bei einem Verdacht auf einen Knochenbruch oder bei degenerativen Veränderung durch eine Abnutzung des Gelenks werden meist Röntgenbilder angefertigt welche einen Eindruck der Verletzungen und Gelenkveränderungen vermitteln. Bei Fragestellungen, die weiche Strukturen wie etwa Nerven, Muskeln oder Sehnen betreffen kann eine Kernspintomographie (MRT) durchgeführt werden. In seltenen Fällen kann es nötig sein die Kapsel des Ellenbogengelenks zu punktieren und in der Gelenkflüssigkeit nach der Ursache der Beschwerden zu suchen. Der behandelnde Arzt wird jede durchzuführende diagnostische Untersuchung mit den betroffenen Patienten durchsprechen und ist bei offenen Fragen der richtige Ansprechpartner.
Generell müssen unterschiedliche Kategorien der Ursachen, welche zu Ellenbogenschmerzen führen können unterschieden werden. So kann es zum einen zu Verletzungen der Strukturen am Ellenbogengelenk kommen welche akut Schmerzen verursachen. Bei den häufigsten Verletzungen dieser Art handelt es sich um Schnitt- oder Schürfwunden sowie Knochenbrüche.
Auch Bänderrisse am Ellenbogen können vorkommen.
Auf der anderen Seite können sogenannte degenerative Ursachen für die Entstehung der Schmerzen verantwortlich gemacht werden. Dieser Formenkreis an Erkrankungen des Ellenbogengelenks wird unter chronischen Erkrankungen des Ellenbogens zusammengefasst.
Akut auftretende, starke Schmerzen lassen sich meist auf ein bestimmtes Ereignis zurückführen welches als Auslöser der Beschwerden auftrat. So können Prellungen des Ellenbogens oder ein Knochenbruch des Ober- oder Unterarmes starke Schmerzen am Ellenbogen verursachen. Grund hierfür ist eine Schädigung des Gewebes. Wird Gewebe welches von Nerven umgeben ist geschädigt und zerstört, wie dies bei einem Bruch oder einer starken Prellung der Fall ist, werden Nerven stimuliert welche die Information des Schmerzes zum Gehirn transportieren. So dauern die Schmerzen bei einem solchen Akutschmerz meist bis zu einem Ausheilen der geschädigten Strukturen an. Dies kann, je nach beschädigtem Gewebe unterschiedlich viel Zeit in Anspruch nehmen.
Ebenso führt ein Kapselriss am Ellenbogen, primär entstanden durch äußere Gewalteinwirkungen, zu schweren Schmerzen.
Geschädigtes Gewebe kann Knochen, Knorpel, Sehnen und Bänder oder die Muskulatur betreffen. Kontaktfreudige Sportarten sind prädestiniert für die Entstehung von Verletzungen am Ellenbogen. So kann das Ellenbogengelenk häufig nicht richtig geschützt werden und wird extremen Belastungen ausgesetzt.
Chronische Erkrankungen, welche zu Ellenbogenschmerzen führen können, beruhen meist auf eine Überbelastung der Gelenkstrukturen und einer damit einhergehenden Entzündung des Ellenbogens. Die Art der Schmerzen sowie deren Therapie sind hauptsächlich von der betroffenen Struktur sowie dem Schweregrad der Erkrankung abhängig. Häufige chronische Erkrankungen des Ellenbogens lassen sich auf eine jahrelange Überbelastung des Gelenks zurückführen. Eine Reaktion des Gelenks auf solche Überbelastungen ist eine Entzündung der Schleimbeutel, welche starke Schmerzen verursachen kann. Außerdem kann es durch Über- oder Fehlbelastung zu einer Sehnenentzündung des Ellenbogens kommen. Daneben kommen auch degenerative Erkrankungen wie eine Arthrose des Gelenks sowie Schmerzen vor, welche auf eine Gicht in dem Gelenk zurückzuführen sind.
Auch wenn Nerven eingeklemmt sind kann es zu starken Schmerzen kommen. Dies kann zum einen direkt am Ellenbogen vorkommen, wobei meist der sogenannte Nervus ulnaris betroffen ist, zum anderen aber auch ein Problem des Nervenverlaufs an der Schulter sein. Schlussendlich können auch Autoimmunerkrankungen wie beispielsweise eine rheumatoide Arthritis die Ursache für die Beschwerden sein.
Bei dem sogenannten Tennisellenbogen handelt es sich um eine weitere chronische Erkrankung des Ellenbogengelenks welche zu starken Schmerzen in dieser Region führen kann. Ursächlich für die Erkrankung, die bei weitem nicht nur bei Tennisspielern vorkommt, ist eine Reizung der Sehnenansätze an der Außenseite des Ellenbogengelenks. Eine Reizung der Sehnenansätze auf der Innenseite des Ellenbogens kann ebenfalls zu Ellenbogenschmerzen führen und wird auch als Golferellenbogen bezeichnet. Dieser ist jedoch deutlich seltener als der Tennisellenbogen.
Je nach zugrundeliegender Ursache für die Ellenbogenschmerzen kommen unterschiedliche Therapiemöglichkeiten in Betracht. So kann eine Reihe von Ursachen welche zu Ellenbogenschmerzen führen konservativ mit Medikamenten und einer Ruhigstellung des Gelenks behandelt werden, währenddessen andere Erkrankungen mehr oder weniger aufwendige Operationen verlangen. Bei Beschwerden, welche aufgrund einer Arthrose im Ellenbogengelenk entstehen wird in der Regel konservativ behandelt.
Die konservative Behandlung wird mit Schmerzmedikamenten, den sogenannten NSAIDs durchgeführt und beinhaltet eine konsequente Schonung des Gelenks. Bei einer Überbelastung des Ellenbogens sollte eine Schonung ebenfalls im Mittelpunkt der Therapie stehen. So wird beispielsweise der sogenannte Tennisellenbogen zunächst geschont, damit sich die gereizten Strukturen beruhigen können. Gleichzeitig können neue Therapiemethoden wie die sogenannte Kältetherapie bei diesen Formen des Ellenbogenschmerzes helfen die Beschwerden zu lindern.
Bei Entzündungen helfen Schmerzmedikamente sogar doppelt. So helfen sie die Schmerzen zu reduzieren und haben gleichzeitig entzündungshemmende Eigenschaften. Aus diesem Grund eignen sich beispielsweise Aspirin, Ibuprofen oder Diclofenac gut zur Behandlung von entzündlichen Ellenbogenschmerzen. Die meisten Erkrankungen am Ellenbogen welche Ellenbogenschmerzen verursachen sind gut konservativ zu therapieren.
Bei schweren Verletzungen sowie bei Problemen welche aufgrund eines krankhaften Nervenverlaufs auftreten kann es dennoch sein, dass eine Operation nötig ist. Ein Knochenbruch muss üblicherweise mit Platten und Schrauben versorgt werden damit die beiden Knochenstücke sauber verwachsen und keine Bewegungseinschränkung oder dauerhafte Schmerzen verbleiben. Schmerzen welche aufgrund eines krankhaften Nervenverlaufs entstehen müssen ebenfalls mithilfe einer Operation behoben werden. Meist ist der sogenannte Nervus ulnaris betroffen welcher durch eine Operation entlastet werden kann.
Sollte eine konservative Therapie nicht erfolgreich und eine Operation nicht indiziert oder erfolgversprechend sein gibt es weitere Methoden um Ellenbogenschmerzen zu beheben. Eine sogenannte Plexus brachialis Anästhesie betäubt die im Arm verlaufenden Nerven, welche die Schmerz-Informationen zum Gehirn transportieren. So kann durch einen permanent laufenden Katheter eine Schmerzmedikation verabreicht und eine Schmerzfreiheit hergestellt werden.
Je nach Erkrankungsbild kann eine minimal invasive Gelenkspiegelung durchgeführt werden mit der die Ursachen der Ellenbogenschmerzen gegebenenfalls behoben werden können.
Die Therapie von Ellenbogenschmerzen, welche auf einer systemischen Erkrankung beruhen, wie beispielsweise einer Rheumaerkrankung sollte eine systemische Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung beinhalten. Eine individuelle Beratung durch einen Spezialisten bietet sich in diesen Fällen an.
Die Prognose bei Ellenbogenschmerzen ist prinzipiell von der zugrunde liegenden Erkrankung welche die Beschwerden verursacht abhängig. In den meisten Fällen handelt es sich jedoch um eine Überbelastung des Gelenks und der angrenzenden Strukturen welche, falls diese richtig behandelt wird, meist nur von kurzer Dauer Symptome verursacht. Dennoch ist es wichtig bei Ellenbogenschmerzen einen Arzt aufzusuchen um schwerwiegende Erkrankungen ausschließen zu können sowie eine individuelle Therapie abzusprechen. Je schneller eine geeignete Therapie begonnen wird desto schneller ist eine Heilung der geschädigten Strukturen des Ellenbogens möglich. Bei harmlosen Überbelastungssyndromen kann eine Schmerzfreiheit schon nach wenigen Tagen und ohne Therapie erreicht werden, wobei etwa die Therapiedauer von Knochenbrüchen des Ellenbogens deutlich länger sein kann.
Ellenbogenschmerzen treten wegen der unterschiedlichsten Ursachen auf. Manche dieser auslösenden Faktoren können verhindert werden wogegen bei anderen keine Prophylaxe existiert. So hilft es vor allem bei Beschwerden, welche aufgrund einer Überbelastung des Ellenbogens und der angrenzenden Strukturen entstehen, die auslösende Bewegung zunächst nicht mehr auszuführen. Besonders Sportarten, und körperliche Tätigkeiten welche den Ellenbogen stark belasten sollten zunächst ausbleiben. Wenn individuell bekannt ist, dass eine Neigung zu der Entstehung eines solchen Überbelastungssyndroms besteht sollte eine Schonung noch ernster genommen werden.
Andere Erkrankungen und natürlich Verletzungen können nicht verhindert werden.
Ellenbogenschmerzen sind ein häufiges Beschwerdebild welches jedoch nicht immer die gleichen Ursachen aufweist. So können die Schmerzen zum einen akut oder chronisch entstehen und entzündlicher oder degenerativer Ursache sein. Hauptsächlich ist eine Überbelastung der Sehnenansätze am Ellenbogen schuld an den Ellenbogenschmerzen. Dies wird umgangssprachlich auch als Tennis- oder Golferellenbogen bezeichnet. Aber auch ein krankhafter Nervenverlauf kann starke Ellenbogenschmerzen verursachen.
Die Therapie der Beschwerden richtet sich nach der Ursache und fällt sehr unterschiedlich aus. Meist ist eine konservative Therapie, allein durch Schmerzmedikamente und eine Schonung des Ellenbogens erfolgreich. In anderen Fällen kann eine Operation des Ellenbogens für einen Therapieerfolg nicht umgangen werden. Generell gilt, dass durch eine konsequente Behandlung der Erkrankung die Prognose bei Ellenbogenschmerzen sehr gut ist. Bei auftretenden Beschwerden sollte aus diesem Grund ein Arzt aufgesucht werden, welche die individuelle Ursache finden und eine geeignete Therapie einleiten kann. Neben Medikamenten und Operationen kann zusätzlich auch eine Physiotherapie verordnet werden welche zusätzlich eine Bewegungseinschränkung im Gelenk verhindern kann.
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