Unter einer Radiusköpfchenfraktur versteht man einen Knochenbruch am oberen Ende der Speiche (Radius) des Unterarms. Es gibt zwei Therapieverfahren, Konservative Therapie bei dem noch stabilen Knochenfraktur und operative Therapie bei unstabilem Knochenfraktur.
Unter einer Radiusköpfchenfraktur versteht man einen Knochenbruch am oberen Ende der Speiche (Radius) des Unterarms. Sie macht etwa 3% aller knöchernen Verletzungen der Bevölkerung aus und tritt meist im Rahmen von Stürzen auf. Je nach Ausmaß der Verletzung werden unterschiedliche Formen beschrieben, die je nach Begleitverletzungen und klinischer Ausprägung unterschiedlich therapiert werden können.
Die häufigste Ursache für eine Radiusköpfchenfraktur sind Stürze auf den gestreckten Arm, wenn sich der Betroffene beispielsweise beim Sturz mit der Hand am Boden abstützt. Durch die senkrechte Krafteinwirkung auf den gestreckten Arm wird in diesem Fall ein enormer Druck auf das Radiusköpfchen ausgeübt, welches der Belastung nicht immer standhalten kann. Eine Fraktur kann die Folge sein. Eine Radiusköpfchenfraktur kann jedoch auch durch jegliche andere Gewalteinwirkung auf den Arm entstehen, beispielsweise durch einen kräftigen Schlag auf den Arm in Höhe des Radiusköpfchens.
Patienten mit einer Radiusköpfchenfraktur klagen in der Regel über Schmerzen im Bereich des Radiusköpfchens, die bis in die Hand ausstrahlen können. Bei Druck auf das Radiusköpfchen können die Schmerzen dort lokalisiert werden und sind an dieser Stelle am stärksten. Der Schmerz nimmt zudem meist zu, wenn der Unterarm ein- oder auswärts gedreht wird. Zusätzlich zu den Schmerzen findet sich oft eine Schwellung im Radiusköpfchenbereich sowie ein Bluterguss. Je nach Krafteinwirkung auf den Arm kann des Weiteren auch die Elle (Ulna) mitverletzt sein. Da im Ellenbogenbereich auch der Nervus radialis verläuft, kann er bei einer dortigen Verletzung ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen werden. Bei dessen Durchtrennung kann es zum Beispiel zu Ausfallerscheinungen der Sensibilität der ersten drei Finger der Hand kommen.
Eine Radiusköpfchenfraktur kann sehr schmerzhaft sein. In der Regel besteht eine ausgeprägte Druckschmerzhaftigkeit direkt über dem betroffenen Radiusköpfchen. Die Schmerzen können auch über den Unterarm bis in die Hand ausstrahlen. Durch Ein- und Auswärtsdrehung des Unterarms lassen sich die Schmerzen oftmals noch verstärken. Begleitverletzungen bei der Radiusköpfchenfraktur können zu einer stärkeren Intensität der Schmerzen führen, beispielsweise wenn auch der andere Unterarmknochen beschädigt ist oder in der Umgebung verlaufende Nerven oder Bänder ebenfalls in Mitleidenschaft gezogen wurden. Durch die Verletzung von Blutgefäßen oder aber auch durch die Fraktur an sich kann es zu ausgeprägten Gelenkergüssen kommen, die ebenfalls mit einer schmerzhaften Bewegungseinschränkung im betroffenen Ellenbogengelenk einhergehen. Eine therapeutische Gelenkpunktion kann die Schmerzen lindern, da der Druck, der durch die Flüssigkeit im Gelenk aufgebaut wurde, dadurch abgelassen werden kann.
Bei einer Radiusköpfchenfraktur können je nach Ausmaß der Gewalteinwirkung verschiedene Begleitverletzungen auftreten. Besonders häufig kommt es parallel zu einer Beschädigung des inneren Seitenbandes des Ellenbogens. Auch benachbarte Knochenbrüche an Oberarmknochen (Humerus) oder Elle (Ulna) werden nicht selten beobachtet. Natürlich kann die Radiusköpfchenfraktur auch mit anderen Frakturen vergesellschaftet sein, beispielsweise mit einer Fraktur von Handwurzelknochen oder des handgelenknahen Teils des Radius. Elle und Speiche sind durch eine bindegewebige Membran miteinander verwachsen. Besonders bei Trümmerbrüchen kann auch diese Membran (Membrana interossea) reißen. Schließlich kann es begleitend zu einer Radiusköpfchenfraktur auch zu Nervenverletzungen kommen. Besonders gefährdet sind der Nervus radialis und der Nervus ulnaris, die beide im Bereich des Ellenbogengelenkes verlaufen. Insbesondere bei Trümmerbrüchen können diese Nerven in Mitleidenschaft gezogen werden. Eine komplette Durchtrennung der Nerven mit dauerhaften Schäden ist jedoch selten.
Der Verdacht auf eine Radiusköpfchenfraktur besteht meist schon durch die typischen Symptome und den Unfallmechanismus, welche der Patient schildert. Durch die körperliche Untersuchung mit Auslösung eines Druckschmerzes im Bereich des Radiusköpfchens lässt sich dieser Verdacht oft erhärten. Zur Sicherung der Diagnose muss ein Röntgenbild angefertigt werden, auf dem die Fraktur dann direkt erkennbar ist. Wichtig ist auch, dass Begleitverletzungen ausgeschlossen werden. Daher sollte auch unbedingt überprüft werden, ob die Sensibilität an Hand und Unterarm erhalten ist, um eine Mitverletzung von Nerven abzuklären. Auf dem Röntgenbild lässt sich auch beurteilen, ob gegebenenfalls auch Elle (Ulna) oder Oberarmknochen (Humerus) gebrochen sind. Ist die Fraktur auf dem Röntgenbild nicht eindeutig sichtbar, kann zur Abklärung auch eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) gemacht werden.
Die Radiusköpfchenfraktur wird häufig nach der sogenannten AO-Klassifikation eingeteilt. Dabei wird zwischen drei Formen der Fraktur unterschieden: Frakturen, ohne Gelenkbeteiligung (sogenannte extraartikuläre Frakturen), Frakturen, bei denen das Gelenk mitbetroffen ist, aber nur einer der beiden Unterarmknochen gebrochen ist sowie Frakturen, bei denen das Gelenk betroffen ist und beide Unterarmknochen gebrochen sind.
Alternativ zu der allgemeinen AO-Klassifikation kann die Radiusköpfchenfraktur auch nach der häufig verwendeten Klassifikation nach Mason eingeteilt werden. Auch bei dieser Klassifikation werden drei Frakturtypen unterschieden.
Es existieren weitere Klassifikationen, nach denen die Radiusköpfchenfraktur eingeteilt werden kann, es gibt jedoch keinen internationalen Standard, welche Klassifikation allgemein zu bevorzugen ist.
Die Radiusköpfchenfraktur kann entweder konservativ oder operativ therapiert werden. Welches der beiden Verfahren gewählt wird, wird je nach Art und Ausmaß der Verletzung entschieden. Handelt es sich um einen einfachen Bruch ohne Verschiebung der Knochenfragmente, so kann oftmals erfolgreich konservativ therapiert werden. Bei Trümmerbrüchen, offenen Brüchen, Begleitverletzungen oder stärkerer Verschiebung der Knochenfragmente gegeneinander wird in der Regel eine operative Therapie der Radiusköpfchenfraktur empfohlen. Im gleichen Eingriff können dann auch die möglichen Begleitverletzungen versorgt werden.
Wenn auf einen operativen Eingriff verzichtet wird, wird der Arm meist in einem Oberarmgips ruhiggestellt. Der Ellenbogen wird dabei in einer 90°-Stellung fixiert. Wichtig ist die frühzeitige Mobilisierung des Ellenbogengelenks, da dieses andernfalls einsteifen kann. Häufig kann bei konservativ behandelbaren Radiusköpfchenfrakturen nach wenigen Tagen mit den ersten physiotherapeutischen Übungen begonnen werden. Im Anschluss an die Gipsbehandlung wird zu einer Kunststoffschiene gewechselt, die den Ellenbogen noch für einige Zeit stabilisiert. Insgesamt nimmt die konservative Therapie inklusive der physiotherapeutischen Übungen etwa sechs Wochen in Anspruch, bis eine weitgehende Beschwerdefreiheit erreicht ist. Bei sehr starker Bewegungseinschränkung durch einen Gelenkerguss besteht als konservative Maßnahme zudem die Möglichkeit einer therapeutischen Gelenkpunktion. Dabei wird die Flüssigkeit unter lokaler Betäubung durch eine Kanüle aus dem Gelenk abgelassen. Dies ist für den Patienten oft eine große Erleichterung.
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Bei Grad 2 und 3, wenn also eine Verschiebung von Knochenfragmenten gegeneinander stattgefunden hat, sollte eine Operation erfolgen, um Komplikationen und eine fehlerhafte Heilung zu vermeiden. Hierbei werden die Fragmente wieder in die richtige Position gebracht und anschließend durch Schrauben fixiert. Eine Operation bei einer Radiusköpfchenfraktur ist also dann notwendig, wenn der Bruch instabil ist, sich die Knochenfragmente deutlich gegeneinander verschoben haben oder eine Einschränkung der Unterarmrotation besteht. Die Knochenstücke werden dann operativ wieder an ihre anatomisch korrekte Position gesetzt und mit Platten oder Schrauben fixiert. Bei ausgeprägten Trümmerbrüchen kann es unter Umständen sinnvoll sein, das gesamte Radiusköpfchen zu entfernen und durch eine Prothese zu ersetzen, um eine bessere Funktionsfähigkeit des Ellenbogengelenks zu erhalten..
Nach der Operation wird der Arm für bis zu zehn Tage in einer Gipsschiene fixiert, bevor mit physiotherapeutischen Übungen begonnen wird. Die Übungen werden mit steigender Intensität und steigendem Bewegungsausmaß ausgeführt. Nach sechs bis acht Wochen sollte wieder ein annähernd normales Funktionsniveau erreicht sein. Insgesamt werden mit den operativen Verfahren gute Ergebnisse erzielt, langfristig können jedoch sowohl bei operativen als auch bei konservativen Therapiemaßnahmen gewisse Bewegungseinschränkungen bestehen bleiben.
Nach einer Radiusköpfchenfraktur ist es wichtig, die Funktion des Ellenbogens wieder zu erlernen. Hierzu wird eine Physiotherapeutische Behandlung verordnet. Besonders bei der konservativen Therapie steht die frühfunktionelle Therapie im Vordergrund. Hier wird bereits nach etwa 7 Tagen mit sanften, angepassten Bewegungsübungen begonnen. Nach einer Operation wird ebenfalls Krankengymnastik zur Rehabilitation eingesetzt, hier wird dann entsprechend der Vorgaben des Operateurs das Ellenbogengelenk trainiert. Der Patient erhält meist zusätzlich ein "Hausaufgbenprogramm", bei dem er selbstständig einfache Übungen zu Hause ohne Physiotherapeuten ausführt. In der Krankengymnastik finden neben Übungen auch therapeutische Techniken und Maßahmen der physikalischen Therapie Anwendung.
Bei den verschiedenen Therapieverfahren der Radiusköpfchenfraktur können Komplikationen auftreten. Bei der konservativen Therapie besteht grundsätzlich die Gefahr, dass die Knochenfragmente nicht wieder so zusammenheilen, wie sie ursprünglich anatomisch angeordnet waren. Es resultiert ein deformiertes Radiusköpfchen, was wiederum die Funktion des Ellenbogengelenks behindern kann. In der Folge kommt es nicht selten zu einer Arthrose im Ellenbogengelenk, welche wiederum mit Schmerzen und Bewegungseinschränkungen einhergehen kann.
Auch durch die Gipsschiene können sich Komplikationen ergeben, die vor allem bei zu langer Ruhigstellung im Gips beobachtet werden. Durch die Fixierung in der 90°-Position kann das Ellenbogengelenk versteifen (sogenannte Kontraktur). Dies äußert sich dadurch, dass das Gelenk nach Abnahme des Gipses nicht mehr komplett durchgestreckt werden kann. Oft ist dann auch die Auswärtsdrehung (Supination) des Unterarms behindert.
Bei Operationen besteht die Gefahr der Verletzung umliegender Strukturen, beispielsweise der Nerven und Bänder, die im Bereich des Ellenbogengelenks verlaufen. Im schlimmsten Fall können sich daraus langfristige Ausfallerscheinungen ergeben. Des Weiteren kann es auch nach Operationen zu einer Arthrose-Entwicklung im Gelenk kommen, da auch durch diese Eingriffe keine hundertprozentige Erfolgsquote erzielt werden kann.
Bei der Radiusköpfchenfraktur können Folgeschäden und Komplikationen auftreten. Bei mangelnder Ruhigstellung kann es beispielsweise zur Ausbildung einer Pseudarthrose kommen. Hierbei handelt es sich um nicht stabil zusammengewachsene Knochen. Das Ellenbogengelenk kann so seine Beweglichkeit und der Arm seine Belastbarkeit verlieren.
Nervenschädigungen können durch den Verlauf des N. radialis in der unmittelbaren Nähe des Radiusköpfchens zu Missempfindungen oder sogar Lähmungen im Bereich des Unterarms führen. Eine genaue Dokumentation und Untersuchung der Nervenfunktion sollte durchgeführt werden, um bei Schädigung frühzeitig eingreifen zu können.
Eine dauerhafte Bewegungseinschränkung des Ellenbogengelenks kann ebenfalls als Spätfolge einer Radiusköpfchenfraktur zurückbleiben. Besonders für Drehbewegungen (Pro- und Supination) des Unterarms ist das Radiusköpfchen wichtig. Bei Radiusköpfchenresektion oder schlecht ausgeheilten Fragmenten kann die Gelenkbeweglichkeit dauerhaft eingeschränkt bleiben.
Insgesamt kann durch die gängigen Therapieverfahren der Radiusköpfchenfraktur meist ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielt werden. Dennoch bietet kein Verfahren mit absoluter Sicherheit ein optimales Langzeitergebnis. Nicht selten bleiben unabhängig vom gewählten Therapieverfahren gewisse Einschränkungen in der Beweglichkeit des betroffenen Ellenbogengelenks zurück. Sowohl bei der konservativen als auch bei der operativen Therapie sollte das entsprechende Ellenbogengelenk jedoch nach circa sechs Wochen wieder in einem annähernd normalen Umfang bewegt werden können, ohne dass starke Schmerzen bestehen. Nach zehn bis zwölf Wochen kann das Gelenk auch vorsichtig wieder stärker belastet werden. Allgemein gilt, dass die Prognose der Fraktur umso besser ist, je unkomplizierter sie sich gestaltet. Einfache, stabile Brüche ohne Verschiebung der Knochenfragmente haben demnach eine bessere Prognose als instabile, verschobene Brüche oder Trümmerfrakturen.
Die Ausheilung der Radiusköpfchenfraktur hängt von unterschiedlichen Faktoren ab. Das Alter des Patienten, sein Allgemeinzustand und Nebenerkrankungen spielen dabei eine bedeutende Rolle. Des Weiteren hängt die Heilungsdauer von der Art der Fraktur und der gewählten Therapie ab.
Eine konservativ behandelte Radiusköpfchenfraktur kann bereits nach 7 Tagen der Ruhigstellung wieder langsam beübt werden. Unter regelmäßigen Röntgenkontrollen findet nach ca. 6 Wochen eine abschließende Untersuchung statt, dann ist die Fraktur in der Regel gut ausgeheilt. Bei Kindern kann die Heilung schneller erfolgen. Komplikationen verlängern den Heilungsprozess. Nach einer Operation ist die Heilung vom OP Ergebnis abhängig. Gegebenenfalls ist nach einer mehrwöchigen Ausheilung die Entfernung von Fixationsmaterial erforderlich. Ist das Ellenbogengelenk stark beteiligt, kann die Heilung länger dauern. Im Normalfall sollte aber auch nach einer OP die Heilung nicht länger als 6 Wochen, bei Gelenkbeteilugung bis zu 12 Wochen betragen.
Mehr Informationen finden Sie unter: Dauer einer Radiusfraktur
Die Belastbarkeit des Ellenbogens ist vom Heilungsverlauf abhängig. Nach einer konservativen Therapie darf nach etwa 7 Tagen wieder mit aktiven oder durch einen fachkundigen Therapeuten unterstützt durchgeführten Übungen begonnen werden. Gegebenenfalls sind allerdings gewisse Bewegungen noch nicht wieder erlaubt, auch das Heben von Gegenständen oder das Abstützen ist dann noch nicht wieder möglich. Hierzu ist die weitere Heilung der Fraktur nötig.
Der individuelle Heilungsprozess kann durch eine Röntgenuntersuchung überprüft werden. Der Arzt wird den individuellen Zeitpunkt festlegen, wann der Patient seinen Ellenbogen wieder voll einsetzen darf. In der Regel ist die Fraktur nach 6 Monaten wieder stabil. Nach einer operativen Therapie hängt diese Zeit von den Angaben des Operateurs ab.
Die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit wird für die erste Woche im Krankenhaus ausgestellt und im Anschluss durch den behandelnden ambulanten Arzt bewertet. Die Dauer einer Arbeitsunfähigkeit ist individuell von den Arbeitsanforderungen an den Patienten abhängig. Beispielsweise wird ein Patient, der in seinem Beruf am Headset Telefonate tätigt schneller wieder arbeitsfähig sein, als ein Maler oder Maurer, der seine Arme für seine tägliche Arbeit stark beansprucht.
Bei beanspruchenden Tätigkeiten kann für die gesamte Heilungsdauer, mindestens aber bis zur Belastungsstabilität eine Arbeitsunfähigkeit ausgestellt werden. Belastungsstabilität bedeutet, dass der Patient seinen Arm wieder voll belastet und einsetzen darf. Treten während der Arbeit Schmerzen auf, oder es kommt zu einer Schwellung sollte gegebenenfalls Rücksprache mit dem Arzt gehalten werden.
Ob ein Patient nach einer Radiusköpfchenfraktur Anspruch auf Schmerzensgeld hat, ist eine Einzelfallentscheidung. Bei der Ermittlung des möglichen Schmerzensgeldes kommt es auf die langfristigen Funktionseinschränkungen und Dauerschäden an, die ein Patient durch seine Verletzung davon trägt. Diese äußern sich oftmals jedoch erst nach ein bis zwei Jahren nach der Verletzung. Zudem ist die individuelle Bedeutung dieser Dauerschäden wichtig für den Schmerzensgeldanspruch, da beispielsweise ein Patient, der vor der Verletzung Dachdecker war und die körperliche Arbeit nun durch starke Schmerzen im Ellenbogengelenk seit der Fraktur nicht mehr ausführen kann, eher Schmerzensgeld erhalten wird, als ein Patient, der in einem Büro arbeitet und auch mit eingeschränkter Beweglichkeit im Ellenbogen seinen Job noch ausüben kann. Es kommt demnach unter anderem auch auf das Ausmaß der beruflichen Einschränkungen an, die der Patient in der Folge seiner Verletzung erfährt. Grundsätzlich kann bei Dauerschäden durch eine Radiusköpfchenfraktur durchaus Anspruch auf Schmerzensgeld bestehen, dies muss jedoch im individuellen Einzelfall des Patienten betrachtet und ermittelt werden.
Auch Kinder können sich eine Radiusköpfchenfraktur zuziehen. Dies geschieht am häufigsten im Rahmen von Sport- oder Verkehrsunfällen. Wie auch beim Erwachsenen wird ein Röntgenbild zur Diagnosesicherung angefertigt. Je nach Ausmaß der Verletzung und je nach Stabilität des Bruches wird die therapeutische Versorgung gewählt. Stabile Frakturen, die noch in anatomisch korrekter Position stehen, können oftmals konservativ behandelt werden, offene Brüche mit ausgeprägten Begleitverletzungen oder instabile Frakturen müssen operativ versorgt und verschraubt werden. Im Anschluss hilft eine physiotherapeutische Behandlung den Kindern, ihr ursprüngliches Bewegungsausmaß wiederzuerlangen.
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