Dauer eines Speichenbruchs

Die Dauer der Heilung nach einem Speichenbruch ist abhängig von der Schwere des Bruches. Meist dauert die Behandlung vier bis sechs Wochen, bis leichte Belastungen mit Greifübungen wieder durchgeführt werden können.

Dauer eines Speichenbruchs

Dauer Allgemein

Die Dauer der Heilung nach einem Speichenbruch ist abhängig von der Schwere des Bruches. Bei Kindern sind die Heilungsaussichten meist sehr gut, da sie eine bessere Spontanheilung aufweisen als Erwachsene und so die konservative Therapie oftmals ohne Komplikationen verläuft. Wird der Speichenbruch optimal versorgt und erfolgt eine adäquate Nachbehandlung mit Bewegungsübungen unter krankengymnastischer Aufsicht, so ist auch im Erwachsenenalter eine komplette Heilung wahrscheinlich. Meist dauert die Behandlung vier bis sechs Wochen, bis leichte Belastungen mit Greifübungen wieder durchgeführt werden können. Am Anfang der Therapie sollte man hektische Bewegungen und starke Belastung des Armes meiden. Handelt es sich um einen komplizierten Bruch, wie z.B. einen Trümmerbruch oder großen Verschiebungen, so kann es auch ein halbes Jahr oder länger bis zur vollständigen Genesung dauern.

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Dauer nach Operation

Bei der Operation eines Speichenbruches werden Metallteile in den Körper eingebracht, die die Fraktur stabilisieren und ein weiteres Verschieben der einzelnen Fragmente verhindern sollen. In der Regel ist deshalb nach der Operation das Tragen eines Gipses nicht mehr nötig, allerdings wird immer eine Schiene verordnet, deren Tragen die Heilung fördert, da sie die Bewegungsfreiheit einschränkt. Diese Schiene sollte man bis zum Ziehen der Fäden nach ca. 10-14 Tagen tragen. Wenn eine Schwellung vorliegt, so können sie den Arm kühlen und hochlagern. Nachdem die Fäden gezogen sind, kann man mit vorsichtigen Bewegungsübungen beginnen. Der Arm sollte während der Alltagstätigkeiten ohne Belastung mitbenutzt werden, damit er nicht steif wird und sich Muskelgruppen zurückbilden.

Außerdem kann eine Krankengymnastik sinnvoll sein. Nach dem Eingriff können noch Schmerzen auftreten. Hierfür wird der Arzt ihnen ein adäquates Schmerzmittel verordnen, hier kommen auch Schmerzmittel zum Einsatz, die entzündungshemmende Wirkung aufweisen. Die Einnahme der Medikamente sollte in der Regel nicht länger als 14 Tage andauern. Danach sollten sich die Schmerzen wieder gebessert haben. Sind Platten oder Drähte in die Frakturstelle eingebracht worden, so werden diese meist nach einer gewissen Zeit in einem zweiten kleineren Eingriff wieder entfernt. Die Dauer bis zur Entfernung ist abhängig von verschiedenen Faktoren, wie dem Alter, dem Aktivitätsgrad oder auch den Beschwerden des Patienten. Die Entfernung sollte jedoch frühestens nach einem Jahr stattfinden.

Dauer mit Gips

Ist der Speichenbruch nicht verschoben, so kann man diesen auch konservativ behandeln. Hierfür wird der Arm in einem Gips ruhiggestellt, sodass die beiden Frakturenden wieder zusammenwachsen können. Hier kann man den betroffenen Arm oftmals erst nach einer Dauer von sechs Wochen wieder anfangen zu belasten. Während der Heilungsphase sollten regelmäßige Kontrollen des Verlaufs mittels Röntgenbildern gemacht werden. Hierbei kann man die knöcherne Festigung im Frakturspalt beurteilen, was als Indiz für den Heilungsfortschritt dient. Stellt man jedoch bei einer dieser Röntgenkontrollen fest, dass der Speichenbruch sich weiter verschoben hat oder nun eine Fehlstellung vorliegt, die nicht mehr von alleine zusammenwachsen kann, so muss man nun doch die Entscheidung zu einer Operation treffen.

Krankschreibung und Arbeitsunfähigkeit

Eine allgemeine Aussage zur Dauer der Arbeitsunfähigkeit nach einem Speichenbruch kann nicht getroffen werden. Sie ist immer abhängig von der Art der beruflichen Tätigkeit und den damit verbundenen Belastungen der Frakturstelle. Nach einer Operation wird in der Regel zunächst eine Aufenthaltsbescheinigung vom Krankenhaus ausgestellt, das Arbeitsunfähigkeitszeugnis wird dem Patienten dann vom Hausarzt oder weiterbehandelndem Facharzt ausgehändigt. Durch die gute Prognose eines Speichenbruchs, bei dem das Therapieergebnis in den meisten Fällen zufriedenstellend ist, ist die Zahl der Patienten, die in Folge der Fraktur berufs- oder erwerbsunfähig werden nur sehr gering. Die überwiegende Zahl der Betroffenen kann wieder in ihren alten Beruf zurückkehren.

Hierbei ist es aber auch immer von Bedeutung, ob man als Handwerker unter sehr starker Belastung des Ames arbeitet oder der Arm z.B. als Büroarbeiter unter weniger Belastung steht. Einfache Greiftätigkeiten können meist nach zwei bis sechs Wochen wieder ausgeführt werden. Je nach Ausmaß des Speichenbruches liegt die Arbeitsunfähigkeit demnach in der Regel zwischen 2 und 8 Wochen. Eine volle Belastbarkeit der Frakturstelle ist nach ca. drei bis sechs Monaten zu erwarten. Aus diesem Grund kann es bei Berufen, in denen eine große Belastung auf dem Arm lastet auch bis zu einem halben Jahr dauern, bis wieder die volle Einsatzfähigkeit vorliegt. Zu beachten bei der Arbeitsunfähigkeit ist auch der Anfahrtsweg, da z.B. das Autofahren mit anliegendem Gips oder Schiene schwierig ist.

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Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 19.11.2015 - Letzte Änderung: 30.03.2024