Ein Gelenkerguss entsteht durch die pathologische Ansammlung von Flüssigkeit im Gelenkspalt. Diese kann entweder blutig, eitrig oder der Gelenkflüssigkeit ähnlich sein. Grund für den Erguss können ein Trauma, degenerative Abnutzung des Gelenkes oder eine andere Erkrankung wie ein Tumor, Gicht oder die Bluterkrankheit sein. Symptome sind Schmerzen und Schwellungen im betroffenen Gelenk.
Unter einem Gelenkerguss versteht man die pathologische Ansammlung von einer Flüssigkeit innerhalb eines Gelenks. Je nach dem, um welche Art Flüssigkeit es sich handelt, unterscheidet man verschiedene Typen eines Gelenkergusses:
Ist die Flüssigkeit blutig, so spricht man von Hämarthros, ist sie eitrig, so nennt man dies Pyarthros oder Gelenkempyem. Wenn nur die Menge der regulär vorhandenen Gelenkschmiere (Synovia) vermehrt ist, aber die Zusammensetzung so ist wie immer, so liegt ein Hydarthros vor.
Es gibt diverse Ursachen, die als Auslöser für einen Gelenkerguss in Frage kommen können.
Zu den häufigsten gehören zum einen das Trauma (dann häufig als blutiger Gelenkerguss) und die Entzündungen der inneren Gelenkhaut (dann häufig mit Eiter). Auch degenerative Erkrankungen wie die Arthrose oder dauerhaft bestehende Fehlbelastungen können zu einem Gelenkerguss führen.
Darüber hinaus gibt es einige Krankheiten, die in manchen Fällen mit einem Gelenkerguss einhergehen können und die unbedingt abgeklärt werden sollten, um sie adäquat behandeln zu können. Dazu gehören unter anderem Tumorleiden, Rheumatoide Arthritis, Gicht und Blutgerinnungsstörungen wie die Hämophilie.
Die Leitsymptome eines Gelenkergusses sind eine Schwellung, die meist sowohl sicht- als auch tastbar ist, und Schmerzen im betroffenen Gelenk. Diese bestehen vor allem bei Bewegung und Belastung, sind aber in der Regel bereits in Ruhe bemerkbar. Durch die oben genannten Beschwerden kommt es häufig zu einer eingeschränkten Beweglichkeit des mit Flüssigkeit gefüllten Gelenks.
Sollte der Gelenkerguss durch eine Entzündung begründet sein, so kommen häufig noch die zwei weiteren klassischen Entzündungszeichen, nämlich eine Überwärmung und Rötung, hinzu.
Um die Diagnose eines Gelenkergusses zu stellen, ist es zunächst von großer Bedeutung, eine ausführliche Erhebung der Krankengeschichte (Anamnese) durchzuführen, da diese schon sehr hinweisend auf eine mögliche Ursache sein kann.
Darüber hinaus sollte das Gelenk vom Arzt gründlich untersucht werden.
Außerdem erfolgt in aller Regel eine Punktion vom Gelenkerguss (Arthrozentese).
Diese bringt gleich zwei Vorteile:
Einerseits kann man die Flüssigkeit ins Labor schicken und das Punktat dort untersuchen lassen (zum Beispiel auf Bakterien oder Blut), andererseits bedeutet sie gleichzeitig eine Behandlung des Patienten, indem man das Gelenk entlastet.
Ist der Auslöser des Ergusses weiterhin unklar, so kann man als ergänzende diagnostische Verfahren noch die Bildgebung (Ultraschall, Magnetresonanztomographie, Computertomographie, Röntgen) oder die Gelenkspiegelung (Arthroskopie) einsetzen.
Lesen Sie hierzu mehr unter: Kniepunktion
Die Therapie des Gelenkergusses hängt von der Ursache des Gelenkergusses und seiner Grunderkrankung ab.
Zunächst versucht man natürlich durch eine konservative Therapie Linderung zu schaffen.
Zu Beginn sollte es auf jeden Fall zu einer Entlastung des Gelenkes kommen und gegebenenfalls zu einer Schienung des betroffenen Areals.
Falls möglich können Übungen der Muskulatur zu einem besseren Abfluss des Ergusses führen.
Zudem kann man durch Schmerzmittel eine weitere Schmerzentlastung erreichen. Die Schmerzmittel können zum einen oral eingenommen werden oder auch gespritzt werden.
Die Schmerzmittelklasse, die hierbei häufig eingesetzt wird und antientzündlich wirkt, heißt nichtsteroidale Antirheumatika NSAR. Zu den nichtsteroidalen Antirheumatika zählen auch Ibuprofen und Diclofenac.
Hinzu kommt der Einsatz von Antibiotika.
Eine andere konservative Maßnahme ist die Kühlung der betroffenen Region durch Umschläge, welche die Entzündungsreaktion und die Schmerzen lindern können. Auch eine Hochlagerung der betroffenen Region kann hilfreich sein, um den Erguss besser zu resorbieren.
Eventuell verschwindet der Erguss durch konservative Maßnahmen durch Resorption von selbst, jedoch bleibt die ungeklärte Ursache des Ergusses weiterhin bestehen, was zu einem Wiederkehren von Ergüssen führen kann.
Bei der Akuttherapie handelt es sich um eine Punktion des Gelenkes.
Vor allem bei ungeklärten Ursachen des Ergusses kann dies sinnvoll sein, um die Ursache besser diagnostizieren zu können.
Man sollte jedoch dabei nicht vergessen, dass eine Entlastung des Kniegelenks in den meisten Fällen nicht die Lösung des Problems darstellt, da die Ursache für die Erkrankung weiter bestehen bleibt und der Erguss oft nur eine Begleiterscheinung einer anderen Erkrankung ist.
Nach der Punktion erfolgt noch eine elastische Wicklung mit einem Filzring.
Die Entlastung durch Punktion sorgt in der Regel für eine schnelle Schmerzreduktion durch Druckentlastung des Gelenks.
Außerdem kann man bei Punktion gegebenenfalls gleich ein Medikament in das Gelenk injizieren. Dabei sollte bei der Punktion mit der Hohlnadel auf hohe Sterilitätsstandards Wert gelegt werden, da es sonst zu einer durch die Punktion ausgelösten Infektion kommen kann.
Die Punktion erfolgt meist nach einer lokalen Betäubung der Stelle.
Sollte sich der Verdacht auf eine Infektion des Kniegelenks erhärten, sollte man sofort eine operative Behandlung einleiten.
Denn eine Infektion des Kniegelenks stellt eine Notfallsituation dar, wo man operativ handeln und eine breite antibiotische Behandlung einleiten sollte.
Ansonsten kann weiter nach der spezifischen Ursache gesucht werden. Bei der Operation kann man gegebenenfalls Brüche, Kreuzbandrisse versorgen oder einen Teil der Gelenkinnenhaut entfernen.
Die angemessene Therapie von einem Gelenkerguss hängt also von seiner Ursache ab. Empfehlenswert sind in jedem Falle eine Entlastung mithilfe einer Punktion, außerdem anfangs eine Kühlung, Schonung und Ruhigstellung des betroffenen Gelenks (evtl. Hochlagerung), später dann eine schrittweise Mobilisierung.
Gegen die Schmerzen sind nicht-steroidale Antirheumatika zu empfehlen.
Ob eine weitere medikamentöse Behandlung oder sogar eine Operation notwendig ist, kommt auf den Auslöser des Ergusses an.
Bei einer zugrunde liegenden Erkrankung sollte diese natürlich auch therapiert werden.
Zusammenfassend ist es wichtig, für eine schnelle Behandlung zu sorgen, da langfristig bestehen bleibende Gelenkergüsse zu weiteren Folgeschäden wie Schädigungen des Gelenkknorpels führen können.
Leidet ein Patient unter einem Gelenkerguss, ist es in einigen Fällen sinnvoll, den Erguss zu punktieren. Dabei wird unter sterilen Bedingungen der Erguss mit einer dünnen Nadel punktiert, um so Flüssigkeit über eine Spritze zu entfernen oder Medikamente zu injizieren.
Das Punktieren ist in dreierlei Hinsicht sinnvoll. Bei der Frage nach genauer Ursache und Ausmaß beim Gelenkerguss kann man diesen zur Diagnostik punktieren.
Es werden einige Milliliter Flüssigkeit abgenommen, sodass schnell sichtbar wird, ob Blut oder Eiter vorhanden ist. Des weiteren kann diese Probe mikrobiologisch untersucht und eventuell ein Erreger identifiziert werden. Andererseits kann man einen Gelenkerguss mit therapeutischer Absicht punktieren.
In vielen Fällen übt die Flüssigkeit im Gelenk einen schmerzhaften Druck aus und kann vom Körper nicht resorbiert werden, sodass hier zur Entlastung der Gelenkerguss aus dem Gelenkspalt durch Punktieren entfernt wird.
Vor allem, wenn Eiter einen Großteil der Flüssigkeit ausmacht, hilft das Punktieren die Entzündung einzudämmen. Zusätzlich dazu punktieren Ärzte einen Gelenkerguss, um direkt ins betroffene Gebiet Medikamente zu applizieren. Dies wird häufig mit Cortison gemacht.
Jedoch sollte die Indikation, einen Gelenkerguss zu punktieren, immer eng gestellt werden, da durch die Punktion selbst Erreger von außen eindringen und Entzündungen hervorrufen können.
Daher muss besonders auf Sterilität und Sorgfalt geachtet werden.
Viele weitere Informationen erhalten Sie unter: Kniepunktion
Wenn der Gelenkerguss eine einfache Ursache wie ein einmaliges Trauma hatte, so ist er normalerweise im Anschluss an die Gelenkpunktion verschwunden und kehrt auch nicht wieder.
Teilweise müssen allerdings auch mehrere Punktionen erfolgen. Dann ist der Betroffene wieder symptomfrei.
Bei Patienten mit Grundleiden ist die Prognose eines Gelenkergusses vor allem von der richtigen Therapie dieser zugrunde liegenden Krankheit abhängig.
Sollte zum Beispiel eine Hämophilie (Bluterkrankheit), Psoriasisarthritis (Entzündung des Gelenks durch eine Schuppenflechte) oder eine Arthrose unerkannt bleiben, so kann der Patient nach Entlastung des Ergusses zwar zunächst kurzfristig wieder vollkommen beschwerdefrei sein, wird allerdings im Verlauf seiner Erkrankung mit hoher Wahrscheinlichkeit erneut einen Gelenkerguss und eventuell auch andere Probleme bekommen.
Daher: Es muss immer die Ursache des Ergusses im Gelenk erkannt werden, um das weitere Auftreten zu verhindern.
Gelenkergüsse der Schulter entstehen meist durch Entzündungen des Schultergelenks.
Insbesondere bei älteren Menschen können degenerative Veränderungen Ursache einer Schulterentzündung sein.
Diese entstehen durch Abnutzung und Verschleiß. Hier kann es zum Beispiel zu einer Verkalkung von Sehnenansätzen kommen oder zu Einrissen und Auffaserungen der Sehnen.
Bei zu starker Reizung kann es außerdem zur Entzündung der Sehne kommen.
Aber auch durch kleinere Unfälle können schon bei älteren Personen mit vorgeschädigtem Schultergelenk größere Schäden der Schulter entstehen. Zum Beispiel kann es hier durch knöcherne Frakturen oder durch Reißen der Muskelsehnen auch zur Auslösung einer Entzündung kommen.
Auch kann eine Schleimbeutelentzündung eine Schultergelenksentzündung auslösen.
Eine Entzündung des Schultergelenks kann beispielsweise bei einer septischen Entzündung vorkommen, wo die Entzündung einen anderen Ursprung im Körper hatte und in die Schulterregion verschleppt wurde.
Die Erreger des Infektes können sich bei der Verschleppung übers Blut wieder neu ansiedeln und eine Entzündung auslösen.
Am häufigsten geschieht dies bei einer verschleppten Lungenentzündung und einem geschwächten, supprimierten Immunsystem.
Ein besonders geschwächtes Immunsystem liegt bei Krebspatienten, älteren Patienten, Schwangeren, oder bei Patienten mit Immunerkrankungen vor.
Begleiterscheinungen der septischen Entzündung sind Schmerzen in der Schulterregion, Rötung, Schwellung, Fieber, Krankheitsgefühl und dem Erguss.
Auch durch das Vorliegen einer rheumatischen Grunderkrankung kann eine Schultergelenksentzündung und damit auch ein Erguss entstehen.
Eine Beteiligung des Schultergelenks als Begleiterkrankung kommt bei 50-90% der Rheumapatienten vor.
Die Patienten haben hierbei meist wiederkehrende Schwellungen, Ergüsse und Schmerzen im Schultergelenk.
Zunächst kann man oft typische Entzündungszeichen bei Vorliegen eines Ergusses sehen, wie Überwärmung, Schwellung und Rötung.
Beim Abtasten würde der Patient dies nicht lange tolerieren, denn er würde wahrscheinlich dabei zu starke Schmerzen äußern, zudem besteht eine starke Bewegungseinschränkung.
Wegen der starken Bewegungseinschränkung bezeichnet man die Schultergelenksentzündung auch als „frozen shoulder“ oder Schultergelenkssteife.
Daher diagnostiziert man hier lieber mit Hilfe von Geräten.
Ein Ultraschallgerät kann einen Erguss meist gut sichtbar machen. Wenn man sich der Grunderkrankung unsicher ist oder die genaue Ursache feststellen will, kann man daraufhin den Erguss unter Ultraschallkontrolle punktieren.
Die Punktion geschieht dabei mit einer feinen Hohlnadel. Die Flüssigkeit kann daraufhin auf Erreger, wie Bakterien oder Viren, Rheumafaktoren, Zellen usw. getestet werden.
Zudem kann man ein Röntgenbild anfertigen lassen, um das Ausmaß des Schultergelenkschadens zu begutachten. Teilweise ist ein Kernspintomogramm notwendig.
Die Behandlung besteht in der Behandlung der Grunderkrankung.
Bei einer septischen Entzündung bedeutet dies zum einen den Grundherd der verschleppten Erkrankung bekämpfen, um die Entzündung aus der Schulter zu bekommen. Dies erfolgt mit einem operativen Verfahren und somit Säuberung und Spülung des Gelenks. Außerdem sollte eine Antibiotikatherapie eingeleitet werden.
Bei einer rheumatischen Grunderkrankung gibt es spezielle Antirheumatika die zum Einsatz kommen können und eben der Gebrauch von Kortison.
Je nach Befall des Gelenks durch die rheumatische Erkrankung kann sogar eine operative Sanierung bis zu einem künstlichen Gelenkersatz notwendig sein.
Konservativ kann man schmerzstillende und entzündungshemmende Medikamente einsetzen. Dazu gehören die Schmerzmittelklasse der nicht steroidalen Antirheutika wie Ibuprofen, Diclofenac oder ASS. Die Medikamente sind zum einen oral anwendbar oder durch Injektion ins Schultergelenk.
Die operative Behandlung erfolgt grundsätzlich in Schlüssellochtechnik in Form einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie).
Ein Erguss an einem oder mehreren Fingern kann unterschiedliche Ursachen haben.
Zum einen gibt es entzündliche Erkrankungen, die zu einer Schwellung beitragen können. Die Gelenkentzündung wird auch Arthritis genannt, die selbst verschiedene Ursachen haben kann.
Die häufigste Ursache einer Arthritis ist dabei die rheumatische Arthritis, wobei die Finger sehr oft mit beiden Händen mitbetroffen sind.
Der Gelenkerguss ist hier meist begleitet mit anderen Entzündungszeichen wie Überwärmung, Rötung, Schmerzen und Funktionseinschränkungen.
Nach Ruhepausen ergibt sich meist ein Steifheitsgefühl, welches durch Bewegung wieder allmählich verschwindet.
Im Verlauf können sich zudem Rheumaknoten an den Fingern bilden.
Es gibt jedoch auch noch andere Ursachen einer Gelenkentzündung. Denn auch eine Infektion mit Erregern wie Bakterien oder Viren kann eine Gelenkentzündung auslösen.
Außerdem gibt es auch verschiedene Stoffwechselerkrankungen, wie der Gicht, die eine Gelenkentzündung auslösen können, oder auch Autoimmunerkrankungen.
Zu Autoimmunerkrankungen mit häufigen Gelenkentzündungen zählen hierbei: rheumatoide Polyarthritis (Rheuma mit Gelenkentzündung an mehreren Gelenken), Psoriasis (eine rheumatische Erkrankung mit zusätzlichem Befall der Haut als Schuppenflechte) und Morbus Bechterew (auch eine rheumatische Erkrankung, wo insbesondere die Wirbelsäule stark betroffen ist) oder die Sklerodermie (hier liegt ebenfalls ein Mitbefall der Haut vor).
Auch ein Gelenkverschleiß (Arthrose) an den Fingern kann zu einem Gelenkerguss und auch zu einer Entzündung führen. Durch den Gelenkverschleiß kommt es durch die Reibung zur Irritationen, die entzündliche Reaktionen, wie den Gelenkerguss auslösen können.
Ein Gelenkerguss in den Fingern kann außerdem durch ein Trauma zustande kommen.
Neben Brüchen und Prellungen kommt es hier häufig bei den Fingern zum sogenannten Kapselriss. Die Kapsel sorgt normalerweise für die nötige Stabilisierung der Finger und wird oft bei Handballsportarten geschädigt, wie im Volleyball, Handball, Basketball oder bei Kampfsportarten.
Durch einen ruckartigen Schlag kann es dabei zu einem Überdehnen oder dann auch Riss der Kapsel kommen.
Bei einem Kapselriss wird zunächst einmal empfohlen die Stelle zu kühlen, damit der Finger auch wieder etwas abschwillt.
Daneben können auch Schmerzmittel gegeben werden. Den Kapselriss erkennt man meist an Funktionseinschränkung der Finger mit Schwellung und pochendem Schmerz.
Durch Abtasten und leichtes Bewegen erkennt dies der Arzt meist sofort. Daneben wird aber meist noch ein Röntgenbild gemacht, um mögliche Brüche auszuschließen.
Als Behandlung legt man hier einen Verband an, der ca. zwei Wochen getragen wird.
Die Hüfte ist aufgrund der Größe das am meisten belastete Gelenk im Körper.
Daher kann es auch hier zu einem Gelenkerguss kommen.
In diesem Falle fällt das Gehen schwierig, die Beweglichkeit in der Hüfte ist eingeschränkt. Der Gelenkerguss ist in der Hüfte nicht so gut äußerlich zu sehen wie an Knie oder Knöchel, verursacht jedoch ebenso vor allem bei Bewegung Schmerzen.
Diese können bis in die Lendenwirbelsäule ausstrahlen.
Ursächlich für einen Gelenkerguss im Knie sind vor allem degenerative, also abnutzungsbedingte und entzündliche Erkrankungen. Allen voran ist die aktivierte Koxarthrose für einen Gelenkerguss verantwortlich.
Dabei handelt es sich um einen Verschleiß der Gelenkoberflächen in der Hüfte. Die Erkrankung tritt vor allem in hohem Alter auf. Der Gelenkerguss kommt hier durch die Entzündung der Gelenkinnenhaut zustande, durch die vermehrt Gelenkflüssigkeit gebildet wird.
Weiter typische Ursachen sind Traumata und Überlastung des Gelenks, vor allem im sportlichen Rahmen. Kinder und Jugendliche leiden oft an einer Coxitis fugax, einer Entzündung der Hüfte mit Gelenkerguss.
Zunächst werden die allgemeine Beweglichkeit der Hüfte geprüft und die Hüfte abgetastet. Neben der eingeschränkten Beweglichkeit lässt sich meist ein Druckschmerz über dem Hüftgelenk feststellen. Anschließend kommen beim Gelenkerguss in der Hüfte apparative Maßnahmen zum Einsatz, um den Gelenkerguss nachzuweisen.
Am Anfang steht der Ultraschall, der nicht-invasiv durch einen erfahrenen Untersucher den Gelenkspalt darstellen und die Menge an Flüssigkeit im Gelenk abschätzen lassen kann. Sollte diese Untersuchung nicht ausreichen, kann eine Röntgenuntersuchung oder ein MRT angebracht sein.
Des weiteren ist in einigen Fällen eine diagnostische Punktion beim Gelenkerguss indiziert.
Hiermit kann neben der Entlastung des Gelenks festgestellt werden, ob es sich um seröse Flüssigkeit, Eiter oder Blut handelt.
Am Anfang steht der Versuch, den Gelenkerguss in der Hüfte konservativ zu behandeln. Hochlagern, kühlen und Schonung sind hier die effektivsten Maßnahmen.
Unterstützend können nicht-steroidale Antiphlogistika wie Diclofenac oder Ibuprofen gegeben werden. Im Falle eines Bakteriennachweises sind Antibiotika indiziert.
Eine weitere Möglichkeit besteht in der Injektion von Cortison direkt ins Gelenk. Cortison wirkt antientzündlich und abschwellend, jedoch ist diese Maßnahme wegen der Infektionsgefahr umstritten. Operative Therapien stellen die letzte Möglichkeit beim Gelenkerguss der Hüfte dar, sind aber bei Beschädigungen von Strukturen unabdingbar.
Ein Gelenkerguss im Knie tritt nicht selten auf.
Es kommen verschiedene Ursachen in Betracht, die einen Gelenkerguss in Form von Gelenkflüssigkeit oder Blut bei traumatischen Ereignissen sowie Eiter bei Infektionen im Knie verursachen können.
Es sollte zwischen akutem und chronischem Gelenkerguss unterschieden werden.
Bemerkbar macht er sich durch ein geschwollenes Knie, das mit Schmerzen und eingeschränkter Bewegung einhergeht.
Typische Ursachen für den akuten Gelenkerguss im Knie sind Verletzungen verschiedenster Art.
An vorderer Stelle stehen Verletzungen von Gelenkstrukturen durch Unfälle.
Fast immer zu einem Erguss führt eine Verletzung der Bänder wie dem Kreuzband, aber auch Beschädigungen der Menisken rufen eine Ansammlung von Flüssigkeit im Knie hervor.
Ein Herausspringen der Kniescheibe lässt das Knie ebenso häufig anschwellen.
Daneben kann ein Gelenkerguss im Knie Zeichen einer Überlastung durch Sport sein, ohne eine Struktur beschädigt zu haben. Gerade bei älteren Menschen stehen abnutzungsbedingte Prozesse im Rahmen einer Arthrose im Vordergrund, die oft mit einem Gelenkerguss im Knie einhergehen.
Eine weitere Krankheitsgruppe, die einen Erguss im Knie verursachen kann, sind die rheumatologischen Erkrankungen. Das Kniegelenk ist zwar meist nicht der hauptsächlich betroffene Ort der Manifestation, es muss jedoch daran gedacht werden.
Ein chronischer Gelenkerguss im Knie ist typisches Zeichen einer bakteriellen Infektion. Bei dieser Kniegelenksentzündung gelangen die Keime entweder von außen durch invasive Eingriffe oder Injektionen ins Gelenk oder gelangen bei generellen Infektionen über das Blut zum Knie.
Den Anfang der Diagnose beim Gelenkerguss im Knie stellt neben der Anamnese die körperliche Untersuchung dar.
Ein geschwollenes Knie und Schmerzen geben erste Hinweise.
Das bekannteste klinische Zeichen ist die "Tanzende Patella". Dabei wird mit beiden Händen das Knie zur Patella hin ausgestrichen, woraufhin diese auf frontalen Druck einen elastischen Widerstand bietet.
Die Kniescheibe schwimmt auf dem Erguss.
Rötung und Überwärmung der Haut deuten auf infektiöse Ereignisse hin.
Sicher erkennen kann man den Erguss mittels:
Die sicherlich einfachste Methode ist sicherlich die Untersuchung. Ein Kniegelenkserguß ab einer gewissen Größe kann von einem erfahrenen Untersucher sicher getastet werden.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache der Beschwerden. Ein einfacher Gelenkerguss im Knie kann mit Ruhigstellen, Kühlung und oralen Antiphlogistika wie Diclofenac behandelt werden.
Bei erheblichen Beschwerden wie eitrigem Erguss kann eine Kniepunktion notwendig werden, um das Gelenk zu entlasten. Diese muss unter absoluter Sterilität erfolgen. Gleichzeitig kann bei der Punktion Cortison direkt in den Wirkungsort appliziert werden.
Bei strukturellen Schäden wie einem Meniskus- oder Bänderriss muss meist operativ therapiert werden.
Viele weitere Informationen erhalten SIe unter unserem Thema: Gelenkerguß im Knie
Aufgrund der alltäglichen Belastung am Knöchel ist ein Gelenkerguss an dieser Stelle keine Seltenheit.
Die Symptome sind mit Schmerz, Schwellung und Funktionsverlust die typischen Beschwerden beim Gelenkerguss.
Auch am Knöchel hat ein Gelenkerguss verschiedene Ursachen, allen voran stehen traumatische Ereignisse. Typisch ist das Umknicken, fachsprachlich Supinationstrauma ( umknicken nach außen) genannt.
Es ist die häufigste Sportverletzung überhaupt. Der Gelenkerguss im Knöchel kommt dadurch zustande, dass die seitlichen Bänder am Knöchel überdehnt werden und zusätzlich der Kapselapparat des Gelenks stark strapaziert wird.
Eine daraufhin stattfindende entzündliche Reaktion des Körpers führt zu Anschwellen und Schmerz. Dabei können durchaus auch Bänder und Blutgefäße reißen, was den Gelenkerguss im Knöchel verschlimmert und durch einen meist ausgeprägten Bluterguss ergänzt wird. Ebenso verursachen Knochenbrüche am Knöchel einen Gelenkerguss. Neben den traumatischen Ereignissen verursachen auch degenerative und infektiöse Vorgänge einen Gelenkerguss. Vor allem im Alter kommt der Arthrose, also dem abnutzungsbedingten Schwund an Gelenkknorpel und Knochensubstanz, eine große Bedeutung zu.
Ebenfalls nicht selten ist die Arthritis, d.h. eine Entzündung im Sprunggelenk.
Sie kann durch Erreger wie Bakterien verursacht sein oder aber nicht-infektiös im Rahmen von rheumatologischen Erkrankungen oder einer Gicht.
In allen Fällen kommt es zu einem Gelenkerguss am Knöchel, der mehr oder weniger stark ausgeprägt sein kann.
Zu Beginn wird der Arzt neben der Anamnese den Knöchel klinisch untersuchen. Die Schwellung zusammen mit Schmerzen und eventuell einer Rötung lassen schnell erkennen, dass ein Gelenkerguss vorliegt.
Die Beweglichkeit im Gelenk kann mit einigen Tests evaluiert werden. Um die Ursache und das Ausmaß genauer festzustellen, schließen sich Untersuchungen wie Ultraschall und Röntgen an.
Hiermit kann eine knöcherne Beteiligung bestätigt oder ausgeschlossen werden. Bei Verdacht auf einen infektiösen Gelenkerguss am Knöchel kann der Erguss punktiert werden, um Eiter oder Blut nachzuweisen.
In seltenen Fällen ergänzen Tests auf rheumatoide Erkrankungen die Diagnostik.
Die Therapie beim Gelenkerguss am Knöchel richtet sich nach Art der Beschwerden. Verletzungen werden zunächst konservativ mit Ruhe, Kälte und auch entzündungshemmenden Medikamenten behandelt. Frakturen können je nach Art des Bruchs eine OP nach sich ziehen. Bei erregerbedingtem Gelenkerguss sind Antibiotika indiziert. Um den Erguss zu entlasten kann man auch eine Punktion des Knöchels in Erwägung ziehen.
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