Der Mensch hat an jedem Fuß zwei Knöchel. Der Innenknöchel ist das Ende des Schienbeins, der Außenknöchel ist ein Teil des Wadenbeins. Zusammen bilden sie die sogenannte Malleolengabel, die die Gelenkpfanne für das obere Sprunggelenk darstellt.

Knöchel

Anatomie

An jedem Fuß hat der Mensch zwei Knöchel:

  • Äußerer Knöchel (Malleolus lateralis)
  • Innerer Knöchel (Malleolus medialis)

Dabei ist der Außenknöchel ein Teil des Wadenbeins (Fibula), während der Innenknöchel das Ende des Schienbeins (Tibia) darstellt. Beim Gesunden steht der innere Knöchel physiologisch etwas höher als der äußere Knöchel.

Zusammen bilden die beiden Knöchel – als sogenannte Malleolengabel – die Gelenkpfanne für das obere Sprunggelenk.

Durch Bewegung der Sprungbeinrolle in dieser Gelenkpfanne kann der Fuß um 20° gehoben und um 30° gesenkt werden, es handelt sich somit um ein Schaniergelenk.

Dieses Gelenk wird durch zusätzliche Bänder zu beiden Seiten verstärkt:

Ligamentum talofibulare anterius und posterius und Ligamentum calcaneofibulare

  • Innenband (Ligamentum mediale, Deltaband)

Knöchelbruch

Der Knöchelbruch (Malleolarfraktur) ist eine der häufigsten Verletzungen im Bereich der unteren Extremität. Häufig entstehen diese Frakturen durch Umknicken. Dabei kommt es entweder nur zu Bandverletzungen oder es brechen dabei auch Teile des Knöchels ab.
Knickt man nach außen weg, können beide Knöchel brechen. Knickt man nach innen weg, ist eher nur der Außenknöchel betroffen (Außenknöchelfraktur). Der innere Knöchel bricht etwas häufiger als der Außenknöchel, es können jedoch auch beide Knöchel betroffen sein (Bimalleolarfraktur).

Beim Knochenbruch kommt es zu starken Schmerzen und Schwellung im Bereich der Knöchel, zudem kann die Bewegung des Fußes eingeschränkt sein. Im Röntgenbild zeigen sich dann die Bruchlinien.
Je nach Ausmaß des Bruches und der Fehlstellung erfolgt die Versorgung mit einem Gips oder durch eine Operation.

Lesen Sie mehr über diees ThemaAchillesferse

Außenbandruptur

Die Außenbandruptur (Sprunggelenksdistorsion) entsteht häufig durch Umknicken nach außen beim Sport (v.a. Fußball, Volleyball, Basketball) und ist die häufigste Bandverletzung des Menschen. Man unterscheidet zwischen einer Überdehnung/ Zerrung und dem Bandriss.
Bei derartigen Verletzungen kommt es stets zur Ausbildung eines Hämatoms mit einer Schwellung des umgebenden Gewebes und einer daraus resultierenden Bewegungseinschränkung. Außerdem schmerzt es besonders bei Druck auf den Außenknöchel und bei Überdehnung (Fußsohle nach innen).

Wichtig ist eine absolute Entlastung und Kühlung des verletzten Knöchels. Es sollte immer eine Röntgenaufnahme angefertigt werden, um keine Knochenbrüche zu übersehen.
Ist das Außenband nur gedehnt und das Gelenk stabil, sollte ein elastischer Stützverband angelegt werden. Bei geringer Instabilität muss für ca. 30 Tage eine Ruhigstellung durch spezielle Schienen erfolgen.
Ist das Gelenk instabil bzw. das Band am Knochen ausgerissen, erfolgt eine Operation mit Naht des Bandes bzw. Annaht an den Knochen. Zudem sollte stets eine physiotherapeutische Beübung des Gelenks erfolgen, um Einsteifungen zu verhindern.
Wann das Gelenk wieder voll belastet werden kann richtet sich nach dem Heilungsverlauf, dies kann jedoch bis zu 3 Monate dauern.

Weitere Informationen zum Thema Knöchel

Weitere Informationen zum Thema Knöchel finden Sie unter:

Folgende Themen könnten für Sie von Interesse sein:

Eine Übersicht aller Themen der Anatomie finden Sie unter Anatomie A-Z.

Autor: Dr. Nicolas Gumpert Veröffentlicht: 28.10.2013 - Letzte Änderung: 25.07.2023