Die Behandlung der Bänderdehnung ist abhängig von der art und Weise der Bänderdehnung. In erster Linie muss diagnostiziert werden, ob es sich um eine Bänderdehnung oder einen Bänderriss handelt. Zudem ist bei der Behandlung der Bänderdehnung das Stadium der Erkrankung zu beachten.
Unter einer Bänderdehnung versteht man ein oder mehrere Band/ Bänder, welche über das pyhsiologische Maß hianus gedehnt wurden. Damit einhergehend sind Schmerzen und Funktionsbeeinträchtigungen im Sprunggelenk.
Ursachen für Bänderdehnungen am Knöchel sind meistens überstrapazierte physiologische Bewegungen (z.B. übermäßiges Abspreizen des Fußes etc). Sehr häufig führen Sportarten, wie Fußball, Handball oder Basketball, in denen es auf Schnelligkeit ankommt, und auch Duelle zwischen zwei Spielern ausgetragen werden zu Bänderdehnungen.
Die Bänderdehnung ist als Vorstufe des Bänderrisses zu sehen. Sind entweder die auslösenden Bewegung nicht so extrem, kommt es „nur“ zu einer Bänderdehnung.
Des Weiteren kann der plötzlich entstehende Schmerz der Bänderdehnung zu einem Unterbrechen der unphysiologischen Bewegung führen. Autounfälle und Hochrasanztraumata führen in den meisten Fällen zu Bänderrissen, während Freizeitverletzungen meistens Bänderdehnungen hervorrufen.
Bei der Bänderdehnung kommt es zu einer Überbeanspruchung eines oder mehrerer Bänder im Fußgelenk. Bis zu einem bestimmten Grad passen sich die Bänder der ziehenden Bewegung an und können, wenn der Zug nachlässt, auch wieder in die Ausgangsposition zurückgleiten.
Ist der Maximalpunkt überschritten, so kommt es zu einer sogenannten Bänderdehnung. Das Band ist so strapaziert, dass es zunächst in seiner gedehnten Position verbleibt, und nicht sofort wieder in seine Grundposition zurückgleitet. Wird das Band trotzdem weitergedehnt, kommt es zum Bandein- oder Durchriss. Sie auch Bänderriss.
Bänderdehnungen oder Bänderrisse kommen in den meisten Fällen durch eine kombinierte Bewegung zustande.
Wenn physiologische Bewegungen des Fußgelenkes überstrapaziert werden zum einen und zum zweiten, wenn diese Bewegungen schnell und ruckartig durchgeführt werden. Wenn auch noch Gewichte mit in die Bewegung mit hineinspielen, so erhöht sich entsprechend das Risiko einer Bänderdehnung.
Am sitzenden ruhenden Menschen kann ein Abknicken des Fußes keine Auswirkungen auf Bänder und Knochen haben, obwohl die Bewegung ebenfalls unphysiologisch ist. Die gleiche Bewegung bei einem Duell im Fußball mit evtl. noch drehenden Bewegungen und in Verbindung mit dem gesamten Körpergewicht, führt aber in vielen Fällen zu Verletzungen der Knochen und des Bandapparates.
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Die Symptome der Bänderdehnungen sind in fast allen Fällen mäßige bis starke Schmerzen. Je nachdem, welche Ursache der Bänderdehnung zugrunde liegt, sind die Schmerzen stärker oder schwächer. Knöchelschmerzen werden als ziehend oder reisend vom Knöchel ausgehend und in den Fuß und in den Unterschenkel ziehend beschrieben.
Anders als vermutet, kann nicht unbedingt gesagt werden, dass Bänderdehnungen vom Schmerzcharakter und von der Intensität milder verlaufen, als Bänderrisse, wobei mehr Druck und in der Regel eine höhere Geschwindigkeit einem Bänderriss zugrunde liegt. Aber auch Bänderdehnungen können sehr starke und langanhaltende Schmerzen auslösen.
Begleitend zu den Schmerzen, die direkt nach dem Unfall auftreten, kommt es fast immer zu Schwellungen im Bereich des Bandes. Die Schwellungen können massiv werden und zusätzlich auch zu Bewegungseinschränkungen im Bereich des Gelenks führen. In einigen Fällen kommt es neben der Dehnung des Bandes auch zu Einrissen der die Bänder begleitenden Blutgefäße und somit auch zu kleineren oder größeren Einblutungen. Diese können sich in Form von zum Teil großflächigen Hämatomen am Knöchel zeigen.
Die Gesamtkonstellation aus Schmerzen, Schwellungen und Hämatom führt fast immer zur Beeinträchtigung in der Bewegung im Sprunggelenk. Die Patienten mit gerader stattgehabten Bänderdehnung fallen meistens in eine Schonhaltung und halten das Bein und den Unterschenkel ruhig, um weitere Schmerzen zu verhindern.
Eine Bänderdehnung am Knöchel, zum Beispiel durch Umknicken, macht sich zunächst durch Schmerzen im Bereich des Sprunggelenks bemerkbar. Die Schmerzen werden bei Bewegung und bei Belastung des Gelenks stärker. Außerdem kommt es zu einer Schwellung des Gelenks, diese kann man um den Knöchel herum erkennen und sie kann mehr oder weniger stark ausgeprägt sein.
Durch die Schmerzen, ist die Kraftentwicklung im Sprunggelenk herabgesetzt und auch das Ausmaß der Bewegungen ist vermindert. Stehen und Gehen sind zwar möglich, aber mit Schmerzen verbunden.
Im Gegensatz zu den Symptomen eines Bänderrisses sind die Schmerzen und die Schwellung jedoch deutlich schwächer ausgeprägt.
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Ein Bluterguss (Hämatom) entsteht in der Regel bei einer Bänderdehnung am Knöchel nicht. Dies liegt daran, dass bei einer Bänderdehnung die Bänder lediglich gedehnt sind und das darum liegende Gewebe nicht geschädigt ist. Es kommt hier nicht, bzw. nur bei zusätzlichen kleinen Einrissen zu Einblutungen. Im Gegensatz dazu wird dieses Gewebe bei einem Bänderriss mitbeschädigt und es kommt zu Einblutungen in das umliegende Gewebe. Dies ist dann äußerlich als Bluterguss sichtbar und führt zusätzlich zu eine Schwellung des Gelenks.
Eine Schwellung gehört zu den ersten Symptomen einer Bänderdehnung. Diese entsteht bei einer Bänderdehnung am Knöchel im Bereich des Sprunggelenks.
Im Vergleich zu einem Bänderriss ist die Schwellung allerdings weniger stark ausgeprägt. Dies liegt unter anderem an dem Bluterguss, der sich bei einem Bänderriss bildet, bei einer Bänderdehnung aber meistens fehlt.
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Bei dem Vorliegen einer Bänderdehnung ist das wichtigste, dass das Gelenk geschont wird. Bei einer Bänderdehnung am Knöchel sollte es vermieden werden, den Fuß zu belasten, also sollten Gehen und Stehen unterlassen werden. Ist es beim Sport zu einer Bänderdehnung gekommen, so sollte jegliche sportliche Aktivität sofort abgebrochen werden und stattdessen eine Pause eingelegt werden.
Um einer Schwellung entgegenzuwirken, sollte das Sprunggelenk schnell gekühlt werden. Es kann entweder kaltes Wasser oder Eis dazu verwendet werden. Bei Eis sollte allerdings darauf geachtet werden, dass dies nicht direkt auf der Haut aufliegt, sondern ein Tuch dazwischen liegt, damit Erfrierungen vermieden werden.
Durch das Kühlen kommt es zu einer gesteigerten Durchblutung des Sprunggelenks. Deshalb sollte anschließend ein Kompressionsverband angelegt werden, um ein starkes Anschwellen zu verhindern. Dies kann auch durch Hochlagerung erreicht werden, da damit verhindert wird, dass übermäßig viel Blut in das verletzte Gebiet einströmt.
Um einen Knochenbruch auszuschließen, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Wenn dieser eine Bänderdehnung bestätigt, kann der Fuß im weiteren Verlauf normal belastet werden. Gehen ist also möglich, Sport sollte jedoch zunächst unterlassen werden.
Bestehen allerdings starke Schmerzen bei Belastung, so kann das Gelenk, beziehungsweise das überdehnte Band, mit einer sogenannten pneumatischen Stabilisationsschiene für sechs bis acht Wochen unterstützt werden. Das ist eine Kunststoffschiene, bei der Luftkissen an der Innenseite angebracht sind und dadurch das Gelenk stabilisiert wird.
Ist nach dieser Zeit das Gehen schmerzlos möglich, so kann auf die Schiene verzichtet werden und nach und nach der Fuß wieder belastet werden. Hierbei sollte darauf geachtet werden, dass mit leichter Belastung angefangen wird und nach und nach die Belastung gesteigert wird.
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Das Anlegen eines Tapes (Kinesiotape) kann die gedehnten Bänder am Sprunggelenk unterstützen. Dies sollte von einem Arzt oder Physiotherapeuten angelegt werden, der die Technik des Tapens beherrscht. Das Tape kann auf der Haut belassen werden bis es sich von selbst löst. Dies ist in der Regel nach etwa drei bis fünf Tagen der Fall.
Die Wirkung des Tapes ist ähnlich der Wirkung einer Bandage. Es wirkt unterstützend auf die Bänder und sorgt für mehr Halt und Stabilität. Vor einem erneuten Umknicken schützt ein Tape allein allerdings nicht.
Das Tape kann auch dann angewendet werden, wenn nach Abklingen der Schmerzen und der Schwellung wieder mit dem Sport begonnen wird.
Trotz Tape sollte hier aber darauf geachtet werden, dass die Belastung vor allem in den ersten Wochen nicht zu stark ist, denn die Stabilität der gedehnten Bänder muss durch leichtes Training zunächst wiederhergestellt werden, bevor die Belastbarkeit und Funktionstüchtigkeit der Ausgangssituation wiederhergestellt ist.
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Wenn der Fuß nach der Bänderdehnung sofort geschont und gekühlt wird und auf weitere Belastung verzichtet wird, so sollte die Heilung in der Regel nicht länger als zwei Wochen dauern. Wichtig ist, dass das Gelenk in dieser Zeit geschont wird und kein Sport getrieben wird. Auch regelmäßiges Kühlen und hochlegen des Fußes kann den Heilungsprozess positiv beeinflussen. Normale Belastungen, wie Gehen, sind allerdings möglich.
Wenn der Fuß nicht ausreichend geschont wird und zu früh mit der stärkeren Belastung und mit Sport begonnen wird, so können die Symptome der Bänderdehnung schnell wieder zurückkehren. Oft sind sie dann sogar stärker ausgeprägt, als bei dem ersten Auftreten.
Erst, wenn die Schmerzen und die Schwellung abgeklungen sind, kann langsam wieder mit dem Training begonnen werden. Die volle Belastbarkeit des Sprunggelenks ist je nach Ausmaß der Verletzung nach ca. 6 Wochen wieder hergestellt.
Wie lange dauert eine Bänderdehnung? Lesen Sie hier mehr dazu.
Das obere Sprunggelenk wird zum Einen aus Knochen des Unterschenkels gebildet sowie aus Knochen des Fußes. Der Unterschenkel besteht aus der Tibia (Schienbein) und der Fibula (Wadenbein), die sich wie eine Art Klammer um die Fußknochen legen und so die im Fuß möglichen Bewegungen erlauben.
Des Weiteren gibt es zahlreiche Bänder, die den Unterschenkel und den Fuß verbinden und stabilisieren. Die wichtigsten Bänder sind das sogenannte Ligamentum collaterale mediale an der Innenseite des Knöchels. Es wird auch als Delta Band bezeichnet.
An der Außenseite liegen die Bänder Ligamentum talofibulare anterius, Ligamentum talofibulare posterius sowie das Ligamentum calcaneofibulare. Alle Bänder bewirken, dass sowohl die Plantarflexion als auch die Plantarextension stabil möglich ist. Des Weiteren bewirken sie, dass das Fußgewölbe in seiner eigentlichen Form gehalten wird und so die Statik des menschlichen Körpers aufrechterhalten werden kann. Bänder sind von ihrem Aufbau und ihrer Konsistenz nur bedingt dehnbar. Wir der maximale Dehnpunkt überschritten, kommt es zu Ein-oder Durchrissen.
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