Knöchelschmerzen sind Schmerzen, die entstehen, da der Knöchel, als oberes Teil des Sprunggelenks fast durchgehend Kräfteeinwirkungen ausgesetzt ist, ob beim Laufen, beim Gehen, oder beim Stehen.
Knöchelschmerzen sind Schmerzen, die auf Grund der täglichen Belastungen, denen der Fuß ausgesetzt ist, relativ häufig vorkommen.
Sie entstehen, da der Knöchel, als oberes Teil des Sprunggelenks fast durchgehend Kräfteeinwirkungen ausgesetzt ist, ob beim Laufen, beim Gehen, oder beim Stehen. Bei genauer Betrachtung verfügen wir über zwei Knöchel pro Seite, den Innenknöchel, am unteren Ende des Schienbeines, und den Außenknöchel, am unteren Ende des Wadenbeins.
Da der Außenknöchel etwas kräftiger ausgeprägt ist, wird er daher landläufig als "der Knöchel" bezeichnet. Beide Knöchel können jedoch gleichermaßen von Verletzung oder Schmerzen betroffen sein. Wie es dazu kommt, und welche Therapien in Frage kommen, wird im Folgenden geklärt.
Knöchelschmerzen können vielerlei Ursachen haben. Treten die Schmerzen direkt nach dem Joggen auf, so ist der Grund relativ klar: Eine Überanstrengung oder ein "Umknicken" des Knöchels, können schon während dem Laufen zu Knöchelschmerzen führen. Der Bandapparat, der das Sprunggelenk umgibt, ist hohen Kräften ausgesetzt. Wenn wir beim Laufen auf Waldboden umknicken, werden die Bänder schlagartig überdehnt, oder - im ungünstigsten Fall - gerissen.
Ein Bänderriss am Knöchel geht mit starken Knöchelschmerzen, einer unmittelbaren Schwellung, und Bewegungseinschränkung einher.
Viele Patienten berichten, dass sie sogar ein "Schnalzen" der Bänder vernehmen konnten, als sie umgeknickt sind. Ein Bänderriss erfolgt dabei in der überwiegenden Zahl der Fälle außen, wenn also der Fuß nach innen knickt, und die Außenseite überstreckt wird. Innerhalb der ersten Stunden kommt es zu einer sehr starken Schwellung, der Knöchel verfärbt sich durch das austretende Blut rötlich, bis sich das Blut nach wenigen Tagen zur Fußsohle hin absetzt, und diese schwarz-bläulich färbt.
Neben dem akuten Ereignis des Bänderrisses, können Knöchelschmerzen auch durch weniger akute Geschehnisse verursacht werden.
Bestes Beispiel hierfür sind unpassende Laufschuhe, die dauerhaft auf die Knöchel drücken.
Im Schuhgeschäft kann ein Schuh im ersten Moment passen, und erst nach einiger Zeit der Benutzung Schmerzen verursachen. Daher sollte bei der Anprobe nicht nur "auf-und-ab" gegangen werden, sondern der Schuh auch den späteren Belastungen entsprechend getestet werden. Zudem müssen Schuhe im wahrsten Sinne des Wortes eingelaufen werden, bevor sie sich richtig dem Fuß angepasst haben.
In der Anfangsphase sollte man sich mit neuen Schuhen also keine Marathonstrecken zumuten, sondern ihn auf kurzen Strecken einlaufen. Dauerhafte Reizungen der Knöchel und des Bandapparates können zu Vernarbungen der Bänder führen, welche wiederum eine Einschränkung des Bewegungsumfanges im Sprunggelenk zur Folge haben.
Im schlimmsten Fall droht eine dauerhafte Versteifung des Sprunggelenks.
Frakturen können ebenfalls Knöchelschmerzen verursachen, allerdings muss die Krafteinwirkung dafür relativ groß sein. Bei einem Bänderriss können Knochenfragmente mit ausreißen, was aber nicht die Regel ist. In diesem Fall muss eine operative Versorgung erfolgen, da sich die Bruchstücke verkeilen können, und über die feinen Gelenkflächen im Sprunggelenk scheuern können. Es kommt dann zur sogenannten Pseudoarthrose, einer durch Verschleiß bedingten Veränderung der Gelenkfläche, auf Grund unbehandelter, traumatischer Einwirkungen.
Treten die Knöchelschmerzen morgens auf, so ist es wichtig zu ermitteln, wie lange das Schmerzempfinden nach dem Aufstehen andauert.
Falls Sport- oder Traumaverletzungen ausgeschlossen werden können ist bei Knöchelschmerzen in Kombination mit Morgensteifigkeit an eine Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis zu denken. Dauern die Schmerzen und die Unbeweglichkeit weniger als 15 Minuten an, so handelt es sich eventuell um eine beginnende Arthrose, also eine verschleißbedingte Erkrankung der Gelenke. Diese finden sich aber typischerweise an mehreren Gelenken gleichzeitig, und sind nicht auf das Sprunggelenk beschränkt.
Nach Sport aller Art kann es zu Schmerzen im Bereich des Innen-, oder Außenknöchels kommen.
Ganz häufig sind Überlastungen schuld daran, dass die Muskulatur im Knöchelbereich so stark beansprucht wird, dass nach dem Sport über starke Schmerzen geklagt wird. Häufig ist die falsche oder fehlende Aufwärmung vor dem Sport die Hauptursache, manchmal auch falsch eingestellte Schuhe oder auch eine chronische Fehlbelastung beim Laufen.
Regelmäßige Schmerzen am Knöchel nach dem Sport sollten alarmieren und nicht einfach hingenommen werden. Es könnte sich auch um Anrisse von Bänder und Muskeln handeln, die dann bei weiterführender sportlichen Belastung komplett einreißen können.
Die Akutbehandlung wird mittels Kühlung oder entzündungshemmenden Schmerzgelen durchgeführt. Sollte das nicht ausreichen, kann auch eine entzündungshemmende Schmerzbehandlung mit Ibuprofen oder Diclofenac erfolgen.
Wichtig ist auf jeden Fall die belastenden Ursachen zu minimieren, also zunächst die sportlichen Aktivitäten so lange zurückzufahren, bis die Schmerzen nachgelassen haben. Kommt es immer wieder zu Schmerzen im Knöchelbereich nach dem Sport, sollte auf jeden Fall ein Orthopäde aufgesucht werden. Dieser wird eine Ganganalyse anfertigen und herausfinden, ob eine Fehlbelastung vorhanden ist.
Des Weiteren wird er ein Röntgenbild anfertigen um die Knochensituation im Knöchelbereich zu beurteilen. Wenn keine Maßnahme eine Ursache aufzeigt, sollte eine Magnetresonanztomografie erfolgen.
Beim oder nach dem Joggen kann es zu Innen-, und Außenknöchelbeschwerden kommen. Hauptgrund hierfür sind in den meisten Fällen Fehlbelastungen oder Überlastungen der nicht vorher erwärmten Muskulatur.
Nicht richtig angepasste oder nicht eingelaufene Schuhe mit zu hoher Seitenranderhöhung können auch zu Irritationen der Knöchelregion und damit zu oft lang anhaltenden Schmerzen führen.
Um Knöchelschmerzen während und nach dem Joggen vorzubeugen, sollte immer darauf geachtet werden, dass die Muskulatur gut aufgewärmt wurde und die Bänder gedehnt wurden. Wichtig ist ebenfalls darauf zu achten, dass es zu keiner orthopädischen Fehlbelastung beim Laufen kommt.
Hier bietet es sich an, dass eine Laufanalyse beim Orthopädietechniker durchgeführt wird. Diese macht deutlich, ob eine Fehlbelastung vorliegt und evtl. eine orthopädische Schuheinlage notwendig ist.
Nach dem Joggen auftretende Knöchelschmerzen können sehr gut mit kühlenden Umschlägen oder Eis Packs behandelt werden. Die Anwendung sollte nur kurze Zeit erfolgen und lieber öfters hintereinander wiederholt werden. Sollte das nicht ausreichend sein, kann auch ein schmerzlinderndes Gel, wie z.B Voltaren® auf den schmerzenden Knöchelbereich aufgetragen werden.
Auch hier sollte die Anwendung mehrmals wiederholt werden. Hilfreich kann auch eine Bandagierung des Knöchels sein. Sind die Schmerzen nach wenigen Tagen nicht stark rückläufig oder kommen Schwellungen im Bereich der Knöchel hinzu, sollte ein Orthopäde hinzugezogen werden.
Knöchelschmerzen können chronisch oder akut auftreten. In den Akutfällen kann der Patient die Ursache meist selbst ausmachen. Bei einem Umknicken während des Laufens, mit anschließendem starkem Knöchelschmerz handelt es sich eventuell um einen Bänderriss. Symptome hierbei sind plötzlich einschießender, heftiger Schmerz im Knöchel, der flächenartig ausstrahlt. Sofortige Schwellung und Bewegungseinschränkung sind die Folge.
Ein unbehandelter Bänderriss resultiert nach Wochen in einer dauerhaften Instabilität des Sprunggelenks. Patienten klagen dann oft, mit der betroffenen Seite übermäßig häufig umzuknicken, und verspüren eine deutliche Instabilität und Unsicherheit im Sprunggelenk.
Bei chronischen Prozessen, wie dauerhaftem Reiben des Schuhes am Knöchel, kommt es vorerst zur Hautabschürfungen mit Blasenbildung an der entsprechenden Stelle. Des Weiteren werden die Bänder gereizt, können überdehnt werden und vernarben. Bei Druck und Krafteinwirkung verschlimmert sich der Knöchelschmerz, der sich in diesem Fall eher punktuell als flächig bemerkbar macht. Eine Vernarbung kann auf Dauer in einer eingeschränkten Bewegungsfähigkeit resultieren. Die Aufgabe der Bänder ist es, das Sprunggelenk zu stabilisieren, eine Schädigung der Bänder hat also weitreichende Folgen auf die gesamte Stabilität des Fußes.
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Schmerzen im Bereich des Innenknöchels können zahlreiche Ursachen haben.
Man unterscheidet zunächst die traumatischen von den nicht traumatischen Ursachen.
Traumatisch bedingte Ursachen für Schmerzen des Innenknöchels sind das klassische Umknickens des Beins oder des Fußes beim Rennen oder Stolpern.
Auch Unfälle, wie Auto-, oder Fahrradunfälle können zu traumatisch bedingten Schmerzen des Innenknöchels führen.
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Atraumatische Ursachen für Schmerzen im Bereich des Innenknöchels sind meistens Überlastungsschmerzen und Fehlbelastungen. Ungewohnte Bewegungen ohne vorherige Aufwärmung oder nicht richtig angepasste Schuhe sind die häufigsten Ursachen für atraumatische Schmerzen des Innenknöchels.
Die eigentlichen Schmerzen im Innenknöchelbereich, egal ob traumatisch oder atraumatisch können entweder von den Knochen ausgelöst werden oder von Muskeln, die in diesem Bereich vorhanden sind. Besonders häufig kommen aber Schmerzen im Innenknöchelbereich durch überlastete oder verletzte Bänder.
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Die Diagnose der Schmerzen im Knöchel erfolgt zunächst klinisch auf Grund der ärztlichen Anamese. Die weitere Abklärung erfolgt bei Verdacht auf ein chronisches Geschehen mittels Untersuchung des Blutes, und Bestimmung der Entzündungsparameter im Blut. Bei Sportverletzungen sind Ultraschallgerät und Bildgebung mittels Röntgenuntersuchung die Mittel der Wahl. Bänderrisse lassen sich mit beiden Geräten schnell und leicht darstellen. Sollte keine Ursache zu finden sein, so sind die Knöchelschmerzen vermutlich auf eine Fehlbelastung durch unpassendes Schuhwerk beim Laufen zurückzuführen.
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Nach dem Aufstehen kann es zu Schmerzen im Bereich des Unterschenkels und des Innen-, oder Außenknöchels kommen.
Manchmal ist die Ursache traumatisch bedingt. Bei den sogenannten Tiefschläfern kann es vorkommen, dass diese während des nächtlichen Schlafens nicht mitbekommen, wenn sie den Fuß in einer Beugestellung halten und damit die Bänder und die Muskeln stark überdehnen.
Der akut ausgelöste Schmerzreiz wird bei diesen Menschen nicht wahrgenommen. Erst nach dem Aufwachen am Morgen werden diese traumatisch bedingte Schmerzen wahrgenommen.
Nicht traumatische Ursachen können entzündlicher Natur sein. So sind Gelenkschmerzen bei der sogenannten rheumatoiden Arthritis zu befürchten.
Klassischerweise handelt es sich hierbei um Schmerzen der großen Gelenke (wie z.B. Schultergelenke, Handgelenke, Kniegelenke und eben auch Fußgelenke). Ganz charakteristisch ist der morgendliche Schmerz, der dann in den meisten Fällen im Laufe des Tages verschwindet.
Ganz wichtig wäre auch zu beobachten, ob auch Gelenkschwellungen im Bereich des Knöchels auftreten. Dies würde ebenfalls für eine rheumatoide Arthritis sprechen.
Bei Verdacht auf einen Bänderriss kann von jedem Betroffenen bereits vorklinisch mit einfachen Mitteln eine Therapie eingeleitet werden:
Dazu wendet man die "PECH" - Regel an. Sie ist einfach zu merken, da jeder der Buchstaben für eine Behandlungsmaßnahme steht: P für "Pause", das heißt, der Knöchel sollte nicht weiter belastet, oder bewegt werden. E für "Eis", der Knöchel sollte gekühlt werden. Dazu wird ein Coolpack in ein Küchentuch geschlagen, und auf den Knöchel gelegt. Wichtig: Das Coolpack nicht direkt auf die Haut legen, da dies das Gewebe schädigen kann! C für "Compression" , also Druck. Dies verhindert ein zu starkes Anschwellen des Knöchels, da das Gewebe komprimiert wird, und weniger Blut aus den verletzten Gefäßen austritt. Das H steht für "hochlagern", um den Blut- und Flüssigkeitsfluss aus dem Gewebe in Richtung der Körpermitte zu begünstigen.
Die PECH-Regel findet übrigens bei allen Arten von Sportverletzungen Anwendung, und ist das A und O einer vorklinischen Versorgung.
Nachdem obige Punkte angewandt wurden, kann ein Transport ins Krankenhaus, oder zum Arzt erfolgen. Dort wird der Bänderriss mit einer Schiene versorgt, die möglichst 24 Stunden am Tag getragen werden soll. Da sie aus Plastik- und Kunstfaserelementen besteht, kann sie jederzeit abgenommen werden, beispielsweise zum Duschen. Es gibt verschiedene Schienensysteme, die sich aber in ihrer Funktion wenig unterscheiden. Die Ruhigstellung erfolgt dann für 4-6 Wochen, danach kann mit vorsichtiger Belastung begonnen werden. Das Gelenk ist dann in der Regel ein wenig steif und unbeweglich, was jedoch nach wenigen Wochen der Bewegung wieder vergehen sollte. Handelt es sich um eine Bänderdehnung, reicht eine Schonung meist aus. Der Übergang zwischen Dehnung, Anriss, und Ruptur ist meist fließend. Zur Sicherheit wird auch hier oft eine Schiene verordnet.
Treten die Knöchelschmerzen bei Ruhe, oder morgens auf, so muss ein rheumatischer, oder arthritischer Prozess abgeklärt werden. Diese werden mit einem kombinierten Behandlungskonzept, bestehend aus Physiotherapie, Schmerzmitteln, und gezieltem Muskelaufbau behandelt. Die Therapie ist dabei langwierig und kann nur symptomatisch erfolgen. Falls es sich lediglich um eine Abschürfung oder Blase handelt, die die Knöchelschmerzen verursacht, so wird gegebenenfalls ein Salbenverband angelegt. Dazu eignen sich Wundsalben wie Bepanthen, die einen hohen Fettgehalt aufweisen, und die Neubildung der Haut beschleunigen. Eine Blase sollte nur unter sterilen Bedingungen aufgestochen werden, da sonst die Infektionsgefahr zu hoch ist. Zur Behandlung kleiner Blasen empfehlen sich speziell Blasenpflaster, die die Blasen nicht nur polstern, sondern auch austrocknen.
Während es sich bei Arthritis und Arthrose um chronische Geschehen handelt, die derzeit nur symptomatisch, und nicht ursächlich behandelt werden können, stellen Sportverletzungen relativ komplikationslose Verletzungen dar. In der Regel genügen mehrere Wochen der Schonung, um die volle Belastbarkeit und Stabilität wiederherzustellen.
Das Joggen sollte jedoch auf alle Fälle für einige Zeit pausiert werden, da die Beschwerden sonst chronisch werden können. Rheuma und Arthritis können bei entsprechender medikamentöser Therapie weitgehend schmerzfrei behandelt werden.
Knöchelschmerzen kann vorgebeugt werden, indem nicht "über den Schmerz hinaus" trainiert wird, und die Signale des Körpers ernst genommen werden. Dabei hilft passendes Schuhwerk genauso, wie ordentliches Aufwärmen, Dehnen der Bänder, und eine sinnvolle Joggingstrecke. Sollte bereits eine entsprechende Verletzung vorliegen, können auch stabilisierende Bandagen verwendet werden, die Muskel und Bänder fest komprimieren, und bei Bewegung einen massierenden Effekt haben. Diese sind im Fachhandel relativ günstig erhältlich. Es sollte darauf geachtet werden, dass diese fest sitzen, und nicht rutschen, da sonst der stabilisierende Effekt nicht gegeben ist.