Schmerzen am Außenknöchel sind meist auf das Sprunggelenk zurückzuführen. Sie treten häufig auf, wenn man den Fuß falsch belastet hat oder umgeknickt ist. In seltenen Fällen kann es zum Bänderriss oder Außenknöchelbruch kommen.
Schmerzen am Außenknöchel kommen sehr häufig vor. Der Fuß und das Sprunggelenk sind ein sehr stark beanspruchtes Konstrukt und kann durch Fehl- und Überbelastung schnell zu Beschwerden verursachen. Allein das Tragen falscher Schuhe oder das Umknicken mit dem Fuß kann zu Schmerzen im Bereich des Außenknöchels führen.
Häufig kommt es nur kurzzeitig zu Schmerzen, in manchen Fällen kann jedoch auch ein Bänderriss oder Knochenbruch Ursache der Schmerzen sein, sodass eine weitere Behandlung von Nöten ist.
Die Ursachen von Schmerzen im Bereich des Außenknöchels sind sehr vielseitig. Viele Sportarten, vor allem Joggen oder Springen bei denen es zu einer langfristigen Überbelastung des Fußes kommt, können Schmerzen im Außenknöchel auslösen.
Die Haut, Muskeln und Knochen sind sehr sensibel, daher können schon leichte Schläge oder Tritte zu Schmerzen führen. Das Tragen von falschen Schuhen oder das lange Laufen auf unruhigem Grund kann auch zu Schmerzen führen.
Zudem können Unfälle eine Ursache sein, zum Beispiel wenn man mit dem Fuß nach innen umknickt. Kommt es dabei zu Bänderrissen oder Knochenbrüchen können sich die Schmerzen verstärken.
Lesen Sie weiter unter: Sehnenentzündung am Knöchel
Bei dem Peroneussehnensyndrom handelt es sich um eine Entzündung der Sehnen des langen und kurzen Wadenbeinmuskels (m. Peroneus longus und brevis). Diese Muskeln befinden sich am seitlichen Unterschenkel und führen um den Außenknöchel herum um dann an den Mittelfußknochen anzusetzen. Sie stabilisieren zum einen das Fußgewölbe und haben zudem Funktionen in unterschiedlichsten Bewegungen des Fußes.
Bei Fehl- oder Überbelastungen kann es zu einer Entzündung dieser Sehnen kommen, was zu Schmerzen im Außenknöchel führt. Diese treten vor allem bei Belastung auf, besonders beim Anheben der Fußinnenseite. Bei einem chronischen Syndrom treten sie auch in Ruhe auf und es kommt zu einer Schwellung und Rötung im Bereich des Außenknöchels.
Die Behandlung des Peroneussyndroms erfolgt mittels einer Entlastung der Sehne, was in der Regel mit Hilfe einer Schiene oder Bandage geschieht. Durch diese Ruhigstellung kann sich die Sehne regenerieren. Zudem kann die Einnahme von schmerzlindernden und entzündungshemmenden Medikamenten hilfreich sein.
Eine Außenbandverletzung tritt häufig in Folge eines sogenannten Distorsionstrauma auf. Dabei knickt der Fuß nach innen weg, sodass das Band an der Außenseite des Sprunggelenks überdehnt wird. Dies kann beim einfachen Umknicken am Bordstein passieren oder bei Fußballspielen.
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Das Außenband ist genaugenommen nicht nur ein Band, sondern ein Konstrukt aus mehreren verschiedenen Bändern mit unterschiedlichen Ansatzpunkten. Diese stabilisieren das Sprunggelenk bei der Bewegung. In den meisten Fällen kommt es nur zu einer Überdehnung eines oder mehrerer Bänder ohne weitere Folgen.
Bei zu starker Dehnung kann das Außenband reißen und zu starken Schmerzen im Außenknöchel führen. Dabei geht die Stabilität im Fußgelenk verloren und die Patienten sind häufig nicht mehr in der Lage den Fuß aufzusetzen.
Lesen Sie weiter unter: Außenbänder des Fußes
Kommt es im Rahmen eines Umknick-Unfalls zu einem Riss des Außenbandes, kann es ein Teil des Knochens mit abgerissen werden. Dies ist abhängig von der Substanz des Knochens und der Bänder sowie der Dynamik des Unfalls.
Die Bänder am Außenknöchel setzen an unterschiedlichen Stellen an den Mittelfußknochen und dem Wadenbein an. Bei einer Überdehnung können sie entweder in der Mitte reißen oder an den Ansatzstellen am Knochen ausreißen. Dies ist auch der Grund dafür, dass häufig ein Röntgenbild des Fußgelenks angefordert wird, um eine Knochenabsplitterung auszuschließen.
Erfahren Sie mehr unter: Außenknöchelbruch
Kommt es im Rahmen eines Unfalls zu Schmerzen im Außenknöchel, treten häufig folgende Beschwerden zusätzlich auf:
Bei einer Bandverletzung können außerdem diese Beschwerden auftreten:
In den meisten Fällen tritt in Folge des Umknickens des Fußes und einer eventuellen Außenbandverletzung zusätzlich eine Blutergussbildung auf, die sich als deutliche Schwellung im Außenknöchel bemerkbar macht. Häufig wird diese von einer bläulichen Verfärbung begleitet, die durch Einblutug entsteht.
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Die Schwellung kann dabei so deutlich ausgeprägt sein, dass die Patienten nicht mehr in den Schuh passen. Typisch ist auch, dass sich die Schwellung erst nach einer kurzen Zeitspanne nach dem Unfall auftritt, oftmals in der Nacht.
Durch direkte Kühlung der Stelle kann ein Fortschreiten der Schwellung verhindert werden. In der Regel bleibt die Schwellung wenige Tage bestehen.
Eine Schwellung am Außenknöchel liegt nicht immer zwangsläufig bei Schmerzen an dieser Stelle vor.
Bestehen nur Schmerzen am Außenknöchel ohne Schwellung oder ohne vorherigen Unfall, kann die Ursache für die Schmerzen am Knochen oder an den Sehnen liegen. Eine Sehnenentzündung geht in der Regel ohne Schwellung einher.
Auch eine Arthrose im Sprunggelenk geht in den meisten Fällen ohne Schwellung einher. Besteht der Schmerz für längere Zeit oder wird er schlimmer, sollte weitere ärztliche Abklärung und Diagnostik erfolgen.
Generell gilt, dass die Neigung zur Schwellung häufig von den Eigenschaften des Patienten abhängt. Manche Menschen bekommen schon nach leichtem Umknicken eine massive Schwellung, andere bekommen selbst bei einem Außenbandriss keine Schwellung.
Informieren Sie sich auch unter: Knöchelschmerzen
Bei Schmerzen am Außenknöchel erfolgt in der Regel zuallererst eine ausführliche Anamnese sowie körperliche Untersuchung durch den Arzt. Dieser führt verschiedene Tests am Fuß durch, wodurch er die Stabilität im Sprunggelenk und die Funktion der Muskeln testen kann.
Anschließend wird in den meisten Fällen ein Röntgenbild des Fußes erstellt, um mögliche Brüche oder Knochenausrisse erkennen oder auszuschließen.
Meistens ist dies schon ausreichend um die Diagnose einer Zerrung zu stellen und zu therapieren. Bestehen jedoch weiterhin Symptome, kann im Verlauf ein MRT erfolgen. Mit dem MRT können die Bandstrukturen des Fußes begutachtet und mögliche Risse diagnostiziert werden.
Die Behandlung von Schmerzen im Außenknöchel ist abhängig von der zugrundeliegenden Erkrankung.
Ist die Ursache eine Außenbandzerrung durch Umknicken des Fußes, wird sie in der Regel konservativ behandelt. Die direkte Therapie sollte durch Kühlung des Gelenks erfolgen, um eine Schwellung entgegenzuwirken.
Anschließend wird eine Sprunggelenksorthese angelegt, um den Fuß zu stabilisieren. Diese Orthese wird Tag und Nacht für ca. 6 Wochen anbehalten. Soweit möglich sollte der Fuß normal belastet werden, allerdings sollte auf Sport vorerst verzichtet werden. Bei starken Schmerzen kann zudem die Einnahme von schmerzlindernden Medikamenten hilfreich sein. Zudem können Kinesiotapes helfen.
Erfahren Sie mehr dazu unter: Orthese - Anwendung und Nutzen
Ein Außenbandriss wird ähnlich versorgt. Auch hier erfolgt die Behandlung zunächst konservativ mittels einer Sprunggelenksorthese und schmerzstillenden Medikamenten. Beim Außenbandriss sollte der Fuß jedoch erstmal nicht belastet werden. Daher werden die Patienten mit Unterarmgehstützen und Thrombosespritzen behandelt. Die nächsten 6 Wochen sollte der Fuß nicht belastet werden, damit sich der Riss vollständig regenerieren kann.
Anschließend kann mit dem stufenweisen Einstieg in die Belastung begonnen werden.
Sollte es sich um eine schwerere Verletzung handeln, bei der es zusätzlich zu Knochenausrissen oder Ähnlichem gekommen ist, kann eventuell eine Operation von Nöten werden. Bei der Operation werden die Enden des Bandes wieder zusammengenäht und die Knochenfragmente mit Schrauben wieder befestigt. Anschließend wird der Fuß mit einem Gips versorgt und für mehrere Wochen belassen.
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Die Anwendung von Kinesiotape kann bei der Genesung helfen. Kinesiotapes werden in Laufrichtung der Muskeln auf die Haut geklebt und sorgen für eine Zugkraft im betroffenen Bereich. Durch diese Zugkraft wird das darunterliegende Gewebe besser durchblutet und führt daher zu einer besseren Heilung.
Bei Bänderverletzungen kann es zudem helfen, die Stabilität im Fußgelenk zu stärken. Auch bei chronischen Schmerzen können Tapes zu einer Beschwerdelinderung führen. Das Aufbringen des Tapes sollte von einem erfahrenen Experten, zum Beispiel dem Physiotherapeuten oder Orthopäden, erfolgen.
Eine Sprunggelenksbandage, auch Orthese genannt, wird häufig bei Verletzungen im Sprunggelenk angewandt. Sie führt zu einer Entlastung und Stabilisierung des Fußgelenks. Dies ist sehr wichtig vor allem bei Bänderrissen. Durch die mechanische Kompression führt sie zudem zu einer Schmerzlinderung und Abschwellung.
Die Bandage wird in der Regel Tag und Nacht getragen. Die Bewegung wird durch die Orthese nur leicht eingeschränkt, sodass die Patienten auch mit der Orthese den Fuß voll belasten können. Es gibt dabei verschiedene Formen und oftmals ist es nicht notwendig neue Schuhe zu kaufen.
Zudem gibt es spezielle Orthesen, die beim Sport getragen werden. Dies ist besonders hilfreich für Sportler, die häufiger mit dem Fuß umknicken oder Beschwerden im Knöchel haben.
Die Dauer der Heilung ist abhängig von der Art der Verletzung am Außenknöchel.
Liegt eine Außenbandzerrung vor, sind die Betroffenen in der Regel nach 6 Wochen wieder beschwerdefrei. Bei einem Außenbandriss kann sich die Heilungsdauer etwas verlängern, je nachdem wie stark der Riss ausgeprägt ist.
Bei Knochenbrüchen dauert die Heilung einige Monate. Allerdings kann man meist schon nach 6 Wochen anfangen den Fuß zu belasten.
Bei einer Sehnenentzündung sind die Patienten häufig nach einer Woche wieder schmerzfrei bei ausreichender Kühlung und Schonung.
Liegt die Ursache der Schmerzen in einer Fußgelenksarthrose können sich die Schmerzen über eine lange Zeitspanne von mehreren Monaten bis Jahre ziehen.
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