Schmerzen am Innenknöchel können viele verschiedene Ursachen haben. Oft geht den Schmerzen eine bestimmte Aktion, wie z.B. ein Umknicken des Fußes voran. Auch chronische Fehl- oder Überbelastungen können Schmerzen verursachen.
Unter der Bezeichnung Schmerzen am Innenknöchel (Malleolus medialis) sind verschiedene Möglichkeiten in Betracht zu ziehen, je nachdem welche Strukturen in diesem Gebiet betroffen sind. Meistens betrifft es die Knochen, Sehnen, Bänder oder auch Muskeln, allerdings können auch Gefäßerkrankungen oder systemische Krankheitsbilder wie Rheuma Schmerzen am Innenknöchel machen.
Wichtig bei der Differenzierung ist auch, ob die Schmerzen schon länger (chronisch) oder akut (z.B. nach dem Sport) auftreten und welche Begleitsymptome wie Rötungen und Schwellungen vorliegen.
Schmerzen am Innenknöchel können viele verschiedene Ursachen haben. Grob unterteilen kann man dabei in traumatische und nicht-traumatische Ursachen. Letztere können durch eine Grunderkrankung wie z.B. Rheuma oder Gicht entstehen. Aber auch chronische Fehlbelastungen, z.B. durch falsches Schuhwerk oder sportliche Überlastungen können der Grund für Schmerzen am Innenknöchel sein. Dabei ist es auch möglich, dass diese Belastungen durch die entstehende Entzündung im Gebiet, traumatische Folgen begünstigen. Dazu zählt z.B. das klassische Umknicken im Fußgelenk.
Die häufigsten Gründe für Schmerzen am Innenknöchel entstehen durch die umliegenden Muskeln, Sehnen und Bänder. Meistens stehen dabei Fehlbelastungen durch ungeeignetes Schuhwerk (z.B. flasche Laufschuhe beim Joggen, aber auch hochhackige Absätze im Alltag), chronische Überbelastungen (langes Joggen) oder auch Übergewicht im Vordergrund.
Der M. tibialis posterior zählt zur Wadenmuskulatur und ist u.a. beteiligt an der Fußstreckung (Plantarflexion) und der Stabilisierung des Fußquergewölbes. Die Sehne verläuft auf Rück- und Innenseite der Wade und zieht dann hinter dem Innenknöchel auf die Fußunterseite, wo sie sich verzweigt.
Häufig sind Schmerzen im Muskel oder im Verlaufsgebiet der Sehne die ersten Anzeichen einer Sehnenscheidenentzündung (Tendovaginitis). Dabei handelt es sich um eine entzündliche Veränderung der Sehnenscheide, meistens aufgrund von Über- oder Fehlbelastungen. Betroffen sind v.a. Frauen im mittleren Alter, Läufer (ungeeignetes Schuhwerk und Überbelastungen), aber auch Übergewicht und Bewegungsmangel können eine Rolle spielen. Bei der Abklärung ist es ebenfalls wichtig eine grundlegende Erkrankung wie z.B. Rheuma oder Gicht als Ursache auszuschließen.
Werden die Symptome ignoriert und keine Maßnahmen ergriffen die Ursachen zu beheben, kommt es zur Entstehung eines Knick-Plattfußes (Abflachung des Quergewölbes) und im schlimmsten Fall sogar zu einem Sehnenriss.
Therapeutisch kommen in der Akutphase v.a. entzündungshemmende Medikamente (sog. NSAR) und Ruhigstellung in betracht. Auf lange Sicht sollte man jedoch die Ursachen (z.B. falsches Schuhwerk oder Übergewicht) behandeln.
Lesen Sie mehr dazu unter Sehnenentzündung der Tibialis posterior Sehne
Das Deltaband (Lig. deltoideum) setzt sich aus vier Anteilen zusammen und dient der Stabilisierung des Sprunggelenkes. Die Sehnen des hinteren Schienbeinmuskels (M. tibialis posterior) und des langen Zehenbeugers (M. flexor digitorum longus) überkreuzen das Band.
Zu Verletzungen der Bandstrukturen am Fußknöchel kommt es i.d.R. durch ein Umknicken des Fußes, wobei mit fast 95% die Außenbänder betroffen sind. Nur selten kommt es zu einem Einknicken nach Innen und somit zu einer Schädigung des Deltabandes. Passiert es dennoch, dass das Deltaband durch eine übertriebene Einwärtsdrehung (Pronationsbewegung) reisst, muss es in der Regel im Rahmen einer Operation genäht werden.
Schwellungen
Rötungen
Schmerzen
Erwärmung
Einblutungen (Bluterguss)
Funktionseinbußen
Schonhaltungen
Eine Schwellung per se kann sehr viele verschiedene Ursachen haben. Generell kommt es zu einer vermehrten Flüssigkeitseinlagerung, meistens aufgrund einer Entzündungsreaktion.
Kommt es zu einer Schwellung am Innenknöchel, hat die betroffene Person auch häufig weitere Symptome wie z.B. Schmerzen in Ruhe oder beim Laufen oder eine gerötete Haut in diesem Areal. Meistens geht der Schwellung ein Ereignis voran, z.B. einem nach Innen umknicken im Fußgelenk. Oder es bestehen schon länger Symptome wie Schmerzen, die über die Zeit immer stärker werden und die Bewegung im Gelenk immer mehr Probleme macht. Das spricht dann eher für eine chronische Fehl- oder Überbelastung.
Allerdings kann eine Schwellung auch systemische Ursachen haben, wie z.B. Erkrankungen im Lymph- oder Gefäßsystem oder auch im Rahmen einer rheumatoiden Arthritis.
Generell ist es dabei zum empfehlen die genauen Ursachen ärztlich abklären zu lassen, um teilweise schwere Erkrankungen auszuschließen.
Ausführliche Informationen zu diesem Thema lesen Sie unter: Geschwollene Knöchel
Eine Schwellung kann bei den beschriebenen Ursachen vorkommen, muss es aber nicht. Sie tritt nur relativ häufig im Rahmen der entstehenden Entzündungsreaktion mit auf, oft auch erst zeitverzögert. Schmerzen am Innenknöchel sind im Prinzip das erste Warnsignal unseres Körpers, dass etwas nicht stimmt. Das kann von der falschen Belastung, über das Übergewicht, einem eingeklemmten Nerv, verhärteten Muskeln bis hin zu systemischen oder neurologischen Erkrankungen gehen.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist, ob man den Schmerzen ein bestimmtes Ereignis als Auslöser zuordnen kann oder die probleme sich schleichend verschlimmert haben. Generell ist es zu empfehlen, im Zweifel lieber einen ärztlichen Rat einzuholen, damit sich die Symptome nicht verschlimmern oder zugrundeliegende Krankheiten unentdeckt bleiben.
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Bei der Diagnose von Thrombosen gibt es weitere Differenzierungen zu beachten. So unterscheidet man z.B. zwischen arteriellen oder venösen Thrombosen und der oberflächlichen oder tiefen Lage der betroffenen Gefäße.
Grob lässt sich sagen, dass es bei Thrombosen zu teils starken Schmerzen, Schwellung des Beines und einem Spannungsgefühl kommt. Allerdings ist es eher unwahrscheinlich, dass sich diese Anzeichen nur am Innenknöchel bemerkbar machen, sondern eher den gesamten Unterschenkel oder das bein betreffen.
Bei Verdacht auf eine Thrombose sollte auf jeden Fall zeitnah ein Arzt aufgesucht werden, um eine sichere Diagnose bzw. Ausschlussdiagnose zu stellen.
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Treten die Schmerzen oberhalb vom Innenknöchel auf, betrifft es meistens die gleich Strukturen und Ursachen, die sich auch unterhalb des Knöchels bemerkbar machen würden. Die umliegenden Muskeln, Sehnen und Bänder sind fast alle Strukturen, die über den Knöchel bzw. das Sprunggelenk hinweg ziehen und sich Symptome wie Schmerzen somit auch nach oben in Richtung Knie ausbreiten können.
Wichtig bei der Differenzierung ist hier wieder eine genaue Beschreibung der begleitenden Symptome, der Zeitpunkt des Auftretens sowie die Häufigkeit.
Die besten Hinweise auf die mögliche Ursache gewinnt der Arzt bei dem Anamnese (Befragung des Patienten). Dabei ist es sehr hilfreich möglichst genaue Antworten auf die Fragen zu geben. Häufig wird ebenfalls die sogenannte Bilddiagnostik mittels Ultraschall, MRT oder Röntgen benutzt, um je nach Verdacht Verletzungen an Weichteilen oder Knochen sicher diagnostizieren zu können. Zusätzlich kann eine Blutuntersuchung im Labor Hinweise auf Entzündungswerte geben.
Je nach zugrundeliegender Ursache kommen verschiedene Ansätze in Betracht.
Bei den meisten Sportverletzungen kommt die sogenannte “PECH”-Regel zum Einsatz.
P für Pause
E für Eis
C für Kompression
H für Hochlagern
Ziel ist es, die Schäden so gering wie möglich zu halten und z.B. das Abschwellen des umliegenden Gewebes zu fördern. DIe PECH-Regel stellt im Grunde bei nahezu allen Muskel- und Gelenkverletzungen eine Art Erste-Hilfe dar.
Weiterhin stehen Hilfsmittel zur Ruhigstellung wie z.B. Schienen zu Verfügung. Medikamente die schmerzlindernd und entzündungshemmend wirken, wie z.B. NSAR, können vom Arzt verschrieben werden. Wichtig ist außerdem die möglichen Einflussfaktoren wie z.B. Schuhwerk, aber auch Übergewicht als möglichen Faktor zu optimieren bzw. zu verändern.
Die Dauer der Behandlung richtet sich natürlich auch nach der jeweiligen Erkrankung bzw. Verletzung sowie Verhalten bzw. Mitarbeit des Betroffenen.
In der Regel dauern Verletzungen am Sehnen- und Bandapparat mehrere Wochen. Auch muskuläre Verletzungen sollten ernst genommen und ordentlich ausgeheilt werden, damit keine Langzeitschäden entstehen.
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