Ein Hohlfuß beschreibt eine Fehlstellung am Fuß, welche angeboren oder aber auch erworben sein kann. Hauptsymptome sind neben der sichtbaren verstärkten Wölbung des Fußgewölbes starke Schmerzen bei Belastung. Behandelt wird unterschiedlich, je nach Schweregrad und Ursache des Hohlfußes.
Bei einem Hohlfuß (medizinisch: Pes cavus, Pes excavatus) handelt es sich um eine Fehlstellung des Fußes. Diese kann sowohl angeboren als auch im Laufe des Lebens erworben sein.
Der Hohlfuß ist, je nach Ausprägungsgrad der Fehlstellung, bereits äußerlich als solcher zu erkennen. Durch eine Veränderung des Fußlängsgewölbes entsteht eine verstärkte Wölbung des Fußes zur Oberseite hin, was einen Hohlraum auf der Fußunterseite schafft. Verantwortlich dafür ist eine Dysbalance der Muskeln an Fuß und Unterschenkel.
Bemerkt wird ein Hohlfuß, je nach Zeitpunkt des Auftretens, durch die verursachten Symptome oder von den Eltern des betroffenen Kindes. Die Diagnose eines Hohlfußes kann nach der körperlichen Untersuchung sowie einer Röntgenaufnahme des betroffenen Fußes durch einem Arzt gestellt werden.
Die verbreitetsten weiteren Fußfehlstellungen sind der Spreizfuß, der Plattfuß sowie der Knickfuß. Lesen Sie mehr zum Thema unter: Fehlstellungen des Fußes.
Der angeborene Hohlfuß ist unter den verschieden Formen des Hohlfußes relativ häufig und tritt familiär gehäuft auf. Die Ursachen der angeborenen Form sind bisher nicht vollständig geklärt. Ebenfalls kann ein Hohlfuß im Laufe des Lebens auftreten. Die zugrundeliegende Ursache kann sowohl neurologischen, orthopädischen, als auch neuromuskulären Ursprungs sein. Oftmals kann jedoch keine Ursache gefunden werden, wobei dann von einem sogenannten idiopathischen Hohlfuß gesprochen wird.
Ein Hohlfuß, der im Laufe des Lebens auftritt, entsteht durch eine Dysbalance der Muskulatur an Fuß und Unterschenkel, was zu einer krankhaften Veränderung des Fußlängsgewölbes auf der Unterseite des Fußes führt. Generell können dabei sowohl Nerven als auch Muskeln, sowie deren Zusammenspiel gestört sein.
Es existieren eine Reihe von Erkrankungen, welche bekannt dafür sind, bei Betroffenen einen Hohlfuß hervorzurufen. Beispiele sind die neurale Muskelatrophie - die häufigste neuromuskuläre Ursache für das Auftreten eines Hohlfußes - oder die sogenannte Friedrich-Ataxie, die zu den neurologischen Ursachen gehört. Bei dieser Erkrankung führt eine Zerstörung von Teilen des zentralen Nervensystems zur Entstehung eines Hohlfußes.
Muskelverletzungen durch Unfälle können ebenfalls einen Hohlfuß hervorrufen.
Die Symptome bei einem Hohlfuß sind relativ charakteristisch. Neben der auffälligen äußerlichen Veränderung des Fußes, bei welcher das Fußlängsgewölbe auf der Unterseite des Fußes eine starke Wölbung nach oben aufweist, sind starke Schmerzen eines der Hauptsymptome eines Hohlfußes.
Die Schmerzen treten typischerweise bei Belastung auf, etwa beim Gehen, Laufen oder bei langem Stehen. Lokalisiert sind sie in der Regel an der Innen- sowie Außenseite des Fußes im Bereich der Mittelfußknochen. Schmerzen können außerdem im Bereich der Fußwurzel auftreten.
Da der Fuß aufgrund der Fehlstellung an einigen Stellen besonders belastet wird, sind Veränderungen der Haut am Fuß ebenfalls häufig. Eine verstärkte Hornhautbildung im Bereich der Innen- sowie Außenseite des Mittelfußes ist deshalb gehäuft anzutreffen (siehe: Hornhaut am Fuß). Außerdem kommt es durch eine erhöhte Sehnenspannung zu einer gewissen Unbeweglichkeit bestimmter Gelenke am Fuß.
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Die Therapie eines Hohlfußes richtet sich nach dessen Schweregrad und der Entstehungsursache. Bei bekannter Ursache sollte zunächst die Grunderkrankung behandelt werden.
Generell wird zwischen einer konservativen und operativen Therapie sowie einer symptomatischen Behandlung unterschieden:
Spezielle Einlagen stellen einen wichtigen Bestandteil der Therapie eines Hohlfußes dar. So stützt sich die konservative Therapie hauptsächlich auf das Tragen dieser Einlagen. Die Einlagen können helfen, die Dysbalance zwischen den Muskelgruppen an Fuß und Unterschenkel, und damit die Ursache für die Entstehung des Hohlfußes zu beseitigen und so die Beschwerden zu verringern. Neben Einlagen können auch angepasste Nachtschienen dabei helfen, die Hohlfußstellung zu korrigieren.
Um ein optimales Behandlungsziel zu erreichen, sollten die Einlagen individuell angefertigt werden und in den am häufigsten getragenen Schuh gelegt werden. Eine regelmäßige Überprüfung auf eine eventuell nötige erneute Anpassung ist sinnvoll. Es existieren eine Reihe unterschiedlicher Materialien sowie verschiedene Arten von Einlagen. Die Beratung durch einen erfahrenen Facharzt für Orthopädie, also einem Spezialisten auf dem Gebiet der Behandlung eines Hohlfußes, sowie regelmäßige Therapiekontrollen sind essentiell für den Behandlungserfolg.
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Die Operation eines Hohlfußes kommt dann in Frage, wenn konservative Behandlungsmethoden keinen Erfolg erzielen konnten. Es bestehen unterschiedliche Möglichkeiten einen Hohlfuß mithilfe eines chirurgischen Eingriffes zu behandeln.
Ein häufiges Verfahren, welches bei einem Hohlfuß angewandt wird, ist die sogenannte Osteotomie (genauer: Kalkaneusosteotomie). Hierbei wird ein Knochen der Fußwurzel, der Kalkaneus, in zwei Stücke zerteilt und in verschobener Position wieder fixiert. Nach dem Ausheilen des Knochens kommt es im Regelfall zu einer Verbesserung des Hohlfußes.
Eine andere Möglichkeit der Behandlung stellt die sogenannte Arthrodese dar, bei welcher bestimmte Gelenke am Fuß künstlich versteift werden. Da es sich um eine permanente Versteifung der Gelenke handelt, kommt diese Operation nur in besonders schweren Fällen in Betracht.
Welche Operation im individuellen Fall sinnvoll ist, hängt entscheidend von der zugrundeliegenden Erkrankung als auch dem Schweregrad des Hohlfußes ab und wird mit dem behandelnden Arzt ausführlich besprochen.
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